Kontaktkorrosion Werkstoff/Werkzeug

Hallo,

ich habe mal etwas in der Art gelesen: Wenn man Metall, welches später im Außenbereich montiert ist, mit Werkzeug bearbeitet (Feilen, Schrauben etc.), so darf dieses Werkzeug vorher nicht mit anderem Metall in Kontakt gewesen sein.
Ist das korrekt? Mir schwirt da so etwas wie Kontaktkorrosion im Kopf herum.

Danke und Gruß,
Fred

Hallo, in der Praxis geht es hier um Edelstahl und Schwarzstahl, hier sollte man alle Werkzeuge getrennt verwenden, also auch Trennscheiben, Sägen etc…
Kommt von Werkzeugen die mit Schwarzstahl, also handelüblich als Eisen bezeichnet, in Kontakt waren mit Edelstahl in Berührung, so ensteht hier eine Oberflächenoxidation die bei längerer Einwirkung auch den Edelstahl zerstören kann.
Weitere Fragen können dir auch Leute bei www.werkzeug-news.de/forum beantworten, ich bin dort auch als Alfred vertreten.
Gruß
A.

Ich kann mich da nur Alfred anschließen, kenne das Problem auch von „Edelstahl“. Wenn z.B. nur Späne von normalem Stahl auf Werkstücken lagen siehst du dort später Korrosion. Diese Späne können natürlich auch mit Werkzeug „übertragen“ werden…

Gruß T.

Hallo Fred

Wenn man Metall, welches später im Außenbereich montiert ist, mit Werkzeug bearbeitet, … so darf dieses Werkzeug vorher nicht mit anderem Metall in Kontakt gewesen sein.
Ist das korrekt?

Das gibt es.

Mir ist auch das Problem „rostfreier Stahl/Baustahl“ bekannt. Ich habe 18 Jahre als Betriebsschlosser in einem Betrieb der Nahrungsmittelindustrie gearbeitet. In unserer Werkstatt wurde allerdings nie separates Werkzeug für die Bearbeitung von rostfreien Stählen und Baustählen verwendet. Kontaktkorrosion trat in diesen Fällen auch vorwiegend auf, wenn bei der Bearbeitung in der Werkstatt Baustahl-späne oder -feilstaub auf der Oberfläche rostfreier Werkstücke liegen blieb. Das Problem war bekannt und dafür gab es Putzlappen. Das wurde nicht so kritisch gesehen.

Kritisch war es eher, wenn Kondens- oder Regenwasser von Konstruktionsteilen aus Baustahl auf rostfreien Stahl tropfte. Das gab immer unschöne Flecken.

Es gibt aber eine andere Metallkombination, welche im Außenbereich zu Problemen führt. In großdeutscher Zeit wurde Elektrizität in den Städten noch fast ausschließlich über Freileitungen (nicht über Erdkabel) verteilt. Und diese Freileitungen wurden damals kriegsbedingt statt mit Kupfer- mit Aluminiumdraht ausgeführt (das Kupfer brauchte man, um Menschen umzubringen). Damals wusste jeder Elektriker, dass Aluminium nicht mit Werkzeug bearbeitet werden durfte, mit dem irgendwann einmal Kupfer bearbeitet wurde, da selbst geringe Spuren von Kupfer, welche vom Werkzeug auf das Aluminium übertragen werden, unter Witterungseinfluss unweigerlich zu Korrosion und Zerstörung des Aluminiumdrahtes führen.

Heute ist meines Wissens dieses Problem nur noch bei Monteuren für Hochspannungs-Überlandleitungen akut, da dort auch Leitungen aus Alu verwendet werden.

Gruß merimies

Richtigstellung der besten Antwort
Hallo Alfred
Das war schon dicht dran, ist aber nicht mehr als ungenaues Allgemein Gefasel.

in der Praxis geht es hier um Edelstahl und Schwarzstahl, .

Nein, um rostfreien Stahl und „schwarzes Material“, selbiges kann durchaus Edelstahl sein, aber eben nicht rostfrei.

…Schwarzstahl, also handelsüblich als Eisen …

Aber das ist vermutlich nur bei dir so.

Kommt von Werkzeugen, die mit Schwarzstahl…in Kontakt waren,
mit Edelstahl in Berührung…

Abgesehen von der grauenhaften Syntax, ist das schlicht falsch.
Nicht Werkzeuge oxidieren oder erzeugen Oxidation, sondern Partikel vom zuvor bearbeiteten „schwarzen Material“ können auf der Oberfläche des rostfreien Materials verbleiben und korrodieren dort.
Dies Korrosion zerstört die Passivschicht des Trägermaterials und lässt dann den rostfreien Stahl rosten.
Das bedeutet, wenn die Werkzeuge grundlegend gereinigt werden, können sie anschließend auch bei rostfreiem Material benutzt werden.
Das ist aber eigentlich nur eine theoretische Annahme, denn wie soll das bei Schleifscheiben gehen?
Gruß
R.

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