Kontrabaß Umsteigen vom E-Baß

Hallo zusammen,
ich spiele seit einigen Jahren E-Baß und möchte zusätzlich Kontrabaß lernen. Ein paar Fragen dazu:

Welche Tonabnehmer in Kombination mit welchen Verstärkern sind empfehlenswert?

Ich habe gehört, daß man in den tiefen Lagen einen Halbton über 3 Finger greift, ist das korrekt?
Welche grundsätzlichen technischen Unterschiede gibt es zum E-Bass-Spiel?
Ich habe nicht die größten Hände. Ist das ein Handicap?

Welche Materialien könnt ihr zum Selbsstudium empfehlen?
(Bücher, Internet, dvds)

Das war jetzt etwas ins Blaue hineingefragt, ich hoffe aber dennoch, daß ich ein paar interessante Antworten von euch bekomme! Danke schon mal! Dieter

hallo,

1-Es ist beimUmstieg vom E-Bass zum Kontrabass die Haltung „Basskralle“ notwendig, bei der der Ringfinger in den tiefen Lagen nicht greift.

2-Bei kleinen Händen empfiehlt sich ein 1/2 Kontrabass, er zeigt eine 97er Mensur anstelle einer 103er.

3-Schaue unter www.educatium.de/eub/ (evtl. link oben reinkopieren) und www.lerne-jazzbass.de ,ein Selbstbau und eine Anleitung zu Bass Lernen inkl Basskralle.

4-Abnehmerdiskussionen finden sich in Unmengen in den Foren.

Gruß und nette Woche

Hallo Dieter,

Welche Tonabnehmer in Kombination mit welchen Verstärkern sind
empfehlenswert?

Ich habe mir vor 2 Jahren über ebay einen Pickup besorgt, den ich sehr empfehlen könnte. Es handelt sich um einen passiven Piezo, der unter den Steg geklemmt wird, dadurch sehr unauffällig ist und den akustischen Klang nicht beeinträchtigt. Leider wird er jetzt nicht mehr angeboten, aber bei ebay findest Du jede Menge Angebote in allen Preisklassen. Als Amp habe ich einen Gallien Krüger, der zwar hervorragend klingt, aber mit 799€ nicht gerade billig ist. Aber Weihnachten ist ja nicht weit.

Ich habe gehört, daß man in den tiefen Lagen einen Halbton
über 3 Finger greift, ist das korrekt?

Ganz so schlimm ist es nicht:wink:) Man nutzt die Finger 1, 2 und 4 (gezählt ab Zeigefinger) und hat dazwischen jeweils einen Halbton. Abstand ca. 6cm, aber das hängt vom Instrument bzw. von der Mensur ab.

Welche grundsätzlichen technischen Unterschiede gibt es zum
E-Bass-Spiel?

Du hast beim KB keine Bünde, d.h. man muss lernen, wo die Töne genau liegen, sonst klingt es unsauber. Die Haltung ist natürlich anders und wenn Du arco spielen willst, kommt die richtige Bogenhaltung dazu. Grundsätzlich ist das aber nicht schwer und gut zu erlernen. Auch hier gilt: Regelmäßiges Üben (z.B. tägl. eine Viertelstunde) ist besser als einmal im Momat 2 Stunden, weil sich so die Bewegungsabläufe (und das Lagenspiel) besser einprägen

Ich habe nicht die größten Hände. Ist das ein Handicap?

Ich denke nicht, da ich einige weibliche Kontrabassistinnen kenne, die auch keine „Pranken“ haben. Je nach Instrument ist es aber kräftemäßig anstrengender, die Saiten richtig herunter zu drücken, damit ein klarer Ton kommt, als dies beim E-Bass nötig ist. Aber das hast Du schnell heraus.

Welche Materialien könnt ihr zum Selbsstudium empfehlen?
(Bücher, Internet, dvds)

Ich würde ein paar Stunden bei einem Bassisten empfehlen, da man im Selbststudium bestimmte Dinge nicht bemerkt oder sich eine falsche Haltung angewöhnt, was zu Verkrampfungen führen kann. Natürlich kann man auch zunächst ein bisschen selbst probieren, aber auf Dauer ist zumindest eine Einführung durch einen Profi sinnvoll. Der kann z.B. auch bei der Auswahl des Instruments gut helfen, denn ein schlechtes Instrument ist gerade am Anfang sehr deprimierend.

Ich hoffe, meine Antworten haben Dir weiter geholfen. Der Einstieg ins KB-Spiel ist nicht schwer. Ich habe als Schüler nach einem halben Jahr bereits im Orchester mitspielen können (noch nicht alle Töne, aber die meisten:wink:

Viele Grüße
Frank

Hallo!

Ich hab auch mit E-Bass angefangen und bin dann umgestiegen. Durch die Tonabnehmer und Amps musst Du Dich wohl selber durchkämpfen. Das hat viel mit persönlichem Geschmack zu tun.

Es gibt diverse Mikros und Piezo-Abnehmer in verschiedenen Preislagen. Ich habe z.B. nen „Realist“-Tonabnehmer in Kombination mit nem kleinen „Gallien und Krüger“-Amp.

Ja, in den tiefen Lagen spielen die meisten z. B. so:

Eb—erster Finger
E----zweiter Finger
F----dritter und vierter Finger zusammen

Grundsätzliche Unterschiede? Viele… Z.B:

Daumenlage
Zupftechnik
Bogentechnik
Sound

Kleine Hände funktionieren auch, keine Angst!

Selbstudium in Ehren, aber es geht nichts über einen guten Lehrer, das ist das Geld wert!

Ansonsten, massenweise Tipps gibt unter geba-online.de.

Viel Erfolg!
MArtin

Willkommen in der Welt des Kontrabass, leider kann ich dir nicht alle Fragen so klar beantworten aber ich fang mal bei den wichtigsten an.

  1. kleine Hände sind durchaus ein Problem wenn der Bass nicht zu dir passt. Die neueren haben einen recht breiten Hals und ich habe mich darauf nie wohlgefühlt.
    Auch wenn ein chinesischer Bass neueren Datums recht billig zu bekommen ist so solltest du eher zu nem älteren Modell greifen. Da die Hälse damals schmaler waren und somit gefühlt leichter zu spielen sind. Auch kann ein Ebenholz Griffbrett einem über die Jahre das Spiel versüßen.
  2. Selbststudium: Ich habe gleich mit Kontrabass angefangen und kann sagen das die Kollegen die vom E-Bass kamen immer ein leichteres Spiel hatten die Umgewöhnung geht recht schnell. Empfehlen würde ich dir trotzdem ein Lehrstunde in bezug auf die Grifftechnik, da die Kräfte am C-Bass doch etwas anders sind und dir eine gute Technik weiterhilft.
  3. TA.: Ein schwieriges Thema auf das es viele Antworten gibt. DEN perfekten TA gibts nicht. Unterhalte dich mit vielen Bassisten über die Vor und Nachteile ihres Setup. Geh erst dann los und kauf dir was du haben willst. Jeder TA hat seine Eigenheiten. Wenn du schnell was brauchst kannst du auch auf ganz billig bei Conrad einen PiezoTA kaufen und kurz aufkleben, das ist zwar nicht das gelbe vom Ei aber für den Anfang gehts. Der C-Bass hat abgenommen viele Rückkopplungsprobleme, welche Lösung must du für dich mit deinem Setup selbst rausfinden.

So das ist erst mal ein guter Anfang

Ich bin zwar kein E-Bassspieler aber ich kann dir folgendes sagen, als Klassikspielender Kontrabassstudent:

Als Pickup hab ich den Shadow Abnehmer:
http://www.musik-produktiv.de/%28s%28vx4w13pyn54aci6…
Weil er schön flexibel ist und schnell ab und an geht für ein Fest installierten Pickup hab ich diesen interessanten Artikel gefunden:
http://www.kontrabass-atelier.de/pickups.html - Ich kenne mich nicht dort so aus und mit Verstärker erst recht nicht.
Aber mit der Technik hab ich ein sehr breitgefächertes Wissen. Grundsätzlich: Kleine Hände haben absolut nichts mit Einschränkungen am Bass zu tun. Es liegt ganz bei dir, welche Techniken du verwendest. Da du anscheinend in Richtung Jazz, Rock o.ä. gehen möchtest und du keinen Bogen spielst hast du´s schon mal leichter :smile:
Techniken: Die weitverbreiteste Variante des Fingersatzes ist die 3-Finger-Technik nach Franz Simandl das Bedeutet: 1-2-4 Finger bilden jeweils einen Halbton. Ich benutze die neue Niederländische Schule 1-2-3-4 - Hierzu kannst du das am Besten auf der Seite meines Professors genauer nachlesen:
http://www.silviodallatorre.de/index.php?language=de…
Diese Technik kannst du ja eigentlich 1:1 kopieren von deinem E-Bass
Für die Techniken des Pizzikato ist für Jazz, so finde ich, in zwei Kategorien eingeteilt. Einmal das Pizz mit der gesamten Seite deines Zeigefingers und zum anderen für schnellere Stellen Abwechselnd mit den Fingerkuppen die Saite anzureizen. Bei E-Bass hat man ja schon einige Möglichkeiten mehr… naja. Släppen tu ich nicht so viel, von daher - viel Ausprobieren und für Bücher und Co hab ich jetzt kein spiezelles Augenmerkmal - je mehr du gelesen hast um so besser ^^
Das war jetzt eine kleine grobe Übersicht über meine Kenntnisse. Eigentlich lernt man doch am Besten im Unterricht… Viele Grüße Felix Liebig