Krankschreibung in der zweiten Verlängerung. Wer muss das wissen?

Hallo.

ich wurde im Februar von meinem damaligen Hausarzt für zwei Wochen krankgeschrieben.
Im Anschluss daran habe ich aus praktischen Gründen den Arzt gewechselt und mich dann von einer anderen Ärztin (unter Vorlage der bestehenden Krankschreibung) für zwei weitere Wochen krankschreiben lassen.

Nun hat sich ergeben, dass ich diese Woche bei einer Psychologin/Psychiaterin war, die mir gesagt hat, dass sie mich am kommenden Dienstag für vier weitere Wochen krankschreiben würde.
Ich bin mir nun aber nicht sicher, ob ich ihr mitgeteilt habe, dass es demzufolge die dritte Krankschreibung in Folge wäre.
Auch weiß ich nicht, ob ich zu einer entsprechenden Mitteilung überhaupt verpflichtet wäre.
(Wir haben keinen guten Draht zueinander, weshalb ich befürchte, dass sie womöglich von der angekündigten Krankschreibung wieder Abstand nähme, sollte ich ihr dafür irgendeinen Vorwand liefern).

Kann mir nun irgendwer etwas Konkretes dazu sagen?
Muss man jedem Arzt, von dem man eine Krankschreibung möchte, mitteilen, dass diese Vorgänger hat und wie viele es dann ggfs. wären?

Danke für jede hilfreiche Antwort.

Eine AU Vordatieren ist eigentlich nicht möglich.
Reden wir ausserdem von verschiedenen Erkrankungen und gibt es Lücken zwischen den AU Zeiten?

Weder noch. Als ich bei der erwähnten Psychologin war, wollte die mich für vier Wochen krankschreiben. Mir ist quasi erst auf den letzten Drücker eingefallen, sie darauf hinzuweisen, dass es die VERLÄNGERUNG der bestehenden Krankschreibungen wäre und ich ihr das wohl besser sagen sollte.

Hallo,
wenn es nur um die Verlängerung der bereits bestehenden Arbeitsunfähigkeit geht, dann dürfte das kein Problem sein, allerdings, die Krankenkasse könnte sich etwas darüber wundern, dass in diesem Fall nun schon der dritte Arzt bzw. Ärztin eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellt. Es soll Krankenkassen geben, die ob einer solchen Fallkonstellation schon mal den medizinischen Dienst bemühen, um die Arbeitsunfähigkeit überprüfen zu lassen, aber von der Theorie her, alles okay, solange keine zeitliche Unterbrechung der Arbeitsunfähigkeit vorliegt.
Gruss
Czauderna

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Auch hallo.

Also muss ich der Psychologin nicht mitteilen, dass ich dank ihrer Krankschreibung insgesamt acht Wochen am Stück lang krankgeschrieben bin?

Grüße.

Hallo,
na ja, ich würde das schon machen, sonst könnte sie eine Erstmeldung ausstellen und dann kann das zu Problemen führen. Sie kann aber auch nur dann eine Folgemeldung ausstellen, wenn sie weiß (glauben heißt, nichts wissen), dass bereits eine bestehende Arbeitsunfähigkeit attestiert ist, wobei der Beginn und die Dauer der bestehenden Arbeitsunfähigkeit eher keine Rolle spielt.
Was ist an den 8 Wochen so wichtig?
Gruss
Czauderna

Darf ich da mal dumm zwischenfragen, ohne was zur Lösung des Problems beizutragen? Müsste für eine „Folgebescheinigung“ nicht die Diagnose die gleiche sein? Oder wie wäre das in folgender Konstellation
Dr. Sägeberg schreibt die Susi krank wegen „Grippe“, direkt im Anschluß kommt Dr. Hein und schreibt sie wegen „Magen-Darm“ krank und nun tritt Dr. Nahtlos auf die Bühne und bescheinigt „Psychomacke“. Wie gesagt, das alles in direkter Folge, das wären doch alles drei Erstbescheinigungen, oder?

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Nochmal hallo.

Dass es eine Folgebescheinigung ist, weiß sie nun ja, da ja deshalb der Termin der Ausstellung auf den kommenden Dienstag verlegt wurde.
Nur lässt man sich ja nicht alle Nase lang für insgesamt zwei Monate krankschreiben. Und mir ist schon ein wenig mulmig bei dem Gedanken, dass ich damit die dritte Krankschreibung in Folge bekomme, ohne dass sich diese Ärztin dessen bewusst ist.
Aber wie angedeutet würde ich sie darüber auch nur in Kenntnis setzen, wenn ich das MÜSSTE.

Und nochmal Grüße.

Ich wurde zwar nicht angesprochen, möchte aber darauf hinweisen, dass es um drei Mediziner mit unterschiedlichen Fachgebieten handelt.
Ich bin wegen Burnouts zu meinem damaligen Hausarzt (einem Internisten) gegangen, dann zur Verlängerung der Krankschreibung zu einer praktischen Ärztin und zum Schluss, für die dritte Verlängerung, zu einer Psychologin/Psychiaterin.
D. h. dass die ersten beiden natürlich keine so ganz konkrete Diagnose erstellen konnten, aber in etwa zum gleichen Schluss kommen mussten.

Hallo,
nein, müsste nicht, denn es kann sich ja durchaus um eine hinzugetretene Erkrankung handeln mit einer anderen Diagnose. Auch bei deinem Beispiel kann es sich trotz der unterschiedlichen Diagnose um eine durchgehende Arbeitsunfähigkeit handeln. Wären es jedes Mal Erstbescheinigungen, dann könnte es bei Unterbrechungen ggf. auch jeweils wieder zu Entgeltfortzahlungsanspruch durch den Arbeitgeber kommen, oder im Extremfall auch zu der Sachlage, dass es kein Krankengeldanspruch mehr gibt, wenn kein Arbeitgeber vorhanden ist.
Gruss
Czauderna

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Hallo,
warum sollte sich die Ärztin dessen bewusst sein und warum sollte das an ihrer Auffassung etwas ändern. Sie, und übrigens nur sie allein, entscheidet in diesem Moment, dass du arbeitsunfähig bist aufgrund ihrer Diagnose, denn sie stellt dir diese Bescheinigung nicht aus, weil du es so möchtest, sondern weil sie es für notwendig hält. Was vorher war und wie viel andere Behandler/innen Meldungen ausgestellt haben, das muss sie nicht interessieren. Wichtig für Sie sollte nur sein, stellt Sie eine Erstbescheinigung aus oder eine Folgebescheinigung.
Gruss
Czauderna

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Wieder hallo.

Nun, sie ist sich dessen bewusst, weil ja eben deshalb der Termin der Krankschreibung von der auslaufenden auf die kommende Woche verschoben wurde.
Dann lass ich es dabei bewenden und nehme von ihr hoffentlich nächste Woche die neue Krankschreibung entgegen (falls sie es sich zwischenzeitlich nicht anders überlegt hat).

Danke und nochmals Grüße.

Hast Du da solche Bedenken? Ich glaube, wenn Du Dich ausgebrannt fühlst, und zwei Ärzte das genau so sehen, sollte Nummer 3 kein Problem damit haben. Was Du aber bedenken solltest, dass dieses Misstrauen sicher nicht die Basis für eine gute Zusammenarbeit mit dieser Ärztin ist. Vielleicht müsstest Du Dich auf die Suche nach Dr. Vier machen?

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Diese Bedenken habe ich seit dem Gespräch, bei dem die Chemie von Anfang an nicht gestimmt hat.
Die anderen Ärzte haben mir die Krankmeldung jeweils nach einem kurzen Gespräch ausgestellt. Wie sollte ein Allgemeinmediziner auch einen Burnout diagnostizieren?
Und ich habe nicht vor, diese Psychologin über die Krankschreibung hinaus jemals wieder aufzusuchen. Ihr Patient werde ich sicher nicht.
(Mal abgesehen davon bin ich zum Arzt, weil ich unzumutbar viel Arbeit bekommen habe und diesbezüglich nach einem Ausweg suche; meine Psyche ist also weniger das Problem).
Aber danke für den Tipp.

Ganz unabhängig von den Zettelchen für den Arbeitgeber: Das ist nicht nur, aber ganz besonders in dieser Branche der Medizin eine ganz, ganz schlechte Basis.

Vor dem Sortieren der gelben Zettelchen hätte das für mich an Deiner Stelle eine viel höhere Prioriät, dass ich einen Facharzt finde, mit dem ich auf gleicher Welllenlänge kommunzieren kann. Und ja, es gibt sie.

Und noch eine kleine Huldigung dem allerheiligsten Erfahrungswissen: In meiner persönlichen Umgebung gibt es eine Psychotikerin, die seit einem Umzug vor ungefähr zwanzig Jahren genau so lange nach einem Facharzt gesucht hat, der sie dort abholen kann, wo sie steht, und mit dessen Begleitung sie dorthin kommen kann, wo sie möchte. Und was tut Gott? Vor einem halben Jahr hat sie einen gefunden.

In diesem Sinne

MM

Ist in meinem Fall überflüssig, da ich keinerlei psychologische oder psychiatrische Behandlung brauche oder wünsche.
Ich brauche nur einen Ausweg aus dem nicht mehr hinnehmbaren Arbeitsstress.
Und die Krankschreibungen sind da sowohl eine Notbremse, ein Warnsignal an den Arbeitgeber als auch ein erster Schritt.
Was das nun folgende betrifft, bin ich bereits im Gespräch mit der Gewerkschaft (bin extra deswegen eingetreten) und befinde mich in einem Spezialprogramm meiner Krankenkasse, zu dem auch Sozialarbeiter gehören.

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Das sind sie nicht. Sie sind Urkunden zum Nachweis der Arbeitsunfähigkeit wegen einer Erkrankung, wenn diese nach Dafürhalten des ausstellenden Arztes gegeben ist.

Schöne Grüße

MM

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Wie wär‘s mit der Suche nach einer neuen Stelle und Kündigung der alten?

Warum glaubst du, dass sich der Arbeitgeber von den AU-Bescheinigungen beeindrucken lässt? Und welche Rolle genau soll die Gewerkschaft dabei spielen?

auch uneigentlich nicht. Davon war aber auch gar keine Rede - vielleicht solltest Du Dich eher mit Dingen beschäftigen, die Du verstehst.

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Hallo,
was meint Ihr damit ? - Ich meine nämlich, dass ein Vordatieren schon möglich sein kann, also Ausstelldatum (Feststellung) vor Beginn einer Arbeitsunfähigkeit - nur mal allgemein, also jetzt nicht speziell auf diesen Fall bezogen.
Gruss
Czauderna