Liebe/-r Experte/-in, ich habe in der letzten Zeit immer wieder etwas beobachtet. Ich habe mehere Menschen die michts mit einnander zu tun haben, kennen gelernt, die alle eine Eigenschaft verbindet. Wenn sie mit Personal reden (Beruflich), dann wenden alle die gleiche Tacktik an. Sie ignorieren die Person völlig. Z.B wenn ein Angestellter dem Chef sagt, dass er das und das gemacht hat dann dreht der Chef sich einfach um und ignoreirt die Person. Was ist das für ein Verhalten und wie kann man den entgegen wirken und was bedeutet das?
Paul Watzlawick nennt dies die „Entwertung“ des Gesprächspartners, die auf die Botschaft „Du existiert nicht“ hinausläuft. Ich persönlich glaube nicht, dass sich dahinter stets eine bewusste Taktik verbirgt, auch wenn dies ab und zu der Fall sein mag. Die beste Methode, jemand der dieses Verhalten unbeabsichtigt zeigt, in eine zuwendende Reaktion zu locken, dürfte darin bestehen, ihm eine Frage zu stellen. Während Mitteilungen recht problemlos zu ignorieren sind, ist dies bei guten Fragen ungleich schwieriger. Mit besten Grüßen
Dr. Dieter Zittlau
Können Sie mir sagen, aus welcher geistigen Haltung jemand so was macht? Denkt er alle anderen sind Dumm und ich habe sowieso imer recht. Kann es Narzismuss sein oder bin ich das Fasch?
Es ist wahrscheinlich ein Symptom von fehlender Empathie, d.h. eine Unfähigkeit, sich in die Gefühle und Erlebnisse eines anderen hineinzuversetzen. Kommunikationswissenschaftler sprechen hier nicht ohne Grund von einer pathologischen Kommunikationsform. Es ist also ein angeborenes oder wie auch immer erworbenes Charakterdefizit. Etwas oberflächlich gesagt haben wir es hier mit Kranken ohne Krankheitseinsicht zu tun. Manchmal macht es Sinn, sich den engeren Familienkreis solcher Menschen anzusehen.
Narzisten hingegen lassen kaum eine Gelegenheit aus, sich in Szene zu setzen. Das wäre nicht pathologisch sondern nur nervtötend.
Können Sie mir sagen, aus welcher geistigen Haltung jemand so
was macht? Denkt er alle anderen sind Dumm und ich habe
sowieso imer recht. Kann es Narzismuss sein oder bin ich das
Fasch?
Manchmal macht es Sinn, sich den engeren Familienkreis solcher Menschen anzusehen. Was hätte man den in dem Familienkreis zu erwarten an erkenntnissen?
Hallo,
Da es auf schriftlichem Weg schwierig ist , zwischen den Zeilen zu lesen , aber es sonst sehr lange dauern würde, interpretiere ich ausnahmsweise mal das von Ihnen geschriebene( soll man eigentlich nicht, aber ich versuche es trotzdem) . Ich schreibe es so, wie ich es wahrnehme. Ich bin direkt. Wenn es falsch ist, dann verbessern sie mich.
Vorab; Es ist tatsächlich so, dass wir vermehrt Dinge und Verhalten bei anderen bemerken, die in uns selbst ein Thema sind, das unerledigt ist und angeschaut werden sollte. Daher ist es wahrscheinlich kein Zufall, wenn man plötzlich Menschen kennenlernt, mit denen man ein und dieselbe Erfahrung macht. Es liegt an einem selbst. Es sind nicht die Menschen, die um einen herum plötzlich anders werden.
Ich gehe davon aus , dass sie sich selbst meinen, der als Angestellter von seinem Chef ignoriert wurde. Und Sie sind entweder von weiteren Vorgesetzten irgnoriert worden oder haben dieses Verhalten bei anderen auch beobachtet.(Wobei Ihr Blick dahingehend dann ohnehin geschärft ist) Kann es sein, dass Sie mindestens bei einer Person Schwierigkeiten haben, sich durchzusetzen? erhört zu werden/ernstgenommen zu werden? Es muss nicht Ihr Chef sein, es kann auch allgemein ein Problem sein, dass Sie sich von Menschen nicht ernstgenommen fühlen, manchmal so, als wären sie gar nicht da? Dann hat dies nichts mit den Mitmenschen zu tun, sondern mit Ihnen und Ihrem Selbstbewusstsein. Sie erwarten von den Mitmenschen mehr Gehör/Respekt? Dann fragen sie sich mal, welchen Eindruck sie machen, wenn sie in einen Raum hereinkommen. Sind sie präsent? Gehen sie mitten durch den Raum, haben einen geraden Rücken? Kopf hoch, Blick geradeaus? Oder eher an der Wand lang., Blick gesenkt, möglichst nicht auffallend aber mit der Erwartungshaltung, dass man sie bemerkt und ihnen entgegenkommt?
Es hat den Anschein, als wenn sie zur Zeit ein geringeres Selbstwertgefühl haben, sie finden sich selbst nicht 100% ok. Evtl. haben sie zudem die Erwartung, dass andere Menschen dies kompensieren müßten. ( „die sehen doch dass ich hier stehe… der hat mich doch gehört…, oder privat beim Partner, " Wenn er mich lieben würde, wüßte er, wie ich fühle“ etc". Erwartungshaltungen machen uns das Leben manchmal schwer und die wenigsten können Gedankenlesen, Chef’s schon gar nicht. Und wenn man keine Frage stellt, dann sehen Männer sich selten gezwungen zu antworten. Was hatten sie erwartet ? Ein Lob? eine Stellungnahme? Hier hilft Männerkommunikation, direkt, sachlich, offen. Z.B: "Herr XY; vielleicht habe ich zu leise gesprochen, Ich habe eine Frage an Sie/Möchte kurz etwas mit Ihnen besprechen (was mir wichtig ist), wann haben Sie x min zeit für mich ? Fordern sie Lob ein oder eine Stellungnahme zu ihrem Thema. Wenn sie das nicht so offen wünschen, dann können sie auch nicht erwarten, dass der Chef einen Satz von ihnen von alleine kommentiert. Versuchen Sie offen das Anliegen in der Ich-Form schildern. Auch drauf schauen, wann man den Chef drauf anspricht. Vielleicht war der Zeitpunkt ungünstig, fragen sie, wann er Zeit hat.
Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.
Freundliche Grüße
Oese
Hallo Sonic_229,
Menschen verhalten sich je nach Situation und Persönlichkeit unterschiedlich. Auch wenn die Reaktion der beobachteten Menschen gleich ist, kann dies aufgrund ganz unterschiedlicher Umweltbedingungen oder Charaktere passieren.
Du schreibst, dass sich der Chef einfach umdreht, wenn ihm ein Angestellter etwas sagt. So ein Verhalten ist nicht gerade höflich und meiner Meinung nach sollte man überprüfen, ob nicht Mobbing vorliegt.
Dazu kenne ich die Situation aber nicht gut genug.
Bitte lies dazu folgenden Link: http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/mobbing-m…
Dort steht auch, was man gegen Mobbing am Arbeitsplatz machen kann. Aber nicht jedes Ignorieren ist Mobbing, das sollte man genau prüfen, bevor man was unternimmt.
Hoffe, konnte ein wenig weiterhelfen…
Wenn dieses Verhalten angeboren ist, ist eine genetische Verwandtschaft wahrscheinlich. Aber auch wenn es erworben wurde, kommt Erziehungsberechtigten oder „Vorbildern“ oder ganz allgemein dem „Milieu“ eine entscheidende Bedeutung zu.
Manchmal macht es Sinn, sich den engeren Familienkreis solcher
Menschen anzusehen. Was hätte man den in dem Familienkreis zu
erwarten an erkenntnissen?