Hallo Rainer,
Als Gründe für die
Unsicherheit damit verbunden die steigende Sparquote hab ich
übrigens noch die Debatte um die private Altersversorgung
vergessen.
Dazu habe ich nun mal 'ne echte Frage.
Wie verhält man (z.B. mein Sohn, der im Herbst 'ne Lehre
beginnen wird) sich in der Frage private Altersvorsorge
richtig?
die beste Lösung wäre natürlich, wenn der rentennahe Papa von seinem üppigem Einkommen dem Filius einen Rentenplan einrichten würde 
Aber nun im Ernst: Das ist genau das Dilemma: Dein Sohn wird rd. 10 % seines Einkommens in die ges. Rentenversicherung einzahlen und anders als wir, die wir vielleicht noch wenigstens ihre Beiträge zurückbekommen werden (das Erreichen eines hinreichenden Alters vorausgesetzt), wird die ges. RV in 45 Jahren bestenfalls eine Grundsicherung darstellen.
Grundsätzlich wäre natürlich aus Zinseszinserwägung optimal, wenn die Gehaltspyramide umgekehrt wäre, man also mit 20 das verdiente, was man heute mit 65 bekommt. Dieses am besten noch in Verbindung mit einer vorgezogenen arbeitsfreien Zeit, um in der Jugend endlich mal tagelang Porsche in Monaco fahren zu können und nicht erst mit 64, was auch immer sehr albern aussieht.
Zurück zur Realität: Eine gescheite Absicherung ist also vonnöten.
Er beginnt eine Lehre, bekommt einen Job so um 1500
Euro/Monat.
Um davon eine private Altersvorsorge zu finanzieren muß man
schon Einschränkungen in Kauf nehmen.
Schon, aber das Einkommen soll ja im Verlauf des Berufslebens steigen, nicht zuletzt nach Ende der Ausbildung. Da sollte dann schon mehr möglich sein.
Fall 1, er läßt es, dann kann er sich auf Sozialhilfe im Alter
einstellen. Klingt nicht verlockend.
In der Tat.
Fall 2, er schränkt sich ein, und investier in eine private
Altersvorsorge, z.B. eine Kapitallebensversicherung. Dann wird
er Arbeitslos, (soll ja schon vorgekommen sein) und die
Lebensversicherung wird ihm als Vermögen angerechnet,
Da gibt es m.W. Ausnahmeregelungen für Altersvorsorgezeug, aber ich gebe zu, daß ich da nicht so bewandert bin.
das er
erst aufbrauchen muß, bevor er Leistungen bekommt. Im Ergebnis
wird er im Alter auch Sozialhilfeempfänger, es hat also nichts
genützt.
Dabei unterstellst Du aber, daß die Arbeitslosigkeit nicht nur eintritt, sondern auch noch so spät eintritt, daß ein erneuter Vermögensaufbau nicht möglich ist. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist zwar vorhanden aber m.E. nicht so hoch, daß man deswegen auf private Altersvorsorge verzichten sollte.
Wozu dann in der Jugend einschränken, wenn es sinnlos ist?
Wie gesagt, als sinnlos möchte ich das nicht bezeichnen.
Was heute
nicht auf das Vermögen angerechnet wird, kann morgen dazu
gehören. Die Gesetze werden ja schneller geändert, als man
mitlesen kann.
Stimmt, und das ist einer meiner Hauptkritikpunkte an dieser Regierung, vielleicht noch übertroffen von teilweise rückwirkend gültigen Bestimmungen.
Wie ist Deine Meinung zur privaten Altersvorsorge?
Meine Meinung zu dem Thema ist ja weiterhin, daß das umlagefinanzierte System nicht mehr dauerhaft funktionieren wird. Witzigerweise habe ich gestern noch was vom Olm gehört: Das umlagefinanzierte System basiert darauf, daß möglichst viele Menschen vor dem Rentenalter umgelegt werden.
Private Vorsorge muß also sein. Wie die im Einzelfall aussehen sollte, ist pauschal nicht zu sagen. Wie ich das mache, schreibe ich Dir nachher per mail.
Gruß,
Christian