Kondenswasser in Dachbodendämmung

Hallo und guten Tag,

letzte Woche wurde meine Dachbodendämmung von einem befreundeten Handwerksbetrieb in der Nachbarschaft aus dem Bereich Innenausbau/Trockenbau (alteingessen, bekannt, verlässlich, mit Rechnung) fertiggestellt und nun ist zwischen der Dampfbremsfolie (also in der Dämmung) Wasser.

Es ist nicht viel, man sieht aber hier und da kleine Wasserpfützen / Tropfen unter der Folie auf dem Styropor und wenn ich am Rand die Klebefolie etwas abziehe und mit der Hand unter die Dampfbremsfolie greife ist es nass. Es sieht mir nach Kondenswasser aus, welches oben an der Folie perlt.

Konstruktion:

Dämmung der Geschossdecke des Dachbodens:

140 m2 aus Hohlkammersteine
Baujahr 1965
über den Deckensteinen ist kein Estrich.

Kaltdach, die Ziegel sind nicht gedämmt, nur jetzt der Dachboden. Nicht alle Räume unter der Decke werden konstant beheizt (Nachtspeicher).

Hatten bisher noch nie Probleme im und am Anwesen mit Feuchtigkeit / Schimmel.

Dämmung besteht nun aus:

Dampfbremsfolie, untereinander mit Klebeband verklebt, an den Wänden und Anschlüssen mit blauem Spezialkleber verklebt.
Styroporplatten (8cm WLG 035) doppelt im Verbund gelegt, verklebt, anschl. mit Dampfbremsfolie auch von Oben überzogen und verklebt.

Während der Arbeiten war es sehr kalt (aber trocken), das heißt, auch das Styropor was kalt.

Habe Morgen einen Termin mit dem Chef bei mir auf dem Dachboden und benötige Rat, um nicht mit für den Laien undurchschaubaren Ausreden („das ist zu Anfang so, gehört so, kann man nix machen“ u.s.w.) etwas „abgewimmelt“ zu werden.

  • Ist die Folie unten nicht dicht? (Gehe davon aus, dass evtl. nicht alle Anschlüsse 100 % abgedichtet werden konnten)

  • Es gibt einige Anschlüsse, z.B. die Balken, die den Dachstuhl tragen, die ragen nun aus dieser feuchten Dämmkonstruktion heraus. Kann mir vorstellen, dass die dort am Fuß der Balken vorhandene Feuchtigkeit für das Holz und die Stabilität der Balken auf Dauer gefährlich ist.

* Ist damit zu rechnen, dass die Feuchtigkeit von alleine wieder verschwindet? (Kann eigentlich nicht, da die Folie auch oben ja angeblich dicht ist)

  • Kommt die Feuchtigkeit von den kalten Dämmmaterialien? Styropor soll ja auch unter Umständen bis zu 40 ltr Wasser pro m3 aufnehmen können.

  • Gibt es „unkomplizierte“ Abhilfe z.B. die oberste Folie zumindest teilweise in der Mitte z.B. ersetzen durch durchlässigere Alternative, damit das Wasser nach oben entweichen kann?

Habe mich leider auf den Handwerker verlassen und nicht vorher im Internet geschaut.

Danke für Tipps!!!

Hallo!

Was hat denn die 2. Folie oben über der Dämmung zu suchen ?

Nichts !

Sie nützt nichts,schadet aber,falls doch Feuchte in Dämmung(vom warmen Raum aus) eingedrungen ist,die kann dann nie mehr nach oben in den kalten Dachraum hin ablüften.

Folie oben komplett entfernen,was soll die denn da übehaupt ?
Als Schutz beim Begehen der Dämmung? Als Tropfschutz gegen Regen,der durch undichtes Dach dringt?

Mir scheint,der Handwerker hat keine Vorstellung von wo die Feuchte kommen wird und in der Dämmung Schaden anrichten kann.
Sie kommt vom warmen(feuchten) Raum her,also von den Wohnbereichen unter der Decke zum kalten Boden.

Dass man oft bei Dachdämmungen raumseitig die Dampfsperrfolie und dachziegelseitig eine weitere Folie sieht,ist aber etwas ganz anderes!
Die dachziegelseitige Folie muss diffusionsoffen sein.
Das ist eine 2. Dachdichtungsebene gegen Schlagregen und Flugschnee,der durch Ritzen in den Dachpfannen eindringt. Wasser wird zur Traufe abgeleitet,kann nicht die Dämmung vernässen.
Aber diese Folie ist für Wasserdampf durchlässig,also Feuchte aus der Dämmung kann ablüften (besonders im Sommer,wenns warm ist).

Allenfalls so eine „offene“ Folie kann man über die Dämmung bei Dir legen,aber ich frage mich, warum sollte man das tun ?

MfG
duck313

Hallo Duck,

zunächst ein großes Dankeschön für die schnelle Antwort, die mir weiterhilft…

Ich sehe das ganz genauso mittlerweile, dass eine Folie oben auf der Dämmung bezüglich der Feuchtigkeit nur schaden kann.

Zum Begehen der Dämmung liegen als Weg einige Spanplatten lose auf der Dämmung, die ich dann auch gegef. dorthin verlegen kann, wo ich sie als Weg evtl. benötige.

Das Dach ist im Prinzip dicht und wird regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf instandgesetzt. Feuchtigkeit, die mal bei starkem Wind und Regen ungünstigerweise durch die Ziegel kurzfristig hineingeweht werden könnte, kann man daher vernachlässigen…

Natürlich hat sich der Handwerker vorher bei einem ihm bekannten Dachdecker informiert und dort wurde ihm genau diese Vorgehensweise empfohlen. (Im Internet geben Fachfirmen auch diese Auskunft/ einige aber auch nicht, als Laie bin ich dann überfragt)

Die Folie auf der Dämmung sorgt schon z.B. dafür, dass man mal schnell das Ganze abfegen kann und schützt auch etwas vor Schädlingsbefall. Am Samstag habe ich bereits zwei Mäuse dort gefangen, die sich ansonsten sicher besser dort in der Dämmung einnisten können. Aber auf dem Dachboden wird überhaupt nichts gelagert, er ist komplett leer und bleibt dies auch, da wir auch genügend Wirtschaftsräume haben. (Hier habe ich mir zusätzlich noch ein Ultraschallgerät zur Mäusevertreibung angeschafft, evtl. hilft es etwas, da wir wie gesagt vorher noch nie Mäuse dort hatten…)

Aber all diese Vorteile der Folie oben werden aber nun durch das Feuchtigkeitsproblem aufgehoben.

Nochmals Danke für die Sichtweise und schönen Restsonntag…

Hallo,
Also eine Dampfsperre muss zum innenraum hin eingebaut werden.
Desweiteren muss sie 100% Luftdicht verklebt werden. Darüber kommt die Dämmung und dann der Fussboden oder das Dach wie auch immer aber keinesfalls noch eine dampfsperre. Es würde verhindern die feutigkeit aus der dämmung abzulüften.

Hallo Marcus,

Danke sehr für die Antwort. Werde nun aufgrund der dahingehenden Rückmeldungen auch die Entfernung der oberen Folie veranlassen…

Schönen Restsonntag und Grüße

Fasan1964

Hallo,

ohne Kenntnis der Dämm- und Diffusionseigenschaften der Zwischendecke ist das Einlegen der Folie zwischen Decke und Dämmung nicht unbedenklich. Die Feuchtigkeit wird in ungünstigeren Fällen auf der Zwischendecke/an Folienunterseite kondensieren.

Franz

Hallo und guten Abend,

Danke für die Antwort. Die Decke besteht lediglich aus Deckensteinen (Art Hohlblock) und über den Deckensteinen befindet sich keine weitere Schicht (z.B. Estrich). Teils waren die Steine auch nicht alle gescheit verfugt, sodass man vom Dachboden an manchen Stellen in den darunterliegenden Wohnbereich schauen hätte können, wären die Decken darunter nicht verpuzt. Die Wärmedämmung war daher bislang sehr gering.

Beim kürzlichen Ausräumen des Speichers und beim Fegen des Bodens ist erst aufgefallen, wie es unter der dicken Staubschicht aussieht. Dies hat mich dann veranlasst die Dämmmaßnahme in Auftrag zu geben.

Was mich natürlich jetzt schockiert ist die Tatsache, dass die Arbeiten bereits ausgeführt wurden und ich auch die üppige Rechnung schon beglichen habe.

Schönen Abend und Grüße

Fasan1964

Noch einmal Hallo,

bezüglich der Geschossdecke habe ich noch einmal mit einem Bekannten Kontakt aufgenommen, dessen Haus in der gleichen Zeit und in der selben Bauweise ein paar Strassen weiter errichtet wurde.

Auch dort sind die gleichen Voraussetzungen wie bei uns: Deckensteine genau gleicher Art, auch ohne weiteren Belag auf dem Dachboden. Nicht alle Räume darunter im Winter beheizt. Dachstuhl ungedämmt.

Diese Familie hat bereits vor 10 Jahren ihre Dachbodendecke dämmen lassen, so wie ich nun: Über der vorhandenen Decke direkt die Dampfbremsfolie, dann zwei Lagen Styropor (allerdings ohne zweite Lage Folie darüber).

Dort gibt es bislang keine Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmelbildung. Das gibt mir Hoffnung, dass auch bei uns mit der geplanten Entfernung der oberen Lage Dampfbremsfolie die darunter entstandene Feuchtigkeit durch die Dachziegel verduftet und Schimmelbildung auch zukünftig ausbleibt.

Wenn ich Eins auf der Schnelle allein schon durch das heutige Stöbern im Internet und in diesem Forum gelernt habe, dann dies: Gescheit Dämmen will gelernt sein, ist gar nicht so einfach und es ist nicht damit getan im Baumarkt ein paar Packen Dämmmaterial zu kaufen und munter drauf los zu dämmen. Das kann auch durch die Folgeschäden richtig ins Geld gehen.

Die durchs Dämmen angerichteten Schäden und die Berichte verzweifelter Hausherren im Netz werden mich vor weiteren Dämmunternehmungen ganz sicher bewahren. Man stelle sich vor, dass unser Haus zuvor all die Jahre völlig trocken und schimmelfrei war und nun die Gefahr besteht erst durch die Dämmung Wasser und Schimmel in die Hütte zu bekommen. Der ganze Ärger, Aufwand, ganz abgesehen von den Kosten, steht in keinem Verhältnis zum angeblichen Zugewinn. Dämmen soll doch unterm Strich Geld sparen.

Konkret rechnen sich weitere Dämmmaßnahmen für mich in meinem Alter und in unserem Altbau sowieso nicht mehr. Vom Anspruch der Politik und Wirtschaft mein Haus noch mehr dämmen zu müssen bin ich durch diese kleine Erfahrung geheilt! Die Erkenntnis kann auch entlasten…auch, dass sicher Einige dies alles anders sehen dürfen!

Allen eine gute Nacht und Danke fürs Mitdenken und helfen!

Natürlich hat sich der Handwerker vorher bei einem ihm
bekannten Dachdecker informiert und dort wurde ihm genau diese
Vorgehensweise empfohlen. (

Der hat ihm dann aber nicht den Unterschied zwischen einer Dampfsperre und einer diffusionsoffenen Unterspannbahn erklärt. Folie ist halt gleich Folie…

Kondenswasser in Dämmung behoben, nun Mäuse
Hallo liebe Auskenner,

das Problem mit dem Kondenswasser konnte Dank Eurer Hilfe / Meinungen schnell gelöst werden. Die dicke Folie, die oben zum Schutz gegen Schädlinge angebracht war, ist bereits gestern vom Handwerker wieder entfernt worden. Heute früh war schon wieder alles soweit getrocknet.

Allerdings besteht nun eine weitere Gefahr für die Dämmung: habe seit ein paar Tagen Mäuse auf dem Dachboden. (am Samstag zwei und heute früh eine gefangen)

Zum Haus:

Unser Haus ist freistehend und neu mit glattem Putz und Farbe außen renoviert. Es gibt also keinerlei Kletterhilfen (keine Fugen, keine Bäume, Sträucher, keine Efeu am Haus u.s.w.) Die Fallrohe der Regenrinnen sind ebenfals glatt.

Der Dachboben ist ein sogenanntes Kaltdach (Dachkonstruktion und Ziegel nicht gedämmt, nur die Geschossdecke). Er befindet sich über dem Obergeschoss, also ist die Wandhöhe bis zum Dach dementsprechend außen hoch. Offensichtlich kommen die Mäuse dennoch die glatten Wände hoch und können dann durch die winzigen Spalten zwischen den Dachziegeln / Gebälk auf den Speicher, denn alle größeren Spalten wurden mit Zementmörtel verschlossen (auch vor den Lüftungsöffnung im Giebel sind Metallgitter, durch die keine Maus kann).

Auf dem Dachboden wurde und wird überhaupt nichts aufbewahrt und nichts gelagert. Daher hatten wir all die Jahre auch dort keine Mäuse.

Im Zuge der Dämmung will ich aber vermeiden, dass sich dort Mäuse, Ratten, Siebenschläfer u.s.w. im Dämmmaterial einnisten, dort Nachwuchs züchten und es so zerstören. Daher die neuen Lebendfallen seit Donnerstag und das Ultraschallabwehrgerät (welches offensichtlich nichts nützt)

Zu den Mäusen:

Es sind keine grauen Hausmäuse sondern rotbraune Tiere. Ich nenne sie mal „Feld-Wald- und Wiesenmäuse“, wie ich sie auch schon immer bei uns im Garten gesehen habe. (Dort stören sie mich nicht und im Haus waren bislang auch noch nie)

Gefangen in Lebendfallen verbrachte ich die drei dann im Auto 35 km zu meiner Arbeitsstelle und lies sie dort auf einem Acker frei. Denke, dass sie nicht mehr zurückfinden.

Dies alles mag sich jetzt für Einige nicht dramatisch anhören, mir stellen sich allerdings nun die Fragen:

  • Kann es sein, dass diese Feldmäuse erst durch meinen Köder (Schokokekse) aus dem Garten in den Speicher angelockt werden und verschaffe ich mir so nun Mäuse als regelmäßige Beifahrer auf dem Weg zur Arbeit? (Gleichung: Schokokekse weg = Mäuse weg?)

  • Werden solche Nager grundsätzlich auch allein schon von Styropor / Dämmung angelockt und suchen einen kuschligen Platz im Winter?

  • Im Sommer wird es dort unterm Dach brütend heiß, sicher auch zuheiß für diese Tiere. Besteht das Problem also im Herbst, Winter und Frühjahr?

  • Wie kann ich verhindern, dass sich solche Nager im Styrophor einnisten, ohne Lockköder / Gift anzuwenden?

Wie gesagt alles 100 % abdichten ist nicht möglich…

Danke für Ideen und Meinungen dazu…

Herzliche Grüße

Fasan1964