(Komplett)-Backup eines Linux-Rechners

Hallo Leute!

Ich habe 2 Linux-Rechner (SuSE 7.2) in einem TCP/IP-Netzwerk stehen und möchte (regelmässig) ein Komplettbackup von Rechner A auf die Festplatte von Rechner B machen (also keine Bandsicherung). Wer kann mir da eine geeignete Methode empfehlen (smb oder nfs, tar, dd oder anderes)? Bin noch relativ unerfahren mit Linux und bin um jede Hilfe sehr dankbar!

Danke und Gruß,

Markus

Hallo Markus,

wenn es nur eine Komplettsicherung sein soll:wink:

Antwort:
Benutze tar.
Benutze nicht dd

-> man tar

tar cvf my.tar --exclude ./proc -C / . 

sichert deine ganze maschine ausser dem /proc verzeichniss in die datei my.tar. (Lustig ist bei diesem Fall mytar wird selbstverständlich mit gesichert, was das bedeutet kannst du dir ja denken :smile: *grins, wie du das verhinderts habe ich ja schon beim ./proc verzeichnis vorgemacht )

Die Optionen z oder I machen das ganze mit Kompremierung.

Jetzt Weißt du schon mal wie man ein tararchiv anlegt. (Du solltest umbedingt die Manpages lesen und versuchen zu verstehen was meine Zeile genau macht)

tar cvf - --exclude ./proc -C ./ .

würde überigens das ganze direckt auf dem Monitor ausgeben anstatt es in eine Datei zuschreiben.

man bash

mit „befehl > my.text“ kannst du diese Standardausgabe wiederum in my.text umleiten.

 tar cvf - --exclude ./proc -C ./ \> my.tar

macht also nichts anderes als

tar cvf my.tar --exclude ./proc -C / . 

Nun ist die Frage wie du das tararchiv auf den anderen Rechner bekommts.

  1. Du mountest alle Verzeichnisse des Rechneres A auf dem Rechner B und machts dort den Tar befehl so das alles gesichert wird.
    (ob du das per smb oder nfs machts ist egal)

Keine gute Idee!

  1. Du mountest auf dem Rechner A ein Verzeichniss auf Rechner B(nämlich das wo das Backup hinsoll) und führst den Tar Befehl auf Rechner A aus.
    (ob du das per smb oder nfs machts ist egal)

Keine gute Idee!

  1. Du nutz ssh um von Rechner B einen Befehl(tar) auf Rechner A auszuführen und lenks die Ausgabe des Befehls in eine Datei um.

-> man ssh

 ssh user@rechner\_a tar cvf - --exclude ./proc -C . \> my.tar

sichert also Rechner A in die datei my.tar auf Rechner B.

(Leider brauchst du root rechte um eine Komplettsicherung zu machen so daß user=root ist, wie man das anderes hinbekommt, sprengt diesen Artikel)

Um Punkt 3 zu verfeinern solltest du dir das Publickey verfahren von ssh anschauen (BTW Nutze nur die Protokollversion 2 von ssh) und natürlich -> man crontab.

Wenn du jetzt einen noch einen ssh-key ohne passphrase generierst kannst du das Backup automatiesieren.

Natürlich ist es keine Gute Idee einen ssh-key ohne passphrase zu gennerieren, da sonst jeder shell zugriff auf Rechner A bekommt der das secrect_key file hat.
Lösung hierfür. Sobald jemand mit diesem speziellen schlüssel zugreif wird automatisch das Backup gestartet (siehe hierzu man ssh)

Also viel Spaß beim Lesen:smile:

polarbear

PS
Versuche das ganze erst einmal so zu verstehen und einzurichten. Wie man das ganze optimieren kann, dazu kann man ja später mehr sagen.

Nachtrags -> links
http://www.snailbook.com/index.html

http://www-106.ibm.com/developerworks/library/l-keyc/
http://www-106.ibm.com/developerworks/library/l-keyc2/
http://www-106.ibm.com/developerworks/library/l-keyc3/

Hallo polarbear,

-> man tar

tar cvf my.tar --exclude ./proc -C / .

sichert deine ganze maschine ausser dem /proc verzeichniss in
die datei my.tar.

-> man ssh

ssh user@rechner_a tar cvf - --exclude ./proc -C . >
my.tar

sichert also Rechner A in die datei my.tar auf Rechner B.

Ich wollte nur mal mein spontanes Lob für eine so ausführliche und sicher auch nicht in 2 Minuten zu schreibende Antwort loswerden.

Gruß
Andreas

Danke für die prompte Antwort, polarbear!

Werd jetzt gleich mal lesen und probieren…

Grüsse, Markus (inzwischen mit etwas Hoffnung, das tatsächlich hinzubekommen).

Ich wollte nur mal mein spontanes Lob für eine so ausführliche
und sicher auch nicht in 2 Minuten zu schreibende Antwort
loswerden.

Gruß
Andreas

Genau! Ich war echt überrascht, dass man hier (in so kurzer Zeit) solch gute, ausführliche und kompetente Antworten bekommt.
Bin nämlich echt am rotieren gewesen, was das Problem angeht…

Danke nochmals an polarbear,
Markus

Hallo Andreas,

Ich wollte nur mal mein spontanes Lob für eine so ausführliche
und sicher auch nicht in 2 Minuten zu schreibende Antwort
loswerden.

danke:smile:

Ich möchte allerdings hinzufügen. Das ich nur so ausführlich geworden bin, da Markus Fragestellung darauf schließen lies, das er bereit ist die Informationen aufzuhnemen und sich das nötige Wissen an zu eigenen.
Achja und weil ich natürlich die Zeit hatte.:smile:
(Leider benötige ich immer sehr viel Zeit, meine Gedanken zu „papier“ zu bringen.)

mfg

polarbear, der sich wünscht das man computer per gedanken steuren könnte, nur wäre er wahrscheinlich zu paranoid, solch ein Gerät zu benutzen.