Konversion sinnvoll?

Guten Tag,

ist es sinnvoll zu konvertieren, wenn man von der eigenen Religion (z.B. römisch katholisch) nicht überzeugt ist. Sich aber zu einer anderen Religion (Judentum) „dazugehörig“ fühlt?
Bitte um hilfreiche Antworten. Vielen Dank im Voraus.

AdAstra

Hallo,

ist es sinnvoll zu konvertieren, wenn man von der eigenen
Religion (z.B. römisch katholisch) nicht überzeugt ist. Sich
aber zu einer anderen Religion (Judentum) „dazugehörig“ fühlt?
Bitte um hilfreiche Antworten. Vielen Dank im Voraus.

ich weiß nicht ob dies hilfreich ist nach Deinen Vorstellungen, aber:
„sinnvoll“ für Dich kannst Du nicht von außen beziehen, das ist
unmöglich.
Für mich (und da kann ich nur für mich sprechen) würde es keinen
Sinn machen zu konvertieren - egal woher und wohin - wegen eines
vagen „Zugehörigkeitsgefühls“ (wie kommt man darauf ?).
Es müßte dann schon richtige Überzeugung dahinter stehen, und die
kommt nicht ruck-zuck.
Gruß VIKTOR

Auf diese Frage gibt es vermutlich (wie auf so viele andere) nicht „die richtige“ Antwort.

Wenn Ihre Überzeugung dahin geht, daß Sie in der falschen Religionsgemeinschaft sind, dann ist ein Austritt sicher ein ehrlicher Schritt. Und wenn es eine Religionsgemeinschaft gibt, bei der Sie das Gefühl haben, daß das, was dort gelebt, vertreten… wird, Ihren Überzeugungen entspricht, dann ist es auch ein ehrlicher Schritt, sich ihr anzuschließen. Zum einen, weil Glauben (wie ich finde) in der Gemeinschaft mit anderen einfacher gelebt werden kann. Zum anderen weil es auch ein deutlicheres Zeichen ist. Einfach auszutreten ist ein negatives „ich will euch nicht“-Votum. Sich einer anderen Gruppe anzuschließen ist ein positives „das hilft mir“-Votum - auch wenn die katholische Kirche erfahrungsgemäß nicht dazu geneigt ist, sich über solche Schritte und ihre möglicher Weise in ihr selbst liegenden Gründe Gedanken zu machen.

Wie allerdings mein Vorschreiber schon sagte: So ein Schritt sollte gut überlegt sein. Er ist zwar nicht unumkehrbar. Aber vieles, was eine Religion anbieten kann, in der man zu Hause ist, wird man nicht spüren, erleben,… wenn man sich irgendwann zum Religions-Zapper entwickelt - weil man (wenn überhaupt) nur noch sehr schwer heimisch wird.

Gruß, Martinus…

Hallo AdAstra,

das Zugehörig-Fühlen ist nur eine Komponente, dass man nicht überzeugt ist vom Bisherigen, ist eine zweite. Es gibt aber noch viele weitere. Nur schon zum Beispiel die Inversionen: Fühlt man sich zum Alten nicht mehr zugehörig, ist man vom Neuen überzeugt?

Bekennt man sich durch die Konversion zum Guten? Ist man bereit, dies auch mit Taten zu zeigen? Man muss beim neuen Glauben die Wahrheit suchen, selbst wenn z. B. Volkszugehörigkeit und Liebe zur Schrift hinzukommen.

Gruss
Mike

Also wenns dir ein Bedürfniss ist, machs doch einfach. ob das ganze nun Sinvoll ist oder nicht können wir wenns um dein Seelenheil geht, nun nicht wirklich beantworten ( was ja der eigentliche Grund einer Religion beizutreten sein sollte).

Ohne eine wirkliche klarwerdung deiner Motive kann man dir hier nun ehrlicherweise auch nichts raten, immerhin liegen zwischen einer ethischen oder theologischen Entfremdung oder einer handfesten psychlogischen oder sozialen Krise Welten. Bei letzterem kann vielleicht alles noch schlimmer werden (natürlich vielleicht auch nicht), bei ersterem kann man natürlich vom Regen in die Traufe kommen, wo vielleicht manchmal auch einfach eine (ethische oder theologische Neupositionierung viel mehr bringen würde)

Noch eines übrigens - was man sich nun so in einschlägigen Kreisen über Deutsche die zum Judentum konvertiert sind, erzählt, werden die seltenst von jüdischer Seite auch wirklich ernst genommen. Ohne nun jemandem zu nahe zu treten.

grüße sober

Hallo,

Deine Frage ist so allgemein gehalten, dass darauf schwer etwas zu sagen ist.
Was meinst Du genau mit „sich zugehörig fühlen“?
Dass Du diese Frage in einem allgemeinen Forum und nicht in einem jüdischen Forum stellst, weist darauf hin, daß Du wahrscheinlich keine realen Kontakte zum jüdischen Leben hast.

Zugehörigkeitsgefühle werden Dir bei einem Übertritt nicht helfen.
Dass man etwas gegen eine Religion hat, spricht noch nicht für eine andere.

Leute im Umfeld von jüdischen Gruppen und Gemeinden, die sich jüdisch fühlen - was immer das sein soll ??? - gibt es in großer Zahl. Damit ist kein Blumentopf zu gewinnen.

Viele Grüße

Iris

Viele Grüße

Iris

Grüß Gott und Schalom!
Vor 30 war ich im Heiligen Land, und dort hatten wir einen israelisch-jüdischen Fremdenführer, der aus Franken stammte, also muttersprachlich Deutsch sprach. Auch ihm wurden aus unserer katholischen Gruppe solche Fragen gestellt. Er antwortete: „Die erste Reaktion von Juden dürfte sein: ‚Bist du meschugge? Warum willst du ein Jude werden?‘“ Er ließ durchblicken, dass es sich hierbei weniger um eine „Bekehrung“ handelt als um das Bedürfnis, „dazuzugehören“. Du arbeitest meinetwegen in einem religiösen Kibbuz, findest einen Partner - da kann sich so etwas entwickeln.
Gruß
Sepp

Hallo Iris,
dass ich die Frage in ein allgemeines Forum gestellt habe liegt daran, dass ich noch nicht lange dabei bin und den Seitenaufbau noch nicht ganz durchschaut habe (aber das nur nebenbei).
Stimmt, ich habe mich nicht richtig ausgedrückt, ich beschäftige mich schon länger (seit etwa 13 Jahren) mit dem Judentum und bin auch überzeugt. Ich will hebräisch lernen, suche aber verzweifelt nach einem Kurs oder Unterricht (wohne auf dem Land!). Im Sommer werde ich für zwei Wochen in das Heilige Land fliegen.

Liebe Grüße

AdAstra

Hallo Viktor,

habe mich schlecht ausgedrückt, ich bin vom Judentum überzeugt!

Liebe Grüße

AdAstra

Nur ein Tip an dich: Fahr mal nach Haifa. Die Anlagen der Bahai sind echt schön. Auch weiteres gibt es dort zu sehen. Dann kannst du dich besser informieren über den Glaubenswechsel.

http://de.wikipedia.org/wiki/Haifa

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Hallo AdAstra,

ich frage einfach mal wegen des besseren Verständnisses nach:

Stimmt, ich habe mich nicht richtig ausgedrückt, ich
beschäftige mich schon länger (seit etwa 13 Jahren) mit dem
Judentum

und hast dabei bestimmte Bilder, Vorstellungen und Eindrücke vom Judentum erhalten bzw. bist zu bestimmten Ansichten über das Judentum gekommen.

und bin auch überzeugt.

wovon? Von Deinen Bildern, Einsichten und Ansichten? Und um welches Judentum geht es? Orthodox, konservativ, reform, rekonstruktionistisch, humanistisches Judentum, Jewish Renewal, charedisch???

Ich will hebräisch lernen,
suche aber verzweifelt nach einem Kurs oder Unterricht (wohne
auf dem Land!).

Es gibt Kompaktkurse, Ferienkurse, Fernkurse, Internetkurse …

Wenn Du wirklich konvertieren willst, wirst Du als erstes Deinen Wohnsitz wechseln müssen und an einem Ort leben, am dem jüdisches Leben und Lernen möglich ist.

Viele Grüße

Iris

Hallo.

ist es sinnvoll zu konvertieren

Da es hier ja gezielt um das Judentum (welches eigentlich?) geht, antworte ich einfach einmal darauf mit einem „Nein“.

Solange die Frage so gestellt wird, würde ich davon abraten, da eine Konversions ins Judentum, ins jüdische Volk zahlreiche, teils recht drastische Änderungen mit sich bringen wird, für die aufgrund der so gestellten Frage wohl kein Gegengewicht vorhanden ist.

Ab dem moment wo du dir selber sicher bist und diese Frage so schon garnicht mehr aufkommt, sondern du unbedingt diesen Schritt machen musst, würde ich hierauf anders antworten. Bis dahin würde ich davon abraten.

Änderungen welche ich hierbei erfahren bzw. bei anderen gesehn habe sind:

  • Veränderung des Verhältnisses zu Familie und Freunden
  • Verlust von einigen Freunden
  • Erkenntnis wie weit verbreitet Antisemitismus ist, selbst dort wo man ihn nicht erwartet hat
  • Umstellung des Lebensstils
  • Wohnortwechsel und oft auch Emigration
  • Verlust von Berufsfeldern und Berufschancen
  • Ablehnungen gegenüber dem Schritt von jüdisch wie nichtjüdischer Seite
  • Veränderung des eigenen Ichs
  • Unzufriedenheit da das Falsche gesucht wurde
    usw.

Auf der anderen Seite besteht von jüdischer Seite die Notwendigkeit zur Konversion nicht einmal, ja wird von dort auch kritisch und bei vielen Juden auch ablehnend gesehen. So kan man auch als Nichtjude sich im Judentum zuhause fühlen, auch hier gibt es genügend Möglichkeiten sich darin auszuleben, zu einer besseren Zufriedenheit zu kommen, ohne eben gleich einen solch drastischen Schritt zu machen, der bei vielen Konvertiten das Leben völlig ändert.

Solange also obigen „negativen“ Änderungen nichts gleich- und überwertiges gegenüber steht, würde ich davon abraten. Nicht wenige Konvertiten scheitern an diesem Spagat, wenden sich dann vom Judentum ab und stellen sich dann auch feindlich gegen das Judentum.

Gruss,
Eli

Hallo AdAstra!

Ich finde es schön und gut, dass du grundsätzlich einmal Religion an sich hinterfragt hast und eine Entscheidung für dich getroffen hast.

Du konvertierst nicht zum „Judentum“ sondern zu einer anderen Darbietung des Glaubens an den gleichen Gott, die dich persönlich anspricht und nur darauf kommt es an.So ist es gut.

Deshalb lass dich auch nicht verängstigen von Schwarzmalerei.
Du,wir, leben in einem freien Staat. Deshalb kannst du deine Religiösität auch frei ausleben.

Es ist aber schwierig, konkrete Argumente pro oder contra zu erhalten.
Dies ist deine ureigene,persönliche Entscheidung,diese kann und darf dir niemand „empfehlen“.

Ich bin übrigens nicht religiös.Akzeptiere und achte aber die Religiösität/Spiritualität Anderer.

Gruß

heimatvertriebener

Hallo AdAstra,

Du hast eigentlich auch von jüdischer Seite schon so eindrückliche Antworten bekommen, dass sich eine weitere Antwort fast erübrigt. Aber ich will trotzdem noch eine aus christlicher Sicht hinzufügen.

Ich sehe auch das Judentum sagen wir mal mit großer Sympathie. Es gibt viele Dinge, die ich im Kontakt mit Juden erfahren durfte, die mir ausgesprochen gut gefielen und mit denen ich mich problemlos identifizieren kann.

Aber der Gedanke zur Konversion kam mir nie, denn selbst mein beschränkter Einblick in jüdische Gemeinden verriet mir, dass es a) auch dort Thematiken gibt, die mir ganz und gar nicht gefallen und b) es auch im Judentum einen merklichen Unterschied zwischen Theorie und Praxis gibt. (Natürlich, schließlich sind es Menschen wie alle anderen auch.)

Eine Konversion ist erst dann empfehlenswert, wenn man sich sicher sein kann, dass das, was man erhalten möchte besser ist als das, was man hat. Sprich, du solltest etliche Monate bzw. Jahre am Leben in einer jüdischen Gemeinde teilnehmen. Erst dann wirst du entscheiden können, ob das Judentum das Richtige für dich ist. Vorher ist es zu einem Gutteil ein Bild des Judentums, das du dir malst.

Gruß
Hardey

Hallo,

ist es sinnvoll zu konvertieren, wenn man von der eigenen
Religion (z.B. römisch katholisch) nicht überzeugt ist.

zunächst einmal ist es sinnvoll, in diesem Fall aus der Kirche auszutreten und die so eingesparte Kirchensteuer Zwecken zuzuführen, die man persönlich als sinnvoller erachtet - etwa als Spende an eine gemeinnützige Organisation wie Dunkelziffer e.V. (http://www.dunkelziffer.de/home.html).

Eine ‚offizielle‘ Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion - also in Deinem Falle eine Konversion zum Judentum - ist dann sinnvoll, wenn man sich über ein mehr oder weniger vages Zugehörigkeitsgefühl hinaus einer religiösen Gruppe nicht nur im Sinne religiöser Überzeugungen anschließen will, sondern auch an ihrem sozialen Leben teilhaben will. Mit allen Vor- und Nachteilen.

Das ist gerade beim Judentum - auch beim liberalen - sogar Bedingung; ein Schritt, der ein wenig mehr erfordert als eine bloße Beitrittserklärung und das Erlernen von Hebräisch. Du wirst Dir eine Synagoge suchen müssen, am jüdischen Leben teilnehmen und dort zunächst einen Konversionskurs machen, mindestens ein Jahr lang. Näheres dazu hier: http://www.liberale-juden.de/cms/index.php?id=56

Bei einer orthodoxen jüdischen Gemeinde ist die Möglichkeit, dass ein Beitritt rundweg abgelehnt wird, sehr groß. Nicht jede religiöse Gemeinschaft ist scharf darauf, Proselyten zu machen.

F4reundliche Grüße,
Ralf

Hallo
Die Bibel z.B. gibt die beste Empfehlung dazu ab, zuerst nach Wahrheit Joh.14:6 - zu suchen dann könnte evtl. die entsprechende Religion gewählt werden Speedy