Krank geschrieben und feiern gehen

Hallo
Ich hatte in der 7. Woche eine Fehlgeburt. Körperlich ging es mir schnell wieder gut aber seelisch leider gar nicht. Ich habe mich auch nicht dazu im stande gefühlt meinen Arbeitskollegen schon gegenüber zu treten und darüber zu reden.
Deshalb hat mich mein Arzt noch 2 Wochen krank geschrieben.
Jetzt haben mich Freunde gefragt ob ich am Wochenende auf ein öffentliches Fest zum feiern mitkommen möchte und ich denke diese Ablenkung würde mir sehr gut tun aber was ist wenn mich jemand von der Arbeit sieht?

Ist das dasselbe wie Arbeitsunfähigkeits Bescheinigung?

Arbeitsunfähig bedeutet ja nicht, im Bett zu liegen.

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Frag doch mal Deinen Arzt, was der davon hält.
Wenn er meint es würde Dir psychisch helfen und das evtl. auch schriftlich bestätigen würde, ginge das in Ordnung.

Du bist krank aber nicht bettlägerig, Du könntest z.B. zur Gemütsaufhellung in der Natur spazieren gehen oder auch alltägliche Aufgaben außer Haus erledigen, solange sie nicht der Gesundwerdung widersprechen.
Große Feier mit Ringelpitz und Besäufnis wäre allerdings schwer zu vermitteln.

Die Frage ist, ob Du das dann auch dem Arbeitgeber so mitteilen willst.

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Während einer AU darfst Du rein rechtlich alles tun, was der Genesung nicht zuwider läuft. Insoweit könnte man Dir diesbezüglich nicht an den Karren fahren, wenn Du es mit der Feierei nicht übertreibst. Auf einem ganz anderen Blatt steht, wie so ein Verhalten bei Kollegen und Vorgesetzten - ganz abgesehen davon, was man daraus offiziell (nicht) machen könnte - aufgefasst werden und ankommen dürfte? An deiner Stelle würde ich mir dieses Fest verkneifen und damit auch alles ersparen, was hinter deinem Rücken sonst so abgehen dürfte, auch wenn Du noch so gut erklären kannst/erklären könntest, dass Dir der Besuch des Festes mit Freunden gut getan hat.

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Es ist zur rechtlichen Situation ja schon Richtiges gesagt worden. Grundsätzlich feiern gehen darfst du, wenn das seiner Genesung nicht zu wider läuft.

Allerdings sehe ich da einen anderen Aspekt: Du schreibst, dass dir die Ablenkung gut tun würde und liegst damit wahrscheinlich auch richtig. Nur gilt das dann auch grundsätzlich für die Ablenkung auf der Arbeit. Das Argument, deine Kollegen könnten dich dazu auffordern, drängen, darüber zu reden, verstehe ich in dem Zusammenhang nur eingeschränkt. Es ist verständlich, dass du nicht darüber reden möchtest. Aber warum hast du dieses Gefühl nur bei den Arbeitskollegen? Und warum hast du dieses Gefühl nicht bei den Bekannten und Freunden auf dem Fest? Warum scheinst du dieses Gefühl nicht einmal gegenüber Arbeitskollegen zu haben, die dir auf dem Fest begegnen? Zumindest von dem, was du geschrieben hast, drückt dich eher die Befürchtung, dass AU und Feier zu Konflikten führen kann, und nicht, dass du dort (auch gegenüber Kollegen) darüber reden müsstest.

Wenn es das Reden ist, was dich davon abhält, zur Arbeit zu gehen, versuche das Problem doch mal direkt anzugehen. Was genau hält dich davon ab? Ist das Verhältnis zu gut, zu nah, dass du das Reden fürchtest? Oder gibt es Probleme?

Wenn das Verhältnis eigentlich gut ist, würde ich das ganz offen so ansprechen. Du bittest um Verständnis, dass du nicht darüber reden möchtest. Dazu hast du alles Recht. Wenn das Verhältnis (zu einigen) nicht so gut ist, hilft vielleicht, dass du den Kontakt zu jemandem suchst, dem du vertraust, und den du an deine Seite holen kannst, wenn du in die Offensive gehst.

In jedem Fall gilt: Das Problem wird nicht weggehen, wenn du es aufschiebst. So unangenehm es ist. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Überwindung mit der Zeit sogar größer wird. Gleiches gilt, wenn du dir unnötige weitere Hürden selber baust, wenn du auf so einem Fest in Konflikt mit dem Job kommst. Dabei spielt dann ein juristischer Blick eher gar keine Rolle. Du bist in einem Zustand, in dem du keinen Konflikt gebrauchen kannst. Da nutzt dir herzlich wenig, dass du irgendwann mal vor einem Arbeitsgericht recht bekommen könntest.

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Ich habe das Gefühl nur auf der Arbeit weil meine Arbeitskollegen wissen das ich schwanger war meine Freunde aber nicht.

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Nein, es ist ein Antrag auf psychosomatische Reha.

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Deine Kollegen wissen es, deine Freunde nicht?! :thinking:

So ein Fest kann dich sicher ablenken und tut dir gut, keine Frage. Allzu oft würde ich es abe rnicht machen, denn sonst sieht es wirklich komisch aus. Arbeit wird dich auch ablenken und wenn du auf Arbeit nicht über das Thema reden willst, dann sage es freundlich aber bestimmt.