Kopfhoerer kalibrieren

Hallo,

wenn ich fuer BERA-Messungen (Stichwort Audiologie) KOPFHOERER KALIBRIEREN moechte, wie funktioniert das genau?

In der verwendeten Software ist ein Kalibrierungstool vorhanden und ich habe auch das Manual zur Hand, doch begreif ich einige Schritte noch nicht.

Die Kopfhoerer positioniere ich - jede Seite einzeln - auf mein kuenstliches Ohr, welches wiederum mit einem Frequenz- /Ampl.messer verbunden ist. Den wiederum schalte ich an ein Oszilloskop…

So. Nun kann ich in der BERA-Software einen Pegel waehlen, sagen wir mal 100dB und spiel sie ueber die KH ab.

Wie geht es nun weiter??!
Ich frage mich, wozu ich ein Oszilloskop brauche, was mir die Signalamplitude anzeigt, die ich ja theoretisch immer auf den gleichen Wert einregeln kann UND einen Frequenz-/Amplitudenmesser, bei dem ich den dB-Wert ablesen kann…

Dann frage ich mich, wie es denn mit der empfundenen LAUTHEIT aussieht, wenn ich nun auf peSPL (peak equivalent - nach Signalamplitude auf dem Oszi) kalibriert habe. Es ist ja nicht so, dass alle Signale, die den gleichen peSPL haben, gleich laut klingen (was fatal waere fuer Hoerschwellenmessungen!!!) Kann ich davon ausgehen, dass diese Differenzen in der Software enthalten sind und es somit reicht, auf peSPL zu kalibrieren? Oder muss ich noch eine subjektive Kalibrierung durchfuehren? Aber war dann das objektive Kalibrieren nicht sinnlos???

Waere sehr schoen, wenn sich jemand damit auseinandersetzen koennte… Wenn es Fragen zum audiologischen Hintergrund gibt - immer raus damit - bin mit der technischen Umsetzung ueberfordert…

Hi,

Ich frage mich, wozu ich ein Oszilloskop brauche, was mir die
Signalamplitude anzeigt, die ich ja theoretisch immer auf den
gleichen Wert einregeln kann

Nicht nur KANN sondern SOLLTEST. Das nennt man eben kalibrieren.
Erst nach dem kalibrieren kommt dann die eigentliche Messung.

Dann frage ich mich, wie es denn mit der empfundenen LAUTHEIT
aussieht,

Die empfundene Lautstärke ist wieder etwas anderes. Das eine geht rein nach Messwerten das andere ist eben etwas empfundenes.

Ich will hier nicht zu arg verwissen, aber wenn Du Dir anschaust das eine Verdoppelung der Lautstärke „nur“ 3dB Unterschied darstellen kannst Du ggf. nachempfinden wie komplex das Thema wird.

wenn ich nun auf peSPL (peak equivalent - nach
Signalamplitude auf dem Oszi) kalibriert habe. Es ist ja nicht
so, dass alle Signale, die den gleichen peSPL haben, gleich
laut klingen (was fatal waere fuer Hoerschwellenmessungen!!!)

Wenn Du das alles richtig kalibriert hast dann sollten erstmal alle Signale gleich laut sein. DANN kommt die eigentliche mit dem künstlichen Ohr und das was da eben gemessen wird.

Kann ich davon ausgehen, dass diese Differenzen in der
Software enthalten sind und es somit reicht, auf peSPL zu
kalibrieren? Oder muss ich noch eine subjektive Kalibrierung
durchfuehren? Aber war dann das objektive Kalibrieren nicht
sinnlos???

Eine subjektive Kalibrierung wäre eher sinnbefreit, weil ja kein Referenzwert angegeben werden kann. Wie gesagt: das eine ist kalibrieren und das andere messen und die Messwerte interpretieren.

Gruß
h.

Hallo Fagewurm,
(Wegen Servrausfalls noch ein zweites mal tippen)

Ich frage mich, wozu ich ein Oszilloskop brauche, was mir die
Signalamplitude anzeigt, die ich ja theoretisch immer auf den
gleichen Wert einregeln kann UND einen
Frequenz-/Amplitudenmesser, bei dem ich den dB-Wert ablesen
kann…

Wenn der Kopfhörer beschäsigt oder ungeeignet, z.B. klipping, ist, kannst du dies am Oszilloskop sehen. Auch schon ein Haar auf der Membrane kann zu Verzerrungen führen.
Pegel und Frequenz kann man auch mit z.B. enem Rechtecksignal erreicen :smile:

Technisch könnte man das Oszilloskop mit einer Klirrfaktormessung ersetzen, ist dann aber aufwändiger. Ab einem Bestimmten Klirrfaktor ist der Kopfhörer dann unbrauchbar.

Dann frage ich mich, wie es denn mit der empfundenen LAUTHEIT
aussieht, wenn ich nun auf peSPL (peak equivalent - nach
Signalamplitude auf dem Oszi) kalibriert habe. Es ist ja nicht
so, dass alle Signale, die den gleichen peSPL haben, gleich
laut klingen (was fatal waere fuer Hoerschwellenmessungen!!!)
Kann ich davon ausgehen, dass diese Differenzen in der
Software enthalten sind und es somit reicht, auf peSPL zu
kalibrieren? Oder muss ich noch eine subjektive Kalibrierung
durchfuehren?

Die Übertragungskennlinie eines Laustsprechers sieht im Prinzip etwa so aus:
http://www.stereophile.com/images/archivesart/FJUFIG…

Wenn die Elekronik diesen Verlauf kennt, kann sie entsprechend die physiologische Kennlinie erstellen.
In der Praxis ist es, vor allem für den Operator, einfacher einach den Frequenzgang für einen konstanten Schallpegel einzusellen, als den Schalldruck frequenzabhängig aus einer Tabelle heraus zu lesen :smile:.
Zum Test kann da Gerät dann noch mit einer Sweep-Funktion den Fequenzbeeich durchlaufen. Für dich muss dann einach der Pegel konstant bleiben. Bei einem physiologischen Abgleich müsstest du für die Kontrolle jeden Punkt einzeln nachrehnen, bzw. mit einer Tabelle vgleicen :frowning:

Die Erzegung eines elektrischen linearen Frequenzganges ist ein Kinderspiel, aber der Lautsprecher setzt dieses eben nicht linear in einen Schalldruck um. Das selbe Problem hat man übrigens auch beim Messmicrophone, das elektrische Signal ist auch frequenzabhängig.

Wenn das Geät dann den Fequenzgang des Kopfhörers kennt, kann es auch die physiologische Kennlinie ezeugen.

MfG Peter(TOO)