Gibt es eigentlich zur Bibel etwas, das man in der Literaturwissenschaft einen Kommentar nennen würde? Er sollte die Bibel aus historischem, theologischem, philosophischem und allen anderen Blickwinkeln, die mir jetzt nicht einfallen wollen, begleiten.
Am besten wäre so etwas wie bei Goethes Faust der Schöne- und der Gaier-Kommentar (beides! *g*), also etwas Anspruchsvolles und - notgedrungen - Umfangreiches zugleich. Ähm, und für intelligente Nichtfachleute noch lesbar .
Bei Eingabe des Begriffes „Bibel-Exegese“ in Google wirst Du vermutlich ausreichend Ergebnisse finden, aus denen Du Dir das Gewünschte heraussuchen kannst.
Gruß, Infotalk
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da die Bibel eher als Bibliothek denn als Buch zu betrachten ist, würde ich von solchen
zur ganzen Bibel,
abraten, da diese dann zu pauschal und oberflächlich mit den einzelnen Büchern der Bibel umgehen.
Es ist besser Kommentare
für jedes einzelne Buch.
zu konsumieren.
Man wird aber selten einen „rein literarischen“ Kommentar zu lesen bekommen, da die Autoren meist Theologen sind und selten oder nie ohne ihre Theologie denken. Es werden also stets religiöse Töne und Glaubenssätze mitschwingen.
Und dann spielt auch noch eine Rolle, ob der Autor Katholik, Protestant oder sonstwas ist. Solche Vorgaben lassen gewaltige Unterschiede etwa beim Römerbrief entstehen.
Des weiteren kann die jeweilige „theologische Mode“ eine Rolle spielen, also ob der Autor also kirchlich gebundener Kleriker und Amtsträger ist, oder als sich als Kritiker der Amtskirche sieht, oder ob man irgendeiner politisch orientierten „Befreiungstheologie“ oder der „Theologie nach dem Tode Gottes“ angehört.
Aber solche subjektiven Faktoren gibt es auch bei Goethekommentaren.
Man wird also gut daran tun, sich den jeweiligen Autor näher anzusehen.
sehr sehr guter Hinweis, Kommentare jeweils einzeln zu den Büchern zu verwenden!! Wunderbar, daß es das so gibt. Natürlich bin ich interessiert an einer entsprechenden Auflistung, vielen Dank für das Angebot. Ich weiß nicht, WAS es alles gibt, aber Du darfst mich in der Auswahl gerne eher über- als unterfordern .
auf die Idee, Kommentare einzeln zu den Büchern zu verwenden, kam ich nicht von selbst, meine Begeisterung darüber habe ich Rolf bereits angedeutet.
Ich ging in der Tat vom Beispiel literarischer Kommentare aus, war mir aber natürlich der theologischen Provenienz der Autoren und des (hier vielleicht besonders) subjektiven Faktors bewußt. Am besten wäre daher ein Kommentar, der andere Lesarten berücksichtigt, ohne in eine Vergleichsorgie auszuarten.
Aber was soll’s: Ich stehe vor einem Berg, und es gilt, die ersten Schritte zu tun .