Hallo Metapher,
jüdische Kommentare wird dir sicher Iris morgen geben können.
ich kenne Iris zwar nicht (ist sie Jüdin, weil sie samstags nicht schreibt?), aber freuen würde ich mich darüber trotzdem. 
Christliche Interpretationen werden dir vermutlich nichts
nützen?
Doch, doch. Ich habe zwar schon irgendwo im Netz eine Stelle gelesen, wo es heißt, dass hier jüdische und christliche Lesarten „sehr weit“ auseinanderklaffen (sollen), aber es leuchtet mir noch nicht ein.
Soweit nur: Die sog. Jesaja-Apokalypse 24.-27. wird als
nachexilische Einfügung angesehen. Sie ist etwa der Beginn der
jüdischen Apokalyptik-Literatur.
Das macht sie nur noch interessanter. Kennst du etwa Vergleiche innerhalb des Genres, vor allem solche, die den (literarischen) Aufbau betreffen? Wenn sie am Beginn steht, könnte man ja vermuten, dass sie eine Art Prototyp darstellt.
Fragen zu speziellen Begriffen darin und deren Extension: Beam
sie mal rüber.
Es sind zu viele, um sie hier im Forum zu klären, zumal meine Hebräisch-Kenntnisse nur rudimentär sind und außerdem weit, weit zurückliegen. Ich habe praktisch zu jedem Vers mindestens eine Frage.
Beispiele:
zu 24,1: „verheert und verwüstet“ - zwei Worte? Superlativ?;
„Erde“ - physisch? global im Sinne von „Welt“?
zu 24,3: „welkt“/„verwelkt“/„zerfällt“/(letztere zweimal) - Unterschiede?
zu 24,5ff.: „Bewohner“ - nur auf Menschen bezogen? nur auf bestimmte?
zu 24,6: „Fluch“ und „zerfressen“ - Bedeutungshorizont
usw. usw.
Du siehst, das würde Wochen dauern, ich möchte niemandem zumuten, das mit mir durchzukauen.
Weitere Begriffe wären z. B. die Rebe „verwelkt“ - gleicher Begriff? wie oben?; „fröhlicher“ Klang (24,8) / bei „frohem“ Gesang (24,9) - gleicher Begriff?; 24,10 ist mir ein völliges Rätsel, denn wie können Trümmerhäuser verschlossen sein? Ich fürchte, da hilft nur eine ausführliche Kommentarlektüre …
Gruß
Bona