Betrachten wir den folgenden Satz:
In der zweiten Hälfte der 60er-Jahre entstanden Programmiersprachen wie etwa ALGOL W, Simula 67, ALGOL 68, PL/1 und(,) wenig später, bereits stark beeinflusst durch das gewachsene Verständnis für das Gebiet der strukturierten Programmierung, die Sprachen C und Pascal.
Kommt ein Komma vor „wenig später“? Warum oder warum nicht?
Moin,
„wenig später“ ist kein Einschub, leicht zu sehen, wenn der Einschub rausgenommen wird:
und wenig später die Sprachen C und Pascal.
Deshalb kein Komma. SPIEGEL-Redakteure sehen das womöglich anders, die werden für jedes Komma extra bezahlt.
Gruß
Ralf
Man kann „wenig später“ als einen zweiten, separaten Einschub betrachten:
In der zweiten Hälfte der 60er-Jahre entstanden Programmiersprachen wie
etwa ALGOL W, Simula 67, ALGOL 68, PL/1 und, wenig später, die Sprachen C und Pascal.
Betrachtet man den Satz auf diese Weise, ist ein Komma notwendig.
Man kann „wenig später“ ebenso aber auch als integriertes Satzglied betrachten:
In der zweiten Hälfte der 60er-Jahre entstanden Programmiersprachen wie
etwa ALGOL W, Simula 67, ALGOL 68, PL/1 und wenig später die Sprachen C und Pascal.
In dem Fall kommt kein Komma. 
Im Grunde könnte man „wenig später, bereits stark beeinflusst durch das gewachsene Verständnis für das Gebiet der strukturierten Programmierung“ aber auch als einen komplexen Einschuib betrachten:
In der zweiten Hälfte der 60er-Jahre entstanden Programmiersprachen wie etwa ALGOL W, Simula 67, ALGOL 68, PL/1 und - wenig später, bereits stark beeinflusst durch das gewachsene Verständnis für das Gebiet der strukturierten Programmierung - die Sprachen C und Pascal.
Die Zeichensetzung hängt hier also sehr davon ab, wie man den Satz sehen möchte. Die kategorische Aussage „Das ist kein Einschub“ ist aber definitiv falsch. Und ja, ich kenne mich mit dem Thema aus, meine Magisterarbeit in Germanistik hat sich mit Einschüben beschäftigt.
Gruß,
Max