Hallo,
Ach, was soll hier Hysterie sein?
Hysterisch nenne ich es, wenn man jede Diskusion gleich als
Hysterie abtut und damit andere Diskutanten abqualifiziert.
Tatsächlich habe ich ursprünglich „Hysterie“ auf die in den verlinkten Artikeln genannten Positionen bezogen. Die Informationen sind derart widersprüchlich, dass ich zumindest eine emotionale Reaktion (die ich sofort teile, sollte tatsächlich das Kultusminierium Kreationismus als der Evolutionstheorie gleichzustellende Alternative vorsehen), gemeinhin also eine „hysterische“, nicht angebracht.
Tatsächlich aber halte ich Deine Reaktion auf mein Psting für emotional überzogen, da Du mir offensichtlich eine Haltung unterstellt hast und aufgrund dieser meine Aussagen dann gegen mich verwendet hast, die ich - nicht nur nicht habe, sondern nicht zuletzt durch meine „Klarstellungen“ explizit ausschließen wollte.
Ich habe lediglich unter Hinweis auf den Spiegel-Artikel
gefragt, ob - ganz eventuell - vom hessischen
Kultusministerium etwas anderes gemeint gewesen sein könnte.
Schon zur Abwehr eigenartiger Interpretation dessen, was ich
meinte, habe ich ja einige Klarstellungen hinzugesetzt.
Wenn Du es anders meist, warum diskutierst Du dann erstmal wie
ein Esoteriker mit nicht spezifisierter Kritik an der
Wissenschaft?
Das habe ich nicht getan.
Vielmehr hier ein Zitat aus meinem ersten Posting:
oder daß dieses Thema ausgerechnet im Biologieunterricht
diskutiert werden soll. Wäre dafür nicht so etwas wie
Religionsunterricht oder Gesellschaftskunde der richtige Ort?
Zumindest nach dem Spiegel-Artikel ist das wohl auch so gedacht.
Das fände ich tatsächlich sinnvoll, wenn die Schüler solche Themen
fachübergreifend besprechen. Allein die historischen Auswirkungen der
Darwinschen Theorien sind doch interessant! Und wie schön wäre es,
wenn jemand in der Schule dann auch mal Darwin lesen würde!
Für mich ist Kritik an den Methoden der Wissenschaft nicht
gleichzusetzen mit Kritik an der Ethik von Wissenschaftlern!
Wenn es um letztere geht muß man sicher sehr kritisch sein.
Was aber hat das mit der Ursprungsfrage zu tun? - Nix !
Mit meinem ersten Posting (um mich zu wiederholen) habe ich lediglich darauf aufmerksam machen wollen, dass wir vielleicht etwas schlecht infomiert sind, da die Journalisten uns widersprüchlich informieren. Diese schlechte Information könnte nun dazu führen, jemand behaupte „In Hessen soll in Bio Kreationismus gelernt werden“ - ein aus den vorliegenden Informaionen schneller, eventuell aber auch falscher und daher überzogener Schluss.
Wenn man über den Wahrheitsgehalt von Evolutionstheorie und
Kreationismus diskutiert, ist die Ethik von Genmanipulationen
oder biolog. Kampfstoffen erstmal nicht das Thema.
Ich jedenfalls wollte nicht über den Wahrheitsgehalt der Evolutionstheorie diskutieren und habe dies auch zu keinem Zeitpunkt getan.
Ja natürlich, das muß letzlich alles mal thematisiert werden.
Aber dann doch bitte im entsprechenden Zusammenhang und nicht
so, daß als Option zu wissenschaftlicher Methodik irgendwelche
religösen Theorien angeboten werden.
Letzteres habe ich nie gefordert! Ersteres habe ich als eine mögliche Interpretation der uns vorliegenden Informationen vorgestellt.
Nein, das war nicht das Thema !
Das Thema war die Frege, Ob im Unterrricht zusätzliche zur
wissenschaftlichen Lehrmeinung irgendwelche religiösen
Hypothesen
als alternative Erkenntis dargestellt werden sollen und wenn
ja,
wie das erfolgen könnte.
Du kannst mir ja meinetwegen vorwerfen, das Thema verfehlt zu haben.
Da uns aber ein Artikel als Grundlage der Diskussion dargeboten wurde, darf ich dann nicht, wie bei jedem anderen Thema auch, erst einmal die Diskussionsgrundlage, erst recht, wenn sie derart widersprüchlich ist, hinterfragen?
Für mich persönlich ist es jedenfalls (das habe ich in meinem ersten Posting schon dargestellt) überhaupt gar keine Frage, dass Kreationismus nichts im Biologieunterricht zu suchen hat. Insofern habe ich auch die von der Ursprungsposterin erbetene Meinungsäußerung abgegeben.
Da kann man sich nicht mal eben auf die andere Seite schlagen.
Auf was für eine Seite?
Auch die Ehtikdiskussion gehört natürlich mit zur
Wissenschaft,
aber die Alternative kann doch nicht Religion sein.
Auch wenn Du es selbst nicht so dargestellt haben willst, in
diesem
Brett wird es aber leicht so angenommen.
Diese Alternative wurde von mir jedenfalls noch nie aufgestellt.
wäre das eben jener verengter Wissenschaftbegriff.
Nein, aber die Ethik in jeder Diskussion als Geisel
herzunehmen,
um Naturwissenschaft zu diskreditieren bringt auch nix.
Das habe ich nie getan.
Kreationismus versteht sich übrigens auch naturwissenschaftlich , nicht ethisch:wink:
Ich hoffe doch mal, dass Du das nicht mir unterstellen willst?
Es tut mir leid, aber „Zweifel“ ist, wie schon erwähnt,
Grundprinzip aller Wissenschaftlichkeit.
Ja, wenn es als Zweifel an der Erkennis daherkommt.
Leider hatte ich den Eindruck, daß es als prinzipieller
Zweifel
an der wissenschaftlichen Methodik daher kommt.
Was an meinen Worten lässt Dich das annehmen? Und was soll ich gegen Deinen Eindruck, ich meinte es anders als ich sage, ändern, wenn meine eigenen Worte den Eindruck nicht ändern können?
Die Unkenntnis eigener Religions- und Geistesgeschichte im
heutigen Europa führt dann zusätzlich zu einer fatalen
Identifizierung abendländischen Christentums mit einer
historisch gesehen hier nicht verwurzelten (weltanschaulichen)
christlichen Bewegung.
Ob das zutrifft? Zu welcher waren denn die Kennnise über
eigene Religions- und Geistesgeschichte größer?
Sagen wir mal so: Zumindest das sogenannte gebildete Bürgertum protestantische Prägung (das rk kenne ich diesbezüglich nicht) wäre vor 30 Jahren, selbst bei absolut antikirchlicher Haltung, nicht auf die Idee gekommen, Kreationismus sei eine „Christliche Wissenschaft“.
Heutzutage muss man sich, nur weil man Theologe ist, gleich damit herumärgern, dass man für kreationistisch, homophob, biblizistisch gehalten wird…
Fazit:
Wir beide scheinen mE keine Differenzen zu haben, ob Kreationismus u.ä. in einem naturwissenschaftlichen Unterricht gelehrt werden sollten: Nein.
Ist Kreationismus Wissenschaft: Nein.
Wenn wir aber darüber diskutierten, ob wir es gut finden, dass Hessen nun den Kreationismus auf den Lehrplan stellen will, bleibe ich dabei, dass die bisherigen Informationen auch anders verstanden werden können.
Grüße,
Taju