Kostenexplosion bei Garagendach - Hilfe!

Hallo,
wir bauen aktuell einen Bungalow mit Doppelgarage und haben laut Bauvertrag einen Festpreis. Nach der Unterzeichnung des Bauvertrages im letzten Jahr haben wir noch eine Änderung mit dem Planer vorgenommen und unserer Baufirma mitgeteilt.
Das Dach der Garage soll kein Flachdach werden sondern ein Walmdach mit Anbindung an den Bungalow. Hier wurde uns bereits gesagt das es da ein Nachtrag geben wird. Soweit alles klar…
Letzte Woche kam das Nachtragsangebot und die Änderung vom Flachdach in ein Walmdach soll ganze 20.000 Euro mehr kosten (Material und Bauleistung).
Allein die gesamten Dachdecker- und Dachklempnerarbeiten für das gesamte Objekt kosten 10.000 Euro mehr, weil es nun ein Walmdach auf der Garage wird.
Wie seht ihr das, kann das passen? Muss man da soviel mehr bezahlen?
Materialkosten werden mit der aktuellen Krise begründet, das können wir verstehen aber bei einem Festvertrag sollten es auch nicht mehr als 10% sein oder?

Danke, LG Thomas

Wenn 20.000 € mehr sind als 10%, scheint der Bungalow mit Doppelgarage ein Schnäppchen zu sein. Hast du das hier richtig kommuniziert?

Gruß, Kurti

Hallo,

Nein, musst du nicht, wenn du auf die Vertragsänderung verzichtest.

Ja, das würde ich auch so sehen, wenn du keine Änderungswünsche mehr hättest. Aber dass die Höhe der zusätzlichen Kosten von der Art und dem Umfang der Änderungswünsche abhängig sind und nicht in jedem Fall nur <= 10% des Festpreises betragen, sollte doch klar sein.
Und wie wäre es dann z.B. bei einer Unterkellerung? Dürften die Kosten dafür dann auch nicht mehr als 10% des Festpreises betragen?

Gruß
Pontius

Ja, könnte passen, ein Walmdach ist bekanntermassen sehr viel aufwändiger als ein Flachdach. Und man braucht dafür ganz anderes und vor allem auch mehr Material. Bauholz ist zur Zeit teuer.

aber bei einem Festvertrag sollten es auch nicht mehr als 10% sein oder?

Das betrifft aber nur Dinge, die bereits im ursprünglichen Vertrag enthalten waren. Das Material für das Walmdach war das nicht. Das kommt einfach nur neu dazu, zu tagesaktuellen Preisen.

Liebe Grüße,
Max

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Festvertrag galt für feste bekannte Leistung. da gäbe es auch keinen Zuschlag für Preissteigerung, außer es war eine Klausel drin. es widerspräche aber dem Festpreis.

Du hast Extras gewünscht, Walmdach statt Flachdach.
Das kann recht teuer werden. Warum habt ihr denn keinen Kostenvoranschlag oder neuen Gesamtfestpreis vereinbart ?

Ohne Bauplan zu sehen kann man zum Mehrpreis nichts sagen, ob er angemessen oder überteuert ist.
Ein Walmdach hat doch eine ganz andere Holzkonstruktion drunter, und sicherlich wollte ihr auch Pfannen statt Dachpappe haben.
eine Statik braucht es auch.
Klempnerarbeit kann mehr sein weil es am Haupthaus Andichtungen braucht. Die Rinnenlänge wird mehr wenn nun an 3 Seiten entwässert werden muss. Kann auch 1 Fallrohr mehr sein nebst Grundleitung. Flachdach geht meist nur zu einer Seite.
Aber wie gesagt, ohne Bauplan kann man dazu nix sagen.

MfG
duck313

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Servus,

nicht nur die Arbeit für das Walmdach und die „Anbindung“ (d.h. je nach Richtung von dessen Dachfirst muss dessen Dach nochmal neu gezeichnet werden und erfordert wesentlich subtilere Zimmermannsarbeit) fallen hier ins Gewicht, sondern auch das Material für den Dachstuhl: Bauholz kostet gegendweise das Dreifache im Vergleich zum Vorjahr - das Walmdach von vornherein geplant hätte dem ausführenden Unternehmer die Möglichkeit gegeben, das Holz zu den Preisen von Frühsommer 2020 zu beschaffen. Ungünstig gelaufen…

Schöne Grüße

MM

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Die 10% die ich da anspreche beziehen sich nur auf die Garage!!! Den Endpreis vom Haus haben wir erst zum Jahresende vor uns…

Hallo MM,
die Änderung auf das Walmdach haben wir bereits im August 2020 der Baufirma mitgeteilt, vermutlich hätte ich sofort auf den Änderungsnachtrag bestehen müssen.
Die haben den erst jetzt gemacht wo alles viel teurer ist :frowning:

Kleine Walmdächer sind so ungefähr das teuerste, was man sich gönnen kann, weil bei einem Walmdach viele sehr teure Spezialdachsteine zum Einsatz kommen. Und je kleiner das Dach, um so ungünstiger das Verhältnis einfacher Dachsteinen zu diesen speziellen Steinen. Ich habe bei unserem Carport damals nur ein angedeutetes Dach von drei Steinreihen mir einmal mit Dachsteinen, einmal mit Schindeln anbieten lassen, und wäre auch bald lang hin geschlagen. Dabei hätte ich noch nicht mal die Kosten eines sehr aufwändigen Dachstuhls für ein Walmdach gehabt, und hätte auch keine Anbindung an das Hausdach benötigt.

Die bei Dir aufgerufenen Kosten sind mir durchaus erklärlich, und die Preissteigerung beim Bauholz sollte da noch nicht mal übermäßig ins Gewicht fallen. Du hast hier von einer ganz trivialen Einfachlösung auf den (auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag) Rolls der möglichen Dachformen gewechselt.

Natürlich wissen Handwerker auch, dass sie bei Nachträgen kein sonderliches Risiko eines günstigeren Alternativangebots tragen, und nutzen dies dann auch aus. Daher kann man nur dringend raten, keine Leistung vor schriftlicher Beauftragung nach ordentlichem zu akzeptieren, damit es hinterher keine bösen Überraschungen gibt.

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