Konzept bzw. Umsatzprognosen ?

Hallo,
wer weiß wie ich ein Konzept bzw. eine Umsatzprognose für einen Secondhand Laden erstelle ? Gibt es da vielleicht Richtwerte bzw. Vorlagen ?
Außerdem könnte ich auch noch eine Software zum verwalten gebrauchen .
Ich freue mich über jede Hilfe und sage schon mal danke
robbel

Servus auch hier,

wer weiß wie ich ein Konzept bzw. eine Umsatzprognose für
einen Secondhand Laden erstelle? Gibt es da vielleicht
Richtwerte bzw. Vorlagen?

Das dürfte das Schwierigste an dem Projekt überhaupt sein: Die Aufwendungen haste ziemlich schnell beisammen, wenn Du Dir die ganze Kiste überlegst.

Für die erzielbaren Umsätze, von denen alles abhängt, kann es kaum Vorlagen oder Richtwerte geben. Es gibt viele Dinge, die die ganze Chose beeinflussen: Lage, Publikum, Sozialstruktur des Viertels, Mitbewerber, Einzelhandel mit komplementären Produkten in der Nähe…

Da wirst Du kaum ums Lesen von mehr oder weniger umfangreichen gedruckten Werken rumkommen, zum Einstieg sinnvollerweise auch geeignete Seminare bei IHK und vergleichbare.

Als einen allerersten Schritt halte ich es für sinnvoll, grade umgekehrt vorzugehen: Bestimmung des Umsatzes, der mindestens notwendig ist, damit der Aufwand gedeckt ist und die zur Existenzsicherung mindestens notwendigen Entnahmen möglich sind.

Diesen Betrag runterbrechen auf geeignete überschaubare Einheiten: Woche, Tag, Stunde.

Eine realistische Schätzung vornehmen, wie viele Kunden wieder rausgehen, ohne gekauft zu haben.

Einen Wert „Umsatz pro kaufender Kunde“ realistisch schätzen.

Aus diesen Zahlen ermitteln, wie viele Leute pro (Stunde, Tag, Samstag, Woche) in das Geschäft reinkommen müssen, damit es überleben kann.

Und mit diesem Wert kannst Du Dich vor den Laden des Mitbewerbers in vergleichbarer Lage mit vergleichbarem Sortiment stellen und zählen.

Wenn Du dann noch nicht völlig desillusioniert bist, lohnt es sich, Literatur zu besorgen.

Außerdem könnte ich auch noch eine Software zum verwalten
gebrauchen.

Zum Verwalten von was?

Sobald Warenwirtschaft ins Spiel kommt, ist Buchhaltungssoftware nicht mehr ganz billig. Man muss sich überlegen, ob in der gegebenen Situation tatsächlich eine EDV-gestützte WaWi notwendig ist oder ob sich das nicht leichter verexeln lässt. Falls WaWi: Eine ohne FiBu-Vorkenntnisse ziemlich haarig zu bedienende, aber insgesamt brauchbare Lösung für kleine Unternehmen ist „Apertum“ aus der Familie MS-Great Plains - allemal komfortabler und schöner als KHK. Aus der gleichen Familie gibts „Navision“, die beiden sollen irgendwann in Zukunft zusammen geführt werden. Aber mir scheint, der Aufwand für eine solche Software ist unangemessen hoch im Vergleich zu den Perspektiven eines Second-Hand-Ladens.

Da würde ich irgendein marktgängiges Einplatz-FiBu-Programm (z.B. von Lexware, aber es hat viele etwa gleichwertige) benutzen und als einzige Kriterien hernehmen, dass es mit der Differenzbesteuerung klarkommen muss, und dass es eine verständliche Eingabemaske bieten muss - da scheiden schon viele vorher aus…

Schöne Grüße

MM

Hi Robbel,

konkrete Vorgaben gibt es m.W. nicht. Die Bank möchte von Dir einfach wissen, wie Du Dir Deine Zukunft vorstellst bzw. wie Du gedenkst, den Kredit zurückzuzahlen, den Du von ihr willst.

Dazu gehört die Beantwortung von Fragen wie:

  • was ist mein Standortvorteil gegenüber der Konkurrenz
  • warum mache ich überhaupt Umsatz. Wieso kommen die Kunden zu mir und nicht zu einem anderen Laden.
  • wie hoch sind meine Fixkosten (Miete, Nebenkosten, Lagerhaltung, Unternehmerlohn, Gehalt und Nebenkosten etwahiger Angestellter u.s.w.)
  • wozu benötige ich überhaupt den Kredit. Wie werde ich das Geld ausgeben und mit welcher Begründung.
  • welche Umsätze plane ich, wie ist meine Kalkulation, wie hoch ist mein Ertrag pro Stück, am Tag, in der Woche, im Monat, im Jahr.
  • wie sieht Deine Buchhaltung aus. Wer macht sie und mit welchen Mitteln.

Unterm Strich möchte die Bank, dass Du Dir konkrete Gedanken machst. Wenn Du das getan hast, kannst Du die o.a. Fragen aus dem EffEff beantworten und damit auch ein schlüssiges Konzept vorlegen.

Wenn Du die Fragen nicht beantworten kannst, empfiehlt sich der Besuch eines Existenzgründerseminares der IHK o.ä.

Byebye
Rolf

Aufruf zur FAQ!
Hallihallo,

sicher habe ich eine Menge Fragen vergessen, die man zur Erstellung eines Konzeptes für die Bank stellen kann. Wenn Ihr Lust habt, könnt Ihr gerne ergänzen und ich mache eine FAQ draus.

Danke
Rolf

  • was ist mein Standortvorteil gegenüber der Konkurrenz
  • warum mache ich überhaupt Umsatz. Wieso kommen die Kunden zu
    mir und nicht zu einem anderen Laden.
  • wie hoch sind meine Fixkosten (Miete, Nebenkosten,
    Lagerhaltung, Unternehmerlohn, Gehalt und Nebenkosten
    etwahiger Angestellter u.s.w.)
  • wozu benötige ich überhaupt den Kredit. Wie werde ich das
    Geld ausgeben und mit welcher Begründung.
  • welche Umsätze plane ich, wie ist meine Kalkulation, wie
    hoch ist mein Ertrag pro Stück, am Tag, in der Woche, im
    Monat, im Jahr.
  • wie sieht Deine Buchhaltung aus. Wer macht sie und mit
    welchen Mitteln.

Unterm Strich möchte die Bank, dass Du Dir konkrete Gedanken
machst. Wenn Du das getan hast, kannst Du die o.a. Fragen aus
dem EffEff beantworten und damit auch ein schlüssiges Konzept
vorlegen.

Wenn Du die Fragen nicht beantworten kannst, empfiehlt sich
der Besuch eines Existenzgründerseminares der IHK o.ä.

Byebye
Rolf

Hallo ,
auf jeden Fall mache ich so ein Seminar und zwar schon in 2 Wochen , aber diese Fragen schwirren mir schon jetzt im Kopf herum . Bekomme ich in so einem Seminar auch alle Antworten auf diese Fragen ? Ich war schon vor vielen Jahren mal selbsständig , aber es hat sich so viel verändert . Da habe ich es noch ohne Steuerberater hinbekommen und eigentlich möchte ich das jetzt auch .
Grüße
robbel

P.S. Ich freue mich sehr über Eure Hilfsbereitschaft

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Hi Robbel,

Bekomme ich in so einem Seminar auch alle Antworten
auf diese Fragen ?

Nein. Du bekommst aber Hilfestellung, wie Du diese Fragen bzw. deren Antworten angehen kannst. Gedanken sollst, und musst, Du Dir selbst machen.

Ich denke, das ist der große Unterschied. Du solltest Dich als Selbständiger nie auf Andere verlassen. Mache Dir Deine eigenen Gedanken, entscheide aufgrund der Tatsachen und Deiner Pläne, und lebe mit den Folgen, auch wenn sie negativ sind. Es gibt keine Sicherheiten, nur Freiheiten und die Gefahr, auf die Schnauze zu fallen :smile:

Bye
Rolf

Hi Robbel,

wenn du mit einem Second-hand-laden-Konzept bei irgeneinem Kreditinstitut auftauchst, dann gehen die herren nach drei Minuten ne halbe Stunde aufs Klo: zum Ablachen.

Nu zu deiner Umsatzprognose: Beispielrechung:

alle Kosten
Lebensunterhalt,
Miete privat
Miete Geschäft
Telefon, Telekomunikation
Steuern
Versicherungen
etc.
etc.
(in jedem Existenzgrüdnerhilfsblatt zu finden)

zusammen per anno 24000 euro
Gewinn den du erzielen willst 24000 euro
Wareneinkauf 48000 euro * 3 = 144 000
Umsatz = 288000 Euro.

nu teilst du die 288000 euro durch die Anzahl der qm deines Ladens.
wenn da mehr als 1000 rauskommt: Greife nicht zum Telefon, gehe nicht zum Banktermin, überdenke dein Konzept.

gruss
local

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Hallo local,
wie kommst Du denn auf diese Zahlen ???

zusammen per anno 24000 euro
Gewinn den du erzielen willst 24000 euro
Wareneinkauf 48000 euro * 3 = 144 000
Umsatz = 288000 Euro.

nu teilst du die 288000 euro durch die Anzahl der qm deines Ladens.
wenn da mehr als 1000 rauskommt

Ich hoffe sehr , daß das nochmal auf dem Seminar besprochen wird .
Übrigens : das Konzept brauche ich nicht für eine Bank , sondern fürs AA
Grüße robbel

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo local,
wie kommst Du denn auf diese Zahlen ???

zusammen per anno 24000 euro
Gewinn den du erzielen willst 24000 euro
Wareneinkauf 48000 euro * 3 = 144 000
Umsatz = 288000 Euro.

nu teilst du die 288000 euro durch die Anzahl der qm deines
Ladens.
wenn da mehr als 1000 rauskommt

Ich hoffe sehr , daß das nochmal auf dem Seminar besprochen
wird .

Ich wette, daß diese Kurzanalyse nirgends vorgeführt wird.

Wenn du ein Ladenlokal hast, kommst du incl. Nebenkosten und deiner Lebenshaltung nicht unter 2000 Euro pro Monat.

also 24000 euro
da du ja nicht immer am existenzminimum leben willst, Reserven schaffen musst, Waren einkaufen und finanzieren, und vieles andere musst du mindestens einen Bruttogewinn von 2000 euro erwirtschaften.
also nochmal 24000

jetzt kalkulieren wir rückwärts:

Kosten zu tilgen 48000 euro.
durchschnittliche Nettoerlöse im Handel ca 1/3 des Verkaufspreises.
Kalkulation ca. 100%

um nun 48000 zu erzielen musst du für 144000 Ware einkaufen. Das ist du mit einem Lagerbestand von 33% gerechnet.

das macht einen Gesamtverkaufswert bei 100% kalkulation von 288000 Euro aus.

der maximal zu erzielende Umsatz sozusagen. Der durchschnittliche Quadratmeterumsatz im EH sollte bei Großflächen bei 1000 euro/qm liegen. bei Kleinfächen liegt er bei maximal 300 euro.

Alles andere ist Fantasie. also ab aufs Klo, ablachen.

gruss
winkel