Servus Jonas,
Flächenkompost ist eine interessante Alternative. In der klassischen Mischkultur wird so gut wie ausschließlich mit Flächenkompostierung gearbeitet: Zwischen jeweils zwei Erntereihen eine Düngereihe mit Spinat, auf der auch die Flächenkompostierung stattfindet, Gesteinsmehl und Kräuterjauchen ausgebracht werden. Et janze rückt jährlich um eine Reihe weiter, so dass die Erntereihen immer auf einer vorjährigen Düngereihe stehen.
- Förderung des Bodenlebens im ganzen Garten und nicht bloß an einem Fleck
- wenn die ganze Kiste läuft, kann man sich wegen gebremster Verdunstung und Schutz der Bodenoberfläche auch viel Hacken sparen
- durch Flächenkompostierung zusammen mit Kalk, Blutmehl, Gesteinsmehl, Kalimagnesia und dergleichen kann man von vornherein eine ausgewogene Nährstoffversorgung erreichen - die Nährstoffe werden auf diese Weise besser mit dem Humus (vorübergehend) festgelegt und weniger leicht ausgewaschen
- Flächenkompost ist eine Art Partyservice für Schnecken und funktioniert bloß an Orten, wo keine oder wenig konventionell wirtschaftende Nachbarschaft da ist und die Schneckenpopulation einigermaßen ausbalanciert ist - das kann Jahre dauern.
- Fruchtfolgewirkungen können neutralisiert werden (z.B. Infektionen durch Kohlstrünke, Reste von Lauch und Zwiebel etc. im Flächenkompost, die durch Fruchtfolge sonst gehemmt wären): Wenn nicht insgesamt in Mischkultur gearbeitet wird, kann das nachteilig sein.
Ein leicht lesbares Praxisbüchlein zum Thema Mischkultur: Hans Wagner, „Karotte liebt Tomate“.
Außer der Flächenkompostierung kann Kompost auch durch Einbringen im Hügelbeet ohne viel Herumbewegen nutzbringend verschafft werden. Näheres zum Thema Hügelbeet in den FAQ zu diesem Brett - Nummer hab ich jetzt nicht herausgesucht.
Ich arbeite selber mit einem Kompromiss: Über Winter liegen einige Beete, die nicht Phacelia, Senf oder Staudenroggen abgekriegt haben, und die nicht für Rosenkohl, Knoblauch, Rapunzel etc. gebraucht werden, unter abgeräumten Tomaten, Kohlblättern, Zucchini, Brombeerschnitt etc. Dass davon (abgesehen vom Brombeerschnitt) im März nicht mehr viel da ist, liegt aber an den milden Wintern in Deutsch-Kalifornien (ich habe jetzt noch Regenwürmer in den obersten zehn Zentimetern) und ist sicherlich nicht überall praktikabel.
Schöne Grüße
MM