Kraftauslöser

Hallo,
ich brauche einen Auslöser, der durch eine kleine Kraft eine große schalten kann. (Praktisch ein mechanisches Relais)
Es geht konkret um einen mit Federn vorgespannten Bolzen (ca. 10.000N).
Dieser Bolzen soll zunächst unter Vorspannung gehalten werden.
Durch eine möglichst kleine Kraft soll die Federkraft frei werden und den Bolzen schieben. Man könnte sich zunächste eine Schieber vorstellen, der den Bolzen blockiert, aber um den zu ziehen benötigt man eine viel zu große Kraft (Reibung). Hebelwirkungen sind denkbar, jedoch sollten die Wege der kleinen Kraft nicht zu groß sein, weil sie durch einen Elektromagneten aufgebracht werden soll!
Hat jemand eine Idee?

Gruß,
Rudolf

Hallo Rudolf,
käme ein Pneumatik-Zylinder (o.ä.) in Frage ? Druckbeaufschlagt könnte der die Federkraft des Bolzens kompensieren. Und zum Aktivieren der Bolzenkraft wird das Pneumatikelement (z.B. per Magnetventil) entlüftet.
Das wäre dasselbe Prinzip, mit dem die Feststellbremse in Nutzfahrzeugen arbeitet. Die Zylinder nennen sich Federspeicherzylinder.
Gruß
Karl

Stichwort:‚Kniehebel‘ (o.w.T.)
A.B.

Hallo,

Es geht konkret um einen mit Federn vorgespannten Bolzen (ca.
10.000N).
Dieser Bolzen soll zunächst unter Vorspannung gehalten werden.
Durch eine möglichst kleine Kraft soll die Federkraft frei
werden und den Bolzen schieben. Man könnte sich zunächste eine
Schieber vorstellen, der den Bolzen blockiert, aber um den zu
ziehen benötigt man eine viel zu große Kraft (Reibung).
Hebelwirkungen sind denkbar, jedoch sollten die Wege der
kleinen Kraft nicht zu groß sein, weil sie durch einen
Elektromagneten aufgebracht werden soll!
Hat jemand eine Idee?

Welche Leistung soll zur Verfügung stehen (Größe des Magneten).

Warum soll es ein Magnet sein?
Ein kleiner Getriebemotor mit Spindelantrieb schafft weitaus
größere Stellkräfte mit niedrigerer Leistung, nur eben auch
langsamer.

Gruß Uwi

Hallo,
ich brauche einen Auslöser, der durch eine kleine Kraft eine
große schalten kann. (Praktisch ein mechanisches Relais)
Es geht konkret um einen mit Federn vorgespannten Bolzen (ca.
10.000N).

Hallo Rudolf,

wir hatten vor langer Zeit eine Tafelschere zum Zuschneiden von Leiterplattenmaterial, bei der ein Schwungrad von rund 1000 kg dauernd lief und zum Schnitt für eine Umdrehung an den Antrieb für das Messer angekoppelt wurde, und zwar mit einem Drehkeil. Das ist praktisch ein Rundstab, von dem etwa 1/3 bis 1/2 abgeschliffen ist, so dass der Querschnitt etwa wie der Buchstabe „D“ aussieht - ich hoffe, du kannst dir das ohne Zeichnung vorstellen, dem Ingenör ist ja nichts zu schwör.

Achse und Schwungrad haben je eine halbkreisförmige Nut, ist der Drehkeil mit der abgeschliffenen Fläche radial ausgerichtet, so sind Achse und Schwungrad fest gekoppelt, ist die Fläche tangential, so läuft die Achse frei. Man muss den Drehkeil also um ca. 90 Grad drehen zur Betätigung, und meiner Meinung nach ist das Verhältnis der dazu notwendigen Kraft zu der, die man steuern kann, ziemlich optimal; wenn du an deinem Bolzen einen solchen Drehkeil anbringst, kannst du ihn mit einem längeren Hebel sicher problemlos drehen. Übrigens ist die Form von mir vereinfacht beschrieben, die abgeschliffene Fläche war nicht eben, sondern ballig - ich bin mir sicher, dass man bei entsprechender Formgebung den Kraftaufwand für die Betätigung noch optimieren kann.

Ich erinnere mich deshalb so genau, weil der Drehkeil das einzige Verschleissteil an der Maschine war, wir mussten immer wieder welche nachfertigen lassen. Dazu war es auch nötig, den Drehkeil zu härten und auf eine ganz bestimmte Oberflächen-Härte anzulassen - ist er zu hart, zerspringt er beim Einkoppeln, ist er zu weich, wird er zu schnell zerquetscht.

Ansonsten war die Tafelschere Baujahr 1948 einfach unkaputtbar - allein der bewegliche Messerbalken wog ca 400 kg. Sie wurde ersetzt durch eine Maschine heutiger Bauweise in geschweisster Konstruktion mit direktem Motorantrieb. Die war weit weniger stabil und auch langsamer, aber leiser und hat das Gebäude weniger erschüttert. Die alte wurde aber nicht verschrottet, sondern nach Polen verkauft, wahrscheinlich läuft sie immer noch. Teilweise habe ich das bedauert, ich habe selten eine Maschine gesehen, die ihrem Verwendungszweck so optimal angepasst war.

Gruss Reinhard