Lieber Marc!
Wer sagt, dass dies so sei?
Mein Deutschlehrer war das…
Könnte es sein, dass du was falsch verstanden oder einen Einzelfall zur allgemeinen Regel gemacht hast?
sagen muss: „Wer sagt, dass dies so ist?“ Bist du dir wirklich
sicher, dass es so eine Regel nicht gibt?
Ganz sicher. Es gibt bei der indirekten Rede stets beide Möglichkeiten.
Entweder mit Hauptsatz und Konjunktiv:
„Es sagt, er glaube das nicht.“
oder mit dass-Satz und Konjunktiv:
„Er sagt, dass er das nicht glaube.“
Und beides auch mit Indikativ:
Er sagt, er glaubt das nicht.
Er sagt, dass er das nicht glaubt.
Waere das nicht so ne art „doppelt gemoppelt“?
Nicht im geringsten!
Denn dass die Regel fuer die Indirekte Rede gilt, da bin ich mir sicher:
Zu Unrecht!
Er sagt, dass es ihm nicht gut gehe. — das waere doch ein wenig seltsam, oder?
Nicht im Geringsten!
Ein Blick in eine der Übungsgrammatiken, die hier in der Bücherliste genannt sind, egal ob Helbig/Buscha oder Dreyer/Schmidt, wird dich eines Besseren belehren.
Hier ein literarisches Beispiel von prominenter Hand:
_Beispiel für die indirekte Rede in einem literarischen Text! Schwer!
aus Charles Dickens, Bleak House
übersetzt von Gustav Meyrink
… Sie übergab mir einen Brief, den sie nur für mich geschrieben hatte, und sagte mir, wenn ich ihn gelesen haben würde und vernichtet - nicht sowohl um ihretwillen, denn sie verlange nichts mehr für sich, als um ihres Gatten und meinetwillen -, müßte ich sie für immer als gestorben betrachten. Wenn ich glauben könnte, daß sie in der Seelenqual, in der ich sie sähe, mich mit der Liebe einer Mutter umfange, so bäte sie mich, dies zu tun. Denn dann würde ich bei der Erinnerung daran, was sie gelitten habe, mit größerer Barmherzigkeit an sie denken können. Sie habe sich selbst über alle Hoffnung und Hilfe hinausbegeben. Ob sie ihr Geheimnis bis zum Tode bewahren könne oder ob es entdeckt und damit Schmach und Schande auf den Namen, den sie angenommen habe, bringen werde, sei ihr beständiger Gedanke in ihrer seelischen Einsamkeit. Keine Liebe könne sich ihr nahen und kein menschliches Geschöpf ihr die mindeste Hilfe leisten. _
Gruß Fritz