Am Ende sprichst du an, dass der Konflikt zwischen
Wissenschaft und Glaube in unserer Zeit überwunden ist. Als
Gewinner lese ich bei dir die Wissenschaft heraus, die dank
Physik und Astrologie selbst den Frommesten überzeugen konnte.
Oh, das hast Du genau falsch verstanden. Ich habe mich da wohl unklar ausgedrückt.
Es gibt keinen wirklichen Gewinner, das wäre der Rückfall in den Denkfehler der letzten Jahrhunderte, in denen Religion und Wissenschaft einander zu widerlegen versuchten.
Wir leben im Informationszeitalter, die Aufklärung hat ungeahnte Dimensionen erreicht, wenn der einzelne nur will (daran scheitert es leider noch zu oft…), aber das heißt eben nicht, daß es für den Glauben keinen Platz mehr gibt. Das Gegenteil ist der Fall: Religion und Wissenschaft sind erwachsen genug um miteinander existieren zu können. Daß ich die Evolution kenne macht das Leben nicht weniger sondern mehr wunderbar, oder wie Einstein sagte: I wanna know gods thoughts, the rest are details.
Aber werfen selbst nicht noch die eindeutigsten Beweise
weitere Fragen auf?
Aber klar, glücklicherweise, sonst würds ja mal langweilig 
Ich denke dabei an die Theorie der Entstehung des Universums.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts verfestigte sich die
Überzeugung, dass am Anfang der Urknall stand. DIes ist
wissenschaftlich (glaub ich zumindest) bewiesen. Aber was war
davor? Teologen sprechen von einem Urgrund, etwas was man
nicht definieren kann. Selbst viele Himmelforscher können sich
diese anscheinend „wundersame“ Entstehung des Unviversums nur
noch durch einen Weltenlenker erklären.
Wohl dem Wissenschaftler, der seine Grenzen kennt, auch wenn er sie nie als unveränderlich hinnehmen wird.
Ist die Entdeckung des
Urknalls also ein Schritt zur Versöhnung zwischen Glauben und
Wissenschaft oder doch eher ein weiteres Auseinanderdriften?
Eher ein Schritt zur Versöhnung hoffe ich.
Ich persönlich hätte kein Problem damit, wenn die GUT gefunden wird, es werden sich mehr Fragen auftun, als gelöst sind.
Ist das vielleicht das größte Geschenk Gottes: EIn Universum, das niemals „Zu Ende erklärt“ werden kann, also dem Geist und der Intelligenz stets eine Herausforderung stellt ?
Warum soll Gott seinen Geschöpfen diesen Geist geben und dann nicht wollen, daß man ihn auch benutzt ? Hat er es nötig mit faulen Tricks zu arbeiten um seine Existenz zu beweisen oder gar zu rechtfertigen ? Was wäre das für eine armselige Karikatur…
Lösen wir uns von der Idee, daß Glaube und Wissenschaft Konkurrenten sind, das ist ebenso überholt wie das homozentrische Weltbild. Wir sind vielleicht der letzte Schrei der Schöpfung aber GOTT SEI DANK nicht ihr letztes Wort…
Gruß
Bernd