Kopf- oder Bauchstimme?

Hallo MusikerInnen

Ich (30) habe seit meiner Kindheit immer in Chören gesungen, meistens
geistlich/weltlicher Art.
Im Moment bin ich in drei, zwei davon Gospel. Ich möchte gerne im
Gospel voran kommen und nehme seit einer Woche bei einem dem
Chorleiter Gesangsstunde, da ich intuitiv spüre, er kann mir das
geben, was ich suche.
Zu mir: Ich singe leidenschaftlich und gebe alles. Leider „übersinge“
ich oft, da ich (noch) nicht weiss, wie ich meine Stimme richtig
anwenden soll. Deshalb bin ich nach den Chorproben oft heiser und
habe eine belegte Stimme. Ich weiss, das ist nicht gut. Mein
Gesangslehrer möchte, dass ich vor allem Bauchstimme singe. Ich singe
meistens Kopfstimme und brauche zu viel Luft, ich singe (noch) nicht
wirklich mit dem Zwerchfell. Mit der Kopfstimme bin ich vor allem um
das normale a herum sehr stark. Ich bin Mezzosopran, komme aber auch
sehr gut in die unteren Register. Dort habe ich eine starke
Bauchstimme, aber sie klingt flach, gepresst, forciert. Es
verunsichert und blockiert mich, „darf“ ich nicht mehr Kopfstimme
singen. Tägliche Zwerchfellübungen und geduldig sein, meint mein
Lehrer. Was meint ihr dazu? Danke im Vorraus. Milena

Hallo

Was meint ihr dazu?

Dass man dir dabei zu nichts - gar nichts - nothing - niente - nada wirklich raten kann, solange man deinen Gesang nicht live kennt.
Keine Chance.
Wenn du dich gut fühlst bei deinem Lehrer

da ich intuitiv spüre, er kann mir
das geben, was ich suche.

(was immer das heißt :wink:
und ihm vertraust, dann folge seinen Ratschlägen.
Kopfstimme - stark um das „normale“ a - Mezzosopran passen in meinen Ohren nicht ganz zusammen.

Übrigens denke ich, dass man gerade im Gospel nicht mit Kopfarbeit „weiterkommen“ kann, entweder man hat das Gospel feeling, den groove, oder nicht.
Besonders hier muß man wissen, was man singt, und vollinhaltlich zu dieser Aussage stehen.
Leider geht das den meisten deutschen Gospelchören ab - und entsprechend klingen sie auch. Schlecht gesungene Gospel sind mir ein Greuel.
Das wird dann durch eine Band „kompensiert“ (oder eher übertüncht).
Hör dir mal CDs von den Moses Hogen singers an, dann weißt du, was ich meine: so muß Gospel klingen.

Ciao
H.

Hallo MusikerInnen

Ich (30) habe seit meiner Kindheit immer in Chören gesungen,
meistens
geistlich/weltlicher Art.
Im Moment bin ich in drei, zwei davon Gospel. Ich möchte gerne
im
Gospel voran kommen und nehme seit einer Woche bei einem dem
Chorleiter Gesangsstunde, da ich intuitiv spüre, er kann mir
das
geben, was ich suche.

Hallo Milena! Das ist doch schon mal ne gute Sache!

Zu mir: Ich singe leidenschaftlich und gebe alles. Leider
„übersinge“
ich oft, da ich (noch) nicht weiss, wie ich meine Stimme
richtig
anwenden soll. Deshalb bin ich nach den Chorproben oft heiser

Das spricht schon dafür, das du da was falsch machst, sonst würde es dich nicht überanstrengen

und
habe eine belegte Stimme.

Bitte dann blos nicht räspern oder husten, sondern summen auf „moom“,mit dem Ton, der spontan gut kommt, schön leise und langezogen, das pflegt die Stimmbänder

Ich weiss, das ist nicht gut.

Wohl wahr, da ruinierst du auf Dauer deine Stimmbänder…

Mein
Gesangslehrer möchte, dass ich vor allem Bauchstimme singe.
Ich singe
meistens Kopfstimme und brauche zu viel Luft, ich singe (noch)
nicht
wirklich mit dem Zwerchfell. Mit der Kopfstimme bin ich vor
allem um
das normale a herum sehr stark. Ich bin Mezzosopran, komme
aber auch
sehr gut in die unteren Register. Dort habe ich eine starke
Bauchstimme, aber sie klingt flach, gepresst, forciert.

Das wird aber mit der Zeit besser wenn du fleissig übst, aber vielleicht solltest du dir mal paar Stunden professionelle Hilfe holen, das mit dem An - und Abspannen kombiniert mit der richtigen Atemtechnik ist echt nicht unbedingt so einfach alleine zu lernen…

Es
verunsichert und blockiert mich, „darf“ ich nicht mehr
Kopfstimme
singen. Tägliche Zwerchfellübungen und geduldig sein

Das schadet mit Sicherheit nicht,das Zwechfell zu trainieren ist DIE Grundlage für gute, sprich, stimmbandfreundliche Stimmgebung.

meint
mein
Lehrer. Was meint ihr dazu? Danke im Vorraus. Milena

PS: Und lass dir durch die Geschichte bloss nicht den Spass am Singen verderben! Ohne Spass klingt die Stimme erst recht schlecht, Stimmung und Stimme sind Zwillinge ;-0

Grüße von Allu

Hallo H.

Danke für deine Hinweise.

Ich denke, ich weiss GENAU, wie ein guter Gospelchor klingen muss.
(Deutsche kenne ich nicht, nur schweizerische…)
Mein Chorleiter ist Südafrikaner und hat dieses tiefe Feuer, dieses
Feeling für den Gospel, das ich liebe. Ich habe das auch, das weiss
ich. Nur stellt sich die Frage, ob ich das mit meiner Stimme
auszudrücken vermag oder anders.

Was wäre dann eine Stimme, die bei a Kopfstimme stark ist?
Alt?

Vielleicht hast du recht, ich möchte zu sehr analysieren.
Ich lass mal Bauch und Herz sprechen, das wir meinem Zwerchfell
bestimmt gut tun. :smile:

Gruss

Milena

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Hallo.

Was wäre dann eine Stimme, die bei a Kopfstimme stark ist?
Alt?

Das wäre, wenn sich das überhaupt so sagen lässt, ein Sopran. Die Kopfstimme dominiert in den hohen Registern. In der Lage, die Du offenbar meinst (eingestrichene Oktave), singt man aber i.d.R. nicht mehr „reine“ Kopfstimme, sondern mischt mit dem Brustregister. Und je tiefer es geht, umso dominierender wird (jedenfalls der Theorie nach) die Bruststimme. [Ich hab aber auch schon von Frauen gehört, die das Kopfregister sehr weit runterziehen, dafür aber so gut wie keinen Zugriff auf ihr Brustregister haben.]
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob Du wirklich auf die Registerproblematik hinauswolltest (das ist nämlich eigentlich ein Fass ohne Boden :wink:).

So wie Dein Ausgangsposting klingt, musst Du vor allem ein gutes Verhältnis von Atemkraft und Stimmgebung lernen, verbunden mit einer Mischung von Kopf- und Bruststimme (bzw. dem „nahtlosen“ Übergang zwischen beiden) in der mittleren Lage. Das richtige Gefühl für die einzusetzende Atemstärke plus eine „Öffnung“ der Resonanzräume wird dann auch dazu beitragen, dass Dein tiefes Register Volumen gewinnt und nicht flach und gepresst klingt.

Soviel zur Theorie. Aber die Orientierung am Bauchgefühl ist nach wie vor der allerbeste Weg, um DEINE Stimme zu finden. Viel Spaß dabei wünscht
Hedwig

1 Like

hallo hedwig

herzlichen dank für deine antwort.
es war genau das, was ich brauchte!

liebe grüsse

milena

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Ich hab noch einen kleinen Tipp zum Thema Atmung und Stütze für dich. Mein Gesangslehrer hat mir beigebracht immer auf o einzuatmen. Niemals auf i.
ist ganz einfach
-> form deinen Mund wie ein o (am besten du stellst dir vor du hast ein rohes Ei im Mund) und atme tief ein. Die Luft wird nach unten in den Bauch fließen.
-> form deinen Mund wie ein i und alles wird in den Brustkorb gehen
und so ist es falsch . :smile:

Ich find die richtige Atemtechnik ist schon mal die halbe Miete…