Krankenkasse im hohen Alter wechseln - wie bekommt man das hin ?! Trick 17 ?

Mein Vater ist Rentner, war Zeit Lebens selbständig und hat als Bäckermeister immer hart gearbeitet, sich einen gewissen Wohlstand erarbeitet und ist seither Mitglied einer privaten Krankenkasse. Was ihm im Alter jetzt zum Verhängnis wird, da er mittlerweile unglücklich verarmt ist und von den 800€ die er zum Leben monatlich hat, allein 500€ für seine Krankenversicherung zahlen muss, was ihm finanziell schwer zusetzt. Frage: ist es möglich über einen Umweg auch im hohen Alter von 79 Jahren noch die Kasse zu wechseln? Was passiert zum Beispiel, wenn er die Beiträge einfach nicht mehr zahlt, schmeissen die ihn dann nicht ohnehin raus und die AOK müsste ihn ggf. dann zwangsläufig nehmen?! Oder wäre es nicht möglich ihn über 450€ zu beschäftigen/ anzustellen und ihn so doch in die weit günstigere gesetzliche Krankenkasse wechseln zu lassen? Ich weiß es gibt auch Baasistarife bei der privaten, die sind jedoch dennoch meist sehr viel höher als die Tarife der gesetzlichen… Allein wenn er 200 Euro pro Monat bei der Krankenversicherung einsparen könnte, würde sich seine Lebensqualoität im Alter bereits deutlich erhöhen. Danke schonmal für Ihre Antworten oder Ideen hierzu…

Ich übersetze das mal in andere Worte: man hat so Pi mal Daumen 40 Jahre jeden Monat anstatt 500 Euro nur 100 Euro gezahlt, somit über die Zeit 192000 Euro gespart (ob das zum Anfang DM waren, tut hier nichts zur Sache, es geht hier nur um die jeweiligen Relationen). Davon hat man ein gutes Leben geführt. Nun später hat man das ganze Geld verzockt, ist also „unglücklich verarmt“ und möchte, dass die Gemeinschaft, der man vorher die 192000 vorenthalten hat, für einen zahlt.

Jedem Privatversicherten ist und war klar, dass im Alter höhere Beiträge zu zahlen sind, deswegen soll man ja von den Ersparnissen aufgrund der niedrigen Beiträge in den „jungen“ Jahren auch fürs Alter was zurücklegen.

Es gibt zum einen die Option, in den Basistarif zu wechseln (Geringere Leistungen, geringere Beiträge). Kommen dann immer noch zu hohe, nicht zahlbare Beiträge heraus, dann folgt der Notlagentarif (Klassifizierung erfolgt nur durch die PKK). Wird dann weiterhin nicht gezahlt, weil nicht gezahlt werden kann, dann wird die Kasse bei dem Vater Pfändungen einleiten…

Es gäbe natürlich auch hier die Möglichkeit, dass zum Unterhalt verpflichtete Personen den Vater mit monatlichen Zahlungen unterstützen könnten/müssten bzw. dazu aufgefordert werden … (letzteres allerdings nicht direkt durch die Kasse)

Gruß
HH

PS Ich bin selbst Selbständiger, aber - hoher Betrag hin oder her - immer in der gesetzlichen Kasse geblieben.

Hallo!

Nein, da geht gar nichts.

Weder Umzug ( wie kommt man darauf ?) noch Arbeitsaufnahme können in dem Alter eine Rückkehr in die GKV ermöglichen.

Prüft doch die Möglichkeit Sozialleistungen zu erhalten, aufstockende Grundsicherung, Wohngeld oder was es noch gibt.

Es gibt doch in der privaten KV abgespeckte Basistarife, ist er in so einem Tarif ?

MfG
duck313

Also erst einmal, die AOK ist nicht mehr die, wie Du es nennst „Zwangskasse“. Die Zeiten sind schon längst vorbei.
Und mal ehrlich, wer sich die Gedanken über das Alter erst macht, wenn es da ist, tut mir noch nicht mal leid.

Und HAL9000, hat es schon ganz gut ausgedrückt, wer sich bei Zeiten aus der Sozialen Gemeinschaft rausschält, kann nicht erwarten, das er dann etwas von ihr geschenkt bekommt.

Als ehemalige SoFa KV. ärgere ich mich über so eine Einstellung.

Und Möglichkeiten gibt es schon, nur da muß man dann selber drauf kommen.

Beste Grüße, Bierernst

Hallo,

er hat sich zum Zeitpunkt X für die private Krankenversicherung entschieden. Diese Entscheidung ist bei Selbständigen meist eine lebenslange Entscheidung.

Was kann er jetzt tun?

  • Wohngeld beim Wohnungsamt beantragen

  • als „Verarmter“ beim Sozialamt „Grundsicherung im Alter“ beantragen

  • die nicht verarmten Kinder um Unterstützung bitten

  • wenn er bezüglich der Versicherung falsch beraten wurde (und dies vor Gericht glaubhaft belegen kann), den Berater/Vermittler oder dessen Haftpflichtversicherung haftbar machen

Gruß
RHW