Hallo Sarah!
Steigen die Preise führt das :doch zu weiterem :Konsumeinbruch?
steigt die Arbeitslosigkeit, :ebenfalls?
Die Maut geht wie alle anderen Kosten in die Kalkulation des Spediteurs ein. Letztlich zahlt der Kunde und am Ende der Verbraucher.
Ein 12,5t-Lkw hat 5 t Joghurt (20.000 Becher à 250 g) geladen und kutschiert 500 km weit. Die Maut kostet rd. 12 ct/km x 500 km = 60 €. Rechne selbst aus, wieviele Späne eines Centstückes auf jeden der 20.000 Joghurtbecher entfallen.
Der gleiche Lkw transportiert eine CNC-Fräsmaschine 500 km weit. Die Fräsmaschine (ein preiswertes Exemplar aus 2. Hand) kostet 100.000 €. Der Transport kostete mauftrei 2.000 € und verteuert sich jetzt um die schon weiter oben errechneten 60 €. Rechne selbst aus, wieviele Leute entlassen werden müssen, um den Betrag zu bezahlen
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Ein Lkw hat 5 Stück Porsche geladen und transportiert die Fahrzeuge von Zuffenhausen 600 km nach Hamburg. Ermittle überschlägig, wie der Konsum an Porsche-Fahrzeugen durch die Verteuerung des Transportes um 10 € je Fahrzeug einbricht …
In meiner Familie gibts einen Stahlhandel mit Lkw-Fuhrpark. Die Lkw transportieren ihre manchmal zig tonnen schwere Ladung natürlich auch über Autobahnen. Der Einfachheit halber zahlt jeder Kunde eine Transportpauschale. Diese Pauschale wurde gestern aufgrund der Maut um reichlich 50% von 9,80 € auf 15 € erhöht. Hört sich gewaltig an, gelle? Aber alleine die Schwankung des Wertes der Ladung aufgrund von Schwankungen des Stahlpreises kann mehrere tausend € ausmachen. Frag mal, wen dabei die Erhöhung der Transportpauschale um 5,20 € interessiert.
Ein schwerer Lkw stellt den Gegenwert eines Einfamilienhauses dar. Jeder Reifen, jede Wartung kosten richtiges Geld. Treibstoff, Fahrer und Administration sind auch nicht umsonst. Die Maut ist dabei ein untergeordneter Posten, der kaum über die Bedeutung der Pinkelpausen des Fahrers hinaus kommt. Es ist daher abwegig, der Maut Auswirkungen auf Arbeitsplätze oder Endverbraucherpreise andichten zu wollen.
Meine Begeisterung hält sich in engen Grenzen, wenn der Staat abkassiert. Aber wir haben ein gutes Straßennetz, das unterhalten werden will und unser Staat hat ein chronisches Haushaltsdefizit. Diese Schulden und die laufenden Zinsen halte ich inzwischen für so bedrohlich, daß mir schon fast egal ist, woher weiteres Geld kommt und wo Geld gespart wird. Hauptsache beides findet statt, nämlich mehr Einnahmen für den Fiskus und weitere Sparmaßnahmen. Wenn es eine zum ausgeglichenen Haushalt führende Maßnahme wäre, würde ich sogar eine Maut für alle Pkw befürworten. Alles ist besser als stetig steigende Schulden.
Gruß
Wolfgang