Kompressionsmessung bei Verbrennungsmotoren

Warum benötigen Verbrennungsmotoren mehrere Kolbenhübe um die Kompression zu ermitteln? Gerade der Dieselmotor sollte doch mit dem ersten Hub genügend Druck entwickeln um zu zünden. Die eingesetzten Messgerät summieren doch nur die einzelnen Hubdrücke und zeigen damit doch nur einen theoretischen Wert. Die geforderten Messwerte werden im günstigsten Fall nur nach genügend Hüben abhängig von der Laufleistung erreicht.

Danke allen Mechanikern und Technikern
Stephan

Hallo

Vielleicht, weil der Schlauch und das Messgerät selbst die Kompression vermindern würden und zunächst „aufgepumpt“ werden muss?

MfG

Hallo,

Wie bei jeder Messung üblich entstehen alleinig durch das Messgerät an sich nachvollziehbare Messungenauigkeiten, sadass durchaus mehrere Messungen dahingehend nötig sind, einen Mittelwert zu ermitteln.

Man beachte bei Druckmessern ( Kompressionsmessung ) zudem, dass der messaufbau alleine schon etwas Luftvolumen benötigt undwegen der zu berücksichtigenden Undichtigkeiten im Zylinderpart hier auch die Umdrehungsgeschwindigkeit der Kurbelwelle mit zu berücksichtigen bleibt.

Je langsamer der Zeitintervall der Kolbenhübe, umso größer das Leckvolumen beim Druckaufbau alleinig durch die Zeit.

Und wenn mein Kompressionsmesser z.b. in sich schon ein unbelastetes Luftvolumen von 100ccm benötigt, so muss ich das doch entsprechend der Druckbelastung mit berücksichtigen. Dann haben wir noch Rückschlagdrosseln und eine leicht beeinflussende Gerätemechanik.

Und insbesondere bei verbrennungsmotoren spielt es im Bereich von möglichst genauen Messungen durchaus noch eine Rolle, wie sich die Temperaturen vom Zylinder zum Kolben untereinander und allgemein entwickeln. Kolbenringe bestehen aus einer gehärteten Stahllegierung, der kolben regulär aus einer Aluminium-Legierung und der Motorlock könnte ebenfalls noch andere Dehnungseigenschaften hinsichtlich der Laufbuchse aufweisen.

mfg

Ennlo

Hallo !

Brauchen sie denn mehrere?

Sie brauchen nur einen Hub, sonst wäre die ganze Theorie vom Selbstzünder hinfällig. Und wenn er mehre Hübe brauchte, wie sollte der Motor dann laufen? Er würde im Fundament herumspringen.

LG Robby

Mit nur einer Umdrehung wäre man nicht auf der gewünschten Drehzahl, also fährt man den Motor in der Nenndrehzahl und mißt dann.

Hallo Matthias

Nicht nur vielleicht sondern genau so ist es. Es braucht mehrere Hübe um das Messgerät aufzupumpen. Man sieht dann am Schreiber wie der Zeigerausschlag bei jedem Hub ein Stückchen steigt und nach ein paar Hüben stehen bleibt. Das ist dann der Messwert. Wenn Du dann das Rückschlagventil öffnest lässt er den Messdruck heraus und schiebt zugleich das Kärtchen einen Strich weiter auf den nächsten Zylinder und man kann den nächsten messen. Diesel mehr Druck, daher mehr Hübe bis System voll.

LG Lois

1 Like

Kann man es so sehen: Je weniger Hübe benötigt werden bis der Druck nicht mehr ansteigt um so weniger muß ein Motor zum Starten drehen? Die Drücke die ich ermittelt habe liegen über der Verschleißgrenze, dennoch springt mein Diesel nur sehr schwer an. Daher meine Frage.

Liebe Grüße und Danke
Stephan

Springt bei warmen oder kalten Motor schlecht an?
Diesel springt schlecht an, kann gut an einer defekten oder gar mehreren defekten Glühkerzen liegen, auch wenn diese vermeintlich nicht gebraucht werden bei den Temperaturen im Moment, glühen diese trotzdem vor. Sind die defekt, kann es bei kaltem Motor auch bei den warmen Temperaturen zu Startproblemen kommen, die sich dann bei kälteren Temperaturen verstärken würden.
Wenn die Kompression eh misst, hast du die Kerzen ja raus, prüf sie doch gleich mal :wink:

also fährt man den Motor in der Nenndrehzahl und mißt dann.

Die Kompression bei Nenndrehzahl messen?
Mit welchem Gerät?

Berro

Hallo Robby,

Sie brauchen nur einen Hub, sonst wäre die ganze Theorie vom

Selbstzünder hinfällig.

Wenn der Motor in Betrieb ist, braucht er natürlich nur einen Hub, bis er zündet. Egal ob Benziner oder Diesel.
Bei der Kompressionsmessung hat man aber Verluste, deswegen braucht man mehrere Hube, bis ein zuverlässiger Wert ermittelt werden kann.

Beste Grüße
Guido

Hallo Stephan,

Warum benötigen Verbrennungsmotoren mehrere Kolbenhübe um die
Kompression zu ermitteln? Gerade der Dieselmotor sollte doch
mit dem ersten Hub genügend Druck entwickeln um zu zünden.

OK, das hätte ich auch gleich hier und nicht in der Antwort schreiben sollen: Im laufenden Betrieb reicht natürlich ein Hub, sonst würde der Motor nicht richtig laufen.
Aber…

eingesetzten Messgerät summieren doch nur die einzelnen
Hubdrücke und zeigen damit doch nur einen theoretischen Wert.

Summieren tut sich da nichts. Wenn ein Zylinder als Beispiel 25 Bar Druck erzeugt, dann sollte dieser Wert schon nach wenigen Huben vom Messgerät angezeigt werden. Wenn man einen relativ langen Schlauch bis zum Messgerät hat, dauert das entsprechend ein paar Hube länger. Aber der Wert erhöht sich dann nicht, wenn man den Motor noch eine ganze Zeit länger juckeln lässt.
Genau das gleiche gilt, wenn der Zylinder nicht ganz dicht ist. Dann ist der Druck geringer, egal ob man wenige Hube misst oder auch wieder lange juckeln lässt. Undicht ist undicht, da ändert sich nichts von einem Hub bis zum übernächsten oder so.

Beste Grüße
Guido

Hallo!

Da wäre es vielleicht mal sinnvoll,
etwas mehr zu schreiben.

Autotyp, Startproblem wenn der Motor kalt oder warm ist.
Es gibt da paar Sachen, bei den modernen Auto’s,
das ist völlig unlogisch, und wenn man das nicht weiss, und keinen Tester hat, findet man das nie.
Auch manche Werkstatt nicht.

Grüße, E !

also fährt man den Motor in der Nenndrehzahl und mißt dann.

Die Kompression bei Nenndrehzahl messen?
Mit welchem Gerät?

Moin

Geräte gibt es viele; daran soll es nicht scheitern.
Hier zum Beispiel: http://www.baewert.de/site/elektr_indikat/type_300e.php
http://www.lemag.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Maihak

Bei Großdieseln ist es also möglich; die haben so ziemlich alle (Gasmotoren eher nicht) ein Indizierventil am Zylinder. Das war aber wohl eher nicht Ausgangssituation der ersten Frage. :smile:

Gruß
heavyfuel

1 Like

Hallo, Audi A2 3 Zylinder 1,4 Liter TDI. Hat schon sehr bald Startprobleme gehabt sprang also nicht wie neu sofort an. Noch neu ,da will keine Werkstatt richtig ran. Habe 2003 (auto ist 10 Jahre alt) selbst gemessen ungleich aber noch im grünen Bereich. Neue Glühkerzen haben nichts gebracht. Habe ohne Glühkerzen gestartet kein Unterschied. Nun habe ich das Fahrzeug bei einer Werkstatt reparieren lassen,( Werbung bei Ebay) da er kaum noch ansprang. Die haben angeblich die Einspritzdüsen repariert. Er springt jetzt wieder an aber immer noch verzögert. Die neuen Messwerte wie schon gesagt noch oberhalb der Verschleißgrenze, auch der Druckunterschied groß aber noch zulässig. Vor der Reparatur neue Batterie angeschlossen. Kein nennenswerter Unterschied. Habe deswegen die Originalbatterie wieder eingebaut, mit der der Motor genauso gut oder schlecht anspringt wie mit der neuen. Ich hatte gehofft die Werkstatt zerlegt den Motor und stellt damit die Otriginalkompression wieder her in der Hoffnung dass er dann wieder wie neu anspringt. Das haben die aber nicht gemacht weil dies angeblich noch nicht erforderlich war.

Möglicherweiser sind die Leute von Audi nur in den Konstruktionsetagen in der Lage die Fehlerkette darzustellen. So könnte man zuerst die Hauptdefekte reparieren. Leider war mein A2 noch keine 10 Jahre alt als Frau Merkel solche Autos verschrotten lies. Ich denke schlechte Düsen ungenaue Einspritzzeiten und schlechte Glühkerzen können durch eine sehr gute und gleichmäsige Kompression durchaus ausgeglichen werden. Nochmals danke und freundliche Grüße an alle.

Stephan

Hallo!

Ich gebe Dir mal ein Beispiel:

Mein Golf 4, Bj. 1998, mit 270 000 km hatte folgendes Problem:
Er sprang im Winter, bei 10 Grad minus problemlos und sofort an, trotz 3 defekter Glühkerzen.
Aber wenn der Motor warm war, manchmal auch sehr schlecht, immer erst nach ~ 10 sek. orgeln.

Folgende Ursache habe ich nach 2 Jahren herausgefunden:

Das Motorsteuergerät ist so programmiert, dass es bei warmen Motor eine Anlassdrehzahl von ca. 300 U / min erwartet, unter der Drehzahl wird kein Diesel eingespritzt.
Soll vermutlich dazu dienen, um das Zweimassenschwungrad zu schonen,
weil das leidet, wenn der Motor rumpelig anspringt.

Als ich das mitbekommen hab, hab ich mal die Startdrehzahl ausgelesen, die war so bei 250 U / min,
im Winter bei kaltem Motor natürlich noch viel geringer,
da waren es vielleicht noch 180, hat aber gereicht, um den Motor auch bei Kälte sofort und zuverlässig zu starten. Weil da diese Programmierung nicht aktiv ist.

Bei mir war es die Batterie, eine billige, 5 Jahre alt.
Diese Batterie ist seitdem in meinem anderen Golf drin, (Benziner), die geht da noch.
Kann aber auch am Anlasser liegen, wenn die Startdrehzahl nicht erreicht wird.
Oder an den Batteriekabeln - Masseverbindungen.
Vielleicht kannst Du da mal in diese Richtung nachforschen,
das ist so eine Sache, die für den Otto-Normalbürger unlogisch ist,
und auch kaum eine Werkstatt weiss.
Und:
an der Kompression wird es wohl nicht liegen,
da hättest Du dann noch andere Probleme.

Grüße, E !

Nenndrehzahl ist aber bei laufendem Motor?Und Kompression misst man üblicherweise bei Anlasserdrehzahl?

Grüße

Die
eingesetzten Messgerät summieren doch nur die einzelnen
Hubdrücke und zeigen damit doch nur einen theoretischen Wert.

Hier liegt wohl dein Fehler vor:

Das Messgerät summiert nicht, sondern es behält den Spitzenwert.
Du kannst ein paar Umdrehungen ansetzen, danach verharrt das Gerät auf dem Messwert.

Kompressionsmessung bei Großmotoren

Nenndrehzahl ist aber bei laufendem Motor?Und Kompression
misst man üblicherweise bei Anlasserdrehzahl?

Moin,
wie ich schrieb, bei Großdieseln. Und jetzt wird es auch off topic, „Vier und Mehrräder“ trifft eher nicht zu :smile:

Du hast recht, das passiert bei bei KFZ-Motoren bei Anlasserdrehzahl, ohne das der Motor anspringt.
Bei Großmotoren misst man mit dem Indikator bei laufendem Motor und hoher Leistung den Zünddruck.
Das passiert hier bei 0:40 mit einem elektronischen Gerät und nem Messquarz
http://www.youtube.com/watch?v=KaE9pQ3MuIk
Hier sieht man bei 1:10 einen mechanischen Indikator
http://www.youtube.com/watch?v=e1FzhCVvoxE

Durch abschalten der jeweiligen Kraftstoffpumpe kann man für den einzelnen Zylinder auch den Kompressionsdruck messen.

Gruß

1 Like