Komplettumzug nach Berlin?

Moin Moin,

endlich kommt wieder Bewegung in die Hauptstadtfrage. Es gibt Stimmen für einen Komplettumzug aller Ministerien nach Berlin: http://www.stern.de/politik/deutschland/:Umzugspl%E4…

Das Berlin/Bonn-Gesetz (http://bundesrecht.juris.de/berlin_bonng/BJNR0918009…; http://de.wikipedia.org/wiki/Bonn-Berlin-Gesetz) bringt meiner Ansicht nach erhebliche Probleme mit sich:

  • Es sicherte Bonn hohe Ausgleichszahlungen zu. Man muss sich jedoch fragen: Ausgleich wofür? Dafür, dass Bonn 50 Jahre lang von seiner Hauptstadtrolle profitiert hat? In dieser Zeit sind schon wahnsinnige Bundesgelder in diese Region geflossen, die Beschäftigten brachten und bringen Steuereinnahmen und Kaufkraft mit. Gut, die Ausgleichszahlungen sind gelaufen, aber wie kann man, nachdem man so stark finanziell profitiert hat, sich jetzt noch gegen einen Komplettumzug wehren?

  • In diesem Gesetz ist festgeschrieben, dass genauso viele Beschäftigte in Bonn ihren Arbeitsort haben müssen wie in Berlin (§ 4 Abs. 4 Berlin/BonnG). Fachliche und organisatorische Aspekte bleiben bei der Festlegung des Arbeitsortes manchmal unberücksichtigt. Eine solche Trennung innerhalb eines Ministeriums halte ich für ineffizient.

  • Das Gesetz gilt auf unbestimmte Zeit. Das heißt, wenn die Politiker nichts daran ändern, gelten die Privilegien noch in Hundert Jahren. Gerade in dieser Legislaturperiode, in der die große Koalition eine satte Mehrheit hat und wenig Widerstand von der kleinen Opposition kommt, ist eine Änderung (am besten Abschaffung) des Berlin/Bonn-Gesetzes dringend geboten.

Ich kann verstehen, dass ein Umzug für einzelne Beschäftigte schwierig und ungewollt ist. Wer schon etwas älter ist, vielleicht gebaut hat, Kinder hat, die in der Region zur Schule gehen, für den ist ein Umzug natürlich nicht leicht. Aber: wir haben in Deutschland 5 Mio. Arbeitslose. Was würden einige Leute dafür geben, eine solche Arbeitsstelle zu haben. Schon heute müssen viele einen Job weitab von der Heimat annehmen. Es gibt unzählige Wochenendheimfahrer und Fernpendler. Da sollte man sich meiner Ansicht nach mit Kritik an einem eventuellen Umzug zurückhalten.

Viele Grüße
Ultra

Hallo,

da kennt sich ja einer toll mit der Materie aus.

  • Es sicherte Bonn hohe Ausgleichszahlungen zu. Man muss sich
    jedoch fragen: Ausgleich wofür? Dafür, dass Bonn 50 Jahre lang
    von seiner Hauptstadtrolle profitiert hat?

jaja - das kannst du sicher mit Zahlen belegen.
So hat Bonn in 10 Jahren weniger erhalten, als Berlin pro Jahr verbraten hat - als Berlin nicht Hauptstatt war.
Auch musste Bonn aufgrund der Hauptstadtsituation einige Investitionen tätigen, die sonst nicht nötig gewesen wären.
Neuansiedlung von Industrien war seitens der Regierung nicht erwünscht.

Dafür lässt man dann die nicht mehr benötigten Gebaude zurück und „schenkt“ sie der Stadt.
Ein Geschenk, das für den Unterhalt nicht billig ist.

In dieser Zeit sind
schon wahnsinnige Bundesgelder in diese Region geflossen, die
Beschäftigten brachten und bringen Steuereinnahmen und
Kaufkraft mit.

Bitte Belege!!

Gut, die Ausgleichszahlungen sind gelaufen,
aber wie kann man, nachdem man so stark finanziell profitiert
hat, sich jetzt noch gegen einen Komplettumzug wehren?

hmm es gibt einige Grundsätze in D:
der wichtige: Verträge müssen eingehalten werden.
Das ist nunmal der Bonn-Berlin-Vertrag.
Und das dazugehörige Gesetz.

  • In diesem Gesetz ist festgeschrieben, dass genauso viele
    Beschäftigte in Bonn ihren Arbeitsort haben müssen wie in
    Berlin (§ 4 Abs. 4 Berlin/BonnG). Fachliche und
    organisatorische Aspekte bleiben bei der Festlegung des
    Arbeitsortes manchmal unberücksichtigt. Eine solche Trennung
    innerhalb eines Ministeriums halte ich für ineffizient.

Eigentlich sollten ganze Ministerien in BN bleiben.
Wenn die Minister im Zeitalter der Telekommunikation und der Bildschirmkonferenz das nicht schaffen: warum soll eine Stadt drunter leiden??

  • Das Gesetz gilt auf unbestimmte Zeit. Das heißt, wenn die
    Politiker nichts daran ändern, gelten die Privilegien noch in
    Hundert Jahren.

Das iglt für die meisten Gesetze - das BGB ist sogar älter.

Gerade in dieser Legislaturperiode, in der die
große Koalition eine satte Mehrheit hat und wenig Widerstand
von der kleinen Opposition kommt, ist eine Änderung (am besten
Abschaffung) des Berlin/Bonn-Gesetzes dringend geboten.

Das würde für die Zuverllässigkeit der Regierung(en) sprechen.
Heute so - morgen so.

Ich kann verstehen, dass ein Umzug für einzelne Beschäftigte
schwierig und ungewollt ist. Wer schon etwas älter ist,
vielleicht gebaut hat, Kinder hat, die in der Region zur
Schule gehen, für den ist ein Umzug natürlich nicht leicht.
Aber: wir haben in Deutschland 5 Mio. Arbeitslose. Was würden
einige Leute dafür geben, eine solche Arbeitsstelle zu haben.

Herzlich willkommen beim Stammtisch.

Schon heute müssen viele einen Job weitab von der Heimat
annehmen. Es gibt unzählige Wochenendheimfahrer und
Fernpendler. Da sollte man sich meiner Ansicht nach mit Kritik
an einem eventuellen Umzug zurückhalten.

Tja- ich finde die erwarteten 500 Mio. (es wird mehr - man kennt das ja) sind besser woanders aufgehoben als in den überflüssigen Umzug gesteckt.

Gruß
HaWeThie

  • Es sicherte Bonn hohe Ausgleichszahlungen zu. Man muss sich
    jedoch fragen: Ausgleich wofür? Dafür, dass Bonn 50 Jahre lang
    von seiner Hauptstadtrolle profitiert hat?

jaja - das kannst du sicher mit Zahlen belegen.

Es waren mal eben 1,437 Mrd. Euro laut Wikipedia. Noch immer gibt es in Bonn mehr als 10.000 Bundesbeamte laut Stern. Sie zahlen in der Region ihre Steuern und geben dort Geld aus. Es entstehen Multiplikatoreffekte. Die Arbeitslosigkeit in Bonn ist dementsprechend vergleichsweise niedrig.

So hat Bonn in 10 Jahren weniger erhalten, als Berlin pro Jahr
verbraten hat - als Berlin nicht Hauptstatt war.
Auch musste Bonn aufgrund der Hauptstadtsituation einige
Investitionen tätigen, die sonst nicht nötig gewesen wären.

Welche denn?

Neuansiedlung von Industrien war seitens der Regierung nicht
erwünscht.

Dafür kamen - insbesondere aufgrund des staatlichen Einflusses - Großunternehmen wie Post und Telekom nach Bonn. Sie ließen und lassen dort riesige Gebäude entstehen und beschäftigen zahlreiche Menschen.

Dafür lässt man dann die nicht mehr benötigten Gebaude zurück
und „schenkt“ sie der Stadt.
Ein Geschenk, das für den Unterhalt nicht billig ist.

Einige Ministerien lassen sogar heute noch neue Gebäude bauen (die örtliche Bauwirtschaft freut sich).

In dieser Zeit sind
schon wahnsinnige Bundesgelder in diese Region geflossen, die
Beschäftigten brachten und bringen Steuereinnahmen und
Kaufkraft mit.

Bitte Belege!!

Du wirst wohl nicht anzweifeln, dass der Bund dort mehrere Tausend Menschen beschäftigt. Diese zahlen vor Ort Steuern, kaufen ein, beauftragen Handwerker usw.

Gut, die Ausgleichszahlungen sind gelaufen,
aber wie kann man, nachdem man so stark finanziell profitiert
hat, sich jetzt noch gegen einen Komplettumzug wehren?

hmm es gibt einige Grundsätze in D:
der wichtige: Verträge müssen eingehalten werden.
Das ist nunmal der Bonn-Berlin-Vertrag.
Und das dazugehörige Gesetz.

Es geht nicht um die Vergangenheit, sondern um eine Entscheidung für die Zukunft.

  • In diesem Gesetz ist festgeschrieben, dass genauso viele
    Beschäftigte in Bonn ihren Arbeitsort haben müssen wie in
    Berlin (§ 4 Abs. 4 Berlin/BonnG). Fachliche und
    organisatorische Aspekte bleiben bei der Festlegung des
    Arbeitsortes manchmal unberücksichtigt. Eine solche Trennung
    innerhalb eines Ministeriums halte ich für ineffizient.

Eigentlich sollten ganze Ministerien in BN bleiben.
Wenn die Minister im Zeitalter der Telekommunikation und der
Bildschirmkonferenz das nicht schaffen: warum soll eine Stadt
drunter leiden??

Du hast Recht, mit moderner Telekommunikation kann man die Folgekosten senken. Wenn man zum Beispiel das Verteidigungsministerium ganz auf der Hardthöhe belassen würde, wäre das gar nicht so schlimm. Doch die Trennung praktisch aller Bundesministerien in einen Bonn- und einen Berlin-Teil kann doch keine Dauerlösung sein.

  • Das Gesetz gilt auf unbestimmte Zeit. Das heißt, wenn die
    Politiker nichts daran ändern, gelten die Privilegien noch in
    Hundert Jahren.

Das iglt für die meisten Gesetze - das BGB ist sogar älter.

Auf Dauer ein solcher Zustand? Lieber heute der Komplettumzug mit dem entsprechenden Aufwand als eine dauerhafte und ineffektive Teilung in zwei Hauptstädte.

Gerade in dieser Legislaturperiode, in der die
große Koalition eine satte Mehrheit hat und wenig Widerstand
von der kleinen Opposition kommt, ist eine Änderung (am besten
Abschaffung) des Berlin/Bonn-Gesetzes dringend geboten.

Das würde für die Zuverllässigkeit der Regierung(en) sprechen.
Heute so - morgen so.

Nein, das würde man so bald sicherlich nicht rückgängig machen.

Ich kann verstehen, dass ein Umzug für einzelne Beschäftigte
schwierig und ungewollt ist. Wer schon etwas älter ist,
vielleicht gebaut hat, Kinder hat, die in der Region zur
Schule gehen, für den ist ein Umzug natürlich nicht leicht.
Aber: wir haben in Deutschland 5 Mio. Arbeitslose. Was würden
einige Leute dafür geben, eine solche Arbeitsstelle zu haben.

Herzlich willkommen beim Stammtisch.

Nein, das ist Tatsache. Für denjenigen, der nicht fernpendeln muss, ist es natürlich leicht, diese Problematik als Stammtischgerede abzuqualifizieren.

Schon heute müssen viele einen Job weitab von der Heimat
annehmen. Es gibt unzählige Wochenendheimfahrer und
Fernpendler. Da sollte man sich meiner Ansicht nach mit Kritik
an einem eventuellen Umzug zurückhalten.

Tja- ich finde die erwarteten 500 Mio. (es wird mehr - man
kennt das ja) sind besser woanders aufgehoben als in den
überflüssigen Umzug gesteckt.

Wie gesagt, lieber heute eine etwas höhere Investition, als für die nächsten Jahrzehnte einen unzweckmäßigen Zustand manifestieren.

Gruß
Ultra

So hat Bonn in 10 Jahren weniger erhalten, als Berlin pro Jahr
verbraten hat - als Berlin nicht Hauptstatt war.
Auch musste Bonn aufgrund der Hauptstadtsituation einige
Investitionen tätigen, die sonst nicht nötig gewesen wären.

Welche denn?

Oper; Schauspiel; Beethovenorchester;
Verkehrsinfrastuktur (inkl U-Bahn und 4-spuriger Ausbau der B9)
und und und
nicht gerade wenig für eine Stadt, die damals weniger als 300 Tsd. Einwohner hatte.

Dafür kamen - insbesondere aufgrund des staatlichen Einflusses

  • Großunternehmen wie Post und Telekom nach Bonn. Sie ließen
    und lassen dort riesige Gebäude entstehen und beschäftigen
    zahlreiche Menschen.

Ist dir bekannt, das diese Unternehmen erst nach Wegzug der Regierung kamen und Teil des Ausgleiches sind??

Einige Ministerien lassen sogar heute noch neue Gebäude bauen
(die örtliche Bauwirtschaft freut sich).

Ausschreibungsrecht ist nicht gerade deine Stärke?

Du wirst wohl nicht anzweifeln, dass der Bund dort mehrere
Tausend Menschen beschäftigt. Diese zahlen vor Ort Steuern,
kaufen ein, beauftragen Handwerker usw.

Ah ja - ziehen wir die ab und lassen die Handwerker etc. Pleite gehen.

Es geht nicht um die Vergangenheit, sondern um eine
Entscheidung für die Zukunft.

RICHTIG - ich möchte mich in Zukunft auf Zusagen einer Regierung verlassen können.

Du hast Recht, mit moderner Telekommunikation kann man die
Folgekosten senken. Wenn man zum Beispiel das
Verteidigungsministerium ganz auf der Hardthöhe belassen
würde, wäre das gar nicht so schlimm. Doch die Trennung
praktisch aller Bundesministerien in einen Bonn- und einen
Berlin-Teil kann doch keine Dauerlösung sein.

Das liegt an dem Verhalten der Minister - schade das die Kanzlerin (oder der Vorgänger) da nicht herzhaft genug eingegriffen haben.

Auf Dauer ein solcher Zustand? Lieber heute der Komplettumzug
mit dem entsprechenden Aufwand als eine dauerhafte und
ineffektive Teilung in zwei Hauptstädte.

Es gibt nur eine Hauptstadt: Berlin

Gerade in dieser Legislaturperiode, in der die
große Koalition eine satte Mehrheit hat und wenig Widerstand
von der kleinen Opposition kommt, ist eine Änderung (am besten
Abschaffung) des Berlin/Bonn-Gesetzes dringend geboten.

Das würde für die Zuverllässigkeit der Regierung(en) sprechen.
Heute so - morgen so.

Nein, das würde man so bald sicherlich nicht rückgängig
machen.

Ach soo - ich ändere einen Beschluss und sage, dass ich diesen dann nicht mehr ändere - und schon habe ich die Zuverlässigkeit festgestellt.

Herzlich willkommen beim Stammtisch.

Nein, das ist Tatsache.

lol

Für denjenigen, der nicht fernpendeln
muss, ist es natürlich leicht, diese Problematik als
Stammtischgerede abzuqualifizieren.

keine Sorge - ich pendle nicht.
nähere Infos:
http://www.bonn.de/rat_verwaltung_buergerdienste/top… und die weiterführenden Links

So hat Bonn in 10 Jahren weniger erhalten, als Berlin pro Jahr
verbraten hat - als Berlin nicht Hauptstatt war.
Auch musste Bonn aufgrund der Hauptstadtsituation einige
Investitionen tätigen, die sonst nicht nötig gewesen wären.

Welche denn?

Oper; Schauspiel; Beethovenorchester;
Verkehrsinfrastuktur (inkl U-Bahn und 4-spuriger Ausbau der
B9)
und und und

Hmm, das haben andere Städte auch, wenn auch vielleicht nicht immer in diesem Umfang. Das, was du nennst, ist ja alles schon gebaut. Die Betriebskosten werden zum teil durch Einnahmen gedeckt. Der Rest wird sicherlich durch die Steuern und Kaufkraft der tausenden Bundesbeschäftigten mehrfach gedeckt.

Dafür kamen - insbesondere aufgrund des staatlichen Einflusses

  • Großunternehmen wie Post und Telekom nach Bonn. Sie ließen
    und lassen dort riesige Gebäude entstehen und beschäftigen
    zahlreiche Menschen.

Ist dir bekannt, das diese Unternehmen erst nach Wegzug der
Regierung kamen und Teil des Ausgleiches sind??

Ja, das ist mir bekannt. Ein weiteres Argument, dass jetzt endlich die Ministerien umziehen.

Einige Ministerien lassen sogar heute noch neue Gebäude bauen
(die örtliche Bauwirtschaft freut sich).

Ausschreibungsrecht ist nicht gerade deine Stärke?

Untersuchungen haben ergeben, dass mehrheitlich die regionale Baubranche Ausschreibungen gewinnt. Ausnahmen gibt es natürlich.

Du wirst wohl nicht anzweifeln, dass der Bund dort mehrere
Tausend Menschen beschäftigt. Diese zahlen vor Ort Steuern,
kaufen ein, beauftragen Handwerker usw.

Ah ja - ziehen wir die ab und lassen die Handwerker etc.
Pleite gehen.

Daher die großen Widerstände im Rheinland gegen den Umzug. Ist aber trotzdem kein Argument, da könnte ich auch fordern, dass die Bundesregierung nach Mecklenburg umzieht, damit die dortigen Arbeitslosen wieder bessere Chancen haben.

Auf Dauer ein solcher Zustand? Lieber heute der Komplettumzug
mit dem entsprechenden Aufwand als eine dauerhafte und
ineffektive Teilung in zwei Hauptstädte.

Es gibt nur eine Hauptstadt: Berlin

Richtig, und ich bin nicht dafür, dass wir uns daneben noch eine teure „Bundesstadt“ leisten.

Gerade in dieser Legislaturperiode, in der die
große Koalition eine satte Mehrheit hat und wenig Widerstand
von der kleinen Opposition kommt, ist eine Änderung (am besten
Abschaffung) des Berlin/Bonn-Gesetzes dringend geboten.

Das würde für die Zuverllässigkeit der Regierung(en) sprechen.
Heute so - morgen so.

Nein, das würde man so bald sicherlich nicht rückgängig
machen.

Ach soo - ich ändere einen Beschluss und sage, dass ich diesen
dann nicht mehr ändere - und schon habe ich die
Zuverlässigkeit festgestellt.

Glaub mir, was einmal nach Berlin gezogen ist, wird nicht so schnell zurück nach Bonn gehen.

Herzlich willkommen beim Stammtisch.

Nein, das ist Tatsache.

lol

Also haben wir zur Zeit nicht 5 Mio. Arbeitslose? Die Leute können sich den besten Job raussuchen, direkt vor ihrer Haustür? Wenn dem so wäre, warum wechseln die betroffenen Beamten nicht einfach die Arbeitsstelle?

Für denjenigen, der nicht fernpendeln
muss, ist es natürlich leicht, diese Problematik als
Stammtischgerede abzuqualifizieren.

keine Sorge - ich pendle nicht.

Das hätte mich auch gewundert. Flexibel sein müssen immer nur die anderen. Was man den Ossis zumuten kann, kann man doch nicht einem rheinländischen Beamten zumuten.

Gruß
Ultra

Einige Ministerien lassen sogar heute noch neue Gebäude bauen
(die örtliche Bauwirtschaft freut sich).

Ausschreibungsrecht ist nicht gerade deine Stärke?

Untersuchungen haben ergeben, dass mehrheitlich die regionale
Baubranche Ausschreibungen gewinnt.

Oh Gott, woher kann das bloß kommen? An den Fahrt- und Übernachtungskosten für die Mitarbeiter kann das ja wohl nicht liegen, oder?

Du wirst wohl nicht anzweifeln, dass der Bund dort mehrere
Tausend Menschen beschäftigt. Diese zahlen vor Ort Steuern,
kaufen ein, beauftragen Handwerker usw.

Ah ja - ziehen wir die ab und lassen die Handwerker etc.
Pleite gehen.

Daher die großen Widerstände im Rheinland gegen den Umzug. Ist
aber trotzdem kein Argument, da könnte ich auch fordern, dass
die Bundesregierung nach Mecklenburg umzieht, damit die
dortigen Arbeitslosen wieder bessere Chancen haben.

Da muß ich wohl den Passus in der Verfassung übersehen haben, daß die Hauptstadt dort zu errichten ist, wo es die höchsten Arbeitslosenquoten gibt.

Auf Dauer ein solcher Zustand? Lieber heute der Komplettumzug
mit dem entsprechenden Aufwand als eine dauerhafte und
ineffektive Teilung in zwei Hauptstädte.

Es gibt nur eine Hauptstadt: Berlin

Richtig, und ich bin nicht dafür, dass wir uns daneben noch
eine teure „Bundesstadt“ leisten.

Was ist denn eine Bundesstadt?

Ach soo - ich ändere einen Beschluss und sage, dass ich diesen
dann nicht mehr ändere - und schon habe ich die
Zuverlässigkeit festgestellt.

Glaub mir, was einmal nach Berlin gezogen ist, wird nicht so
schnell zurück nach Bonn gehen.

Du meinst außer den Leuten, die pendeln, was Du ja - wenn ich mich recht entsinne - auch nicht ganz so gut findest.

C.

Was ist denn eine Bundesstadt?

Das ist die offizielle (!!) Bezeichnung für Bonn.
Also nicht „Stadt Bonn“ sondern „Bundesstadt Bonn“.

(zu Hauptstadtzeiten hieß Bonn übrigens nicht „Bundeshauptstadt Bonn“)

Das sind jahrhundertalte Argumente,
die immer angebracht wurden, um Mittel
aus dem Rest Deutschlands in diese versumpfte
Sandwüste zu schleusen, auf der nur krüppelige Kiefern und Birken wachsen, die aber ungeanhnte Ausdehungsmöglickeiten für eine grosse
Regierungsstädt bietet, was allein aber noch keine gute Hauptstadt macht.

Als Transportmittel nutze man glücksuchende Ausländer,
um sie in Mietsilos einzupferchen, um noch mehr
Entwicklungsgelder zu erpressen, da das Hauptstadtmodell
Berlin nie tragfähig war und nur Unheil über Deutschland und
die Welt gebracht hat.
Es gibt dort auch nur wenig Erbauliches für Staatsgäste.
Hauptsächlich nur flächenverbrauchende Monumente des Sieges, der Niederlage, der Völkervernichtung und der Grundrechtsbeschränkung.

Die einzige längere Zeit, in der Deutschland mit der Hauptstadt
Berlin eine gute Figur machte, war mit Fritz, der hat dann aber seinen
Arbeitssitz und die Keimzelle staatlicher Effizienz nach Potsdam verlegt, und sich mit Hügeln, Bauwerken und Köpfen aus dem Ausland umgeben, um bloss nicht and diesen preussischen Moloch Berlin gucken zu müssen oder dran denken zu müssen.

Berlin als langfristiger Regierungssitz erzeugte bislang nur hegemoniale (im Besten Falle) bis faschistoide Herrschaftsstrukturen.
Als solches finde ich Berlin aber eine tolle Stadt,
sie und die Bevölkerung ist mir durchweg sympathisch und ich
bin immer gerne wieder da, ich würd auch da hinziehen u.U.
Ich versteh auch nicht, warum man da nicht hinziehen sollte,
Bundesbeamten ist vorneweg die Versetzbarkeit innerhalb des Bundes
zur Einstellung mitgeteilt worden.
Berlin stehen alle Chancen zu, sich weiter zu entwickeln,
wie anderen Städten auch.
Es ist auch nicht gesagt dass sich wieder so ein monopolitischer Moloch bildet, aber es ist nun erstmal genug Regierung da,
bis auf weiteres sollte man abwarten wie sich das entwickelt,
allein um das Verrtauen im Ausland zu stärken.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Wem antwortest du?

Einige Ministerien lassen sogar heute noch neue Gebäude bauen
(die örtliche Bauwirtschaft freut sich).

Ausschreibungsrecht ist nicht gerade deine Stärke?

Untersuchungen haben ergeben, dass mehrheitlich die regionale
Baubranche Ausschreibungen gewinnt.

Oh Gott, woher kann das bloß kommen? An den Fahrt- und
Übernachtungskosten für die Mitarbeiter kann das ja wohl nicht
liegen, oder?

Warum sagst du mir das?

Du wirst wohl nicht anzweifeln, dass der Bund dort mehrere
Tausend Menschen beschäftigt. Diese zahlen vor Ort Steuern,
kaufen ein, beauftragen Handwerker usw.

Ah ja - ziehen wir die ab und lassen die Handwerker etc.
Pleite gehen.

Daher die großen Widerstände im Rheinland gegen den Umzug. Ist
aber trotzdem kein Argument, da könnte ich auch fordern, dass
die Bundesregierung nach Mecklenburg umzieht, damit die
dortigen Arbeitslosen wieder bessere Chancen haben.

Da muß ich wohl den Passus in der Verfassung übersehen haben,
daß die Hauptstadt dort zu errichten ist, wo es die höchsten
Arbeitslosenquoten gibt.

Erneut frage ich mich, wem du das sagst. Natürlich würde Bonn Kaufkraft verlieren, dafür gab und gibt es den Ausgleich. Ausgeglichen werden Privilegien, die andere Regionen nie hatten. Bonn fordert hohe Entschädigungen für den Umzug, spricht sich aber dagegen aus, dass es überhaupt einen echten Umzug gibt.

Auf Dauer ein solcher Zustand? Lieber heute der Komplettumzug
mit dem entsprechenden Aufwand als eine dauerhafte und
ineffektive Teilung in zwei Hauptstädte.

Es gibt nur eine Hauptstadt: Berlin

Richtig, und ich bin nicht dafür, dass wir uns daneben noch
eine teure „Bundesstadt“ leisten.

Was ist denn eine Bundesstadt?

Ein offizieller Titel, damit die Bonner nicht denken müssen, sie lebten in einer ganz normalen Stadt wie Castrop-Rauxel oder Lüdenscheidt.

Ach soo - ich ändere einen Beschluss und sage, dass ich diesen
dann nicht mehr ändere - und schon habe ich die
Zuverlässigkeit festgestellt.

Glaub mir, was einmal nach Berlin gezogen ist, wird nicht so
schnell zurück nach Bonn gehen.

Du meinst außer den Leuten, die pendeln, was Du ja - wenn ich
mich recht entsinne - auch nicht ganz so gut findest.

Wen sprichst du an? Ich sage, in einer Zeit, in der Tausenden fern von ihrer Heimat eine Arbeit annehmen müssen, weil es zu Hause nichts gibt, sollten sich die gut versorgten, unkündbaren Beamten nicht auf derartige Weise gegen einen Umzug nach Berlin wehren. Ob jemand privat dann am WE nach Hause fährt, oder gleich seinen Lebensmittelpunkt nach B verlegt, oder sich eine Stelle in der freien Wirtschaft im rheinland sucht, ist jedem seine Sache. Was soll zB ein Berufssoldat denken, der ständig mit Kind und Kegel von A nach B zieht, was oftmals zu Scheidung führt?

Gruß
Ultra

Was willst Du?

Einige Ministerien lassen sogar heute noch neue Gebäude bauen
(die örtliche Bauwirtschaft freut sich).

Ausschreibungsrecht ist nicht gerade deine Stärke?

Untersuchungen haben ergeben, dass mehrheitlich die regionale
Baubranche Ausschreibungen gewinnt.

Oh Gott, woher kann das bloß kommen? An den Fahrt- und
Übernachtungskosten für die Mitarbeiter kann das ja wohl nicht
liegen, oder?

Warum sagst du mir das?

Weil Du offensichtlich irgendwelche seltsamen Schlußfolgerungen aus dem Umstand, daß häufig lokale Unternehmen bei Ausschreibungen den Zuschlag bekommen, ziehst.

Daher die großen Widerstände im Rheinland gegen den Umzug. Ist
aber trotzdem kein Argument, da könnte ich auch fordern, dass
die Bundesregierung nach Mecklenburg umzieht, damit die
dortigen Arbeitslosen wieder bessere Chancen haben.

Da muß ich wohl den Passus in der Verfassung übersehen haben,
daß die Hauptstadt dort zu errichten ist, wo es die höchsten
Arbeitslosenquoten gibt.

Erneut frage ich mich, wem du das sagst.

Demjenigen, der eine unsinnige Forderung in den Raum gestellt hast.

Natürlich würde Bonn
Kaufkraft verlieren, dafür gab und gibt es den Ausgleich.
Ausgeglichen werden Privilegien, die andere Regionen nie
hatten.

Ausgeglichen werden mehr oder weniger schlagartige Verluste an Steuern und Kaufkraft, die andere Regionen nie erleben mußten.

Richtig, und ich bin nicht dafür, dass wir uns daneben noch
eine teure „Bundesstadt“ leisten.

Was ist denn eine Bundesstadt?

Ein offizieller Titel, damit die Bonner nicht denken müssen,
sie lebten in einer ganz normalen Stadt wie Castrop-Rauxel
oder Lüdenscheidt.

Hast Du auch ein Problem damit, daß Düsseldorf Landeshauptstadt ist?

Glaub mir, was einmal nach Berlin gezogen ist, wird nicht so
schnell zurück nach Bonn gehen.

Du meinst außer den Leuten, die pendeln, was Du ja - wenn ich
mich recht entsinne - auch nicht ganz so gut findest.

Wen sprichst du an? Ich sage, in einer Zeit, in der Tausenden
fern von ihrer Heimat eine Arbeit annehmen müssen, weil es zu
Hause nichts gibt, sollten sich die gut versorgten,
unkündbaren Beamten nicht auf derartige Weise gegen einen
Umzug nach Berlin wehren.

Jeder wehrt sich gegen einen Umzug, wenn er diesen nicht will. Schon die Verlagerung des Arbeitsplatzes von nur einem Kilometer führt zu Protesten und monatelangen Verhandlungen. Wieso gehst Du davon aus, daß das bei Mitarbeitern Bundesbehörden und -ministerien andere Maßstäbe anzulegen sind?

Ob jemand privat dann am WE nach
Hause fährt, oder gleich seinen Lebensmittelpunkt nach B
verlegt, oder sich eine Stelle in der freien Wirtschaft im
rheinland sucht, ist jedem seine Sache.

Glaubst Du, daß es unüblich ist, daß Mitarbeitern, deren Arbeitsort sich ändert, Vergünstigungen geboten werden? Wenn ja: Du irrst.

Was ist eigentlich Dein Anliegen? Außer einigen Herabwürdigungen der betroffenen Menschen und der Stadt Bonn habe ich bisher in Deinen Texten lesen können.

C.

Eine realistische Einschätzung der Situation!

Einige Ministerien lassen sogar heute noch neue Gebäude bauen
(die örtliche Bauwirtschaft freut sich).

Ausschreibungsrecht ist nicht gerade deine Stärke?

Untersuchungen haben ergeben, dass mehrheitlich die regionale
Baubranche Ausschreibungen gewinnt.

Oh Gott, woher kann das bloß kommen? An den Fahrt- und
Übernachtungskosten für die Mitarbeiter kann das ja wohl nicht
liegen, oder?

Warum sagst du mir das?

Weil Du offensichtlich irgendwelche seltsamen
Schlußfolgerungen aus dem Umstand, daß häufig lokale
Unternehmen bei Ausschreibungen den Zuschlag bekommen, ziehst.

Lieber exc,

bitte beachte doch den Diskussionsverlauf. Hawethie hatte mir vorgeworfen, nichts von Ausschreibungsrecht zu verstehen. Ich habe das so interpretiert, dass ja von einer Ausschreibung einer Bauleistung in der Stadt Bonn nicht unbedingt lokale Unternehmen profitieren müssen. Denn an den Ausschreibungen können sich ja idR Unternehmen aus der ganzen EU beteiligen. Doch unter anderem aus den von dir genannten Gründen ergibt sich in der Praxis meist ein Vorteil für regionale Unternehmen. Die Schlussfolgerung ist, dass der Neubau von Ministerien im Jahre 2006 der Region Bonn erhebliche Vorteile bringt - und das obwohl mit einem Komplettumzug nach Berlin in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten zu rechnen ist. Auch in der Presse wurden die Bauvorhaben teils stark kritisiert, natürlich ohne Folgen.

Daher die großen Widerstände im Rheinland gegen den Umzug. Ist
aber trotzdem kein Argument, da könnte ich auch fordern, dass
die Bundesregierung nach Mecklenburg umzieht, damit die
dortigen Arbeitslosen wieder bessere Chancen haben.

Da muß ich wohl den Passus in der Verfassung übersehen haben,
daß die Hauptstadt dort zu errichten ist, wo es die höchsten
Arbeitslosenquoten gibt.

Erneut frage ich mich, wem du das sagst.

Demjenigen, der eine unsinnige Forderung in den Raum gestellt
hast.

Eine Formulierung wie Da könnte ich ja gleich dieses und jenes vorschlagen bedeutet, dass man auf eine unsinnige Forderung mit einer ähnlich unsinnigen Forderung antwortet. Hawethie meinte, es dürfe keinen Umzug nach Berlin geben, da die Bonner Handwerker wirtschaftliche Verluste zu verzeichnen hätten durch den Abzug der Kaufkraft. Ich sage, dass man auf soetwas keine Rücksicht nehmen kann, auch wenn es keine schöne Sache ist, wenn ein Handwerker in Bonn arbeitslos werden sollte. Dies entspricht in etwa deiner Argumentation.

Natürlich würde Bonn
Kaufkraft verlieren, dafür gab und gibt es den Ausgleich.
Ausgeglichen werden Privilegien, die andere Regionen nie
hatten.

Ausgeglichen werden mehr oder weniger schlagartige Verluste an
Steuern und Kaufkraft, die andere Regionen nie erleben mußten.

Ein Ausgleich für schlagartige Verluste mag nachvollziehbar sein oder nicht. Es ging mir um zukünftige Planungen. Berlin ist nunmal Hauptstadt, warum sollen auf Dauer in Bonn mehr Beamte sitzen als in Berlin?

Richtig, und ich bin nicht dafür, dass wir uns daneben noch
eine teure „Bundesstadt“ leisten.

Was ist denn eine Bundesstadt?

Ein offizieller Titel, damit die Bonner nicht denken müssen,
sie lebten in einer ganz normalen Stadt wie Castrop-Rauxel
oder Lüdenscheidt.

Hast Du auch ein Problem damit, daß Düsseldorf
Landeshauptstadt ist?

Nein, denn NRW braucht wie jedes Bundesland einen Regierungssitz. Ob das nun Düsseldorf oder eine andere Stadt ist, muss das Land selbst entscheiden. Komischerweise kann sich NRW nur eine Landeshauptstadt leisten. Der Bund leistet sich de facto zwei Hauptstädte.

Glaub mir, was einmal nach Berlin gezogen ist, wird nicht so
schnell zurück nach Bonn gehen.

Du meinst außer den Leuten, die pendeln, was Du ja - wenn ich
mich recht entsinne - auch nicht ganz so gut findest.

Wen sprichst du an? Ich sage, in einer Zeit, in der Tausenden
fern von ihrer Heimat eine Arbeit annehmen müssen, weil es zu
Hause nichts gibt, sollten sich die gut versorgten,
unkündbaren Beamten nicht auf derartige Weise gegen einen
Umzug nach Berlin wehren.

Jeder wehrt sich gegen einen Umzug, wenn er diesen nicht will.
Schon die Verlagerung des Arbeitsplatzes von nur einem
Kilometer führt zu Protesten und monatelangen Verhandlungen.
Wieso gehst Du davon aus, daß das bei Mitarbeitern
Bundesbehörden und -ministerien andere Maßstäbe anzulegen
sind?

Klar, du hast vollkommen Recht. Ich finde es auch nicht schön, dass meine Arbeitsstelle 450 km von meiner Heimat entfernt ist. Aber ich weiß, wie schwer es ist, eine solche Arbeitsstelle zu finden. Ich bin froh, diesen Job zu haben, und ich jammere nicht. Jemand, der versetzt werden soll, wird das nicht einfach hinnehmen, und das ist auch gut so. Arbeitnehmer (auch Beamte/Soldaten) sind keine Verfügungsmasse, die man einfach verschieben kann. Aber was ich nicht verstehen kann, ist das Gejammer. Wer sich in der Bundesverwaltung auskennt, wird diejenigen kennen, die persönlich beleidigt sind, weil ihr Arbeitsplatz in drei jahren nach Berlin verlegt werden soll. Die Folge ist die innere Kündigung bzw. Dienst nach Vorschrift. Ich kann das nicht näher erläutern, aber deren Kolleginnen und Kollegen, die schon mehrfach Arbeitsorte wechseln mussten, sind immer wieder entsetzt über dieses Anspruchsdenken.

Ob jemand privat dann am WE nach
Hause fährt, oder gleich seinen Lebensmittelpunkt nach B
verlegt, oder sich eine Stelle in der freien Wirtschaft im
rheinland sucht, ist jedem seine Sache.

Glaubst Du, daß es unüblich ist, daß Mitarbeitern, deren
Arbeitsort sich ändert, Vergünstigungen geboten werden? Wenn
ja: Du irrst.

Umzugskostenhilfen und andere temporäre Übergangshilfen für diejenigen, die froh über ihren Arbeitsplatz sind und nach Berlin gehen, habe ich überhaupt nicht kritisiert.

Was ist eigentlich Dein Anliegen? Außer einigen
Herabwürdigungen der betroffenen Menschen

Ich würdige die betroffenen Menschen nicht herab, ich kann sie bis zu einem gewissen Punkt verstehen. Aber wer meint, er hätte einen Anspruch auf einen gut bezahlten, unkündbaren Job, direkt vor der Haustür, und zwar für die nächsten 20 Jahre, der würdigt diejenigen herab, die für ihren Arbeitsplatz kämpfen und hohe persönliche Einschränkungen hinnehmen müssen.

und der Stadt Bonn

Die OB der Stadt Bonn versucht natürlich für ihre Stadt das Beste herauszuholen. Aber man würde auch nicht den Club der Ferraribesitzer entscheiden lassen, ob es auf deutschen Autobahnen ein Tempolimit geben sollte.

habe ich bisher in Deinen Texten lesen können.

Mein Anliegen: Es muss langsam gut sein mit den Wohltaten für Bonn. Es hat einen Ausgleich gegeben, der die Verluste wahrscheinlich doppelt und dreifach ersetzt hat. Berlin ist nunmal Hauptstadt, und Bonn solle mal auf eigenen Füßen stehen lernen.

Viele Grüße
Ultra

Hallo,

ich Frage mich da, warum da wer immer hin und her reisen muss.

Gerade in der heutigen Informationsgesellschaft gibt es Videokonferenzen falls Themen interministeriellen Charakter haben sollten oder man kann telefonieren usw.

Ich denke es geht hier hauptsächlich um die Mitarbeiter, die seit
Jahren in Bonn und Umgebung wohnen und deren Ministerium nun in Berlin ist. Und da ist nix mit Einsparung durch Verlagerung.

  • Es sicherte Bonn hohe Ausgleichszahlungen zu. Man muss sich
    jedoch fragen: Ausgleich wofür?

es gab mal ein Programm, das hiess „Ausbau der Stadt Bonn zur Bundeshauptstadt“ und hier flossen endlos viele Gelder rein und dafür wurde endlos viel gebaut.

Bonn hat sein Gesicht wesentlich verändert. Meiner Ansicht nach zu seinen Ungunsten (mit Ausnahmen wie Rheinaue u.ä.). In der Umgebung wurden Massen von Einfamilienhäusern gebaut, Massen an Ministerialbauten, an Strassen und Freizeitanlagen.
Überall waren Arbeitsplätze für Menschen, Zulieferer usw. vorhanden. Diese Menschen haben -zu Recht- langfristig geplant, Häuser gebaut und Kinder in die Welt gesetzt; auf das Vertrauen eines sicheren Arbeitsplatzes.

Jedes Unternehmen in einer einigermassenen Grösse muss einen Sozialplan aufstellen. Und das ist hier auch der Fall und zu Recht.

Das die Stadt es HINTERHER mit den Geldern geschafft hat, extreme Einsamkeit und Verarmung zu vermeiden, konnte man nicht sicherstellen. Aber genau dafür sind die Gelder geflossen und haben ihren Auftrag erfüllt und erfüllen ihn noch.

Dafür, dass Bonn 50 Jahre lang
von seiner Hauptstadtrolle profitiert hat? In dieser Zeit sind
schon wahnsinnige Bundesgelder in diese Region geflossen, die
Beschäftigten brachten und bringen Steuereinnahmen und
Kaufkraft mit.

ne, so nicht. Man hat dem Bund eine Plattform geschaffen, ohne Rücksicht auf Verluste. Nun bleiben Bauruinen in einer wunderschönen Region (die durch diese Gelder vernichtet wurde).

Garweiler muss seine Ruinen auch renaturieren; die Regierung halt auch.

Gut, die Ausgleichszahlungen sind gelaufen,
aber wie kann man, nachdem man so stark finanziell profitiert
hat, sich jetzt noch gegen einen Komplettumzug wehren?

weil man Häuser und Leben nicht für ein paar Jahre baut vielleicht ? Weil die Mitarbeiter der Ministerien nicht gerade wenig sind und ihren Lebensmittelpunkt in Bonn haben vielleicht ? Weil es die Regierung wesentlich mehr kosten wird zu verlagern als dort zu bleiben ?
Weil es keinen wirklichen Sinn macht zu verlagern vielleicht ?

  • In diesem Gesetz ist festgeschrieben, dass genauso viele
    Beschäftigte in Bonn ihren Arbeitsort haben müssen wie in
    Berlin (§ 4 Abs. 4 Berlin/BonnG). Fachliche und
    organisatorische Aspekte bleiben bei der Festlegung des
    Arbeitsortes manchmal unberücksichtigt. Eine solche Trennung
    innerhalb eines Ministeriums halte ich für ineffizient.

einverstanden, das kann man ja ändern und der natürlichen Entwicklung freien Raum geben.

Ich kann verstehen, dass ein Umzug für einzelne Beschäftigte
schwierig und ungewollt ist.

wieso nur für einzelne ? Was ist toll an Berlin ? Ich würde lieber in Bonn wohnen und leben.

Wer schon etwas älter ist,
vielleicht gebaut hat, Kinder hat, die in der Region zur
Schule gehen, für den ist ein Umzug natürlich nicht leicht.

stark untertrieben.

Aber: wir haben in Deutschland 5 Mio. Arbeitslose. Was würden
einige Leute dafür geben, eine solche Arbeitsstelle zu haben.

und die ziehen dann freiwillig nach Berlin ? Kaum.
Ich sag doch, es kostet mehr dorthin zu gehen als zu bleiben.

Schon heute müssen viele einen Job weitab von der Heimat
annehmen. Es gibt unzählige Wochenendheimfahrer und
Fernpendler. Da sollte man sich meiner Ansicht nach mit Kritik
an einem eventuellen Umzug zurückhalten.

qualifizierte Angestellte gibt es halt nicht so viele in Berlin und umziehen brauchen die auch nicht, denn die meisten haben einen Job (siehe Statistik welche Leute arbeitslos sind).

Dann die Frage, sollen die Neuen Beamte werden und die alten gezwungen werden ihren Lebensmittelpunkt zu verlagern ?

Ehrlich gesagt sehe ich überhaupt keinen Vorteil für die Zusammenlegung. Wenn erstmal alle Bonner Beamten im Ruhestand sind (dauert sicher nimmer lange), dann löst sich da Pendeln von alleine.

Aber Ministerien sind eigentlich autarke Organisationen und es sind nur eine gaanz wenige, die wirklich regelmässig Berlin besuchen müssen.

Gruss

Der Entscheidung im Jahre 1991, Berlin zur Hauptstadt bzw. zum Regierungssitz zu entwickeln, gingen monatelange Diskussionen voraus. wie bei vielen anderen Themen ist der ein oder andere Politiker bereits, bei seiner Stimmabgabe Argumente anders zu gewichten, wenn ihm dies in irgendeiner Form versüßt wird. Dies wird besonders dann interessant, wenn eine knappe Abstimmung droht. So wurde in den letzten Jahren der Bundesrat in die gewünschte Richtung bewegt und so ließen sich auch manche Abgeordnete davon überzeugen, daß Berlin als Regierungssitz eine gute Wahl sei.

Das Ergebnis war der bekannte Kompromiß, d.h.

  • einige Behörden und Ministerien blieben in Bonn

  • einige neue Behörden, bundeseigene Unternehmen und internationale Organisationen ließen sich in Bonn nieder

  • den Pendlern wurden großzügige Vorteile gewährt

  • die Stadt Bonn erhält ausgleichende Zuwendungen

Dies ist das Gesamtpaket, das vom Gesetzgeber beschlossen wurde.

Kaufkraft verlieren, dafür gab und gibt es den Ausgleich.
Ausgeglichen werden Privilegien, die andere Regionen nie
hatten.

Ausgeglichen werden mehr oder weniger schlagartige Verluste an
Steuern und Kaufkraft, die andere Regionen nie erleben mußten.

Ein Ausgleich für schlagartige Verluste mag nachvollziehbar
sein oder nicht. Es ging mir um zukünftige Planungen. Berlin
ist nunmal Hauptstadt, warum sollen auf Dauer in Bonn mehr
Beamte sitzen als in Berlin?

Ist das so?

Hast Du auch ein Problem damit, daß Düsseldorf
Landeshauptstadt ist?

Nein, denn NRW braucht wie jedes Bundesland einen
Regierungssitz. Ob das nun Düsseldorf oder eine andere Stadt
ist, muss das Land selbst entscheiden. Komischerweise kann
sich NRW nur eine Landeshauptstadt leisten. Der Bund leistet
sich de facto zwei Hauptstädte.

Du meinst es ist billiger, wenn man sich nun in Berlin noch ein paar Grundstücke und/oder Büros sucht, diese be- bzw. umbaut bzw. ausstattet, anstatt das ganze Gelumpe dort zu lassen, wo es ist und die Personen hin- und herzukarren? Auf welchen Zeitraum beziehst Du diese Rechnung?

Im übrigen wollte ich darauf hinaus, daß die Bezeichnung Bundesstadt - so unsinnig sie auch sein mag - weder etwas kostet noch sonst irgendjemandem schadet. Dich hingegen scheint sie zu stören.

ich nicht verstehen kann, ist das Gejammer. Wer sich in der
Bundesverwaltung auskennt, wird diejenigen kennen, die
persönlich beleidigt sind, weil ihr Arbeitsplatz in drei
jahren nach Berlin verlegt werden soll. Die Folge ist die
innere Kündigung bzw. Dienst nach Vorschrift. Ich kann das
nicht näher erläutern, aber deren Kolleginnen und Kollegen,
die schon mehrfach Arbeitsorte wechseln mussten, sind immer
wieder entsetzt über dieses Anspruchsdenken.

Tja, so etwas gibt es nicht nur bei Bundesbehörden sondern überall. Wie ich schon erwähnte, braucht man dafür keinen Umzug über 500 km. 1 km reicht da mitunter schon aus.

Ob jemand privat dann am WE nach
Hause fährt, oder gleich seinen Lebensmittelpunkt nach B
verlegt, oder sich eine Stelle in der freien Wirtschaft im
rheinland sucht, ist jedem seine Sache.

Glaubst Du, daß es unüblich ist, daß Mitarbeitern, deren
Arbeitsort sich ändert, Vergünstigungen geboten werden? Wenn
ja: Du irrst.

Umzugskostenhilfen und andere temporäre Übergangshilfen für
diejenigen, die froh über ihren Arbeitsplatz sind und nach
Berlin gehen, habe ich überhaupt nicht kritisiert.

Sondern?

Was ist eigentlich Dein Anliegen? Außer einigen
Herabwürdigungen der betroffenen Menschen

Ich würdige die betroffenen Menschen nicht herab,

Na, dann haben wir wohl unterschiedliche Auffassungen darüber, wie man Menschen angemessen bezeichnet bzw. anspricht.

habe ich bisher in Deinen Texten lesen können.

Mein Anliegen: Es muss langsam gut sein mit den Wohltaten für
Bonn. Es hat einen Ausgleich gegeben, der die Verluste
wahrscheinlich doppelt und dreifach ersetzt hat. Berlin ist
nunmal Hauptstadt, und Bonn solle mal auf eigenen Füßen stehen
lernen.

Viele Grüße
Ultra

Mein Anliegen: Es muss langsam gut sein mit den Wohltaten für
Bonn. Es hat einen Ausgleich gegeben, der die Verluste
wahrscheinlich doppelt und dreifach ersetzt hat. Berlin ist
nunmal Hauptstadt, und Bonn solle mal auf eigenen Füßen stehen
lernen.

Ähem: hast du mitbekommen, dass die Ausgleichsleistungen zeitlich beschränkt waren und zwischenzeitlich ausgelaufen sind?
(mal abgesehen von den (geringen) Zuschüssen, die die Stadt bekommt, um den Aufgaben als „Bundesstadt“ gerecht zu werden; diese würden bei einem Umzug nicht wegfallen, sondern einfach nach Berlin umgeschichtet werden.)

Hi Ultra
Ich stelle mir gerade vor, dass in Paris nur dreiviertel der Politiuker und der Sesselpupser sitzen und der Rest sich in der Provinz verlustiert. Würde wahrscheinlich jedem Franzosen einigermaßen merkwürdig vorkommen.
Wenn man ne Hauptstadt hat, die auch entspechend groß (ich meine damit nicht nur die Quadratmeter, sondern auch Kultur und Geschichte) ist, muss man nicht unbedingt noch einen Teil der Beleschaft auf Jahre hinaus in der Provinz dümpeln lassen, nur weil die da sonst ihre Gartenzwerge in den Umzugs-Container schaffen müssten.
Gruß,
Branden

Auch das ist eine uralte Geschichte.
Neben ihrer brachialen Militärmacht haben die Preussen
es geschafft deutsche Kleinnstaaten in ihren Bann
zu ziehen, mit dem Argument, wenn die Preussen es nicht machen,
dann machen es die Franzosen, mit ihrer Geldveschlingenden
Hauptstadt, da wär doch so eine preussisch sparsame, effiziente
tugendreiche Hauptstadt in Preussen doch besser.
Was sie dann gespart haben, haben sie doppelt und dreifach
nachgezahlt, mit Kriegs- und Reparationskosten für preussische Kriege gegen Frankreich und den Rest der Welt, und dazu noch die moralischen Lasten.
Ausser Gartenzwergen bllieb danach nicht viel,
an dem man sich hätte erfreuen könnte.
Haben Franzosen überhaupt Gartenzwerge?
Ich glaub die relevanten Leute bleiben in der FR Provinz,
um sich an den Delikatessen zu erfreuen, die ihnen die Hauptstadt liess, die Hauptstadt in Preussen hat den Leuten nichts gelassen,
ausser Gartenzwergen und 'n paar Spreewaldgurken.
Ausserdem ist Paris eine echt schöne Stadt.
Das erste was Hitler machte, nach dem Feldzug, war
Berlin zu verlassen um Paris zu sehen.

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Ausserdem ist Paris eine echt schöne Stadt.

Da sind wir uns einig, Hannes.
Gruß,
Branden