Konsequenzen aus dem Irak-Krieg für DE

Hallo,

ich weiss, ich werfe nicht nur eine problematische Frage auf. Sie muss jedoch angesichts der Aussenpolitik der Bush-Administration ernsthaft in Erwägung gezogen werden.

DE, Frankreich und Russland müssen, zusammen mit einigen Ländern, die nicht von den USA abhängen, eine eigene Armee mit Atombomben aufbauen. Wir benötigen zur eigenen Sicherheit ein nukleares Abschreckungspotential gegen wild gewordene Politiker aus den USA. Wir benötigen gemeinsame Waffensysteme, wir müssen uns selbst verteidigen können. Die Konsequenz muss sein, dass zuerst Frankreich und DE, im Rahmen der Demokratisierung auch Russland, einen Pakt des „festen Europa“ schliessen.

Lasst doch endlich diese im Kadavergehorsam lebenden Engländer, Polen und Spanier ihren Weg gehen und unser Land mit anderen den Kern in Europa bilden, der sich nicht den USA unterwirft, sondern die Freiheit unserer Völker verteidigt.

Wer garantiert uns, dass uns, wenn es beliebt, Polen und Spanier zusammen mit den Engländern und einer wilden Horde US-Politker überfallen lässt ? Niemand. Nach diesem Völkerrechtsbruch und Drohungen aus den USA gegen auch unser Land ist nichts mehr ausgeschlossen.

Die These ist gewagt, aber sie ist jederzeit unter Bush auch eine mögliche Realität, zumal Bush an seiner Seite einen Mini - Curchill und einen Mini-Franko hat, die beide noch offenbar Weltmachtsträumen an der Seite der USA nachlaufen.

Wir müssen aufrüsten, bis an die Zähne.

Grüsse Günter

Moin Günter,

diese Analyse finde ich sehr schwach.

DE, Frankreich und Russland müssen, zusammen mit einigen
Ländern, die nicht von den USA abhängen, eine eigene Armee mit
Atombomben aufbauen.

Wer hängt denn nicht von den USA ab? Und Frankreich und Russland müssen keine eigene Armee mit Atombomben aufbauen. Man muss also fragen, welches Interesse könnten Frankreich und Russland daran haben, eine gemeinsame Armee mit Deutschland aufzubauen. Und natürlich welches Interesse könnten wir haben, eine gemeinsame Armee mit Russland aufzubauen. Frankreich reicht für Atombomben.

Wir benötigen zur eigenen Sicherheit ein
nukleares Abschreckungspotential gegen wild gewordene
Politiker aus den USA.

Welchen Hinweis gibt es, dass „wild gewordene“ Politiker aus den USA Deutschland, Frankreich oder Russland angreifen könnten. Man sollte auch nicht übertreiben.

Wir benötigen gemeinsame Waffensysteme,
wir müssen uns selbst verteidigen können. Die Konsequenz muss
sein, dass zuerst Frankreich und DE, im Rahmen der
Demokratisierung auch Russland, einen Pakt des „festen Europa“
schliessen.

Frankreich mag stimmen, da sich da alle Parteien einig sind. Deutschland hätte sich aber unter Merkel wohl anders verhalten. Spanien unter den Sozialisten, ebenso wie Italien unter den Linken. Die Bevölkerung ist sich aber in allen vier Ländern weitgehend einig.

Man kann also kaum sagen, dass Spanien und Italien ewig „US-hörig“ und Deutschland ewig „US-kritisch“ ist.

Lasst doch endlich diese im Kadavergehorsam lebenden
Engländer, Polen und Spanier ihren Weg gehen und unser Land
mit anderen den Kern in Europa bilden, der sich nicht den USA
unterwirft, sondern die Freiheit unserer Völker verteidigt.

Auch bei England und Polen ist die Bevölkerung (jedenfalls vor dem Krieg, danach sind viele nicht bereit „seine Jungs“ zu kritisieren) gegen den Krieg. Auch hier ist fraglich, wie sich eine andere Regierung bei einem anderen Krieg verhalten wird.

Wer garantiert uns, dass uns, wenn es beliebt, Polen und
Spanier zusammen mit den Engländern und einer wilden Horde
US-Politker überfallen lässt ? Niemand. Nach diesem
Völkerrechtsbruch und Drohungen aus den USA gegen auch unser
Land ist nichts mehr ausgeschlossen.

Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass sie die Position in den USA wieder verändert. Man muss ja sehen, dass es nicht „die USA“ sind sondern eine bestimmte Administration. Clinton z.B. hat völlig anders gehandelt.

Die These ist gewagt, aber sie ist jederzeit unter Bush auch
eine mögliche Realität, zumal Bush an seiner Seite einen Mini

  • Curchill und einen Mini-Franko hat, die beide noch offenbar
    Weltmachtsträumen an der Seite der USA nachlaufen.

Wir müssen aufrüsten, bis an die Zähne.

Nö. Vor allem nach diesem Krieg wird sichtbar werden, dass Krieg nicht wirklich Mittel der Politik sein kann, wenn schon die hochgerüstete USA solche Schwierigkeiten mit dem doch sehr schwachen Irak hat.

Immerhin eine positive Lehre aus dem Krieg.

Ciao

Ralf

Hallo Günter,

die USA haben außer Waffen nicht (mehr) viel zu bieten. Ihre Stärke als Kombination eines freien, wirtschaftlich erfolgreichen Landes mit demokratischen Strukturen und dem Hochhalten des Rechts, auch des Völkerrechts, ist dahin. Geblieben ist Machtbesoffenheit, gepaart mit extrem-missionarischem Eifer. Die Macht aber bezieht dieser Weltterrorist aus der Schwäche Europas. Europa ließ amerikanische Bomber über dem ehem. Jugoslawien zu. Deutsche Politiker lassen sich mit schamlosem amerikanischen Hinweis auf z. B. die Berliner Luftbrücke disziplinieren. Deutsche Politiker sehen immer noch das Ende des Abendlandes, wenn hier keine amerikanischen Soldaten mehr stünden. Mit anderen Worten: Europa muß sich auf seine Stärken besinnen und diese Stärken außenpolitisch organisieren. Dafür brauchen wir nicht mehr oder neue Waffen. Weniger reicht auch, nur nicht mehr bis zur Bedeutungslosigkeit in viele Einzelarmeen zerbröselt. Dafür muß Europa auf eigenem Territorium und in seinem äußeren Dunstkreis initiativ werden, statt auf das Handeln im Weissen Haus zu warten und ängstlich zu gucken, ob es den Herren dort auch genehm ist. In einem einigen Europa spielt DIE Musik schlechthin auf dieser Erde.

Ich hoffe sehr, daß dieser Groschen wenigstens bei einigen Politikern langsam fällt. Es muß endlich möglich sein, daß europäische Politiker, ganz besonders deutsche Politiker, amerikanisches Fehlverhalten innerhalb der UN deutlich beim Namen nennen, statt wie jetzt einen unsäglichen Eiertanz aufzuführen. Auch die Nato ist kein Selbstzweck. Wenn diese Organisation ihren Sinn als Werte- und Verteidigungsgemeinschaft einbüßt, weil sie den USA als Werkzeug für Hegemonialbestrebungen dienen soll, muß auch die Nato ohne weiteres zur Disposition stehen. Die USA haben den Boden der Gemeinsamkeit in der demokratisch organisierten und Völkerrecht schaffenden UN verlassen. Das muß man den Herrschaften auf der anderen Seite des Atlantiks unmißverständlich im Klartext sagen. Gleichzeitig ist für Einigkeit in Europa zu sorgen und die US-Regierung kann sich aussuchen, ob sie ihr Land isolieren möchte oder als Gleicher unter Gleichen mit im Boot sitzen will. Dann hätten dieser irrwitzige Krieg im Irak und seine Vorgeschichte wenigstens einen positiven Aspekt.

Gruß
Wolfgang

hallo Ralf,
nun, ich glauibe nicht, dass Bush noch einmal gewählt wird. Dieser Krieg wird entweder so viel Blutzoll von den USA fordern oder so schmutzig ausarten (Ausrottung der Bevölkerung Bagdads), dass die Konsequenzen für Amerika verheerend sein werden. Trotz eroberter Ölfelder und Erdgasfelder und trotz massiven Waffenkäufen in den USA wird die Wirtschaft der USA weiter abwärts gehen.
Aich wir werden darunter leiden.
Grüße
Raimund
Der hofft, dass ein neuer Carter kommt.

Moin Raimund,

nun, ich glauibe nicht, dass Bush noch einmal gewählt wird.

Sehe ich gegenwärtig ähnlich (aber ich betone noch mal: gegenwärtig kann sich meine Meinung bei diesem Thema schnell ändern: während ich das schreibe höre ich im ZDF „Uns erreichen Meldungen von einem Aufstand der Schiiten in Basra.“ Wenn das stimmt, kann dies die Situation wieder dramatisch ändern), aber ich bin mir sehr unsicher, ob der neue Präsident aus den Fehlern Bushs lernt (und in Richtung Carter geht) oder noch härter und extremer wird.

Ciao

Ralf

Hallo Ralf,

Wir benötigen zur eigenen Sicherheit ein
nukleares Abschreckungspotential gegen wild gewordene
Politiker aus den USA.

Welchen Hinweis gibt es, dass „wild gewordene“ Politiker aus
den USA Deutschland, Frankreich oder Russland angreifen
könnten. Man sollte auch nicht übertreiben.

Es gibt keine Beweise hierfür. Doch wir mussten in den letzten Tagen lernen, dass es die Bush-Administration und Blair zusammen mit Polen und Spanien überhaupt nicht interessiert was der Rest der Welt - der sicher aus der Mehrheit aus Diktatoren besteht - denkt und will. Europa muss eine eigene Verteidigung aufbauen.

Wir benötigen gemeinsame Waffensysteme,
wir müssen uns selbst verteidigen können. Die Konsequenz muss
sein, dass zuerst Frankreich und DE, im Rahmen der
Demokratisierung auch Russland, einen Pakt des „festen Europa“
schliessen.

Frankreich mag stimmen, da sich da alle Parteien einig sind.
Deutschland hätte sich aber unter Merkel wohl anders
verhalten. Spanien unter den Sozialisten, ebenso wie Italien
unter den Linken. Die Bevölkerung ist sich aber in allen vier
Ländern weitgehend einig.

Seit heute fast meine Hoffnung überholt. Zwar ohne Russland, aber Frankreich, DE, Belgien und Luxemburg haben offenbar einen sogenannten harten inneren Kern in Europa im Visier. Ich war bislang der Meinung, dass die NATO ausreicht, wenn sie auch die früheren Ostblockstaaten umfasst. Der Irak-Krieg lässt mich zumindest hoffen, dass einige europäische Staaten etwas gelernt haben und eine eigene Verteidigung aufbauen.

Man kann also kaum sagen, dass Spanien und Italien ewig
„US-hörig“ und Deutschland ewig „US-kritisch“ ist.

Lasst doch endlich diese im Kadavergehorsam lebenden
Engländer, Polen und Spanier ihren Weg gehen und unser Land
mit anderen den Kern in Europa bilden, der sich nicht den USA
unterwirft, sondern die Freiheit unserer Völker verteidigt.

Auch bei England und Polen ist die Bevölkerung (jedenfalls vor
dem Krieg, danach sind viele nicht bereit „seine Jungs“ zu
kritisieren) gegen den Krieg. Auch hier ist fraglich, wie sich
eine andere Regierung bei einem anderen Krieg verhalten wird.

Wer garantiert uns, dass uns, wenn es beliebt, Polen und
Spanier zusammen mit den Engländern und einer wilden Horde
US-Politker überfallen lässt ? Niemand. Nach diesem
Völkerrechtsbruch und Drohungen aus den USA gegen auch unser
Land ist nichts mehr ausgeschlossen.

Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass sie die Position in den
USA wieder verändert. Man muss ja sehen, dass es nicht „die
USA“ sind sondern eine bestimmte Administration. Clinton z.B.
hat völlig anders gehandelt.

Die These ist gewagt, aber sie ist jederzeit unter Bush auch
eine mögliche Realität, zumal Bush an seiner Seite einen Mini

  • Curchill und einen Mini-Franko hat, die beide noch offenbar
    Weltmachtsträumen an der Seite der USA nachlaufen.

Wir müssen aufrüsten, bis an die Zähne.

Nö. Vor allem nach diesem Krieg wird sichtbar werden, dass
Krieg nicht wirklich Mittel der Politik sein kann, wenn schon
die hochgerüstete USA solche Schwierigkeiten mit dem doch sehr
schwachen Irak hat.

Es ist aber doch Tatsache, dass hier Krieg als Mittel gescheiterter Politik wieder aktuell ist und gerade die Bush- Administration was andere Staaten betrifft doppelzüngig handeln.

Immerhin eine positive Lehre aus dem Krieg.

Grüsse Günter