Kommunale Abzocke?

An einer Ausfallstraße in Wilhelmshaven wird dem Verkehrsteilnehmer auf ca. 3 km Tempo 70 suggeriert. Auch vor Ampeln befinden sich 70 er Schilder mit Hinweis auf eine Ampel. Neuerdings befindet sich dort ein fest installierter Blitzer und ein Tempo 50-Schild. Danach ist wieder Tempo 70 angesagt. Gefahrenpunkte gibt es dort nicht! Die Herabsetzung der Geschwindigkeit gerade an dieser Stelle,(Blitzer) dient nach meiner Meinung lediglich der Einnahmen-Optimierung. Ist so etwas erlaubt?
Herzlichst J. Schmidt

Hallo,

grundsätzlich ist das Schild zu beachten, so es von der zuständigen Behörde aufgestellt wurde und deshalb vermutlich eine verkehrsrechtliche Anordnung besteht.
Wenn man nicht damit einverstanden ist, dann sollte man gegen das Schild Widerspruch einlegen. Darin kann man dann auch sämtliche Gründe, die gegen das Schild sprechen, aufführen.

Gruss

Iru

Hallo !

Die Verkehrsbehörde kann aber keine „Tempo 70“ suggerieren.
Entweder es stehen dort Schilder mit der 70 oder nicht.

Und wenn vor den Ampeln „Tempo 70“ steht,dann ist das ein Geschwindigkeitstrichter,weil vorher mehr als 70 galt,100 kmh auf freier Überlandstrecke gewöhnlich.
Galt auch vorher schon 70kmh,dann muss man nicht auf 70 reduzieren vor der Ampel.

Und was es dann mit den 50kmh auf sich hat ? Irgendwann endet halt die 70er-Zone,weil da die Bebauung stärker ist etwa.

Es muss doch deutlich ein Schild „50“ stehen,warum kann doch egal sein,wenn es um die Einnahme ginge,dann kann man auch im 70er-Bereich messen. Oder glaubst Du,dort fährt man nicht schneller ?

Ich wette,wenn dort von 70 auf 100 hochgesetzt würde,das würde jeder bemerken und sich danach richten,also die Erkennbarkeit wird gegeben sein.
Wenn man weiss,welche Formalien und Hürden es gibt um ein Tempolimit aufzustellen oder zu ändern,dann kann man fast ausschließen,es ginge dem Landkreis/Stadt nur um Einnahmen.

MfG
duck313

Moin,

Neuerdings befindet sich dort ein fest installierter
Blitzer und ein Tempo 50-Schild.
Gefahrenpunkte gibt es dort nicht!

Gefahrenpunkte sind oft für den Autofahrer nicht erkennbar. Der hat oft auch kein Wissen über Unfallstatistiken, Erhebungen oder sonstwas. Deswegen sind Verkehrszeichen erstmal zu beachten.
Es gab schon oft Unfälle an Stellen, wo sich manch einer gedacht hat „Wozu steht das Schild hier? Das sehe ich nicht ein und beachte es nicht!“.

Liebe Grüße,
-Efchen

Hallo,

Es gab schon oft Unfälle an Stellen, wo sich manch einer
gedacht hat „Wozu steht das Schild hier? Das sehe ich nicht
ein und beachte es nicht!“.

es stimmt schon, dass man die Schilder beachten sollte, die meisten stehen aus gutem Grund dort. Allerdings herrscht in Deutschland die Tendenz vor, zu überregulieren. Mich ärgert es immer wieder, wenn auf der Autobahn großartig eine Baustelle angekündigt wird, die Geschwindigkeit durch Trichter herabgesetzt wird und was sieht man: eine einsame Bake am Straßenrand und keinen Arbeiter - und das über mehrere Tage.
Oder auch Baustellen, die richtig eingerichtet wurden - nur man sieht ewig niemand arbeiten. Das war nur zwei Beispiele, es gäben noch wesentlich mehr.
Dann darf man sich nicht wundern, wenn die Akzeptanz gegenüber der Geschwindigkeitsbegrenzung sinkt.

Gruss

Iru

Danke für deine Antwort!
Mich ärgert, dass nur im Bereich des Blitzers Tempo 50 ist. Vorher und danach ist wieder 70 erlaubt. Ich weiß aber, dass Wilhelmshaven wie viele anderen Kommunen stark verschuldet ist. Jürgen

Moin,

es stimmt schon, dass man die Schilder beachten sollte, die
meisten stehen aus gutem Grund dort. Allerdings herrscht in
Deutschland die Tendenz vor, zu überregulieren.

Das stimmt vermutlich an einigen Stellen. Was aber eben nichts daran ändert, dass man sich trotzdem daran halten muss. Genauso wie man nachts um drei an einer roten Ampel anhalten muss, auch wenn weit und breit kein Auto zu sehen ist.

Dass hier überreguliert wird, liegt vielleicht auch daran, weil jeder Hinz und Kunz meint, wenn dann doch etwas passiert, immer zuerst den schwarzen Peter bei der Behörde zu suchen, anstatt bei seinem eigenen Fahrverhalten. Man will sich damit nur absichern. Finde ich durchaus auch verständlich, auch wenn der von Dir beschriebene Trichter sicherlich lästig ist, in der augenblicklichen Situation überflüssig, die Umwelt, meinen Tank und damit meinen Geldbeutel auch belastet.

Dann darf man sich nicht wundern, wenn die Akzeptanz gegenüber
der Geschwindigkeitsbegrenzung sinkt.

Die sinkt IMHO nur, weil so viele glauben, Regeln gelten nicht für sie oder sie sparen 20 Sekunden ihres Lebens, wenn sie an einer Baustelle statt mit 60 mit 70 vorbei fahren. Das wiederum liegt an dem allgemeinen Terminstress, den sich die heutige Gesellschaft aussetzt. Man sollte alles einfach viel lockerer sehen. Dann wären viele Verbote auch gar nicht notwendig.

Liebe Grüße,
-Efchen

Hallo,

Mich ärgert, dass nur im Bereich des Blitzers Tempo 50 ist.

Dann geh einfach vom Gas - Du kennst die Stelle ja - und bleib ruhig. Lass Dich nicht provozieren und geh alles etwas ruhiger an. Du wirst keine Knöllchen kriegen, Dein Blutdruck bleibt konstant und Dein Leben ist entspannter.

Wenn an der Stelle jemand zahlen muss, dann nicht wegen des vermeintlich unsinnig aufgestellten 50er-Schildes, sondern weil derjenige schlichtweg zu schnell war. Die häufigste Ausrede bei Geschwindigkeitsübertretung ist immer dass der andere Schuld ist, obwohl man selbst doch zu schnell war. Dann muss man halt auch einfach dazu stehen!

Liebe Grüße,
-Efchen

Du hast ja Recht! Der Blitzer war brandneu! Trotzdem finde ich es unmöglich, wenn Kommunen so ihre Kasse aufbessern wollen.

Hallo,

wie gesagt, Widespruch einlegen und die Behörde muss begründen, warum sie die Geschwindigkeit heruntergesetzt hat.

Iru

Ok, ist mir alles klar! Ich erinnere aber daran, dass erst kürzlich der Verkehrsminister die Kommunen gewarnt hat, mit Blitzern ihren Haushalt aufzubessern, wenn nicht vorrangig die Verkehrssicherheit das erfordert.
Danke für deine Beteiligung!

ok! werde ich machen! danke!

Moin,

Ich erinnere aber daran, dass erst
kürzlich der Verkehrsminister die Kommunen gewarnt hat, mit
Blitzern ihren Haushalt aufzubessern, wenn nicht vorrangig die
Verkehrssicherheit das erfordert.

Das mag ja sein, aber ich verstehe halt nicht, warum die Kommunen gewarnt werden, anstatt dass einfach jeder Verkehrsteilnehmer sich 100% nach den Regeln richtet, dann wäre insgesamt alles viel leichter!

Oder nicht?

Liebe Grüße,
-Efchen

Trotzdem finde ich es unmöglich, wenn Kommunen so ihre Kasse aufbessern wollen.

Zu einem Geschwindigkeitsverstoß gehört aber immer noch ein Autofahrer, der zu schnell fährt! Ich finde es völlig legitim, wenn Kommunen so ihre Kasse aufbessern wollen.
Unmöglich finde ich es, wenn Regeln aufgestellt werden, wo keine notwendig sind, aber das sind für mich zwei Paar Schuhe. Es gibt ja auch die Möglichkeit für jeden, Einspruch einzulegen.

Liebe Grüße,
-Efchen

Hallo Efchen!
Den Sinn meiner Frage haben nur wenige verstanden. Auch die Verkehrsregeln sind mir nicht fremd. Es bleibt dir ja unbenommen, alles zu akzeptieren. Allerdings stehen die beiden Absätze in deiner heutigen Aussage in völligem Widerspruch. So wichtig ist das alles gar nicht.
Gruß aus Wilhelmshaven! J. Schmidt

Allerdings stehen die beiden
Absätze in deiner heutigen Aussage in völligem Widerspruch.

Eigentlich nicht. Es halten ja auch die meisten Erwischten einen Blitzer vor einer Schule oder in einem Wohngebiet oder an anderen sinnvollen Stellen für Abzocke. Und ich bin der Meinung, da können die Kommunen ruhig aufbessern. Und es gibt sicher Stellen, an denen der normale Autfahrer nicht erkennt, warum es da Verbote gibt. Auch da darf man „abkassieren“. Denn wer sich daran hält, dem passiert ja nichts. Man muss schon absichtlich etwas falsch machen, und dann muss man halt auch dafür gerade stehen. Unachtsamkeit als Ausrede zählt IMHO nicht, es gehört zu den vorrangigen Pflichten, dass man aufmerksam ist.

Im Gegensatz dazu meine ich, dass man aber auch alles übertreiben kann, und es womöglich Einzelfälle gibt, in denen die aufgestellten Verbote nicht wirklich sinnvoll sind. DAS, also Stellen, wo wirklich kein Grund für das Verbot besteht, ist auch für mich Abzocke.

Steht für mich in keinem Gegensatz. Kommt aber immer auf den Einzelfall an. Und grundsätzlich sollte man sich einfach erstmal an alles halten, dann passiert einem an einer „Abzockstelle“ auch nichts.

So wichtig ist das alles gar nicht.

Das stimmt allerdings :smile:

Sonnige Grüße an die Nordseeküste!
-Efchen