Kojen auf alten Segelschiffen

Hallo!
Wie sahen auf alten Segelschiffen (14. Jhdt.) die Kojen für die Mannschaft aus? (Zu meiner persönlichen Überraschung muss es schon welche gegeben haben; auf einer Webseite über die Hansekogge wird es angedeutet.)

Waren es Bretterverschläge mit kleinem Einschlupf? Oder eher an Tauen, bzw. Ketten hängende Pritschen und ein davor gespanntes Tuch verhinderte das Herausfallen des Schlafenden?

Gruß,
Eva

Moin,

Hängematten, so viel ich weiß. Am Anfang einer längeren Reise so dicht aneinander, dass die Leute sich quasi nicht bewegen konnten beim Schlafen. Wurde Gegen Ende dann besser, weil etliche weggestorben waren.

Gruß
Burkh

Hallo!
Hier bei Wikipedia gefunden:
„Auf alten Segelschiffen bedeuten Schiffskojen bereits ein Komfort gegenüber den früher meist üblichen Hängematten oder Netzen. Hygienisch waren sie trotzdem ein Rückschritt. Die schlecht belüfteten Verschläge waren oft feucht und meist teilten sich mehrere Männer untereinander eine Koje im Schichtwechsel sowie unfreiwillig mit zahlreichen Parasiten, von Milben und anderen lästigen Insekten bis zu rattengroßen Nagetieren. Dadurch waren diese Kojen auch Quelle und Übertragungsstelle zahlreicher Krankheiten, z. B. der Pest.“

„Alte Segelschiffe“ ist natürlich ein dehnbarer Begriff …

Aus der Marineenzyklopädie:
„… ursprünglich nur auf Handelsschiffen zu finden. Auf Kriegsschiffen wurde noch nach dem ersten weltkrieg die Hängematte benutzt.“

Auch „ursprünglich“ ist ein dehnbarer Begriff :smile:

http://www.hansekogge.de/hkwcms/index.php?id=30,0,0,…

Ich nehme mal an, die 12 Kojen sind historisch verbürgt …

Handelt es sich um einen alten Segler nach Koggenart im Mittelmeer, der in Küstennähe fahren muss - hätten die Leute da nicht eher an Deck geschlafen, als im dumpfen Laderaum in einer noch dumpferen Koje …?

So viele Fragen …
Gruß,
Eva

Hallo Eva,

Handelt es sich um einen alten Segler nach Koggenart im
Mittelmeer, der in Küstennähe fahren muss - hätten die Leute
da nicht eher an Deck geschlafen, als im dumpfen Laderaum in
einer noch dumpferen Koje …?

Nee, so viel kann ich beantworten. An Deck in Nordeuropa auf dem Wasser nachts ist es so ungemütlich, dass das nur in einigen Sommernächten im Jahr ne Alternative ist. Brrr…
Dann lieber erstinken!

Gruß
Burkh

Hallo,

http://www.hansekogge.de/hkwcms/index.php?id=30,0,0,…

Ich nehme mal an, die 12 Kojen sind historisch verbürgt …

Die Formulierung ist nicht ganz klar. Sie kann auch so gelesen werden, daß die Kojen „neuzeitliche Einbauten“ sind.

Frag doch mal bei den Erbauern nach.

Zu den spanischen Galeonen habe ich bei Peter Wood „Abenteurer der Karibik“ folgenden Text gefunden:
„Die Soldaten und die Besatzung - fast 200 Mann - schliefgen auf dem BAtteriedeck, zum Teil ließen sie sich nach Indianerart in Hängematten in den Schlaf schaukeln. Für den Kapitän, den Steuermann und bis zu 40 zahlenden Passagiere waren im Achterkastell Kammern vorgesehen.“

Auf dem Nachbau der Mayflower gibt es Kammern nur für den Teil der Mannschaft, der heute als „Offiziere“ bezeichnet werden würde. Für die Passagiere gab es Pritschen im Laderaum, die Mannschaft musste sehen wo sie blieb. (Hängematten „vorm Mast“?)

Auf den Schiffen von Magellan soll es für die Mannschaft keine extra ausgeweisenen Schlafstellen gegeben haben (die Quelle ist mir jetzt nicht ausreichend genau geläufig.)

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen …

Gruß
Jörg Zabel

Hallo, Jörg!

Die Formulierung ist nicht ganz klar. Sie kann auch so gelesen
werden, daß die Kojen „neuzeitliche Einbauten“ sind.

Ja, ich war deswegen auch im Zweifel. Beim Googeln war das schon recht nervig, egal wie ich formuliert habe, ich kriegte immer Angebote für Touristenausflüge auf historischen, aber komfortabel umgerüsteten Seglern. Die haben natürlich Kojen!

Frag doch mal bei den Erbauern nach.

Da habe ich schon was laufen, auch wegen der mitgeführten Anker. Für eine Kogge, die 14xx noch für einen venezianischen Kaufmann segelte, sind sechs Anker verbürgt!

Danke Dir für Deine Textauszüge, das ist hilfreich und auch interessant!

Gruß,
Eva

Hallo !

So wie ich den gesamtes Text der Kieler Hansekogge lese,sind diese Kojen nicht original.
Denn im Text heißt es weiter,auf dem Kastell(Heck) gibt es zwei kleine Wohnkammern,die einzigen auf dem Schiff.
Die Besatzung schlief zwischen der Ladung,wo sie Platz fand.

Auf der „Gorch Fock“ der Bundesmarine gibt es noch heute für den Großteil der Besatzung „nur“ Hängematten,die tagsüber auch noch aufgeräumt werden müssen,so wenig Platz ist an Bord.

MfG
duck313

Danke! owT
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