Hallo,
Ich vermute mal, Du hast nicht sorgfältig genug formuliert.
Erst schreibst Du, dass Du Kritik und Zweifel an der
Wissenschaft forderst (also externe Kritik) danach aber immer
nur auf die Kritik an den wissenschaftlichen Theorien Bezug
nimmst. Diese „interne Kritik“ ist aber geradezu das Wesen
wissenschaftlichen Denkens und eben NICHT die Kritik an der
Wissenschaft an sich!
Selbstverständlich halte ich (entsprechend unserer ursprünglichen Fragestellung) auch (!) externe Kritik für absolut notwendig und verstehe auch nach wie vor nicht, warum dies hier gleich panikartig verteufelt (sic!) wird.
Die Frage nach dem Wahrheitsanspruch von Wissenschaft, besser gesagt einigen Wissenschaftlern, ist immer gerechtfertigt. Zumindest mE kann Wissenschaft niemals etwas über d-i-e- Wahrheit aussagen, übrigens, bevor man mich hier wieder in eine Ecke stellen will, mE kann das auch keine Weltanschauung.
Selbstverständlich darf eine GEsellschaft auch externe Wissenschaftskritik üben. Sie darf Mittel und Wege wissenschaftlicher Forschung hinterfragen. Das Individuum darf sie auch ablehnen, also auch aus weltanschulichen Gründen. Hier geht es dann um gesellschaftliche Prozesse, die demokratisch zu führen sind.
Eine Gesellschaft muss sich z.B. über die Frage von Tierversuchen einig sein, sie darf auch von Wissenschaftlern Rechenschaft fordern. Sie hat dann eine Entscheidung zu fällen, die dann von allen zu respektieren ist.
Ich bin keine
Naturwissenschaftlerin,
Ich rein zufällig schon 
habe mich aber von ebensolchen davon
unterrichten lassen, dass z.B. Darwin (um beim Thema selbst zu
bleiben) seine Theorien auf einer - von heute aus gesehen -
recht schwachen Basis aufgestellt hat, deren Beweis im
naturwissenschaftlichen Sinne eben auch erst durch die
Entdeckung neuer Methoden erbracht werden konnte.
Die Evolutionstheorie war (wie z.B. auch die
Relativitätstheorie von Einstein oder die Plattentektonik)
eine „kühne Theorie“ die aufgrund einer damals geringen
Datenbasis eine geradezu revolutionäre Aussage gemacht hat.
Dass sie sich als sehr stark erwiesen hat, spricht für ihre
Qualität.
Wie nett, dass Du also bestätigst, was ich gehört habe (was Du vielleicht auch nur wolltest).
Eine Theorie aufgrund einer schmalen Datenbasis muss nicht
schlecht sein, sofern sie den Anforderungen für eine Theorie
genügt.
Und wie gut, dass ich das nicht behauptet habe.
Ich danke Dir für die BEstätigung meiner Aussage, dass also - in diesem Falle nicht nur interne Kritik - die Naturwissenschaft herausgefordert hat, eine Theorie noch besser zu beweisen. Wir sind und also immer noch wunderbar einig, dass Zweifel immanent zum wissenschaftlichen Forschen dazugehört.
Naja, vielleicht kommt hier noch einer dazu, der schreibt, dass ich etwas anderes gemeint habe, als ich geschrieben habe, um dann zu bestätitigen, was ich schrieb.
In den Geisteswissenschaften gilt so etwas dann als methodisch falsch.
Grüße,
Taju