Konsequenzfehler in Prüfung

Hallo!
Ich habe folgendes Problem: Und zwar bin ich
durch eine Prüfung ,dich ich bestehen hätte sollen
durchgeflogen. Jetzt bin ich natürlich zur Klausur-
einsicht gegangen und habe festegestellt, dass ich auf eine
Reihe von Aufgabenteilen keinen Punkt bekommen habe,
weil die keine Konsequenzfehler angerechnet haben…
Auf mein Nachfragen hin meinte der Korrektor, dass dies
an dem Lehrstuhl (Maschinenelemente) schon immer so üblich sei,
dass erst nach 3 verlorenen Konsequenzpunkten es wieder
einen gibt. Bloß, dass da dann meist die Aufgabe vorbei war.
Ich meinte dann, dass dies nicht ganz fair sei, worauf er meinte,
dass das wichtigste der Ansatz sei (wo ich statt einem plus ein minus
gemacht habe und 4 Punkte verloren hab)und das andere ist nur Taschenrechnerarbeit. Ausserdem sei der Notenspiegel durch diese Regel dementsprechend gehoben worden…
Kann man dagegen irgendwas machen? Ich will jetzt zwar nicht meine
Uni verklagen, aber, dass ich u.a. wegen einem falschen Minus
aus dem Studiengang flieg…

Hallo Bacs,

Ich habe folgendes Problem: Und zwar bin ich
durch eine Prüfung ,dich ich bestehen hätte sollen

offenbar „müssen“. War es schon die "Antrags-"Prüfung, wenn der letzte Versuch nur auf Antrag genehmigt wird?

Ich meinte dann, dass dies nicht ganz fair sei, worauf er
meinte, dass das wichtigste der Ansatz sei (wo ich statt einem plus
ein minus gemacht habe und 4 Punkte verloren hab)und das andere ist nur
Taschenrechnerarbeit.

Bei uns in Elektrotechnik war das auch so. Stell Dir jetzt mal vor, Du musst Kräfte berechnen, und Dein Vorzeichenfehler dreht die Lastrichtung um. Rechnen würde Dir den Ansatz Dein System, aber das Ergebnis könnte bis zur Katastrophe ausgehen, wenn die falsch berechnete Kraft sicherheitstechnisch wichtig ist.

aber dass ich u.a. wegen einem falschen Minus
aus dem Studiengang flieg…

Naja, ich kenne „Technische BWL“ nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass Du artverwandte Studiengänge finden könntest, in denen Du das fragliche Fach nicht benötigst, Dir aber bisher erbrachte Studienleistungen anerkannt werden…

Gruß, Karin

offenbar „müssen“. War es schon die "Antrags-"Prüfung, wenn
der letzte Versuch nur auf Antrag genehmigt wird?

Hallo Karin!
WAs ist denn eine „Antragsprüfung“?
Bei und heißt es eben, wann man so und so viele
Prüfungen nicht bestanden hat ist man weg…
(und das wär eben eine zuviel gewesen.)

Hallo Bacs,

ich kann dir leider auch nicht viele Hoffnungen machen. Zumindest gibt es bei uns (Physik) keine Folgefehler. Wenn der Ansatz falsch ist, dann ist auch der Rest falsch, so zumindest die Argumentation. Und der wichtige soll der Ansatz sein, man ist je schließlich nicht in einer Rechenklausur.

Ich vermute, das wird in allen technischen Studiengängen so sein, bei den anderen kenne ich die Klausuraufgabentypen nicht :wink:

Gruß
Kati

offenbar „müssen“. War es schon die "Antrags-"Prüfung, wenn
der letzte Versuch nur auf Antrag genehmigt wird?

WAs ist denn eine „Antragsprüfung“?

bei uns an der FH München war das zwischen 1982 und 1988 so: Eine Prüfung durfte man einmal zwanglos wiederholen (=Zwei Versuche). Ging das schief, musste man beim Prüfungsausschuss einen Antrag stellen, in dem man klar machen musste, warum die ersten beiden Versuche schief gingen, und warum das beim dritten Mal auf keinen Fall mehr passieren werde.

Dann kriegte man seinen Drittversuch genehmigt (oder nicht, das hing dann auch noch mit dem sonstigen Studienverlauf zusammen) und konnte unmittelbar nach Genehmigung noch einmal in die Prüfung. Nach der war dann aber wirklich Ende Gelände.

Vielleicht ist eure Prüfungsordnung ja anders, die kann hochschul- oder auch fachbereichsabhängig anders gestaltet sein. Evtl. darf man zum ausdrücklich letzten Versuch auch ohne Antrag, was ich aber selber nicht so gut fände. Aber das ist natürlich ein anderes Thema.

Gruß, Karin

hallo,

ist das denn dein ernst???

ich finde es im gegenteil sehr kulant, dass er nach 3 schritten dann doch wieder punkte gibt.

es gibt profs, die rechnen ab da nicht weiter, wo sie nicht verstehen, was du meinst.

so fiel mein kumpel durch, weil er nicht hingeschrieben hatte, das D=2*R ist. fuer einen prof ist diese gleichung nicht zwingend:smile:

mir rechnete einer eine aufgabe nicht an, weil ihm der pfeil, der auf den naechsten schritt zeigte und ueber eine halbe seite ging, nicht gefiel.

der zukuenftige wissenschaftler oder wirtschaftler kann nicht sein ergebnis auf folgefehlern aufbauen:smile:
wenn du dich einmal um 1 million euro verrechnest, bekommst du die nicht vom kunden mit dem argument, das sei nur ein folgefehler:smile:

mfg:smile:
rene

Die Benotung ist nur unter sehr besonderen Umständen juristisch einklagbar. Prinzipiell liegt es in der pädagogischen Freiheit des Lehrenden wofür er Punkte vergibt (man muss noch nicht mal Punkte geben). Ob ein Bewertungssystem, dass Folgefehler (eigentlich ja folgerichtiges Rechnen) ignoriert, pädagogisch sinnvoll ist (der Hinweis auf mögliche katastrophale Folgen solcer Rechenfehler ist insofern fragwürdig, da es sich hier ja noch um die Ausbildung handelt, da sind theoretische Folgen kein realer Mangel), ist damit natürlich nicht gesagt, aber das hilft hier wohl auch nicht weiter.

Gruß Werner

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

1 Like

H wie Hola.

Du kannst strampeln, wie Du willst - das ist erschreckenderweise gängige Praxis.

Bei den Maschinenbauern gilt nämlich die Philosophie im Grundstudium „Entweder es hält, oder es bricht.“.
So wird auch bewertet.

Ähnliches zelebrieren es Physiker beim Korrigieren von Nebenfächlern.
Da gibt es schonmal 0 Punkte, obwohl man bis einen Schritt vor der zahlenmäßigen Lösung korrekt gerechnet hat.
Bergründung „So war das schon immer…“ - Tonfall in der Stimme nach dem Motto „Was erdreistest Du Dich eigentlich, überhaupt so eine Frage zu stellen.“.

Folgefehler sind an der Uni sowieso ein Tabu, was oft zu grotesken Bewertungen führt. Trage es mit Fassung und versuche es erneut.
Besser vorbereitet natürlich. Ich hoffe nicht, daß das schon die 2. Wiederholung für Dich war.

MfG

H wie Hola.

Schön gesagt.

Folgefehler, insbesondere in der Ausbildung, sind eigentlich unverzichtbar. Der einzige Grund, sie rigoros wegzustreichen, ist Faulheit des Lehrpersonals.

Es ist nämlich nicht so einfach abzuwägen, wie drastisch ein etwaiger Punktabzug anzusetzen ist, denn die auftretenden Fehler sind so vielfältig. Gewissermaßen ein Balanceakt.
Ich brauchte auch eine Weile, bis ich mir ein zuverlässiges Strickmuster dafür zurechtgelegt hatte (bspw. beim von mit betreuten Praktikum einer 11ten Klasse).

Verzichtet man darauf, nervt es auch nicht. :wink:

MfG

H wie Hola.

Schön gesagt.

Folgefehler, insbesondere in der Ausbildung, sind eigentlich
unverzichtbar. Der einzige Grund, sie rigoros wegzustreichen,
ist Faulheit des Lehrpersonals.

naja…im grunde hast du recht. die abwaegung sollte sein, ob der folgefehler so gross ist, dass es einem blinden auffaellt und somit als folgefehler zaehlen kann oder ob er klein ist, aber gross genug, um schaden anzurichten bzw. haufenweise geld zu kosten.

denn beim zusammensturz des WTC hat man eindeutig folgefehler nicht bedacht, die da zu bedenken gewesen waeren.

ich glaube, es war in sachsen, wo ein folgefehler verursachte, dass es die erste bruecke, die von beiden seiten des flusses begonnen wurde zu bauen, war, auf der man in der mitte eine kurve fahren musste[oder war es eine stufe?].

mfg:smile:
rene

1 Like

denn beim zusammensturz des WTC hat man eindeutig folgefehler
nicht bedacht, die da zu bedenken gewesen waeren.

ich glaube, es war in sachsen, wo ein folgefehler verursachte,
dass es die erste bruecke, die von beiden seiten des flusses
begonnen wurde zu bauen, war, auf der man in der mitte eine
kurve fahren musste[oder war es eine stufe?].

mfg:smile:
rene

Nee, das ist irrelevant. Eine Klausur innerhalb der Ausbildung soll ja nicht die Perfektion des fertig ausgebildeten zeigen. Das im Realen leben jemand durch rechenfehler Schäden verursachen würde ist kein Argument die gezeigte (sonstige) Leistung in einer Klausur vollkommen zu verwerfen.

Das ist total unpädagogisch.

Gruß Werner

Das ist total unpädagogisch.

unsere profs gehen nicht nach paedagogik oder nach unpaedagogik. die gehen danach, dass sie mehr als die haelfte wegkriegen…am liebsten 80%.
folgefehler oder nicht:smile:
was nuetzt eine hervorragende paedagogik, wenn fast 100% der anfaenger auch ihr studium beenden.
sowas ist nicht gut.

mfg:smile:
rene

H wie Hola.

Ganz genau so ist es. @Werner

Als Rechtfertigung kommt dann immer der Spruch, der schon älter als die Braunkohle ist: „Aber später kannst Du auch nicht…“.

Niemand der von der Uni kommt, wird einfach so alleine an einen Schreibtisch gesetzt. Bei den Ingenieurwissenschaften ist es sogar Tradition als Jungingenieur unter die Betreuung eines erfahrenen Haudegens zu kommen.

Wenn jemand einen Ansatz richtig erkannt hat, die entscheidenden Schritt richtig vollzieht, dann jedoch irgendwo Vorzeichenfehler oder dergleichen macht, kann man ihm rein logisch nicht alle Punkte abziehen, oder den Großteil der Punkte streichen.
Andersherum können handwerkliche Fehler auch nicht ungestraft bleiben - der Trick ist die Balance.

Wenn jemand eiskalt ein Ergebnis unterstreicht, was eigentlich hätte klar als „unlogisch“ erkannt werden müssen (Einheitenfehler, völlig falsche Größenordnung der Lösung, Widerspruch zu vorhergehenden Teillösungen), dann muß man natürlich einschreiten.

Einfach alles zu streichen, ist aber schlichte Bequemlichkeit des zuständigen Personals.
Ich widme mich bspw. auch Lösungen, wenn der Schüler schon die falschen Werte abgeschrieben hat (aus welchen GRünden auch immer) und mit diesen falschen Werten rechnet. Sofern er richtig rechnet, oder vielleicht sogar am Ende den Widerspruch entdeckt, gibts je nach Ausprägung von fast voller Punktezahl bis Hälfte der Punkte.
Schießt er natürlich nach so einem verfehlten Start auch noch einen Bock mittendrin, dann ist natürlich der Ofen aus.

Trotzdem empfinde ich die Mühe, die ich mir damit auflade - kostet schließlich erheblich mehr Zeit, als einfach ignorant ‚0‘ hinzusetzen -, als eine Art von Fairneß.

Zudem wird durch Folgepunkte eine gewisse Motivation sichergestellt.
Wenn ich jemanden mit der Kanne in der Hand (‚5‘) heimschicken will, bitte sehr. Ich behaupte jedoch, daß der Ehrgeiz viel eher geweckt wird, in Zukunft gründlicher und aufmerksamer zu arbeiten, wenn eine mäßige Note herauskommt, und dem Schüler dann klar wird „Da geht noch viel mehr nach oben.“. Die Schockwirkung und Konsequenz einer ‚5‘ ist zwar sehr effektiv, doch führen ab und zu auch 'mal andere Wege nach Rom, insbesondere wenn sich einer eigentlich brillant in einer Klausur verkauft hat…

@Rene

Was Du mit Folgefehler am WTC meinst, ist nicht sehr einsichtig.
Beim Bau konnte niemand erahnen, daß die moderne Stahlkonstruktion einmal durch zwei kerosinbeladene Flugzeuge gerammt würde.

Das mit der Brücke ist mir gar nicht bekannt. Da gibt es ganz andere Geschichten von viel dümmeren Fehlern. Ich erinnere an den Absturz der Marssonden, weil die Europäer metrisch rechneten und die Amerikaner in ihren krummen Einheiten. Oder den Brückenbau (in der Schweiz?), wo beim letzten Stück die Konstruktion plötzlich einen halben Meter höher stand. Jeder der beteiligten Seiten hatte mit „über Normal Null“ gerechnet; die einen nahmen jedoch das Mittelmeer als Bezug, die anderen die Nordsee - und beide Gewässer liegen nicht auf der selben Absoluthöhe. *DAS* sind (ulkige) Fehler.

MfG

Hallo,

hast Du die Ausgangsfrage eigentlich Wort für Wort gelesen:

"worauf er meinte, dass das wichtigste der Ansatz sei (wo ich statt einem plus ein minus gemacht habe und 4 Punkte verloren hab)

Denn Du schreibst ja selber:

Wenn jemand einen Ansatz richtig erkannt hat, die
entscheidenden Schritt richtig vollzieht, dann jedoch irgendwo
Vorzeichenfehler oder dergleichen macht, kann man ihm rein
logisch nicht alle Punkte abziehen, oder den Großteil der
Punkte streichen.

Er hat ja den Vorzeichenfehler schon im Ansatz falsch gemacht, also eine Kraft falsch herum berechnet, Geld weggenommen, statt hergegeben, oder was auch immer.

Übrigens ist dieses ziemlich blauäugig, da es stark von der Firma abhängt, bei der man unterkommt.:

Niemand der von der Uni kommt, wird einfach so alleine an
einen Schreibtisch gesetzt. Bei den Ingenieurwissenschaften
ist es sogar Tradition als Jungingenieur unter die Betreuung
eines erfahrenen Haudegens zu kommen.

Gruß, Karin

H wie Hola.

inzwischen ging es aber um folgefehler allgemein.

und auch wenn der erste schritt gleich an den baum ging, so kann er immer noch richtig weiterrechnen. wird das ergebnis unlogisch, sollte ihm das dann auffallen - wofür es auch Punkte gibt (fehler erkannt).
ist die Lösung dagegen nicht weit von der geplanten lösung weg, und es gibt keine anzeichen, daß das ergebnis falsch sein könnte, kann man ihm dann auch nichts abziehen. jedoch gleich alles wegzustreichen, ist unsinnig. bis die hälfte der punkte sollte man auch bei einem fehler gleich zu beginn ergattern können.

klausuren kann man anders erschweren und muß dazu nicht eine nich angebrachte, rigorose bewertung benutzen.

mfg