Krankenversicherungen zusammenlegen?

Hi Leute!

Wie wir ja alle wissen, gehen die Sozialversicherungen am Stock. Ganz besonders die Krankenversicherungen. Erhöhungen bei den Beiträgen ärgern Arbeitnehmer wie Arbeitgeber gleichermaßen. Um die Kosten zu begrenzen, werden die unterschiedlichsten Mittel angesetzt: Positivlisten bei Medikamenten, Jahresetats beim Rezeptausstellen für Ärzte, Ausblenden von versicherungsfremden Leistungen usw. Um die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten, stehen die Allgemeinen Ortskrankenkassen in der Pflicht: wer in keiner Kasse unterkommt, dem bleibt die AOK. Die Folge: die anderen Kassen müssen Ausgleichszahlungen leisten und ihre eigenen Beitragssätze anheben.

In anderen Bereichen der Wirtschaft ist es hingegen so, daß bei einer Krise, die die gesamte Branche betrifft, fusionieren die Unternehmen, um zu überleben (siehe Bau oder Stahl).

Meine Anregung zur Diskussion wäre also: Warum fusionieren nicht die verschiedenen Krankenkassen (Ersatzkassen) - aus wirtschaftlichen, sozialen oder politischen Gründen? Die Beitragssätze sind per Gesetz mehr oder weniger ähnlich. die Trennung der Kassen nach Berufsbildern ist längst passé, die unterschiedliche Kostenstruktur aufgrund der Mitglieder nach Geschlecht (früher war z.B. die Techniker-KK deutlich günstiger als andere, weil der Frauenanteil wegen der durch die Techniker-KK abgedeckten Berufsbilder wesentlich niedriger war als in anderen Kassen). Also könnte man doch aus den vielen verschiedenen Kassen (AOK, Barmer, IKK, TKK, KKH, etc.pp.) eine Kasse machen, die für alle Pflichtversicherten zuständig ist. Damit erspart man sich doppelte Arbeiten (Buchhaltung/Verwaltung), braucht keine Werbung mehr, die Repräsentativbauten sind auch nicht mehr erforderlich, usw. Alles Geld, was die Kassen sparen und den Versicherten zur Verfügung gestellt werden könnte.

Ein denkbares Modell?

Grüße
Siegfried

Hallo Siegfried,

ich denke, viel bringt das nicht. Der Verwaltungsapparat würde dadurch nicht kleiner. Die Krankenkassen können nicht pleite machen wie ein Unternehmen. SAie brauchen nicht so zu wirtschaften, wie ein Unternehmen. Diese Korsettstange muß weg. Wenn die unter betriebswirtschaftlichen Gesichtpunkten arbeiten müßten, würde es vielleicht gehen. Ich kann mich erinnern, das man mal eine Zuzahlung von DM 10,-- leisten mußte (pro Rezept oder Medikament?). Jedenfalls waren die Krankenkassen damals auf einen guten Weg. Die Ideallösung weiß ich allerdings auich nicht.

Gruß

Markus

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hallo, Siegfied,
es würde gar nichts bringen. Das gegenteil wäre der Fal: die Kassen würden noch unbeweglicher. Und noch teuerer.
Es gibt nur einen Weg: die absolute wirtschaftliche Denkweise. Und die Möglichkeit, das Kassen pleite gehen können. Unwirtschaftliche Betriebe gehören weg. Wie schafft es mann & Hummel (als Beispiel) preisgünstig zu sein? Warum ist die AOK in verschiednen Gebieten fast bei 15%? Warum die DAK?
Welche Gefahr wäre es, wenn eine davon Konkurs anmelden müste? Klar, einige Arbeitsplätze würden verloren gehen. Doch sonst? Die Versicherten würden einfach auf die restlichen verteilt. Das war´s dann auch schon.
Wenn die billigen Kassen das Geld der teueren kassieren würden und würden freie Hand in den Leistungen habe: sie wären eine echte Konkurrenz für die Privaten.
Grüße
Raimund