Hallo Matthias,
Hier möchte ich mich dann doch gerne nochmal einmischen.
einerseits ist es ja ganz normal, dass niemand mehr Geld
ausgeben möchte als nötig. Andererseits habe ich den Eindruck
in D geht es zu weit.
Noch lange nicht.
Während früher 20 DM für einen gemütlichen Kneipenabend
genügten, ist man jetzt schnell 20 Euro los.
Gegenrechnung:
1 Essen + 3 Bier = Materialwert 5 Euro
Niemals. Der Materialwert für 1 Bier ist 0,16€ (30 Pf.), also
0,48€.
Beachte bitte, dass Fassbier teurer ist als Flaschenbier. Mir ist zwar schleierhaft warum, aber es ist so. Fassbier liegt bei mind. 2 DM/l zzgl. MwSt. Bei 0,4 l/Glas heisst dies 0,8 DM + MwSt. = 0,9 DM, 3 Glas = 2,7 DM, = 2,4 Euro.
Ein Essen, normaler Standard, liegt vielleicht bei 2€.
Hier ist die Rerchnung ähnlich: 100 g Fleisch ca. 1 Euro, Gemüse, Pilze und Kart. kommen auch gut auf 1,5 Euro (bitte jetzt nicht Imbiss- Zutaten a la Leipziger Allerlei + Reis ansetzen)
Ein Gemeinkostenanteil von 1 Euro ist realistisch.
hier hat Christian Dir schon widersprochen. Auch deine Entgegnung auf Christian scheint in die Richtung höherer Gemeinkosten zu gehen.
Es bleiben also 16,52 €.
Koch und Kellner kochen/servieren in 3 Stunden 100 Essen, pro
essen bleiben also 1,8 Minuten übrig. Zusammen kosten die
beiden pro h ca. 50€, also 1,5 € pro essen.
Der Kellner kommt mindestens 6mal an den Tisch:
Karte+Bestellung Getränke, Getränke+Bestellung Essen, Essen, 2x Getränke, Rechnung. Allein die Zeiten am Tisch kommen auf 3 min, 1 min Servierweg/Gang kommt auch noch dazu. Zapfen 3 Bier mind. 2 min. in summa 9 min = 4,5 Euro.
In der Küche braucht man pro Gericht (Fleisch, Beilage, Gemüse) sicher noch mal 8- 10 min =5 Euro (fast alles TK oder fertig vom Lieferanten)
Wir sind bei kosten von insgesamt 4,98€ bei einem Umsatz von
20€. Es bleibt ein Gewinn vor Steuern von 15,02€.
5 Euro Speisen + 4,5 Euro Service + 5 Euro Küche = 14,5 Euro
Es fehlen noch die Gemeinkosten und das Abwaschen.
Gewinnspanne ca. 300%.
ist somit gestorben.
Not bad man, not bad…
anteilmässig Miete/Reinigung etc. 1 Euro
bleiben für den Koch, den Kellner: 14 Euro
bei Arbeitskosten von mind. 30 Euro/h heisst dies, dass das
Gläser füllen/aufwaschen, kochen, sevieren, abtragen max. 28
min dauern darf
Und dies am abend, an Sonntag und Feiertagen (hör ich den
Bandarbeiter was von Sonntag-/Nachtzuschlag rülpsen ?).
Warum glaubt ihr sind in der Gastronomie immer Stellen frei ?
Es dürfte für den einzelnen kein Problem sein, einen Tag kein
Geld auszugeben (keine Lebensmittel einkaufen,
Die Situation im Lebensmitteleinzelhandel sieht seit Jahren
und im 1. Q/02 so aus, dass Aldi &Co gewinnen, Edeka und Co.
verlieren. Bei kolportierten 8-10% Personalkosten bei Aldi
sollte auch klar sein, wie die Lohnsituation dort und bei den
Konkurrenten ist.
Der Käuferstreik geht im dt. Einzelhandel (bis auf
Elektronik/Kommunik.technik) schon seit Jahren. Die Umsätze
steigen geringer als die Inflationsrate.
In D sind die Kosten f. Lebensmittel meines Wissens rel.
gering. Man vergleiche mal die Preise in D mit denen in der
USA und GB.
Gerne. Ich lebe gerade in einer der teuersten Ecken der USA,
in Neu England.
Die Lebenshaltungskosten hier sind selbst für mich, der in D
mit € bezahlt wird, niedrig.
Supermarktzeugs kostet so übern Daumen 10% weniger, Kleidung
40% weniger, Autos 30% weniger und die Gehälter sind besser im
Vergleich, da die Währung ja auch stärker ist.
Es ist zwar nicht mehr so, dass die Jungs das in USD
verdienen, was wir in DM haben, aber es langt schon noch…
Da hat mir eine Post-Doc aus Seattle anderes erzählt:
Sie meinte, dass die Preise in den USA doppelt so teuer seien wie hier, v.a. für Mehl, Gemüse, eigentl. alle Nahrungsmittel.
Für GB habeich ähnliche Kenntnisse.
Ja der Konzentrationsprozess geht weiter, bis es nur noch drei
Vertriebsschienen gibt: Aldi, Grüne Wiese und Gourmet.
Verlierer sind Edeka und der mittelständ. Technik-händler.
Nein, denn guter Service wird auch gut bezahlt.
Für wem in D ist Service ein Thema ? Alle schauen nur aufs Geld. Sprichwörtlich sind ja die gutverdienenden Ärzte, die bei Aldi einkaufen. Nur Ommas, die mit dem Technikszeugs nicht klar kommen, freuen sich noch über den netten Herren, der ihnen alles richtig einstellt und auch noch den alten Fernseher mitnimmt.
Tschuess Marco.