hi!
Ich wollte nur fragen, ob ich folgendes richtig verstanden habe:
Einen Kondensator kann man als Schutz vor Überspannungen benutzen, indem man ihn parallel zum schützenden Bauteil schaltet. Aufgrund des Bauteilgesetztes ic=C*duc/dt reagiert er auf Spannungsanstiege.
Parallelschalten einen Kondensators zu einer Leitung: Kommt es zur Überspannung, übernimmt der Kondensator diese und leitet sie ab (Kondensator stellt sozusagen einen Kurschluss für diese dar, bzw. gättet die die Überspannung bei Betrachtung des Gesamtspannungsverlaufes).
Stimmt das so?
Hallo,
Einen Kondensator kann man als Schutz vor Überspannungen
benutzen, indem man ihn parallel zum schützenden Bauteil
schaltet.
Nein. Man kann ihn als Schutz vor kurzen Spannungsspitzen verwenden.
Aufgrund des Bauteilgesetztes ic=C*duc/dt reagiert
er auf Spannungsanstiege.
Richtig.
Parallelschalten einen Kondensators zu einer Leitung: Kommt es
zur Überspannung, übernimmt der Kondensator diese und leitet
sie ab (Kondensator stellt sozusagen einen Kurschluss für
diese dar, bzw. gättet die die Überspannung bei Betrachtung
des Gesamtspannungsverlaufes).
Er glättet die Spannung, aber ob das die richtige Spannung ist, eine zu hohe Spannung oder ein Signal, das über die Leitung übertragen werden soll, ist ihm völlig egal.
Er bildet keinen Kurzschluss für Überspannung, sondern er verlangsamt nur Spannungsänderungen. Wenn es um kurze, energiearme Überspannungsspitzen geht, nimmt er Energie auf, bis er eine Ladung entsprechend der angelegten Spannung besitzt. Ist die Überspannung kurz genug, wird sie deshalb in der Spannungshöhe gedämpft. Wenn danach die Spannung wieder auf Normalgröße zurückgeht, gibt der Kondensator die aufgenommene Energie wieder ab und verlängert dadurch die Störung.
Ob das die anderen Bauteile schützt, kommt auf den Einzelfall an.
Gruß
loderunner
Hallo Namen- und Grußloser
Es gehört hier im Forum zu den guten Umgangsformen, dass man an den Anfang seines Postings eine Begrüßungsformel setzt – „hi“ genügt da so gerade eben – und an das Ende einen Gruß und seinen (Tarn)-Namen. Das macht den Umgang miteinander etwas persönlicher und freundlicher.
Aber zur Sache:
Einen Kondensator kann man als Schutz vor Überspannungen benutzen, indem man ihn parallel zum schützenden Bauteil schaltet. Aufgrund des Bauteilgesetztes Ic=C*dUc/dt reagiert er auf Spannungsanstiege.
Das ist(in den vn Loderunner genannten Grenzen) soweit richtig.
Parallelschalten einen Kondensators zu einer Leitung: …
Das ist ungenau ausgedrückt. Besser wäre: schaltet man einen Kondensator zwischen die beiden Anschlüsse einer Versorgungsspannung: …
… Kommt es zur Überspannung, übernimmt der Kondensator diese und leitet sie ab (Kondensator stellt sozusagen einen Kurschluss für diese dar, bzw. gättet die die Überspannung bei Betrachtung des Gesamtspannungsverlaufes).
Stimmt das so?
Nicht ganz.
Du darfst den Kondensator nicht isoliert betrachten, sondern musst ihn in diesem Zusammenhang immer den ohmschen- und induktiven Widerstand in den Zuleitungen in die Berechnung einbeziehen. Die Zuleitungen haben eine gewisse Induktivität, damit also einen induktiven Widerstand XL. Dieser ist – „volkstümlich“ ausgedrückt – ebenso wie der kapazitive Widerstand XC des Kondensators, abhängig von der Anstiegsgeschwindigkeit der Spannung, bei Wechselspannungen also auch von deren Frequenz abhängig. Der kapazitive Widerstand des Kondensators bildet mit dem induktiven und dem ohmschen Widerstand der Zuleitung einen Spannungsteiler, der den Spannungsverlauf am Kondensator und damit an den mit diesem parallelgeschalteten Schaltungsteilen beeinflusst.
Hast Du kurze, sehr steile Überspannungsimpulse, so ist für diese der induktive Widerstand der Zuleitung hoch, der Kapazitive Widerstand des Kondensators gering, so dass der Spannungsimpuls gedämpft wird. Dies gilt aber nur für einen sehr kurzen Impuls. Steht die Überspannung über einen längeren Zeitraum an oder steigt sie „schleichend“, so hat der Kondensator keinen nennenswerten Einfluss (mehr).
Kondensatoren sind daher (in Form von RC-Gliedern) zur Funkenlöschung an Schaltgliedern von Wechselstromrelais sinnvoll oder zur Verlangsamung der Spannungsanstiegsgeschwindigkeit an Thyristoren und Triacs unter den kritischen Wert.
Außerdem benutzt man sie (in Verbindung mit HF-Drosseln) zum Abblocken hochfrequenter Störungen auf Zuleitungen, sowohl in Richtung Netz -> Gerät als auch in Richtung Gerät -> Netz.
Habe ich mich halbwegs verständlich ausgedrückt?
Gruß merimies
Hallo unbekannter,
das es so mit einem Kondensator nicht funktioniert muß ich nicht weiter erläutern.
Ich möchte dir aber nicht vorenthalten, wie man beim Schutz gegen Überspannungen vorgeht/vorgehen kann:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schutzdiode#Spezielle_D…
Schönen Gruß
John
Kurze Spannungsspitzen kannst du so „abdämpfen“, ich würde aber eher auf eine Z-Diode oder einen VDR setzen, die sind besser dafür geeignet.
Hallo,
Kurze Spannungsspitzen kannst du so „abdämpfen“, ich würde
aber eher auf eine Z-Diode oder einen VDR setzen, die sind
besser dafür geeignet.
Kommt eben drauf an, was man wovor schützen will.
Oftmals muss man die Maßnahmen kombinieren, weil keine ‚Schutz vor allem möglichen‘ bietet.
Gruß
loderunner