Konzentrationsprobleme beim Vorschulkind

Hallo,

meine Große wird im Mai 6 und kommt im September in die Schule. So weit ist auch alles paletti; sie freut sich drauf. Mir fällt allerdings seit Längerem auf, dass sie sich sehr leicht ablenken lässt. Wenn sie etwas wirklich interessiert, kann sie zwar lange konzentriert bei einer Sache bleiben; ansonsten schweift sie jedoch sehr leicht ab. Wenn ich mich 1:1 mit ihr beschäftige, geht es meistens noch ganz gut, in Gruppen ist sie jedoch öfters geistig abwesend und kriegt wirklich nicht viel mit. Auch im Kindergarten (Vorschule) ist dies bereits aufgefallen; die Erzieherinnen meinten jedoch, dass es ja noch ein bisschen hin ist zum Schulanfang.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass sie Aufgaben nicht konsequent zu Ende führt. Wenn sie z.B. zwei gleiche Bilder vergleichen und Fehler finden soll, hört sie spätestens nach dem 2. gefundenen Fehler auf und meint, das waren alle. Wenn man sie dann auffordert weiterzumachen, findet sie den Rest auch noch.

Ganz klar hat dieses Konzentrationsproblem keinen Krankheitswert im Sinne von ADS oder so, ich möchte meine Große aber trotzdem unterstützen, um ihr den Schulstart so leicht wie möglich machen. Jaja, immer dieser Förderwahn…:wink:)

Habt ihr Ideen, was ich mit ihr machen kann?

Vielen Dank für eure Tipps

Felicia

Hallo Felicia,

um es mal gehörig überspitzt auszudrücken - an Deiner Stelle würde ich mal zum Psychologen gehen, ohne Kind, versteht sich.

Jedes Kind ist ein Individuum und sollte auch als solches geachtet werden. Natürlich wird es langweilig nach einer Zeit Fehler in Bildern zu suchen. Da lässt man sich doch wohl auch als Erwachsener gerne ablenken oder sagt demjenigen, der einen auffordert, man solle nun die Fehler im Bild suchen, dass er seinen Scheiß gefälligst alleine machen soll.

Was wollt ihr eigentlich? Kinder oder Klone, die sich alle gleich verhalten, alle gleich aussehen, alle gleich schnell lernen, alle die gleichen Interessen haben?

Schlimm, diese „Gesellschaftsvorstellungen“ - einfach zum Kotzen.

Sorry
PerryRhodan

Hallo Felicia,

So krass wie mein Vorredner will ich das ja nicht ausdrücken, aber mir ging es damals nicht anders. Und ich habe es bin zur Uni geschafft.

Wenn du dir das so sehr wünschst, würde ich dann mit ihr Spiele machen, die sehr viel Spaß bereiten UND zusätzlich Konzentration fördert. Aber das wars.

Gerade mit 4 kann die Konzentration eines Kindes nicht so ausgeprägt sein wie ein 8 jähriger z.B. Es wird schon ein Grund geben, weshalb die Kinder erst mit 6 eingeschult werden -unter anderen bestimmt auch diese Konzentration-Fähigkeit.

Schöne Grüße,
Helena *die sich dauernd noch ablenken läßt und das sehr lange nach ihrem 6. Geburtstag* ;o))

Hallo Felicia!

So weit ist auch alles paletti; sie freut sich drauf.

Wunderbar! Toll, meiner wird nächsten Sonntag 6 und freut sich noch nicht sonderlich. Von Schulranzen möchte er gar nichts wissen.

die Erzieherinnen meinten jedoch,
dass es ja noch ein bisschen hin ist zum Schulanfang.

Genau!

Mach Dir nicht zu viele Gedanken, geh auf die Wünsche und Bedürfnisse Deines Kindes ein, finde heraus was es sehr gerne macht und unterstütz dieses.

Ich habe mir bei meinem 2. Kind im Vorschulalter auch absolut zu viel Gedanken gemacht. Feinmotorisch (bzw. kreativ u. malerisch) hätte ich heulen können. Wenn, dann irgendwelche Kritzeleien im tiefsten Schwarz!

Zu seiner älteren Schwester vergleichsweise oder anderen in seinem Alter, für mich eine Kathastrophe damals.

Und dann…? Im Laufe der 1. Klasse eine 180° Wende! Ich war total fasziniert.
Auch im Orff-Kurs im Kiga hatte er überhaupt keine Lust und kein Durchhaltevermögen - habe Ihn dann - aber erst zum Halbjahr freigestellt. Jetzt mit 11 in der Realschule spielt er dank der Musik-AG phänomenal gut Saxophon).

Also Fazit: Nichts bleibt wie es ist. Versuche zu erkennen wo die Stärken und Schwächen Deines Kindes liegen.

Sehe eher die Stärken unterstütze diese und… manchmal kommt wirklich ein wahrlicher Wachstumsschub über Nacht.

Gruß Momi

Jedes Kind ist ein Individuum und sollte auch als solches
geachtet werden.

Wieviele „Individuen“ hast Du denn? Rein erfahrungsgemäß?

einfach zum Kotzen.

Könnte man aber auch appetitlicher sagen :wink:

LG Momi

Hi,

eine Mutter macht sich Gedanken darüber, ob ihre Tochter schon schulfähig ist, weil sie (bestätigt durch den Kindergarten) sie sich schneller ablenken läßt als andere Kinder und Du konstruierst daraus den Wunsch nach Konformität?
Sorry, aber da kann ich nur sagen, Thema verfahlt, sechs, setzen!

Schlimm, diese „Gesellschaftsvorstellungen“ - einfach zum
Kotzen.

Was ich schlimm und zum kotzen finde, sind Interpretationen und Unterstellungen wie Deine.

Gruß Stefan

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Hi,

Außerdem ist mir aufgefallen, dass sie Aufgaben nicht
konsequent zu Ende führt. Wenn sie z.B. zwei gleiche Bilder
vergleichen und Fehler finden soll, hört sie spätestens nach
dem 2. gefundenen Fehler auf und meint, das waren alle. Wenn
man sie dann auffordert weiterzumachen, findet sie den Rest
auch noch.

Das finde ich auch bemerkenswert - daß sie sich zum suchen (und finden) der restlichen Fehler animieren läßt. Ich habe bei meinen Jungs eher die Erfahrung gemacht, daß sie bei solchen Aufgaben irgendwann komplett aufgeben.

Habt ihr Ideen, was ich mit ihr machen kann?

Spiele, die ihr Spaß machen und die Konzentration erfordern (Puzzel, Brettspiele, malen, basteln etc.)
Ich habe aber nicht den Eindruck, als daß Du ein großes Förderprogramm auflegen solltest - man kann Kindern durch Überforderung den Spaß auch nehmen.

Gruß Stefan

So, danke erst mal für eure - zum größten Teil - tröstlichen Antworten. Dann wollen wir mal weiter basteln, malen und spielen und auf den großen Entwicklungsschub warten. Ihr habt schon recht; die Probleme, über die man sich am meisten den kopf zerbricht, lösen sich oft über Nacht…

Liebe Grüße & vielen Dank für eure Mühe

Felicica

Moin,

Dann wollen wir mal weiter basteln, malen und
spielen

Vor allem solltest du mit deinem Kind raus , auf den Spielplatz, ins Schwimmbad, toben, krackseln, turnen, planschen, rennen, krabbeln…

Dein Kind ist jetzt in einer Phase, wo die motorische Entwicklung ganz wichtig ist. Alles was viel mit Bewegung und Körpererfahrung zutun hat ist jetzt gut und wichtig für dein Kind.

Gruß
Marion

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Hallo Marion,

wir haben die Erfahrung gemacht, dass der Mix aus draußen und drinnen spielen für alle am meisten Spaß macht und was spricht dagegen nachmittags ein zwei Runden Mensch Ärgere dich nicht zu spielen wenn man vormittags im Schwimmbad war. In meinen Augen lassen sich so auch spielerisch Ausdauer und Co vermitteln denn genauso wie beim Schwimmen oder Fußballspielen bedarf es auch bei manchen Brettspielen gleiche Anforderungen (und Zeit zum Verabreden oder wie es so schön Neudeutsch heißt „freies spielen“ bleibt ja auch noch)

Viele Grüße
Me

Moin,

wir haben die Erfahrung gemacht, dass der Mix aus draußen und
drinnen spielen für alle am meisten Spaß macht und was spricht
dagegen nachmittags ein zwei Runden Mensch Ärgere dich nicht
zu spielen wenn man vormittags im Schwimmbad war.

Ja klar, aber kaum einer geht jeden Tag mit seinen Kids ins Schwimmbad und die Spielplätze sind in den letzten Monaten wie leergefegt.

In meinen
Augen lassen sich so auch spielerisch Ausdauer und Co
vermitteln denn genauso wie beim Schwimmen oder Fußballspielen
bedarf es auch bei manchen Brettspielen gleiche Anforderungen

Nein. Es ist ein großer Unterschied, ob man ein Brettspiel oder Fußball speilt. Fußball fördert die Grobmotorik, Überkreuzmotorik, das Gleichgewicht, die Tiefenwahrnehmung etc… Der ganze Körper ist beteiligt und wird gespürt. Eine gute Tiefenwahrnehmung ist wiederum die Voraussetzung für andere Dinge.

Eine Konzentrationsschwäche gleicht man nicht unbedingt mit Konzentrationsübungen aus. Es gibt Kids, die können sich bei Computerspielen stundenlang konzentrieren, aber sie können kaum einen Text lesen und den Inhalt danach wiedergeben. Konzentrationsfähigkeit ist ein sehr komplexes Phänomen, bei dem viele Faktoren eine Rolle spielen.

Wenn du beispielsweise unkonzentriert bei der Arbeit bist, weil dir die ganze Zeit ein privates Problem im Kopf herum spukt oder du die Nacht vorher kaum geschlafen hast, dann wirst du dieses Problem nicht lösen, indem du mehr arbeitest und so versuchst deien Ausdauer zu erhöhen.

Bezogen auf Kinder ist es wichtig, dass das geübt wird, was in der jeweiligen Entwicklungsstufe „dran“ ist. Und bei Vorschulkindern ist das nunmal ganz stark die Motorik.

Gruß
Marion

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