Kolumne Zwiebelfischchen: Rhabarberschecke

Hallo, ihr lieben Wissenden,

in der SPIEGEL-Kolumne „Zwiebelfischchen“ vom 2.11.05, in der sprachlicher Unfug
angeprangert wird, erscheint unter anderem dieses Plakat:

http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,gro…

Außer, dass hier das Wort „erfrischend“ fälschlicherweise groß geschrieben ist,
kann ich nichts Komisches erkennen. Meinen die, es müsste RhabarberschNecke
heißen? Aber eine Schecke gibt’s doch auch, das ist sowas wie ein Käsekuchen.

Ich hab schon versucht, den Herrn der Zwiebelfische anzumailen, aber da kommt
natürlich nur eine automatische Antwort.

Vielleicht übersehe ich auch einen kuhgroßen ganz offensichtlichen Fehler. Wer
hilft mir bitte aufs Pferd?

Schon jetzt schönen Dank!

Edith


Falls der Link nicht funktioniert, auf dem Plakat steht:

++++

DAT BACKHUS und OLDIE 95 präsentieren
Fruchtig in den Sommer!
Rhabarberschecke
Fruchtig und Erfrischend
Stück 0,95 Euro

+++

Hallo,

Meinen die, es müsste
RhabarberschNecke
heißen?

Den Verdacht habe ich. Als ich 1996 als Wessi nach Leipzig zog, hat mich die Eierschecke auch sehr irritiert, bis mir die freundlichen Einheimischen das erklärten.

Kleine Anekdote am Rande: Ich arbeitete in Leipzig als Reservierungsleiterin in einem gerade neu eröffneten Hotel. Bei der Eingabe der Computercodes für die VIP-Geschenke fielen mir die „Halloren-Kugeln“ auf (Ossi-Version der Mozartkugel). Ich fragte also in die Runde, was denn wohl „Halloren-Kugeln“ seien und sprach das wie „Halogen“ aus (korrekt ist „Haloren“). Das Gelächter höre ich noch heute, und von da an hießen die Dinger im Hotel nur noch so.

Gruß,

Myriam

Hallo.

Außer, dass hier das Wort „erfrischend“ fälschlicherweise groß
geschrieben ist, kann ich nichts Komisches erkennen. Meinen die, es :müsste RhabarberschNecke heißen? Aber eine Schecke gibt’s doch auch, :das ist sowas wie ein Käsekuchen.

Ich kann da auch keinen Fehler entdecken, außer dass die beiden Adjektive groß geschrieben wurden. Unter Schecke verstehe ich eine Kuchendeckschicht aus einer zu Schaum geschlagenen Mischung aus Ei, Butter, Zucker und Vanillepudding, eben wie auf der Eierschecke. Warum soll es keine Rhabarberschecke geben? (In der Tat gibt es sie:
http://www.marions-kochbuch.de/rezept/0156.jpg
Mmh, lecker:smile:

mfG Dirk

Hallo,

Meinen die, es müsste
RhabarberschNecke
heißen?

Den Verdacht habe ich auch. Die Eierschecke ist halt doch nur regional bekannt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eierschecke

Ein anderer Fehler, neben dem von dir schon erwähnten fälschlich groß geschriebenen „Erfrischend“ ist natürlich das:

„DAT BACKHUS und präsentieren OLDIE 95“

Interessant, dass du das in deiner Transkription gleich stillschweigend korrigiert hast. Ich weiß auch nicht, ob man das als echten sprachlichen Fehler zählen sollte, aber durch das verrutschte Layout ist die Aussage natürlich erstmal verstümmelt: man sieht erst beim zweiten Mal Lesen, was damit gemeint ist.

Grüße
Wolfgang

Ich hab schon versucht, den Herrn der Zwiebelfische
anzumailen, aber da kommt
natürlich nur eine automatische Antwort.

Ich hab ihm mal gemailt und prompt eine Antwort erhalten, keine automatische, sondern eine von Sir Sick persönlich. Mann, da hab ick mir aber jefreut! Aber damals war er noch kein Bestsellerautor…

Gruß
André

Außer, dass hier das Wort „erfrischend“ fälschlicherweise groß
geschrieben ist,
kann ich nichts Komisches erkennen. Meinen die, es müsste
RhabarberschNecke
heißen? Aber eine Schecke gibt’s doch auch, das ist sowas wie
ein Käsekuchen.

In der Tat ist dies eine regionale Frage. Bei „Wer wird Millionär“ wurde auch mal nach der „Eierschecke“ gefragt. Der Kandidat kannte den Begriff nicht. Ich hätte dies damals auch nicht gewusst.

In der schönsten Stadt der Welt ist „Schecke“ eben total unbekannt. Das ist so als würde man Semmeln oder Wecken anbieten. Wahrscheinlich arbeitet aber beim Backhus jemand aus dem Osten, der das nicht wusste.

Ich gehe jetzt ein Franzbrötchen essen und wünsche euch noch einen schönen Abend!

Axel

Hallo, Myriam!

Kleine Anekdote am Rande: Ich arbeitete in Leipzig als
Reservierungsleiterin in einem gerade neu eröffneten Hotel.
Bei der Eingabe der Computercodes für die VIP-Geschenke fielen
mir die „Halloren-Kugeln“ auf (Ossi-Version der Mozartkugel).
Ich fragte also in die Runde, was denn wohl
„Halloren-Kugeln“ seien und sprach das wie „Halogen“
aus (korrekt ist „Haloren“). Das Gelächter höre ich
noch heute, und von da an hießen die Dinger im Hotel nur noch
so.

Oh, Gottseidank geht’s nicht nur mir so!
Als Chemiker hab ich die Dinger natürlich auch wie „Halogen“ betont, und meine sächsische Freundin hat mich überhaupt nicht verstanden, als ich ihr sagte, unser Supermarkt um die Ecke hätte „Haloren“-Kugeln im Angebot gehabt.

Grüßle
Regina