Kranker Weinstock

Hallo liebe Gartenfreunde,
ich habe einfach kein Glück mit dem Weinanbau :slightly_frowning_face:
Vielleicht weiß jemand, was die Pflanze für ein Problem hat, (vielleicht sinds auch mehrere Probleme)
und kann mir einen Tipp geben.

LG

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Servus,

das könnte Phomopsis sein, obwohl die Flecken dafür recht groß und flächig sind. Wenn nicht Phomopsis, dann ein nicht sehr weit von ihr entfernter Schlauchpilz.

Bei Schlauchpilzen ist eine wirksame Bekämpfung fast nur beim Austrieb möglich (Netzschwefel genügt, man braucht da nicht zu Dithane greifen), in diesem Stadium nur begrenzend, indem man die am stärksten befallenen Triebe entfernt.

Bei bereits so weit fortgeschrittenem Befall gibt es nicht viele Fungizide mit kurativer Wirkung - ob etwas davon überhaupt im Hausgarten zugelassen ist, weiß ich nicht. In Frage kommen:

Zorvec Vinabel
Veriphos
Orondis

Schöne Grüße

MM

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  • hab jetzt nochmal ausführlicher geschaut: Ja, alle genannten Mittel haben Zulassungen nur für die Anwendung im gewerblichen Weinbau.

Zum Trost: Der Stock wird nicht geschädigt, lediglich Ertrag und Zuwachs halten sich in Grenzen. 2024 dann Netzschwefel zum Austrieb (ein harmloses Mittel, das in mehreren Bio-Anbauverbänden angewendet werden darf).

Schöne Grüße

MM

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Hallo M.,
danke für deine Antwort.

Ich hatte zuerst die Rebenpockenmilbe in Verdacht, weil es tstsächlich richtige „Blasen“ auf den Blättern wirft.
Das sieht man vielleicht auf den Fotos nicht so gut.
Würdest du das ausschließen?
(Die rötliche Farbe kommt wohl nur wegen der roten Weinsorte)

Aber in diesem großem Umfang?
Und zudem erscheint an manchen Blättern jetzt anscheinend Schimmelbelag, siehe oberes Bild.
LG

Nein, sicher nicht. Du kannst das aber bestätigen oder ausschließen, wenn Du die Unterseite der befallenen Blätter anschaust: Ist auf der Unterseite der verkrümmten „Blasen“ ein dichter, aber kurzer, weißlicher Filz - dichter als das, was oben auf den Blättern zu sehen ist? Dann geht es genau um diese.

Die starken Verfärbungen genau an den Stellen, die zuerst leicht verkrümmt sind und dann regelrecht „Blasen“ machen (ja, ich glaub es gibt kein besseres Wort dafür, obwohl das eine ganz typische und regelmäßige Erscheinung ist) weisen allerdings schon auf einen Schlauchpilz hin, der weißliche Schleier an einigen Blättern oben sind dann die Sporenträger dazu.

Diese „Blasen“ werden wohl, weil sie ziemlich „fleischig“ und leicht anzuzapfen sind und außerdem auch einen gewissen Schutz bieten, ganz gerne von entsprechend spezialisierten Läusen oder anderen wilden Tieren besiedelt - an Wein kenne ich das allerdings überhaupt nicht, aber bei der Kräuselkrankheit am Pfirsich sind praktisch alle, bei Schorf an Apfel und Birne viele verformten, aufgedunsenen Blätter auf der Unter- / Innenseite bewohnt.

Die Rebenpockenmilbe ist so winzig, dass man sie allenfalls mit der Lupe erkennt, aber der Filzbelag, dessen Bildung sie zu ihrem eigenen Schutz provoziert, ist ein klares Merkmal.

Ach ja - wenn das sich bestätigt, hier ein wenig Reklame für den allerersten Importeur von Neemöl in Deutschland, der sich damit bereits beschäftigt hat lange bevor Bayer und Konsorten draufkamen - der biologische Emulgator „Rimulgan“ für Neemöl ist glaube ich eine Entwicklung von ihm.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

vorab, ich bin kein Experte für dieses Problem, dennoch hat mich das Thema interessiert und ich habe das hier gefunden:
https://www.obstzentrum.de/tipps/was-tun-bei-blattgallmilben-bei-weintrauben/
Aprilfisch hat ja schon eine Behandlung vorgeschlagen und die würde hierzu ja auch passen.
Viel Glück!

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Danke euch …
Ich hab jetzt noch mal genauere Fotos gemacht, und bitte um Augenscheinnahme :slightly_smiling_face:

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Und ja, unten ist so eine Art Filz, das war mir schon aufgefallen. Aber ich war mir unsicher, weil er offenbar an stark befallenen Stellen sich auch etwas an den Oberseiten zeigt.

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Ich hab allerdings sogar mit einer ziemlich starken Lupe nichts krabbeln gesehen.
Und seltsamerweise sind die zwei Pflanzen anderer Sorte am etwas entfernten Standort garnicht betroffen.
(Die haben „nur“ Ertragsprobleme🙄)

LG

Servus,

ja, das sind eindeutig Blattgallmilben - der Filz ist übrigens ganz geschickt organisiert, die gut einen bis knapp zwei Zehntelmillimeter kleinen Tiere haben etwa die selbe Farbe wie dieser Filz.

Die unterschiedlich starke Anfälligkeit verschiedener Rebsorten ist auch typisch - in den Württembergischen Anbaugebieten ist die „Diva“ Trollinger für sehr starke Anfälligkeit bekannt. Was genau diese Unterschiede zwischen Rebsorten ausmachen, kann ich nicht sagen.

Das weißliche Gespinst an Blattoberseiten dürfte dann eine Sekundärinfektion mit einem Pilz sein.

Wenn Du jetzt kurz vor Sommer noch was unternehmen willst, kannst Du ruhig Niemöl (Ausbringen immer mit einem geeigneten Emulgator!) einsetzen - das ärgste, was damit passieren kann, ist, dass es nichts bewirkt.

Schöne Grüße

MM

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