Kondesat tropft aus Decke?

Liebe/-r Experte/-in,

meine Familie und ich haben eines „kleines“ Problem.

Kurze Vorgeschichte:

Im Dezember 2009 wurde mit dem Bau unseres Einfamilienhauses in Holzständerbauweise begonnen.

Es kam ab diesem Zeitpunkt schon zu diversen Mängeln, welche die ausführende Firma versucht hat zu beheben (seit Errichtung war die Firma 5 Mal da, um einen wohnraumunterbauten Balkon abzudichten, da immer wieder Wasser von der Decke (Holzschalung) tropfte, bzw. die Wanddämmung (Zellulose) durchnässte; die Außenwandbohlen mussten teilweise ersetzt werden, da sie sich derart „reduziert“ hatten, dass man sie 2-3 Zentimeter nach oben/unten verschieben konnte!!!).
So. Jetzt aber zum aktuellen Problem:
Gestern Abend, beim zu Bett gehen, stellten wir fest, dass aus der Decke, aus einem dortigen Astloch in der Holzschalung, Wasser auf unser Bett tropfte. Auch fühlten sich die Schalbretter im dortigen Bereich kalt und feucht (habe leider keinen Feuchtigkeitsmesser) an.
Von der Konstruktion her haben wir eine Aufdachdämmung mit Zellulose und diffusionsoffener Dampfsperre (irgend so blaue Papierbahnen halt…).
Habe den neuerlichen Mangel mit Aufforderung zur sofortigen Behebung (bin darin mittlerweile ja geübt) sofort per Mail an unseren Hausbauer weitergeleitet.
Seine heutige Antwort auf dem Anrufbeantworter war sinngemäß folgende: Es sei an sich völlig normal, dass bei derartiger Witterung (Außentemperaturen von bis zu -20 Grad) sich hinter der Holzschalung Kondenswasser bilde, und in unserem Fall halt durch das Astloch hereintropfe. Die Dämmung sei mit Sicherheit trocken. Er werde jemanden vorbeischicken, der das Astloch entfernt und mit einem „Stopfen“ verschließt.
Der Vorgang deute nur darauf hin, dass unser Haus sehr gut gedämmt sei, was sich auch an Wasserperlen an der Unterseite der Fenster zeigen müsse (stimmte tatsächlich, trotz mehrmaligem Stoßlüften haben wir, zumindest im OG, Kondenswasser an unseren Fenstern).

So, jetzt endlich zu der eigentlichen Frage(n):
Ist die Erklärung des Hausbauers so korrekt, bzw. darf das so sein und wir hatten halt einfach nur Pech mit dem Astloch?
Wäre mit der angedrohten Maßnahme (mittlerweile sehe ich es wirklich so) die Mängelbehebung korrekt ausgeführt (ich hätte eher gedacht, dass man das Dach öffnen, und mal nachschauen sollte, ob die Zellulosedämmung nicht völlig durchnässt ist!)?

Mittlerweile sind wir so weit, dass wir uns gerade überlegen, ob wir, trotz finanziellen Risikos, gegen die Hasubaufirma schadensersatzrechtlich vorgehen.
Deshalb wollte ich vorab, von echten Experten, mal Eure Meinung hören.

Vielen Dank und Grüße,

Steffen

Hallo Steffen,
Es ist sicher nicht normal, dass Wasser aus der Decke tropft, (muss man gesehen haben).
Wenn das so ist, sollten Sie die Firma letztmalig auffordern, den Schaden zu beheben, unter der Vorgabe, einen staatlich geprüften Gutachter zu beauftragen.
Und dann kanns für diese Firma richtig heftig werden.
Es kann schon mal vorkommen, dass eine undichte Stelle vorhanden ist, aber diese Firma mus das genau überprüfen und (schriftlich)erklären.

beste Grüße
Lolli
www.betz-holzbau.info

in Google nachschauen unter „zellstoffverbundelement“

Hallo Steffen Rempp,
bei einem Feuchtigkeitsschaden kann ich aus der Entfernung keinen Rat geben, dazu ist ein Ortstermin notwendig. Ich empfehle aber, den Vorschlag des Hausbauers anzunehmen und seinen Mitarbeiter kommen zu lassen. Mit Diesem sollten Sie dann die Probleme vor Ort in aller Ausführlichkeit besprechen. Sollte sich bei diesem Gespräch keine Klärung ergeben, können Sie immer noch juritische Schritte ankündigen.
Gruß aus Hagen in Westfalen
Dipl.-Ing. Werner Kahlki
Beratender Bauingenieuer IKBauNRW

Sehr geehrter Herr Rempp.
Da ich seit nun über 20 Jahren im Hallenbau beschäftigt bin, kann ich ihnen keinen konkreten Rat geben.
Ich finde es jedoch äußerst kritisch, das das Astloch einfach geschlossen wird, um das Wasser „einzusperren“. Im Holzbau wir immer darauf geachtet, das Wasser schnellstmöglich ablaufen kann.
Die Feuchtigkeit an den Fenstern deutet jedenfalls auf hohe Luftfeuchtigkeit hin. Um dieser entgegen zu wirken, hilft nur: heizen, lüften, heizen, lüften, usw.
Mit freundlichen Grüßen
F. Harte

So einen Blödsinn, wie es da ihre Baufirma von sich gibt habe ich noch nie gehört.
Bei sachgemäßer Isolierungsausführung darf so ein Schaden nicht sein.
" Ich befürchte Schlimmeres "
Ich kann Ihnen nur raten, einen unabhängigen Sachverständigen hinzuzuziehen. Denn Ihre Schilderungen
hören sich an wie " Pfusch am Bau ".
Hoffentlich hat die Firma noch keinen Konkurs
angemeldet.
Ich bin Zimmermeister im Ruhestand.
Viel Erfolg

Hallo,
generell ist es schwierig sachen zu beurteile die man nicht sieht.
Generell ist es aber so, dass aktuell Raumluft nur dann kondensiert, wenn sie mit der Kälte in Berührung kommt.
Das sollte sie aber innen nicht tun, denn sonst wäre ja in deisem Bereich entweder die Luftdichtigkeit nicht richtig angeschlossen oder keine Dämmung in diesem Bereich.
Die Schalung inne ist nur Optisch und nicht als eine Art Unterdach?? montiert, so dass sie nicht als Wasserführende schicht funktionieren muss/ kann.

Ich persönlich würde mit der Baufirma sprechen und mit diesem vereinbaren ob nicht ein Sachverständiger die Situation prüfen kann. ==> Im Bedarfsfall zahlt ihr wenn er nicht recht hat und wenn doch soll er die Kosten übernhemen.

Dann seht ihr schon einmal wie er reagiert…

Wurde für das Gebäude ein Blow a Door Test gemacht?
(Würde lüftdichtigkeitsfehler ausschließen)
Ansonsten holft eine Themographie falls ihr angst habt, dass die Dämmung nicht passt.

Wenn die Baufirma ein reiens Geissen hat und schon viel Sch… gebaut hat könnte ich mir Vorstellen, das er sich darauf einlässt damit ihr wieder vertrauen könnt, dass die Beiden genannten massnahmen je zu 50 % von euch beiden getragen werden und falls es mängel gibt zu 100% von ihm er aber dafür die Chance erhält, erneut die Mängel zu beseitigen.
Vorschläge zur Mangelbeseitigung sollte der unabhängige Fachmann der Blow a Door usw. macht machen und auch überprüfen.

Ich hoffe es hat euch weitergeholfen.

MFG

Christian Hierl

Hallo Steffen,

Wenn ich mir deine Anfrage so anschaue, dann ist ganz eindeutig von Anfang an Pfusch am Bau im Spiel. Ich habe mich gerade über Zellulosedämmung informiert und herausgefunden, das sie bei fachgerechter Verarbeitung immer trocken bleibt.
Euer Problem liegt ganz woanders. Wie du schon sagtest, hattet Ihr von Anfang an Probleme mit der Baufirma. Das sehe ich genauso.
Was Dir die Firma da erzählt hat, ist vollkommener Quatsch. Ok, das es bei dieser Witterung evtl. mal zu einer leichten Kondensatbildung an den Fenstern kommt,ist normal und nicht weiter schlimm. Aber das bei Euch das Wasser aus der Decke tropft, ist ein schwerwiegender Baufehler.Euer Haus ist von Anfang an nicht richtig abgedichtet worden und nun sind die Baufehler offensichtlich.
Sollte die Baufirma den Fehler nicht beheben, würde ich mich an einen Bausachverständigen wenden,der sich bei Euch umschaut und weitere Schritte einleiten kann. Was so etwas kostet, da bin ich leider überfragt
Also Vorsicht bei einer Klage gegen die Baufirma. Du benötigst Beweise in Wort und Bild um gegen die Firma zu klagen.
Ich hoffe,ich konnte weiterhelfen. Michi

hallo Steffen,
bitte um Entschuldigung, dass ich erst jetzt antworte; anscheinend ist mit meinem Account hier was nicht in Ordnung.
In diesem Fall würde ich unbedingt den Rechtsweg beschreiten. Hier will euch jemand zum Narren halten.
Die genannten fachlichen Argumente sind einfach nur Blödsinn. Hier sind offensichtlich Dampfsperren-/bremsen unsachgemäß verbaut worden.
Ich würde euch anraten ein letztes Gespräch mit klaren Forderungen nach Nachbesserung (schriftlich fixiert) und wenn das das mit Frist von einigen Monaten nicht den zugesicherten Erfolg erbringt unbedingt über Gutachter eine Klärung herbeiführen. Am besten bei der IHK dazu anfragen.
Ich hoffe dass dir das noch was hilft.
Viele Grüsse von Johann