guten tag,
was ist zu tun, wenn eine familie mit 2 kindern seit juni 2009 polizeilich in D gemeldet ist, aber nie krankenversichert war? der vater ist selbständig und mutter ist hausfrau. vater war zuletzt 2005 in der schweiz krankenversichert, wie auch die mutter.
ab 2005 viele längere auslandaaufenthalte, weswegen auch die krankenkasse gekündigt wurde (abmeldung aller familienmitglieder auf unbekannt im ausland).
vater ist polizeilich seit april 2007 wieder in D gemeldet, obwohl er aber in ausland war (nachweislich), ohne KV.
vater war zuletzt 2001 in deutschland krankenversichert, mutter noch nie!
jetzt hat die familie von der versicherungspflicht erfahren, wollte sich versichern und bekam einen riesenschreck, da die nachzahlungen mehrere tausend euros plus strafe betragen würden. dieses geld hat die familie nicht, da der vater kleinstunternehmer ist, und all das verdiente geld zum leben braucht - keine rüchlagen. dies wäre das finanzielle ende!
also, welche möglichkeiten gäbe es, für alle beteiligten eine passable lösung zu finden, und vor allem nicht in den ruin gestürzt zu werden?
ausserdem ist es eine frechheit, dass man über diese versicherungspflicht nicht aufgeklärt wird! weder beim arzt wenn man rechnungen bar bezahlt, noch beim rathaus wenn man sich anmeldet - einfach nirgends. und jetzt kommt die strafe aus heiterem himmel. die familie hatte nichts von der änderung mitbekommen, weil sie eben im ausland war!
ich verstehe nicht, wie man menschen in unwissenheit hält - mit dem wissen, dass sie dadurch extreme nachteile zu spüren bekommen.
für ratschläge und tipps wäre ich im namen der erwähnten familie sehr dankbar!
liebe grüße!
Hallo,
als Erstes möchte ich mich für die sehr späte Antwort entschuldigen!!!
Für den Vater besteht seit 01.04.2007 Krankenversicherungspflicht in Deutschland.
Für die Zeiten der Auslandsaufenthalte, die nachweisbar sind und in denen eine Auslandsreisekrankenversicherung bestanden hat, sind keine Beiträge zu zahlen.
http://www.vdek.com/versicherte/Mitgliedschafts-Beit…
aus heiterem himmel. die familie hatte nichts von der änderung
mitbekommen, weil sie eben im ausland war!
ich verstehe nicht, wie man menschen in unwissenheit hält -
mit dem wissen, dass sie dadurch extreme nachteile zu spüren
bekommen.
für ratschläge und tipps wäre ich im namen der erwähnten
familie sehr dankbar!
liebe grüße!
Die Informationen über bestehende Gesetze sind immer eine schwierige Sache. Wenn man in den Schweiz einreist, bekommt man dann alle Informationen, die den Straßenverkehr betreffen: Anschnallpflicht? Handyverbot? Höchstgeschwindigkeit? Erlaubte Höchstlautstärke? Rechnungen in Hotels sind zu bezahlen? … Mit den wichtigsten Regeln ergäben sich wahrscheinlich ganz schnell 100.000 Seiten Papier.
Es ist sehr ungewöhnlich, dass jemand keine Krankenversicherung hat. Über seltene Situationen zu informieren ist immer sehr schwierig, weil es die allermeisten nicht betrifft und daher nicht interessiert.
Es gilt daher der Grundsatz:
„Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“.
Das würde z.B. auch gelten, wenn die Schweitz entscheiden würde, es gilt ab sofort „Links vor Rechts“ im Straßenverkehr.
Was wäre eigentlich passiert, wenn ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt oder ein schwerer Verkehrsunfall eingetreten wäre? Hätte die Familie die 10.000 Euro eben vom vorhandenen Sparbuch bezahlt? Dann ist das Problem ja gelöst: Man bezahlt vom Sparbuch möglichst schnell die Beitragsrückstände.
Die Versicherung ist nur bei der letzten deutschen Krankenkasse möglich. Die Säumniszuschläge betragen 5% pro Monat.
Gruß
RHW