Korngröße von Sand- und Quarzkörnern?

Hallo,

jetzt wo man im Sommer mal wieder öfter am Sandstrand liegt, habe ich mir als Hobbygeologe natürlich wieder ein paar Gedanken darüber gemacht:
Also meines Wissen beschreibt Sand ja erstmal nur eine Korngröße von 0,063 bis 2mm (darunter legt Silt und Ton, darüber Kies etc.). Andererseits hat der Begriff auch eine mineralogische Bedeutung, da gewöhnlicher Sand zum größten Teil aus Quarz besteht.

Ich frage mich ob diese beiden Definitionen zusammen hängen?
Können Quarzkörner vielleicht nur bis zur besagten Untergrenze von 0,063mm (Feinsand) abgeschliffen und gerundet werden? Ist die Bildung eines Quarz-Tonsteines nicht möglich und wenn ja warum?

Denn mikrokristalliner Quarz ist mir bis jetzt wirklich noch nicht untergekommen (vielleicht als Chalcedon?).
Ich hoffe auf Aufklärung :smile:.

Grüße
Tristan

Moin,
nein hängt nicht zusammen.

Tatsächlich ist das eine der großen Unschärfen in der Mineralogie.

Ton, in der Sedimentologie, beschreibt zwar zugegebenerweise eine Korngröße (

…Andererseits hat der Begriff auch eine
mineralogische Bedeutung, da gewöhnlicher Sand zum größten
Teil aus Quarz besteht…

Hallo,

was immer du unter „gewöhnlich“ verstehst - es gibt auch schwarzen Sand aus Lava und Sand aus Korallengestein usw., du kannst dir auch einen mahlen lassen, z.B. aus Eisenerz, dann hast du einen schönen roten Sandkasten. Allerdings mit scharfkantigen Sandkörnern, so angenehm rund wie beim Natursand werden sie bei der industriellen Herstellung nicht.

Also kurz gesagt nein, kein Zusammenhang.

Gruss Reinhard

Unter gewöhnlich verstehe ich den in Deutschland bzw. Europa vorkommenden Quarzsand(da siehts mit Lava oder Korallenschalen meist mau aus).

Und wegen des Zusammenhangs: Zerschmetterling meint auch das ihm noch nie Quarz in Silt- oder Tongröße untergekommen ist, also besteht doch sehr wohl ein Zusammenhang oder etwa nicht?
Quarzkörner können also wahrscheinlich nur bis zu Feinsand (0,063mm) abgerundet werden, Korngrößen darunter kommen in der Natur nicht vor. Dann würden die Korngrößen-Klassifikationen auch einen Sinn machen, die Untergrenze vom Sand ist die Mindestgröße von Quarzkörnern. Gesteine mit niedriger Korngröße bestehen demnach nach primär aus Tonmineralen und nicht mehr aus Quarz.

Kann jemand meine Theorie bestätigen? Was ist der Hintergrund der Korngrößenklassifikationen in Sand, Silt und Ton etc.?

Grüße
Tristan

Hi,
NEIN!!!
es gibt keinen vernünftigen Grund, warum es nicht auch kleinere Quarzkörner geben sollte.
nur kommen sie in der Schluff und vorallem der Tonfraktion meist nicht mehr gesteinsbildend vor, da aufgrund der Ablagerungsmechanismen zunehmend Tonminerale sedimentiert werden.
ein Blick ins Mikroskop wäre dabei hilfreich.

Gruss

M@x

Man kann das Zeug ohne weiteres mechanisch feiner zerkleinern. Wir haben das für Analysen aller Art auch schon etliche Male gemacht.

Rein praktisch ist aber auf der Erde eigentlich kein Szenario möglich, in dem Quarz und nur Quarz auf natürliche Weise so zerkleinert und anschliessend sedimentiert wird. Irgendwas anderes hängt immer noch dazwischen oder wird mitsedimentiert.

Das meinte ich als ich sagte, dass mir sowas noch nicht untergekommen wäre.

Auch das was wir Ton oder Lehm nennen wird nicht unerhebliche Anteile an Quarz enthalten. Aber eben auch Tonminerale, kleine Bruchstücken von Schwermineralen, vielleicht auch noch unverwitterten Feldspäten etc. etc.

Quarzkörner können also wahrscheinlich nur bis zu Feinsand
(0,063mm) abgerundet werden, Korngrößen darunter kommen in der
Natur nicht vor.

Nein, und zwar aus einem einfachen Grund:
Nehmen wir an, Du hast ein Quarzsandkörnchen von 0,5mm Durchmesser. Dieses wird durch Reibung an anderen Stoffen oder auch an anderen Quarzsandkörnern, kleiner geschliffen. Dabei reibt sich Material ab.
Woraus besteht das abgeriebene Material?
Wie groß sind die abgeriebenen Reste, die übrig bleiben wenn sich das Korn abreibt?

Du wirst zugeben müssen, daß auch die dabei entstehenden Reste aus Quarz bestehen, aus was denn sonst. Durch abreiben wird das Materiel nicht verändert. Und Punkt 2, die Reste sind logischerweise immer kleiner als die minimale Sandkorngröße.
Bleibt nur die Frage zu klären, warum diese Reste nicht so häufig zu finden sind, wie normalgroße Sandkörner.

Unter gewöhnlich verstehe ich den in Deutschland bzw. Europa
vorkommenden Quarzsand(da siehts mit Lava oder Korallenschalen
meist mau aus).
Kann jemand meine Theorie bestätigen?

Hallo,

eien Theorie, die sich darauf beschränkt, was du kennst (und das ist erschreckend wenig), ist völlig wertlos. Die Strände von Koralleninseln und die schwarzen Strände von Lanzarote gehören zur Allgemeinbildung, dass du davon nichts wissen willst, ändert nichts an den Tatsachen.

Die Kirche hat im Mittelalter Wissenschaft auf diese Art betrieben - wer nachgewiesen hat, dass die Sonne nicht im Mittelpunkt steht, wurde halt verbrannt.

Gruss Reinhard