Kommunismus

Ich habe eine Frage zum Kommunismus.
Sollte der Marxismus, Kommunismus, Sozialismus eigentlich nicht von den Arbeitern (Proletarier) auskommen? Die Revolution der Proletarier?
Lenin und Stalin etc. haben doch gerade das Gegenteil gemacht, denn sie haben den Arbeitern gesagt wo es durch geht und das mit Gewalt.
Wäre dankbar um Hilfe

Besten Dank
Gruss Silvio


Hallo Silvio

eigentlich hast du ja Recht.
Aber was meinst du denn mit Gewalt ?
Die Zaristische Regierungsform davor ist ja auch nicht gerade zimperlich mit den Leibeigenen (Bauern)manche sagen auch: Proletariat (= abhängig beschäftigte Lohnarbeiterschaft) und dem Rest des arbeitenden Volkes umgegangen.
Der Bourgeoisie kam da natürlich das Kommunistenpack gerade Recht und brachte mal so dir nichts mir nichts mal 25 Mio Menschen übern Jordan, will damit überspitzt sagen, daß die Kommunisten (Leninisten Stalinisten)eigentlich nur rote Faschisten waren und eigentlich auch noch heute sind (Stichwort Wladi P. der ach so tolle Demokrat, wie ihn unsere jetzige und auch frühere Regierung (Gerd mit Pferd sieht).

Also nicht verzagen und immer schön zur Wahl gehen

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Hallo Silvio,

Sollte der Marxismus, Kommunismus, Sozialismus eigentlich
nicht von den Arbeitern (Proletarier) auskommen? Die
Revolution der Proletarier?

Sagen wir mal, die Revolution sollte vom Proletariat ausgehen. In Russland ist sie das zuerst auch. Du darfst nicht vergessen, daß der Zar nicht in der Oktoberrevolution davongejagt wurde, sondern schon vorher, in der Februarrevolution, und das war im Prinzip tatsächlich eine relativ spontane Erhebung der Arbeiter und Soldaten. Genaueres kannst Du hier nachlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Februarrevolution_1917

Lenin und Stalin etc. haben doch gerade das Gegenteil gemacht,
denn sie haben den Arbeitern gesagt wo es durch geht und das
mit Gewalt.

Aber auch wenn Du die Oktoberrevolution betrachtest ist deine Aussage doch etwas zu kurz geschlossen. Ganz davon abgesehen, daß nicht in erster Linie Lenin (und noch weniger Stalin) die Oktoberrevolution „gemacht“ haben, sondern im wesentlichen Trotzki der Organistator war, so ist das ja nicht so vor sich gegangen, daß die „Revolutionsführer“ mit der Peitsche und der Pistole hinter den Arbeitern gestanden und sie zur Revolution gezwungen hätten. Sie haben lediglich die Maßnahmen organisiert, das weitere Vorgehen besprochen usw., was ja bei einer Revolution nicht ganz verkehrt ist. Ein planlos hin- und herrennender Haufen Menschen macht eben selten eine Revolution. Und ohne die innere Bereitschaft eines Teils der Bevölkerung wäre auch die Oktoberrevolution total in die Hose gegangen. Und dem grössten Teil der Bevölkerung ging es unter dem Zar ja ziemlich schlecht und auch unter der Provisorischen Regierung wurde die Lage nicht so schnell besser, da ist man schon bereit, es nochmal zu versuchen und auch die jetzigen Machthaber davonzujagen, in der Hoffnung, daß es dann wendlich besser wird.
Daß es bei Revolutionen immer einen Teil gibt, der dagegen ist, ist ja eigentlich klar und daß es dabei mit viel Gewalt und Blutvergiessen vor sich geht, auch. Aber das betraf beide Seiten, nicht nur die Bolschewiki, was bei weitem keine Entschuldigung sein soll. Aber das ganze mündete in einen Bürgerkrieg (mit ausländischer Einmischung), und wie in so einem Fall auf allen Seiten die nackte Gewalt herrscht haben wir ja vor einiger Zeit in Ex-Jugoslawien gesehen.
Die Verfolgungen Andersdenkender gehört allerdings auch zum marxistischen Revolutionskonzept, da sehe ich keinen Widerspruch: „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“ als Revolutionsdevise sozusagen. Schliesslich wollte man keine Demokratie sondern die Diktatur des Proletariats errichten.

Viele Grüße
Marvin

Laut Lenin waren die Arbeiter als Klasse nicht im Stande, die kommunistische Revolution von selbst durchzuführen. Dazu brauchten sie die kommunistische Partei als Leitung. Das ist Lenins Lehre von der Partei als Vortruppe der Revolution, Kernpunkt im Leninismus. Die Partei wiederum sollte straff und autoritär aufgebaut sein, um ihre Leitung durchzusetzen. Der Leninismus wurde von anderen Teilen der damaligen Arbeiterbewegung kritiziert. Unter anderem Rosa Luxemburg voraussagte, dass der Leninismus zur Diktatur führen würde.