Korrekte Endung eines Kurzwortes
in meiner Bachelorarbeit habe ich Abkürzungen definiert, wie
zum Beispiel Gesichtsfeld (GF). Im laufenden Text in der
Arbeit werde ich also nur noch GF schreiben.
Was ist, wenn man einen Satz hat wie „[…] zur Untersuchung
des GF […].“ Bleibt es bei „GF“ oder schreibt man hier
„GFes“?
Das ist ein komplexes Thema. Die entscheidende Frage ist, ob man hier nicht von einer Abkürzung, sondern bereits von einer Kurwortbildung ausgehen muss. Ich würde sagen: Ja - hauptsächlich deshalb, weil man GF mit großer Wahrscheinlichkeit auch als „Ge-ef“ sprechen und NICHT die Langform verwenden würde. Außerdem ist Kurzwortbildung nach diesem Muster sehr produktiv ist.
Kurzwörter bilden Plural und Genitiv meistens mit -s - das ist ein vielfach zu beobachtendes, von Sprachignoranten aber gerne geleugnetes Phänomen. Pluralbildungen wie GFer (weil es ja GesichtfeldER heißt) sind rein formalistisch nach außersprachlichen Regeln gebildet; die deutsche Sprache funktioniert so nicht.
„Gfs“ wäre sowohl im Plural als auch im Genitiv die Form meiner Wahl. Aber: Wenn es um eine Arbeit geht, die benotet wird, sollte man sich vorher vergewissern, ob der Korreltr nicht zur Sorte pseudologischer Sprachignoranten gehört, die auf Formen wie GFer bestehen.
Gruß,
Max
Beste Grüße,
André