Kosten Handgelenkschiene

Hallo, kann mir das bitte jemand erklären? Mir wurde vom Arzt eine Handgelenkschiene verschrieben, welche ich mir in einem Sanitätshaus abholte. Die Anpassung erfolgte lediglich durch Messen des Handgelenkumfanges, danach wurde mir der Karton in die Hand gedrückt. Die Preis im Sanitätshaus betrug dafür knapp 85,00 Euro lt. Aufdruck. Ich zahlte ca. 8 Euro dazu, den Rest übernahm die Krankenkasse. Beim Internethändler hab ich jetzt haargenau diese Schiene bereits ab 25 Euro bis 40 Euro gefunden. Woraus resultiert diese große Differenz? Die tel. Frage bei der Kasse hätte ich mir sparen können aber wieso interessiert die Krankenkasse nicht dieses Einsparpotential? Macht das Sanitätshaus solche Preise weil sie wissen, dass die Krankenkasse alles zahlt? Wenn die Krankenkasse so mit unseren Beiträgen umgeht, dann ist mir auch klar, warum Zusatzbeiträge erhoben werden müssen. Oder seh ich hier was völlig verkehrt?

Hallo,
ja, eine berechtigte Frage mit der ich auch in der Praxis schon öfters konfrontiert wurde. Das ist für „Otto Normalverbraucher“ auch nicht leicht zu verstehen, dass nur allgemein geschrieben.
Warum, beispielsweise sind Artikel, die man in der Apotheke selbst kauft, also ohne Kassenbeteiligung, in der Regel wesentlich teurer als wenn man sie in der Drogerie kauft ?? weil es eben eine Apotheke ist !!.
Und ähnlich verhält es sich mit den Hilfsmitteln zu Lasten der Kassen.
Die darf nämlich nicht jeder einfach so herstellen und verkaufen, sondern die müssen bestimmte Qualitätskriterien erfüllen, sowohl die Hilfsmittel selbst aber auch die Lieferanten.
Womit wir bei der eigentlichen Frage wären. Vertragslieferanten sind beispielsweise die Sanitätshäuser und mit diesen werden bestimmt Standarts vereinbart und demnach auch die „Vertragspreise“.
Eine Vielzahl von Hilfsmitteln werden auch nur gemietet und die Kasse zahlt nicht den Preis sondern nur eine „Leihgebühr“.
In etwas das gleiche Prinzip gilt auch für Heilmittel, wobei es auch da gewaltige Preisunterschiede geben kann, z.B. Einlagen für Schuhe.
Sicher wäre es möglich, dass bei bestimmten Sachen die Kassen selbst
im Internet die billigsten Ausführungen für ihre Versicherten orfern könnten, aber da in Deutschland so ziemlich alles vorgeschrieben ist und geprtüft sein muss oder zertifiziert sein muss und auch der Versicherte sich auf die Qualität der Ware verlassen muss, so kommt es eben zu dem Umstand dass Deine Schiene im Internet etwa die Hälfte von dem kosten was die Kassen als Vertragspreis berappen müssen.
Gruss
Czauderna

Hi Guenter,

die zwei Sanitätshäuser, die ich buchhalterisch in den Fingern hatte, waren sicher nicht repräsentativ. Aber bei diesen war ich doch ziemlich beeindruckt, wie die auf den ersten Blick komfortablen Margen angesichts der für einen normalen Betrieb notwendigen Lagerhaltung regelrecht verdampfen. Dazu kommt, daß man auch bei einem nicht ganz winzigen Betrieb sehr viele Artikel nur in winzigen Stückzahlen, d.h. zu ungünstigen Konditionen beschaffen kann, wenn man eine vernünftige Versorgung gewährleisten will.

Das haben die Versandhändler nicht nötig, die strikt über den Preis am Markt auftreten, und bei denen es eben nur gibt, was sie rentabel kalkulieren können, und was nicht ist, ist eben nicht.

Bei Medikamenten lassen sich wegen der viel kleineren Volumina und Gewichte die Läger viel leichter auf die Straße verlegen.

Schöne Grüße

MM