Konflikt zwischen Naturwissenschaften und Glauben

Hallo!

Man spricht häufig von einem Konflikt zwischen Naturwissenschaften und dem christlichen Glauben. Das spiegelt sich zum Beispiel in den verschiedenen Weltbildern. DIe Bibel vertritt das geozentrische, die Naturwissenschaften vertreten das heliozentrische Weltblid. Ab dem Beginn der Neuzeit machten sich Wissenschaftler auf die Wahrheit des Menschen und der Erde herauszufinden. Zu nennen wären z. B. Galilei, Kopernikus oder Darwin. Wie kam es zu diesem Konflikt zwischen KIrche und den Wissenschaftlern, der in der Inquisition seinen Höhepunkt fand?
Danke für eure Meinung

Christian

auch hallo!

also, einen offensichtlicheren und besser nach zu vollziehenden konflikt kann´s ja wohl kaum geben.
indem die naturwissenschaften widerlegen, dass der mensch die viel gepriesene „krone der schöpfung“ darstellt sondern vielmehr „nur“ eine durchgangsstation in der evolution, ist der heilige krieg doch schon vorprogrammiert.
*lol* aber evtl. sind adam und eva ja auch als missing link zu verstehen…

jojo

Hallo,

Wie kam es zu diesem Konflikt zwischen
KIrche und den Wissenschaftlern, der in der Inquisition seinen
Höhepunkt fand?

der Konflikt setzt eigentlich schon früher an, nämlich in der mittelalterlichen Aristoteles-Deutung. Aristoteles war in naturwissenschaftlichen Dingen Empiriker und Thomas von Aquin (gest. 1274) hatte große Schwierigkeiten, ihn deswegen als maßgebenden Denker zu rechtfertigen.

Das Problem liegt darin, dass das Verständnis von Wissenschaft verschieden ist. Für Empiriker ist die (wiederholbare) Erfahrung Begründung genug zur Erkenntnis. Für Nicht-Empiristen gilt etwas erst als erwiesen, wenn es auch dem Denken nicht widerspricht.
So widerspricht zum Beispiel das physikalische Verständnis der Zeit (Relativitätstheorie) oder der Substanz (Quantentheorie) den hergebrachten Denkformen. Da alle (die meisten?) Phänomene empirisch belegbar sich, hält man diese Theorien heute für richtig [stark vereinfacht!]. Empiristen sind daher mit diesen Theorien zufrieden, Nicht-Empiriker stören sich an den Widersprüchen.

Die Bibel nun galt als göttliches Geschenk und damit als unfehlbar. Empirische Ergebnisse mussten also unter dieser Voraussetzung als falsch gelten. Weil sie die Grundannahmen des Weltbildes angriffen, galten sie sogar als gefährlich.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo!

Man spricht häufig von einem Konflikt zwischen
Naturwissenschaften und dem christlichen Glauben. Das spiegelt
sich zum Beispiel in den verschiedenen Weltbildern. DIe Bibel
vertritt das geozentrische, die Naturwissenschaften vertreten
das heliozentrische Weltblid. Ab dem Beginn der Neuzeit
machten sich Wissenschaftler auf die Wahrheit des Menschen und
der Erde herauszufinden. Zu nennen wären z. B. Galilei,
Kopernikus oder Darwin. Wie kam es zu diesem Konflikt zwischen
KIrche und den Wissenschaftlern, der in der Inquisition seinen
Höhepunkt fand?

Lieber Christian,

der Konflikt ist eigentlich darauf zurückzuführen, daß die Kirche (in damaliger Zeit) keine andere Rechtfertigung für ihren Einfluß hatte als die Unfehlbarkeit. In dessen Glanz sonnten sich dann auch die Herrscher „von Gottes Gnaden“ die auch keine andere Legitimation hatten. Es bestand also ein gemeinsames Interesse von weltlicher und kirchlicher Herrschaft. Erst das führte zu den Exzessen der Inquisition als deutlichstes Zeichen dafür, daß Legislative, Exekutive und Jurisdiktive nicht getrennt waren wie wir es heute kennen.

Was war passiert ?
Nun, die Kirche machte den entscheidensten Fehler bereits, als sie die Bibel als unveränderliche und wörtliche Wahrheit proklamierte.
Das ganze natürlich erst, nachdem die Bibel oft genug umgeschrieben worden war und vor allem nur lateinisch verbreitet wurde, so daß der normale Mensch - so er überhaupt lesen konnte - ein Buch vorfand, dessen Sprache er nicht mehr verstand und dessen Inhalt den Religionsbegründer zum zweiten Tempelaufräumen veranlaßt hätte. Mit dieser „Wahrheit“ ließ sich trefflich eine Weltdiktatur errichten, deren Reste noch heute von gesetzfreiem Gebiet mitten in Rom ihr Gift verspritzen.
Diese Bibel war also eine der Hauptstützen weltlicher UND kirchlicher Macht und mußte unbedingt verteidigt werden, und zwar so wie sie ist und wortwörtlich, in diese Falle hatte sich die Kirche selbt manövriert. Der Pferdefuß zeigte sich erst, als die ersten Widersprüche kaum mehr zu leugnen waren. Denn wenn auch nur ein Deut nachgegeben würde, so könnten mehr Punkte in Zweifel geraten und letztendlich die Macht der Kirche erodieren. Daher wurden Abweichler mit allen (un-)menschlichen Mitteln verfolgt und zum Schweigen gebracht (meist aber erst, nachdem sie in den Folterkellern der Machthaber um den Verstand gebracht worden waren).
Erinnert Dich das an etwas ?
Richtig, weder Stalin noch Hitler oder Pol Pot haben die Geschichtsfälschung, die Progrome und die Diktatur erfunden, sie haben nur statt Purpur braun oder rot verwendet…
Auf Dauer ließ sich die Wahrheit aber nicht zum Schweigen bringen und dann machte die Wissenschaft einen ebenso menschlichen wie folgenschweren Fehler: Sie glaubte nun selbst im Besitz der einzigen Wahrheit zu sein und die Bibel wíderlegen zu müssen. Damit verließ sie aber oftmals ihre Basis und setzte ihre Legitimation aufs Spiel: Wissenschaft ist die Suche nach der Wahrheit, nicht nach dem Beweis / Gegenbeweis einer Weltanschauung. Es kann nicht Aufgabe der Wissenschaft sein, die Religion zu bekämpfen.
Höhepunkte dieser Fehlentwicklung finden sich bis in die Neuzeit z.B. der Größenwahn eines Jules Verne (der sein unbestreitbares Genie manchmal lächerlich aussehen ließ) und der Atomglaube der 50er und 60er Jahre, als man glaubte alles mit Strahlen und Atomkraft erreichen zu können.

Erst der Blick ins All und ins Atom bzw. in die Teilchenphysik führte uns unsere wirkliche Größe vor Augen. Bis auf einige Unbelehrbare (einer davon, in Rom, dämmert im Altersstarrsinn vor sich hin und erledigt sich hoffentlich bald von selbst…) ist dieser unsinnige Konflikt überwunden. Gott sei Dank, kann der Wissenschaftler nur sagen…

Gruß
Bernd

Erst der Blick ins All und ins Atom bzw. in die Teilchenphysik
führte uns unsere wirkliche Größe vor Augen. Bis auf einige
Unbelehrbare (einer davon, in Rom, dämmert im Altersstarrsinn
vor sich hin und erledigt sich hoffentlich bald von selbst…)
ist dieser unsinnige Konflikt überwunden. Gott sei Dank, kann
der Wissenschaftler nur sagen…

Hallo Bernd!

Erstmal vielen Dank für deine interressanten ausführlichen Erklärungen. Die Wichtigkeit der Bibel als Stützpfeiler der macht war mir vorher nicht bekannt.

Am Ende sprichst du an, dass der Konflikt zwischen Wissenschaft und Glaube in unserer Zeit überwunden ist. Als Gewinner lese ich bei dir die Wissenschaft heraus, die dank Physik und Astrologie selbst den Frommesten überzeugen konnte. Aber werfen selbst nicht noch die eindeutigsten Beweise weitere Fragen auf?

Ich denke dabei an die Theorie der Entstehung des Universums. Im Laufe des 20. Jahrhunderts verfestigte sich die Überzeugung, dass am Anfang der Urknall stand. DIes ist wissenschaftlich (glaub ich zumindest) bewiesen. Aber was war davor? Teologen sprechen von einem Urgrund, etwas was man nicht definieren kann. Selbst viele Himmelforscher können sich diese anscheinend „wundersame“ Entstehung des Unviversums nur noch durch einen Weltenlenker erklären. Ist die Entdeckung des Urknalls also ein Schritt zur Versöhnung zwischen Glauben und Wissenschaft oder doch eher ein weiteres Auseinanderdriften?

Christian

Am Ende sprichst du an, dass der Konflikt zwischen
Wissenschaft und Glaube in unserer Zeit überwunden ist. Als
Gewinner lese ich bei dir die Wissenschaft heraus, die dank
Physik und Astrologie selbst den Frommesten überzeugen konnte.

Oh, das hast Du genau falsch verstanden. Ich habe mich da wohl unklar ausgedrückt.
Es gibt keinen wirklichen Gewinner, das wäre der Rückfall in den Denkfehler der letzten Jahrhunderte, in denen Religion und Wissenschaft einander zu widerlegen versuchten.
Wir leben im Informationszeitalter, die Aufklärung hat ungeahnte Dimensionen erreicht, wenn der einzelne nur will (daran scheitert es leider noch zu oft…), aber das heißt eben nicht, daß es für den Glauben keinen Platz mehr gibt. Das Gegenteil ist der Fall: Religion und Wissenschaft sind erwachsen genug um miteinander existieren zu können. Daß ich die Evolution kenne macht das Leben nicht weniger sondern mehr wunderbar, oder wie Einstein sagte: I wanna know gods thoughts, the rest are details.

Aber werfen selbst nicht noch die eindeutigsten Beweise
weitere Fragen auf?

Aber klar, glücklicherweise, sonst würds ja mal langweilig :smile:

Ich denke dabei an die Theorie der Entstehung des Universums.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts verfestigte sich die
Überzeugung, dass am Anfang der Urknall stand. DIes ist
wissenschaftlich (glaub ich zumindest) bewiesen. Aber was war
davor? Teologen sprechen von einem Urgrund, etwas was man
nicht definieren kann. Selbst viele Himmelforscher können sich
diese anscheinend „wundersame“ Entstehung des Unviversums nur
noch durch einen Weltenlenker erklären.

Wohl dem Wissenschaftler, der seine Grenzen kennt, auch wenn er sie nie als unveränderlich hinnehmen wird.

Ist die Entdeckung des
Urknalls also ein Schritt zur Versöhnung zwischen Glauben und
Wissenschaft oder doch eher ein weiteres Auseinanderdriften?

Eher ein Schritt zur Versöhnung hoffe ich.
Ich persönlich hätte kein Problem damit, wenn die GUT gefunden wird, es werden sich mehr Fragen auftun, als gelöst sind.
Ist das vielleicht das größte Geschenk Gottes: EIn Universum, das niemals „Zu Ende erklärt“ werden kann, also dem Geist und der Intelligenz stets eine Herausforderung stellt ?
Warum soll Gott seinen Geschöpfen diesen Geist geben und dann nicht wollen, daß man ihn auch benutzt ? Hat er es nötig mit faulen Tricks zu arbeiten um seine Existenz zu beweisen oder gar zu rechtfertigen ? Was wäre das für eine armselige Karikatur…
Lösen wir uns von der Idee, daß Glaube und Wissenschaft Konkurrenten sind, das ist ebenso überholt wie das homozentrische Weltbild. Wir sind vielleicht der letzte Schrei der Schöpfung aber GOTT SEI DANK nicht ihr letztes Wort…

Gruß
Bernd

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Hallo
1.die Urknall Th. wir immer mit etwas göttlichen in Verbindung gebracht…was ja absulter Schwachsinn ist !!

2.wir die Urknall Th. jetzt wieder bezweifel weil das exp. des Universums auf fehlmessungen zurück zu führen sind.

http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/artikel_id12…
http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/artikel_id78…

  1. ist der glaube und die kirche nur ein instrument um die menschen zu unterdrücken

Lieber Roland,

  1. ist der glaube und die kirche nur ein instrument um die
    menschen zu unterdrücken

Widerspruch ! Nicht der Glaube, sondern das, was der Dogmatismus vor allem der katholischen Kirche draus gemacht hat und noch heute macht. Da steckt der Machtmißbrauch und die Verführung, nicht im Glauben an sich.

Gruß
Bernd

Hallo Roland,

2.wir die Urknall Th. jetzt wieder bezweifel weil das exp. des
Universums auf fehlmessungen zurück zu führen sind.

Was willst Du damit sagen? Abgesehen davon, daß PM; mit Vorsicht zu genießen ist (die gelinkten Artikel enthalten auch einige Fehler), sagen die Artikel keineswegs aus, daß der Urknall nicht stattfand, im Gegenteil. Alles, was sie sagen, ist, daß er vielleicht nicht der Anfang war, sondern erst etwas später stattfand.
Und das Expandieren des Weltalls beruht keineswegs auf Fehlmessungen, sondern wird regelmäßig von neuem bestätigt. Lies die Artikel doch selbst mal…

Gruß Kubi

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Hallo Christian,

Als
Gewinner lese ich bei dir die Wissenschaft heraus, die dank
Physik und Astrologie selbst den Frommesten überzeugen konnte.

Kleine Anmerkung: hier meintest Du hoffentlich Astronomie. Astrologie fällt nicht unter die Naturwissenschaften…

Aber was war
davor?

(Vor dem Urknall). Die Beantwortung dieser Frage liegt außerhalb des Zuständigkeitsbereichs der Naturwissenschaft - zumindest solange der Urknall als Beginn des Kosmos inklusive Raum und Zeit anerkannt wird. Die Wissenschaft kann nur Fragen zu erklären versuchen, die einer wissenschaftlichen Analyse zugänglich sind. Da aber die Naturgesetze erst mit dem Universum in Kraft traten, kann die Wissenschaft keine ehrliche Aussage über die Zeit „davor“ treffen. Genau genommen dürfte nicht mal der Begriff benutzt werden…wenn hier jemand sagt, daß Gott da saß und den Urknall gezündet hat, kann man da kein wissenschaftliches Argument gegen anführen. Man muß es glauben oder halt nicht.

Gruß Kubi

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Lieber Freund,

im Schreiben (zumindest) bist Du besser: das hab´ ich eigentlich auch gemeint aber nicht so klar hingekriegt…

CU
Bernd

Hallo

  1. Wo das Wissen endet beginnt der Glaube.

Daraus ergibt sich, dass diese Grenze sehr subjektiv sein kann.

  1. Die Wissenschaft nennt den Glauben Theorie.

Sowohl die Religion als auch die Wissenschaft versuchen zu erklären wie wir und unsere Umwelt beschaffen sind, wie sie funktionieren und wie man damit umgehen sollte.

Der Unterschied zwischen Religion und Wissenschaft besteht darin, dass die Religion ihre Theorien als bewiesene Tatsachen verkauft und jeden Zweifler bestraft.

In der Wissenschaft versucht man immer eine Th. zu zerstören (Falsifizierung) und durch eine „bessere“ (genauere) zu erstzen.

MfG Peter(TOO)

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Konflikt zwischen Naturwissenschaften und Glau
Hallo
Der Glauben an Gott und das Licht der Naturwissenschaft sind vereinbar in Gottes Urlehre, die den Menschen schon vor der selbst verursachten Sündflut und wieder von neuem durch Jesus vor 2000 Jahren gegeben wurde. Weil aber zu allen Zeiten die Lüge den Mächtigen viel mehr Gewinn brachte als die Wahrheit, so wurde diese vielfach bis heute unterdrückt. Gott aber lebt und hat seine Urlehre erneut den Menschen gebracht, damit sie vor dem Ende der gegenwärtigen Erd- und Menschenverderbenden Zivilisation sich und Gott erkennen und ein neues, besseres Zeitalter beginnen.
Gruß Helmut

Hallo!

Man spricht häufig von einem Konflikt zwischen
Naturwissenschaften und dem christlichen Glauben. Das spiegelt
sich zum Beispiel in den verschiedenen Weltbildern. DIe Bibel
vertritt das geozentrische, die Naturwissenschaften vertreten
das heliozentrische Weltblid. :
Christian

Hallo Christian,
Du schreibst so als ob das noch so wäre - also in der Gegenwart. Ich denke, dass kein noch so verstockter Theologe an das geozentrische Weltbild glauben kann, denn Wissen kommt vor Glauben. Man kann ja auch nicht glauben, dass das Wasser aufwärts fliesst - alle müssen es ja sehen.
Es wäre an der Zeit, dass man die Bibel neu redigiert, wäre nicht das erste Mal !
Mit Gruss: Hardy