an Hokuspokus glaube ich als Maschinenbauer so oder so nicht,
doch klingt für mich die Idee Wasserstoff (Browngas) zu
erzeugen und mit in die Ansaugluft von dem Motor einzuspeisen
plausibel genug um damit Sprit zu
sparen.
Energieerhaltungssatz. Damit wäre der Unfug schon vom Tisch.
Die genauere Erläuterung:
Mit Hilfe hochgradig hokuspokischer Apparaturen soll HHO (was nix anderes als ne hochgradig hokuspokische Bezeichnung für Knallgas ist) ganz besonders effektiv durch Elektrolyse erzeugt werden.
- Schwachsinn:
Du kannst den Apparat verwünschen, besprechen, mit ner Wünschelrute drüber tätscheln oder von mir aus Morgenurin drauf geben:
Der Strom, mit dem der funktioniert, ist höchstgradig ineffizient erzeugter Strom aus der Lichtmaschine. Aus einer kWh chemischer Energie macht ein sehr guter Dieslmotor ja bekanntlich maximal 0,4 kWh mechanische Energie, wenn er gerade im optimalen Betriebspunkt läuft. Das tut er aber fast nie, also kannst du rund 0,2kWh mechanische Arbeit aus 1kWh chemischer Energie (vulgo: „Kraftstoff“) annehmen. Und nun kommt die Lichtmaschine und macht da Strom raus. Die hat einen Wirkungsgrad von ca. 70%. Also kommen aus 1kWh Diesel oder Bezin am Ende vielleicht 0,15kWh am Elektrolyseur an.
Selbst ein Apparat mit Wirkungsgrad 1 (unmöglich) oder gar 2, 3 oder 5 (nicht nur der gesunde, auch der kranke Menschenverstand erkennt die noch viel unmöglichere Unmöglichkeit!!!) würde als „Browngas“ (ein weiterer Name für das Knallgas, der gerne benutzt wird) immer noch eine Menge chemischer Energie zur Verfügung stehen, die deutlich geringer als die investierte ist. Alles andere wäre eine Abart des Perpetuum Mobile - und über dessen Unmöglichkeit diskutiere ich nicht.
Nun nimmst du das teuer erzeugte Knallgas und führst es der Verbrennung im Zylinder zu.
Zuerst mal: Über welche Mengen reden wird da überhaupt?
Mal zur Abschätzung: Benötigt werden ja angeblich nur Mengen im Bereich von einem Liter Wasser pro tausend km.
Also rund 0,1kg „HHO“, die sich da mit rund 7 kg Benzin und etwa dem 14,7fachen an Luft, also rund 103kg Luft, vermengen.
Wir haben also 110kg Benzin-Luft-Gemisch und 0,1kg Knallgas.
Kommen wir also zum:
2. Schwachsinn
Durch so eine homöopathische Dosierung soll die Oktanzahl wesentlich erhöht werden? Ach bitte, muss ich das noch weiter kommentieren?
(Im Übrigen fand ich Links, nach denen Wasserstoff eine deutlich niedrigere Oktanzahl als Benzin habe.)
Und zum
3. Schwachsinn
Der Druck soll vor dem OT maximiert werden. Wie denn das?
Die Ansuagmenge wurde nicht erhöht. Somit wird auch der Druck vor dem Zünden nicht erhöht. Außer, das Zeugs würde schon beim Komprimieren zünden. Aber das widerspricht doch der Aussage, dass schon jetzt die Zündung zu früh erfolge.
Und es folgt der
- Schwachsinn:
Als Wasser soll man destilliertes Wasser nehmen. OHA, das leitet den Strom fast gar nicht und jedem müsste klar sein, dass gerade Aqua dest. im hohen Maße ungeeignet ist.
So, was bleibt?
Wir investieren ne Menge Kraftstoff in Strom, um dem Gemisch ein TAUSENDSTEL Knallgas bei zu mischen.
Dadurch wird der Druck auf gar keinen Fall erhöht. Und der Zündzeitpunkt erst recht nicht beeinflusst.
Am Ende ist man um ein paar hundert Euro ärmer und eine Erfahrung reicher.
Am Rande noch eins:
Würde man 30% weniger verbrauchen, dann würde man für die selbe Leistung 30% weniger Benzin einspritzen.
Nun sagt aber leider keiner der Einspritzung, dass da ein Promille Knallgas bei ist, also wird die nach wie vor gemäß Fahrerwunsch einspritzen.
Dadurch würde man - der Theorie der Browngasanhänger folgend - dann erheblich mehr Leistung haben. Was sagt dann wohl der TÜV dazu?