Kranker Hund per Anzeige verkauft 'umständehalber'

Hallo,

der Titel ist etwas strange, tut mir leid - aber zur Zeit fällt mir nichts besseres ein.

Meine Freundin sucht erstmals einen Hund, und so stieß sie auf eine Anzeige in der Zeitung, wo ein 7 Monate alter Hund „umständehalber“ verkauft werden soll, weil angeblich die Besitzerin eine Vollzeitstelle gefunden hat und daher den Hund nicht mehr halten kann.

Beim ersten Besuch machten alle Beteiligten einen guten Eindruck, so daß man sich für den Kauf entschied. Zu Hause dann hat meine Freundin bald festgestellt, daß der Hund humpelt. Also die Verkäuferin angerufen: „Der hat bestimmt sich was in die Pfote getreten, als wir vorhin spazieren waren.“ Als es nicht aufhörte, zum Tierarzt gegangen, der sofort eine schwere Hüfterkrankung beim Hund diagnostizierte.

Die Verkäufer waren telefonisch plötzlich nicht mehr erreichbar… Also fuhr meine Freundin mit Mann und Hund abends hin, und da kamen die Herrschaften grad nach Hause, im Kofferraum neues Hundekörbchen, neue Fressnäpfe etc… =-o Sie haben den Hund dann kommentarlos zurückgegeben und auch das Geld zurückgezahlt - aber es ist ganz offensichtlich hier ne Menge faul. Die Anzeige im Internet besteht weiterhin. Und die Herrschaften kaufen sich wahrscheinlich dann in Kürze einen neuen Hund.

Kurzum aber: Ich mach mir Sorgen um den kranken Hund, das lässt mich gedanklich grad nicht los. Kann man dem nicht irgendwie helfen, oder jedenfalls diese Machenschaften unterbinden? Das ist doch keine Art… :frowning:

Was würdet Ihr tun?

LG

Schnägge

Hi,

Kurzum aber: Ich mach mir Sorgen um den kranken Hund, das
lässt mich gedanklich grad nicht los. Kann man dem nicht
irgendwie helfen, oder jedenfalls diese Machenschaften
unterbinden? Das ist doch keine Art… :frowning:

Trotzdem hast Du ihn zurückgegeben. Abgesehen davon: Ein Hinweis beim lokalen Tierheim könnte vielleicht helfen.

Gruß S

Ich nicht! Meine Freundin, die 150 km entfernt wohnt. Ich kenne mich mit Hunden aus und hätte niemals einen aus der Zeitung gekauft, darüber hinaus hab ich grad 2 Katzen - kein Platz mehr. :wink:

Sie haben 250 € für den Hund bezahlt, und ich denke, das wollten sie wieder haben, viel weiter hat man da nicht gedacht. Nach einer Nacht drüber schlafen ist denen das wohl auch klar.

Aber ich werd ihr vorschlagen, das Tierheim darauf anzusprechen. Auf das Naheliegende kommt man manchmal nicht. :-/

Hi

Da ja mittlerweile selbst Tiere Gewährleistung haben hätte ich nicht nur den Hund zurückgegeben sondern mir auch die Tierarztrechnung erstatten lassen wenn diese hoch genug war.

Tierheim und Tierschutz werden da kaum was machen außer das Tier ist in einem jämmerlichen Zustand, dann gibt’s aber auch erstmal nur ne Auflage. Ne rechtliche Möglichkeit das Tier gleich mitzunehmen haben sie nicht.

Und es war richtig den Hund zurückzugeben.

Aber irgend einen dummen… ähm ich meine zu gutmütigen und naiven Menschen mit zu wenig Sachverstand und Instinkt werden die schon finden um den Welpen wieder loszuwerden.

Eigentlich hätten sich die Halter mit dem Züchter in Verbindung setzen müssen, um ihn da wieder abzugeben.
Aber wahrscheinlich ist es ein Tier vom Vermehrer.

Wenn der Hund mit seiner Diagnose abgegeben wird ist es ja in Ordnung, aber ein Tier was krank ist ohne ein Wort darüber zu verkaufen… vielleicht kann man da auch rechtlich vorgehen. Die Chance was zu bewirken wäre größer als über’n Tierschutz. Muss man sich aber hinterklemmen.

Mit Mitleid kann man solchen Leuten nicht Einhalt gebieten.

MfG
Lilly

P.S.: Glaub deine Bekannten sind im Tierheim besser aufgehoben. Da gibt es auch hin und wieder Welpen wenn sie unbedingt so ein junges Tier haben wollen. Kostet weniger als 250,- € und man kriegt keine Überraschungstüte.
Außerdem ist die Chance kleiner indirekt Vermehrer kranker Hunde zu unterstützen.

Kurzum aber: Ich mach mir Sorgen um den kranken Hund, das
lässt mich gedanklich grad nicht los.

Hallo,

ja, traurig, jedenfalls für den Hund. Es gibt aber auch Leute, die lassen ihren Hund einschläfern, weil er dünne Stellen im Fell bekommt. Verglichen damit sind diese Besitzer ja noch geradezu fürsorglich. Es gibt halt Menschen, für die Tiere ein reines Nichts sind. Es hat aber keinen Sinn, mit ihnen zu reden, da sie nur völlig verständnislos reagieren: „Aber das ist doch nur ein Tier!“.

Gruss Reinhard

Sie
haben den Hund dann kommentarlos zurückgegeben

Wurden die Verkäufer denn auf die Diagnose angesprochen? Dazu müssten sie ja irgendetwas gesagt haben…?
Gab es einen Übergabe- / Kaufvertrag?

Und die
Herrschaften kaufen sich wahrscheinlich dann in Kürze einen
neuen Hund.

Liebendgern würde ich den Tipp geben, den Namen an Tierheime und Züchter weiterzugeben, damit diesen Leuten kein Hund mehr verkauft wird. Allerdings funktioniert das nur bei seriösen Abgabestellen, Vermehrer scheren sich ja nicht drum, wo die Tiere landen.

Kurzum aber: Ich mach mir Sorgen um den kranken Hund, das
lässt mich gedanklich grad nicht los. Kann man dem nicht
irgendwie helfen,

Ich fürchte nicht. Tierschutz einschalten klingt immer gut, aber dahinter stehen halt auch oft genug nur Tierfreunde, zahnlose Tiger. Versuchen kann (und sollte) man es natürlich trotzdem, aber nicht zu viel erwarten.

oder jedenfalls diese Machenschaften
unterbinden?

(1) Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, daß er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Der Versuch ist strafbar.
-> §263 StGB

Was würdet Ihr tun?

Ganz ehrlich: keine Ahnung. Ich würde wohl auch beim Tierheim anfangen, auch wenn sie nicht konkret helfen können haben sie vielleicht Tipps fürs weitere Vorgehen.

P.S.: Glaub deine Bekannten sind im Tierheim besser
aufgehoben. Da gibt es auch hin und wieder Welpen wenn sie
unbedingt so ein junges Tier haben wollen. Kostet weniger als
250,- € und man kriegt keine Überraschungstüte.

Böse Überraschungen kann es da genauso geben. Medizinisch werden die Tiere meist eher notdürftig versorgt, genauer schaut erst der Arzt hin, den man selbst dafür bezahlt. Und im Gegensatz zum Züchter (Kaufvertrag + Gewährleistung) ist das Tierheim aus dem Schneider, weil es die Tiere eben nicht verkauft sondern mit Schutzvertrag abgibt.

Ich bin zwar durchaus dafür, Tiere aus dem Heim zu holen (gerade wenn die Alternative irgendein Kofferraum auf dem Rastplatz ist), aber man sollte auch da nicht zu blauäugig rangehen. Man kann immer Pech haben.

1 Like

Hallo,

ich würde mich trotzdem bei der Gemeinde erkundigen, wer für den vollzug des Tierschutzgesetzes zuständig ist und den Vorgang der zuständigen Stelle schildern.

Es könnte ja auch sein, daß hier evtl ein gewerbsmäßiges Handeln vorliegt, wer gewerbsmäßig mit Tieren handelt, braucht eine Genehmigung hierzu und muss überprüft werden.

Grüße
miamei

Kurzum aber: Ich mach mir Sorgen um den kranken Hund, das
lässt mich gedanklich grad nicht los.

Hallo,

ja, traurig, jedenfalls für den Hund. Es gibt aber auch Leute,
die lassen ihren Hund einschläfern, weil er dünne Stellen im
Fell bekommt.

Hi,

dann würde ich gegen den TA vorgehen. Kahle stellen im Fell sind kein Grund ein Tier einzuschläfern, damit verstößt der TA gegen das Tierschutzgesetz.

Gruß
Tina

dann würde ich gegen den TA vorgehen. Kahle stellen im Fell
sind kein Grund ein Tier einzuschläfern, damit verstößt der TA
gegen das Tierschutzgesetz.

Hallo!
Theorie und Praxis … Ich habe vor einiger Zeit selbst erlebt, wie mein TA sagte, dass er das Tier wie gewünscht einschläfern wird (ein älteres Ehepaar mit wunderschönem, quicklebendigem und anhänglichen Kater, aber das Enkelchen ist ja allergisch und nein, Tierheim wollen wir ihm nicht zumuten und in andere Hände geben, da weiß man ja nie …), denn „Wer weiß, was die Leute (nicht nur diese, allgemein) sonst mit dem Tier anstellen …“ Eine üble Zwickmühle.

In diesem Sinne habe ich auch schwere Sorge, was aus dem humpelnden Hund geworden ist, wenn die Leute schon was Neues im Auge hatten. Erschlagen, ersäuft, befreundeter Metzger, Jäger, Waffennarr …

Gruß,
Eva
P.S. Den Kater damals habe ich mitgenommen, aber kein Happy End :frowning: Unsere neurotische Erstkatze geriet außer sich, der Kater spielte verrückt - was man verstehen kann -, ich war beruflich stark gefordert und habe ihn zu guter Letzt doch ins Tierheim gebracht. Was aus ihm geworden ist, weiß ich leider nicht, auf Nachfrage wollte man mir keine Antwort geben, die waren überzeugt, ich hätte ein lästiges Haustier abgeschoben. Liegt mir heute noch schwer auf dem Gewissen …

Hi,

Theorie und Praxis … Ich habe vor einiger Zeit selbst
erlebt, wie mein TA sagte, dass er das Tier wie gewünscht
einschläfern wird (ein älteres Ehepaar mit wunderschönem,
quicklebendigem und anhänglichen Kater, aber das Enkelchen ist
ja allergisch und nein, Tierheim wollen wir ihm nicht zumuten
und in andere Hände geben, da weiß man ja nie …), denn „Wer
weiß, was die Leute (nicht nur diese, allgemein) sonst mit dem
Tier anstellen …“ Eine üble Zwickmühle.

das würde ich der Tierärztekammer melden, denn das ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

In solchen Fällen habe ich schon erlebt, das mein Tierarzt das Tier behielt um es ins Tierheim zu bringen, weil die Behandlung zu teuer war.

In diesem Sinne habe ich auch schwere Sorge, was aus dem
humpelnden Hund geworden ist, wenn die Leute schon was Neues
im Auge hatten. Erschlagen, ersäuft, befreundeter Metzger,
Jäger, Waffennarr …

Da hast Du recht.

P.S. Den Kater damals habe ich mitgenommen, aber kein Happy
End :frowning: Unsere neurotische Erstkatze geriet außer sich, der
Kater spielte verrückt - was man verstehen kann -, ich war
beruflich stark gefordert und habe ihn zu guter Letzt doch ins
Tierheim gebracht. Was aus ihm geworden ist, weiß ich leider
nicht, auf Nachfrage wollte man mir keine Antwort geben, die
waren überzeugt, ich hätte ein lästiges Haustier abgeschoben.
Liegt mir heute noch schwer auf dem Gewissen …

Ich habe auch schon mir zugelaufene Katzen im Tierheim abgegeben, ohne jedes schlechte Gewissen. Ich kann nicht alles behalten, was mir so zuläuft.

Hallo,

das was du da beschreibst, ist meiner Meinung nach Betrug. Immerhin hat man euch den Hund ja VERKAUFT, nicht geschenkt. Ohne auf die Erkrankung hinzuweisen. Und nun versucht man offenbar weiterhin, das Tier zu verkaufen … obwohl offenbar weiterhin das Interesse an Hundehaltung besteht.

Also ich würde da gar nicht lange fackeln und zur Polizei gehen.

Schöne Grüße

Petra

Ja aber meinst denn wirklich das der Welpe von dem hier die Rede ist von einem seriösen Züchter kommt?

Böse Überraschungen kann es da genauso geben. Medizinisch
werden die Tiere meist eher notdürftig versorgt, genauer
schaut erst der Arzt hin, den man selbst dafür bezahlt.

Hi,

auch das Tierheim muß den TA bezahlen.

Gruß
Tina