Kostenerfahrung für Sanierung/Umbau altes Haus

Hallo,

da vor kurzem meine Oma leider verstorben ist hat sich in der Immokaufsituation ein wenig was geändert.

Da meine Eltern das Haus nicht benötigen könnte ich es für 100.000 Euro kaufen ( Marktwert ca. 200.000 ).

Da das Haus in Famillienbesitz war weiss ich das es in einem guten Zustand ist ( komplett trocken, Stein auf Stein, etc. ) und immer gepflegt und gewartet wurde ( Dach gedämmt, Fassade neu gestrichen, etc. ). Vor 8 Jahren wurden zudem alle Wasserleitungen erneuert ( Aufgrund Wasserrohrbruchs ).

Soweit, sogut. Da der Innenausbau nicht ganz meinem Geschmack entspricht und die Heizung halt auch in einem hohen Alter, würde ich gern hier alles nach meinen Wünschen Umbauen.

Folgendes wäre zu tun : EG, 1. und 2.OG ( ca 180qm ) Boden raus und Tapetten runter, dann Fliesen legen, Fussbodenheizung installieren ( in diesem Zug auch gleich komplett neue Heizung ), alles neu Tapezieren. Dazu Bad vergrößern und alles neu machen ( Fliesen, Dusche, etc. )

Überlegung steht im Raum die Elektrik eventuell gleich mit zu erneuern ( da noch aus 1970 ). Aber jenachdem wie die Kosten sind.

Also sprichwörtlich gesprochen fast komplett Kernsanieren ( bis auf Fassade, Dach und Wasserleitungen ).

Wer hat Erfahrungen und weiss was sowas kosten würde ? Da ich kein Handwerker bin und linke Hände hab, müsste ich alles in Auftrag geben und machen lassen.

Mein Budget liegt bei ca. 240.000 Euro ( inkl. Kauf 100.000 )

Würde sich sowas lohnen ? Oder lieber für 350.000 Euro gleich ein Neubau kaufen ?

mfG

Am besten einen Fachmann mal vor Ort drauf schauen lassen. Hier zu raten bringt nichts. Aber für Hausnummern:

Nach eigenem Gefühl und Erleben würde ich aber eher auf 150k als 240k tippen. Elektrik aus den 70ern kann völlig OK sein. Eventuell mal auf Nullung umklemmen lassen und FI einbauen aber sonst kann das vermutlich so bleiben.

Fußbodenheizung zusammen mit neuem Boden ist auch überschaubar. Vermutlich wird da die Fliesenlegerei das teuerste. Da würde ich mir gleich mehrere Angebot holen wollen.

Bäder neu kann man für 8k vernünftig bekommen aber auch 30k ausgeben (pro Bad). Das ist Geschmackssache.

Fenster sind vermutlich auch fällig, kosten aber auch nicht die Welt (15-25k).

Beim Vergleich mit dem Neubau sollte man fair sein:

a) gibt es überhaupt eine vergleichbare Lage zu kaufen?
b) Auch die früher üblichen großen (>600qm) Grundstücke sind heute vielerorts verpönt und nur noch zugunsten von 200qm Manta-Garten neu zu bebauen. Wenn man einen großen Garten mag, engt sich die Wahl schon ein.
c) Die Preise im Internet für Fertighäuser unterschlagen mindestens 30% der späteren tatsächlichen Kosten. Da sollte man sich zum Vergleich dann auch ALLES mal vorrechnen lassen (also mit Bodenplatte, Garten, Zaun, Anschlüsse, Erschließung Straße und was sonst so gerne unter den Tisch fällt) und auch die Größen vergleichen. 180qm ist da schon eine ordentliche Größe.

Die sichere Variante:
Zunächst die eigenen Wünsche und geplanten Umbauten notieren, etwas Geld in die Hand nehmen, einen Fachmann das Objekt prüfen und den Renovierungs- und Umbauaufwand errechnen lassen.
Danach sieht man klar, über den Gesamtzustand, die notwendigen Arbeiten, die gewünschten Arbeiten, die Gesamtkosten, der Gesamtaufwand und die voraussichtliche Zeit für diese Arbeiten.

Weiter sollte man (weil Sie selbst zwei linke Hände haben…) die Arbeiten ausschreiben, überwachen und nach Erledigung von einem Fachmann abnehmen lassen.
Sie können sich einen Architekten nehmen, der sich auf Altbausanierung spezialisiert hat. Dieser kann Ihnen bei einem nicht unerheblichem Renovierungsaufwand die besten Dienste erweisen.
Andernfalls, wenn es nur ein „kleinerer“ Aufwand sein muss, kann auch ein Bauingenieur diese Tätigkeit übernehmen.
Diese Aufstellung ist nicht vollständig. Es trägt nur einen kleinen Ausschnitt der Möglichkeiten vor.

hallo

wie geht man da in etwa vor ? wer wird beauftragt ? was kostet dies vorab in etwa ?

wie findet man einen guten experten ?

mfg

Nach eigenem Gefühl und Erleben würde ich aber eher auf 150k
als 240k tippen. Elektrik aus den 70ern kann völlig OK sein.
Eventuell mal auf Nullung umklemmen lassen und FI einbauen

hallo

mein budget liegt bei 240.000 euro inkl. der 100.000 kaufsumme.

habe 100.000 eigenkapital und der rest würde von der bank kommen

daher die überlegeung 140.000 für renovieren oder 250.000 euro für neubau aufnehmen

mfg

hallo,

mich würde mal interessieren, worin sehen Sie den Unterschied zwischen einem Architekt und einem Bauing,?

gruss peter

Wir haben es genau so gemacht:

a) Architekt hat mit uns zusammen Häuser besichtigt
b) dann genauere Aufwandsschätzung für 2 Objekte, von denen wir eines genommen haben.
c) Bauleitung durch diesen Architekten, der dann auch noch einige (legale!) Handwerker zu Sonderkonditionen beisteuern konnte.

a) war umsonst für das Versprechen, dann auch b und c mit ihm zu machen.
b) hat ca. 500 E gekostet
c) hat bei ca. 80k Umbaukosten ca. 7k gekostet. Dafür wurden Zeit und Budgetplan nur 3% überschritten und er hat einigen Handwerkern auch diverse Ansätze zu Baumängeln schnell ausgetrieben und einige Nacharbeiten durchgesetzt. Außerdem hat er gerade was das energetische Sanieren anging unserer Meinung nach pragmatisches Augenmaß bewiesen :smile:

Umbaumaßnahme war so ähnlich wie im OP beschrieben.

Den Architekten haben wir tatsächlich über myhammer.de gesucht und gefunden :smile: war vielleicht ein Glückstreffer.

Ich kann dieses Vorgehen nur wärmstens empfehlen.

Und besonderer Tipp: Gerade im Bereich Sanitär viele Angebote einholen. Trotz detailliertem Leistungsverzeichnis (Architekt!) gab es Abweichungen bis zum Faktor 2,5 (!).

siehe die vorherigen Posts:

a) 150k reichen vermutlich aus, aber das muss jemand vor Ort klären.
b) Neubau für 100k mehr sollte einem dann auch entsprechende Vorteile bringen.

Mir fallen bei Neubau eher Nachteile ein

  • leeres, kleines Grundstück,
  • Baustelle Neubaugebiet,
  • höheres Scheiternspotenzial durch Baupfusch, Insolvenz, whatsoever,
  • oft ortsfernere Lage, …

Das wiegt meines Erachtens nicht mehr auf:

  • individuelle Aufteilung (vermutlich vertut man sich dabei am Reißbrett ja doch als Laie)
  • besserer energetischer Standard (wie lange kann man für 100k heizen?).

Aber das ist Geschmackssache. Es gibt auch genug Leute, die alles neu haben wollen.

Das ergibt sich zunächst schon durch der Ausbildung…
Wenn ich z.B. einen genehmigungspflichtigen Bauantrag (auch Umbau) einreichen muss, benötige ich einen (z.B. hier in München) zugelassenen Architekten, der mir die Pläne zeichnet.
Das nur als Beispiel.
Übrigens war ich über diese Frage wirklich sehr überrascht. Ich dachte, das ergibt sich ja schon aus der Berufsbezeichnung.

Sehr gut. Gute Qualität kostet nun mal. Leider versuchen immer noch viele Leute den „Short cut“, also einen Weg, der vermeintlich Geld spart. Und wenn man dann Schiffbruch erleidet, wird verzweifelt nach einem Schuldigen gesucht.

Nur noch eine Anmerkung. Bei Neubau ist es relativ einfach, den geeigneten Architekten zu finden. Etwas problematischer wird es bei Sanierungen und Renovierungen. Da gibt es Spezialisten, die man sich anmieten sollte.
Das verlangte Honorar ist dabei nahezu immer gut angelegt.
Das gilt auch beim Kauf einer Immobilie. Niemals ohne kostenpflichtigen und unabhängigen Fachmann loslaufen. Das führt i.d.R. zu falschen Entscheidungen, besonders in der aktuellen Zeit.
Und niemals den Verkäufer oder Makler fragen, da diese das Geschäft abwickeln und den Profit einstreichen wollen. Demnach schliesst sich logischerweise auch aus, dass die Verkäuferseite auf mögliche Nachteile hinweist, Baumängel, Umgebungsnachteile, Auflagen, Sanierungsbedarf, etc.
Übrigens, ein neues Gerichtsurteil bestätigt, dass Makler lügen dürfen. Dass überall gelogen wird, ist uns ja allen klar. Nicht klar war, dass auch verbindliche Zusagen falsch sein dürfen.
Es ging dabei um die Wohnfläche.
Auch beim Kauf einer Immobilie wird gekauft „wie besichtigt“, also ohne jeglicher Gewährleistung, Bauzustand oder Grösse.
Der Vorsatz einer falschen Zusage ist nicht ungesetzlich!!!

Immobilienkauf ist kein Kindergeburtstag!

1 Like

Hallo,
ich muss mich zunächst entschuldigen, da ich sie in eine Falle gelockt habe.
Die von Ihnen getätigte Antwort vertritt die allgemeine Meinung.

Sie ist aber falsch, ein Bauing. kann genauso PLANVORGABEBERECHTIGT sein, wie ein Architekt.

Meist ist es so, dass Bauing. weitere Felder wie Baustatik, u.s.w.
abdecken.

gruss peter

Leider nicht!
Hier in München wird der Plan nicht angenommen, wenn er von einem Architekten aus Stuttgart gefertigt wurde!
Das hat mich selbst gewundert. Es ist leider so.

Ich habe ausdrücklich bei meiner letzten Mitteilung München erwähnt.
Sorry.

hallo,

Baurecht ist Landesrecht.
Das ein zugelassener Architekt aus dem Ausland keine Planvorlageberechtigung in Bayern hat ist verständlich.

Hier ging es um Unterschied zwischen Bauing. und Architekt. Ein- in Bayern- zugelassener Bauing. hat die gleichen Rechte wie ein Architekt.

gruss peter

Grundsätzlich richtig. Ich weiss nur, was in München läuft. Jeder soll selbst sehen, was und wie er will.
Ich habe da keine Probleme und kann gerne aus der Ferne zusehen, wie man sich in Dinge verstrickt, die eigentlich nach Gesetz nicht möglich wären.