Kopftuch

Hallo Alle,
muslimische Frauen tragen ein Kopftuch. Wo im KORAN steht geschrieben, dass dies eine Vorschrift ist ? Und wie wird diese Vorschrift begründet ??
Bin gespannt auf Euere Antwort.
Gruss: hardy

Hallo,

muslimische Frauen tragen ein Kopftuch. Wo im KORAN steht
geschrieben, dass dies eine Vorschrift ist ? Und wie wird
diese Vorschrift begründet ??

Geh mal ins Archiv und gib „Kopftuch“ ein. Ich hab jetzt
keine Zeit, durchzusuchen, wo die von dir gesuchte Erklärung
steht, aber irgendwo in den 434 Artikeln ist die Antwort
(wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt, sogar mehrmals)

Gruß
Elke

Wobei, liebe Elke,
die Begründung für das Tragen eines Kopftuches auch nicht so recht zu überzeugen vermag, bedeckt es doch einen Teil des weiblichen Körpers, der eigentlich nicht vorrangig Ziel männlicher Begierden sein dürfte :smile:
Schönen Gruß
Eckard

Ach weißt du, Eckard, mir hängt diese Thema so zu…
du weißt schon. Dazu wurde hier schon soviel geschrieben,
da möcht ich nicht noch weiteren Gedankenschmalz drauf
verwenden.

Gruß
Elke

die denkt, dass es wahrlich größere Probleme gibt,
z.B. warum es so schwierig ist, in Saudi Arabien
Tampons zu kaufen oder Rad zu fahren (nur mal so
aus der Luft gegriffen)

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Hallo hardy, es steht dort man soll als Frau sich verhüllen um zu zeigen damit daß man eine anständige Frau ist.
Von einem Kopftuch steht da nichts.
Nur eben von verhüllen.
Nette grüße drhook

Hängt aber alles irgendwie zusammen
HAllo,

aber irgendwie hängt doch alles zusammen. Das Verbot für frauen, Auto zu fahren, wird zum beispiel damit begründet, daß die ja dann im Fall einer Panne sich an einen fremden Mann (Abschleppdienst u.a.) wenden müßten. Und ne sitsame Frau hat in Saudiarabien nun mal nicht mit fremden Männern zu reden.
Sicher gibt es ne ähne Begründung auch beim Fahrradfahren. Man könnte ja stützen dabei und der Schleier könnte verrutschen oder so was…

Gernot Geyer

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Moin, Elke,

z.B. warum es so schwierig ist, in Saudi Arabien
Tampons zu kaufen oder Rad zu fahren (nur mal so
aus der Luft gegriffen)

wenn ich Saudi wäre, würde ich sagen, dass meine Frauen sowas nicht nötig haben. Genauso wie vor nicht gar so langer Zeit ein Allgäuer Landwirt seiner Frau das eigene Geld verweigerte mit der Begründung, sie bekäme alles, was sie brauchte, von ihm. Und er wusste natürlich immer, was sie brauchte - besser als sie selbst. Als sie dann mit 72 Jahren Witwe wurde, hatte sie zum ersten Mal in ihrem Leben Geld in der Hand. Der Brauch lebt aber bestimmt noch…

Gruß Ralf

Hallo Alle,
muslimische Frauen tragen ein Kopftuch. Wo im KORAN steht
geschrieben, dass dies eine Vorschrift ist ? Und wie wird
diese Vorschrift begründet ??

Du zäumst das Pferd von hinten auf. Verheiratete Frauen gehobenerer Schichten verhüllten ihr Haar. Nur Mägde und Huren taten es nicht. Diese Sitte ist ausgestorben, aber manche traditionellere Gruppen tun es immer noch: Islamische weibliche Gäubige, Nonnen, italienische Kirchgängerinnen, orthodoxe Jüdinnen…

Der Kopftuchstreit ist ein Kulturkampf und keine Frage der Religion.

Gruß
dataf0x

Hi Ralf,

wenn ich Saudi wäre, würde ich sagen, dass meine Frauen sowas
nicht nötig haben.

Es waren rhethorische Fragen.
Aber die Sache mit dem Fahrrad hat damit zu tun,
dass saudische Männer (die alten Männer mit den lüsternen
Gedanken, die so etwas in dieser Gesellschaft diese
Dinge bestimmen, konkret die Mutawa = Sittenwächter)
sich vorstellen, dass es Frauen sexuell erregen
könnte, wenn sie auf einem Fahrradsattel sitzen.
Die Sache mit den Tampons hat genau den gleichen
Hintergrund.

Genauso wie vor nicht gar so langer Zeit
ein Allgäuer Landwirt seiner Frau das eigene Geld verweigerte
mit der Begründung, sie bekäme alles, was sie brauchte, von
ihm.

Das ist natürlich in der saudischen Gesellschaft auch so.
Betrifft weite Gebiete des saudischen Lebens.

Vor einigen Monaten auf einer Website gelesen: Saudische
Frauen brauchen keine Frauenorganisationen, die sich
um Emanzipation kümmern, da das nicht nötig sei, weil
schon verwirklicht oder fast verwirklicht. Als Beispiel
wurde angeführt, dass für saudische Frauen sehr bald
eigene Reisedokumente (unabhängig vom Vater oder Ehemann)
eingeführt würden.

Gruß
Elke

Gru

Hallo Gernot,

siehe auch meine Antwort an Ralf. Die Frage war eine
rein rhethorische.

aber irgendwie hängt doch alles zusammen. Das Verbot für
frauen, Auto zu fahren, wird zum beispiel damit begründet, daß
die ja dann im Fall einer Panne sich an einen fremden Mann
(Abschleppdienst u.a.) wenden müßten. Und ne sitsame Frau hat
in Saudiarabien nun mal nicht mit fremden Männern zu reden.

Es ist einer Frau in Saudi Arabien schlichtweg verboten,
mit fremden Männern zu reden, selbst Mutawas (=Sittenwächter)
dürfen in Saudi eine Frau nur anreden, wenn sie in Begleitung
eines weltlichen Polizisten sind.

Sicher gibt es ne ähne Begründung auch beim Fahrradfahren.

Es gibt keine offizielle BEgründung. Trotzdem ist es
unmöglich als Frau Fahrrad zu fahren. Wie übrigens auch
im Iran. Man würde unweigerlich von einem Mutawa vom
Fahrrad geholt. Wie man auch auch von einem Mutawa UND einem
Polizisten auf die Wache geleitet würde, wenn man den
Kleidervorschriften nicht genüge tut. Sollte der Mutawa
allein sein und kein Polizist in der Nähe, würde er sich
u.U. damit begnügen, die unmuterregenden (entblössten)
Körperteile mit einer kleinen Kamelpeitsche zu traktieren.
Schlagen darf er nämlich, nur nicht reden.

Man
könnte ja stützen dabei und der Schleier könnte verrutschen
oder so was…

Ehhh… nein. Die Gründe (siehe meine Antwort an Drambeldier)
haben nun wirklich nichts mit dem Schutz von Frauen zu tun.

Gruß
Elke

Hi Elke,

Es waren rhethorische Fragen.

das war mir schon klar.

(…) sich vorstellen, dass es Frauen sexuell erregen
könnte, wenn sie auf einem Fahrradsattel sitzen.

Da kann es mit dem Selbstbewusstsein der Herren aber nicht weit her sein, wenn sie einen Fahrradsattel als Konkurrenz ansehen.

Saudische Frauen brauchen keine Frauenorganisationen,
die sich um Emanzipation kümmern, da das nicht nötig sei,
weil schon verwirklicht oder fast verwirklicht.

Genau wie bei uns! Aber auf mich hört ja keiner.

Gruß Ralf

Hi Ralf,

Es waren rhethorische Fragen.

das war mir schon klar.

Dann ist ja gut.

(…) sich vorstellen, dass es Frauen sexuell erregen
könnte, wenn sie auf einem Fahrradsattel sitzen.

Da kann es mit dem Selbstbewusstsein der Herren aber nicht
weit her sein, wenn sie einen Fahrradsattel als Konkurrenz
ansehen.

Richtig.

Saudische Frauen brauchen keine Frauenorganisationen,
die sich um Emanzipation kümmern, da das nicht nötig sei,
weil schon verwirklicht oder fast verwirklicht.

Genau wie bei uns!

Stimmt, wir haben ja bereits Reisepässe.

Aber auf mich hört ja keiner.

Och , du Armer!

Gruß
Elke

Hallo,

natürlich haben die Gründe nichts mit dem Schutz der Frau zu tun. eher mit ihrer Entmündigung und Unterdrückung. Und da sind die Saudiaraber und unsere Stammtische gar nicht weit auseinander (frag mal an nem deutschen Stammtisch, was die von autofahrenden Frauen halten - da kommen alle Voruteile hoch, die es nur gibt).
Und das wird auch nicht darurch besser, daß auch muslimische frauen dem wiedersprechen. denn man kann sich auch freiwillig entmündigen - schließlich isat das mitunter auch bequem, weil man da die verantwortung für sich selber los ist. Und noch besser kann man sich selber belügen und so tun,als wäre dem nicht so.
Aber in der Summe ändert das alles nichts an dem Sachveralt, daß die meisten Religionen frauenfeindlich sind. Sie entstammenh nun einmal einer vergangenen zeit der absoluten Männerherrschaft - und das schlägt sich irgendwie überall nieder.

Gernot Geyer

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Da kann es mit dem Selbstbewusstsein der Herren aber nicht
weit her sein, wenn sie einen Fahrradsattel als Konkurrenz
ansehen.

An diesen Verboten leuchtet eher die eigene perverse Phantasie von Männern (!) in einer sexuell repressiven Gesellschaft durch. Es gäbe noch andere Beispiele.

Gruß
dataf0x

BS"D

Hallo Eckard.

die Begründung für das Tragen eines Kopftuches auch nicht so
recht zu überzeugen vermag, bedeckt es doch einen Teil des
weiblichen Körpers, der eigentlich nicht vorrangig Ziel
männlicher Begierden sein dürfte :smile:

Zum einen ist es nicht wichtig, ob es uns überzeugt und zum anderen sind Muslima ja auch ansonsten nicht nakt. Für Ersters kann ich noch nachlegen, dass dieses mit auch Erfahrungen von einigen Frauen (Jüdinnen wie Muslima) sind, welche ich kenne, welche fromm wurden und sich dann bedeckten (auch die Haare). Hier bleibt aber offen, ob diese Wahrnehmung nicht mit auch Ergebnis dieses Prozesses waren. Aber es gibt auch noch wissenschaftliche Untersuchungen darüber, welche das bestätigen. Zu Zweiterem kommt ja hinzu, dass zahlreiche Körperstelle zu bedecken sind und eben nicht nur die Haare.

Kol tuw,
Eli

@MOD Re: Kopftuch
Lieber Hardy,

die Frage ist insofern komisch, da sie in ihr eine Einschränkung und Vorwegnahme der Begründung birgt. Wenn du fragen würdest, wie muslimische Gelehrte das Bekleidungsgebot für Frauen herleiten, dann kann dir sicher geantwortet werden. Ein Teil dieser Herleitung steht tatsächlich auch im Koran. Allerdings leitet sich die religiöse Rechtsprechung im Islam sowohl aus dem Koran als auch aus den Aussagen und den Taten des Propheten Muhammad - um es sehr einfach auszudrücken. Tatsächlich werden Taten früherer Propheten bisweilen (aber nicht unbedingt in diesem Fall) herangezogen, um einen Rechtsspruch zu fällen. Die Mehrheit der Gelehrten kann auch zu einem Faktor werden, wenn es darum geht usw. usf…

Nachdem das gesagt ist, kann ich dich auf die Seiten der „Initiative Mein Kopftuch“ verweisen, auf denen näheres zum Thema steht. Vielleicht möchte der mod diese Seite zu den FAQs des Bretts aufnehmen?

http://www.meinkopftuch.org/theologischegrundlagen.html

Gruss, Omar Abo-Namous

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi,

die Begründung für das Tragen eines Kopftuches auch nicht so
recht zu überzeugen vermag, bedeckt es doch einen Teil des
weiblichen Körpers, der eigentlich nicht vorrangig Ziel
männlicher Begierden sein dürfte :smile:

Ist denn der männliche Körper Ziel weiblicher Begierde oder warum müssen sich auch muslimische Männer bedecken? Ich denke, wir können uns schnell einigen, dass Menschen einen Schambereich haben, den die wenigsten in der Öffentlichkeit aufgeben wollen. Die Bedeckung gehört m.E. zur Normalität des Menschen (Klar, FKKler werden mir nicht zustimmen, aber ich packe sie einfach in die Schubkiste ‚Ausnahmen bestätigen die Regel‘ - der Diskussion halber). Die Frage, die wir uns stellen müssen ist: welcher Mensch soll entscheiden können, wie weit der Schambereich geht?

Das hat nicht vorrangig mit dem Vergleich zwischen Schambereich Frauen vs. Schambereich Männer, denn diese beiden sind in den meisten Kulturen eben nicht ähnlich (Oben-Ohne ist bei Männern weit mehr anzutreffen als bei Frauen).

Die Diskussion wird leicht verlogen, wenn es aber ums Kopftuch geht.

Gruss, Omar Abo-Namous

Es sollte natürlich heissen:

Ist denn der männliche Körper ‚vorrangig‘ Ziel weiblicher Begierde
oder warum müssen sich auch muslimische Männer bedecken?

Gruss, Omar Abo-Namous