Kosten - Rüstungen im Mittelalter und Antike

Hallo Allerseits,

wenn man die Berichte über mittelalterliche Kettenpanzer liest, so erfährt man, dass diese für die damaligen Verhältnisse sehr teuer waren. Eine sehr gutes Kettenhemd mit 6 zu 1 Ringen hatte den Wert eines Dorfes. Eine vollständige militärische Ausrüstung war ein Vermögen wert.

Bei den Römmern, war es nun so, dass Schienenpanzer, Kettenhemden oder Schuppenpanzer für alle Soldaten standard waren. Wer keine Rüstung mitbrachte, bekam in späteren Zeiten nach der Heeresreform eine Rüstung gestellt und hat diese vom nicht sonderlich hohen Sold abbezahlt.

Wie ist das zu verstehen? Woher kommen die Differenzen?
Waren Stahlprodukte im Mittelalter deutlich teuerer, als im römischen Reich?

Gruß
Carlos

Hallo,

das dürfte wohl sehr stark mit der Kleinstaaterei des
Mittelalters zu tun haben.Für ein Imperium wie das Römische Reich waren
Rüstungen Massenware,die auch dementsprechend Billig einzukaufen war.

Anmerkung: Selbstverständlich waren Kettenhemden und andere Dinge weder bei der Römern noch im Mittelalter aus Stahl, wie wir in heute kennen. Kupfer/Eisen/div.Mischungen waren damals gebräuchlich.
Gruß
History55

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Hallo Frank,

diese Annahme dürfte im vorindustriellen Zeitalter keine Rolle spielen.

Gruß
Andreas

… nun, auch eine mögliche Facette (wenn auch nicht 1:1 gültig):
Sklavenarbeit im Alten Rom war natürlich „billiger“ als Handwerkerarbeit im (Hoch-)Mittelalter.

Natürlich nicht ganz so simpel: Selbstverständlich gab es auch in der Antike bereits freie Handwerker als auch im Mittelalter noch Sklaven und Leibeigene, aber der Wert der Arbeitszeit gegenübergestellt dem Wert der Arbeitsmittel und Arbeitsmaterialien muss in jeder Kultur komplett anders gewichtet werden.

Hallo Frank,

Servus

diese Annahme dürfte im vorindustriellen Zeitalter keine Rolle
spielen.

Schon mal was von Manufakturen gehört? Es war den Menschen schon lange bekannt, dass man effektiver arbeiten kann wenn man erstens größere Mengen herstellt und zweitens verschiedene Arbeitsgänge kombiniert.

Spätestens seit der marianische Heeresreform und der Einführung eines Berufsheeres mit einheitlicher Bewaffnung wurde im römischen Reich diese Ausrüstung im großen Stil hergestellt. Denn der Staat als Abnehmer sorgt ja auch für eine gewisse Sicherheit und er kann es sich auch leisten auf Vorrat zu produzieren.

Und auch heute ist es noch so, dass ein Maßanzug (=Rüstung eines mittelalterlichen Ritters) weitaus teurer ist als ein Anzug von der Stange (= römische Lorica Hamata).

Gruß
Andreas

Mfg
Penegrin

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Danke für eure Antworten (o.w.T.)