Kreationismus im Biologieunterricht

Hallo,

das

http://www2.netdoktor.de/nachrichten/index.asp?y=200…

habe ich gerade gelesen. Ich weiß nicht, was mich mehr schockiert, daß es Menschen gibt, die ernsthaft in Erwägung ziehen, daß die moderne Wissenschaft schlicht die Unwahrheit sagt, oder daß dieses Thema ausgerechnet im Biologieunterricht diskutiert werden soll. Wäre dafür nicht so etwas wie Relogionsunterricht oder Gesellschaftskunde der richtige Ort? Im Biologieunterricht diskutiert, bekommt das Thema sofort eine Wertung. Und ich bezweifele auch nach der Aussage des Ministeriumssprechers: „Evolution ist Plicht, der Rest ist Kür“, daß das Thema wirklich kritisch betrachtet wird, nach dem Motto, es gibt da was, das ihr sicher auch zu hören bekommt, wir möchten euch darauf vorbereiten.

Persönlich finde ich es schlimm, heutzutage, wo wir wahrlich genügend andere Probleme haben, auf dieser Ebene wieder in die Zeit knapp nach der Steinzeit zurück zu fallen.

An dieser Stelle nicht ganz ernstgemeint

http://de.wikipedia.org/wiki/Fliegendes_Spaghettimon…

Ich bin jedenfalls auf eure Meinungen sehr gespannt.

Beste Grüße

Avera

Auch hallo.

, daß es Menschen gibt, die ernsthaft in Erwägung
ziehen, daß die moderne Wissenschaft schlicht die Unwahrheit
sagt,

Sind diese Menschen selbst Wissenschaftler ? Aber diese scheinen
wohl darauf zu spekulieren, dass man der Wahrheit auch auf anderen
Wegen zu Leibe rücken kann als ‚nur‘ durch Wissenschaft.

oder daß dieses Thema ausgerechnet im Biologieunterricht
diskutiert werden soll. Wäre dafür nicht so etwas wie
Religionsunterricht oder Gesellschaftskunde der richtige Ort?

Zumindest gibt es dort eine FAQ zu diesem Thema: FAQ:1971

mfg M.L.

Hallo,

das

http://www2.netdoktor.de/nachrichten/index.asp?y=200…

oder daß dieses Thema ausgerechnet im Biologieunterricht

diskutiert werden soll.

Genau das wollen diese Leute

Wäre dafür nicht so etwas wie
Relogionsunterricht oder Gesellschaftskunde der richtige Ort?

Genau das wollen sie nicht, da es ihnen um den absoluten Vorrang der Religion vor den Naturwissenschaften und die buchstabengetreue Auslegung/Anwendung religiöser Texte wie der Bibel in allen Lebensbereichen geht.

Im Biologieunterricht diskutiert, bekommt das Thema sofort
eine Wertung.

Klar, ist ja beabsichtigt (s. o.)

Und ich bezweifele auch nach der Aussage des
Ministeriumssprechers: „Evolution ist Plicht, der Rest ist
Kür“, daß das Thema wirklich kritisch betrachtet wird, nach
dem Motto, es gibt da was, das ihr sicher auch zu hören
bekommt, wir möchten euch darauf vorbereiten.

da siehst Du, wieviel Einfluß diese religiösen Fundis auch in D schon haben.

Persönlich finde ich es schlimm, heutzutage, wo wir wahrlich
genügend andere Probleme haben, auf dieser Ebene wieder in die
Zeit knapp nach der Steinzeit zurück zu fallen.

da bin ich bei Dir. Für mich unterscheiden sich die religiösen Fanatiker aller Fraktionen in ihren intoleranten Denkstrukturen nicht all zu sehr voneinander. Manche versuchen es halt dann mit Gewalt (was kein Privileg der Islamisten ist > siehe Nordirland) manche mit schleichender Einflußnahme wie die Kreationisten. Gefährlich für eine offene, demokratische Gesellschaft sind sie alle.

An dieser Stelle nicht ganz ernstgemeint

http://de.wikipedia.org/wiki/Fliegendes_Spaghettimon…

Ich bin jedenfalls auf eure Meinungen sehr gespannt.

Beste Grüße

Avera

&Tschüß

Wolfgang

Hi

Wir hatten Kreationismus auch im Biologieunterricht… als absoluten Unsinn abgetan.
Wir sind mit Gruppenarbeit von Antike, über Leonardo da Vinci, über Lamarck, bis Darwin gegangen und haben dabei Kreationismus kurz als dass angerissen was er ist - eine rein religiöse, wissenschaftlich gesehen vollkommen unrationale Theorie von Menschen, die zwanghaft was zu Glauben brauchen und dafür auch bereit sind, die wildesten Theorienkonstrukte zu glauben, hauptsache, sie sind anders als der „normale“ Mensch, der an die Evolution glaubt. (Glauben, weil, so viele „Beweise“ wir auch haben, die Evolution nach Darwin eine Theorie ist und wohl auch bleiben wird, bis wir die Zeitmaschine erfinden).

So und nicht anders sollte Kreationismus im Bio-Unterricht behandelt werden, ansonsten hat er dort nix zu suchen.
Noch nichtmal im Religionsunterricht, es ist schließlich *Religions*unterricht, und nicht Missionierungsunterricht.

lg

Kate

Jedem seine Schöpfkelle, und ab die Pssss!
Wasssisss hiieer?!

Booa eh, hä?! Mein´ Glauben zerstören wollen??? Isssjawoohl echt´ Schwachsinn. Die Religion lass ich Euch gerne, viel zu brav. Was man sieht isss dann einfach schon daaaa! Seeht doch!!! Von wegen Natua un so´n Kokolores. Muss man nehmen sonst nimmts n´anderer. Sicher, kommt alles wohl von irgendwo her, Mäensch! Geehh mal innen Goddesdient, dann geht Dir ´n Licht auf. Hähähö. Höör ma: Mein Glaube ist mir heilig. Soll´n sich die Evolutionsapotheker ihren Stoff mit Alkohlfusel in ihre Suffköppe ballern. Ich schwör noch auf die gute alte Schöpf´theorie. Ist doch einfacher so. Glaub´s oder wwolllder net glauben? Hängt von der Wahhhrrnnehmung ab. Ach! Eins noch: Der Glaube macht Religion regelrecht überflüssig, soo´n richtiger geiler Glaube dröhnt dermaßen durch, alles andere is dagegem nur Religionsfusel. Mit der ´Glaubens-Kelle´ geht es doch viel leichter. Bin ich denn blööd oder was? Is doch alles tittengeil eh, wetten? Ab die Psssss! Amen.

guvo

Hallo,
es tun sich eigenartige Fronten auf, so sehe ich das bislang auch in diesem Fall, und zwei Seiten, die ME gar nicht auf zwei gegensätzlichen stehen, gehen doch arg hysterisch miteinander um.
Jedenfalls hört sich für mich der Fall nach
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,445487,00…
etwas anders an.

Ich weiß nicht, was mich mehr
schockiert, daß es Menschen gibt, die ernsthaft in Erwägung
ziehen, daß die moderne Wissenschaft schlicht die Unwahrheit
sagt,

Mich persönlich würde es schockieren, wenn es Menschen ernsthaft in Erwägung zögen, die moderne Wissenschaft sage schlicht die Wahrheit!
Das ist so ein Teil der Hysterie: Ein gesundes Mistrauen gegen Wissenschaft wird dann gleich als Wissenschaftsfeindlichkeit eingestuft. Dabei kommt Wissenschaft nur weiter, wenn ich immer wieder in Zweifel ziehe…
Gut, dass sich manche Wissenschaftler nicht von der Modernität der Erforschung des Zusammenhangs von Physigionomie und Charakter haben blenden lassen (wenn auch viel zu spät!).

oder daß dieses Thema ausgerechnet im Biologieunterricht
diskutiert werden soll. Wäre dafür nicht so etwas wie
Religionsunterricht oder Gesellschaftskunde der richtige Ort?

Zumindest nach dem Spiegel-Artikel ist das wohl auch so gedacht. Das fände ich tatsächlich sinnvoll, wenn die Schüler solche Themen fachübergreifend besprechen. Allein die historischen Auswirkungen der Darwinschen Theorien sind doch interessant! Und wie schön wäre es, wenn jemand in der Schule dann auch mal Darwin lesen würde!

Im Biologieunterricht diskutiert, bekommt das Thema sofort
eine Wertung. Und ich bezweifele auch nach der Aussage des
Ministeriumssprechers: „Evolution ist Plicht, der Rest ist
Kür“, daß das Thema wirklich kritisch betrachtet wird, nach
dem Motto, es gibt da was, das ihr sicher auch zu hören
bekommt, wir möchten euch darauf vorbereiten.

Sich mit den weitreichenden Impikationen, historisch, politisch, philosophisch der Kreationisten zu beschäftigen, wozu auch die Fähigkeit gehört, einen differenzierten Wissenschaftsbegriff zu entwickeln (was vielleicht gerade einige Naturwissenschaftler heutzutage nötig hätten, wenn sie einen verengten haben), wäre schon eine Kür, oder?

Zur Klarstellung: Ich persönlich halte weder ID noch Kreationismus noch sonst irgendetwas in dieser Art für eine der Evolutionstheorie in irgendeiner Art gleichzustellende „Theorie“.
Allerdings ist ebenso weder ID noch Kreationsimus in irgendeiner Weise vereinbar mit dem Selbstverständnis abendländisch-christlicher Theologie.
Dennoch sind selbige Phänomene einer globalisierten und einer uns und unsere Zukunft sicherlich betreffenden Welt.

Persönlich finde ich es schlimm, heutzutage, wo wir wahrlich
genügend andere Probleme haben, auf dieser Ebene wieder in die
Zeit knapp nach der Steinzeit zurück zu fallen.

Das mit der Steinzeit ist zwar falsch (immerhin hat erst die Schöpfungsgeschichte bzw. deren frühchristliche Auslegung den reichen Schatz antiker naturwissenschaftlicher Forschung - ohne die dann ja auch Darwin nicht denkbar wäre - ermöglicht), aber gerade die Forderungen von Kreationisten und Co sind wahrscheinlich durchaus ein Ausdruck der Probleme unserer Zeit.

Grüße,
taju

Hallo,

Jedenfalls hört sich für mich der Fall nach
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,445487,00…

Ich weiß nicht, was mich mehr
schockiert, daß es Menschen gibt, die ernsthaft in Erwägung
ziehen, daß die moderne Wissenschaft schlicht die Unwahrheit
sagt,

Mich persönlich würde es schockieren, wenn es Menschen
ernsthaft in Erwägung zögen, die moderne Wissenschaft sage
schlicht die Wahrheit!

Wissenschaft als solche sagt gar nix.
Menschen sagen etwas, das muß aber nicht immer die Wahrheit sein.
Anspruch jeder Wissenschaft ist allerdings das Streben nach Wahrheit.
Moderne Wissenschaft hat dazu Methoden entwickelt, die es ermöglichen
Erkenntisse zu überprüfen und Ergebnisse zu reproduzieren.

Im Gegensatz dazu gibt es Leute, die irgendwelche Dogmen aus
Märchenbüchern hernehmen, daraus ein Gedankengebäude entwickeln
und dies dann Schüler als alternative Wahrheit vorsetzen wollen…

Das sind gute Gründe, Wissenschaften und im speziellen Fall
Naturwissenschaften von Religion und religiösen Glauben gut
sichtbar zu trennen.

Das ist so ein Teil der Hysterie: Ein gesundes Mistrauen gegen
Wissenschaft wird dann gleich als Wissenschaftsfeindlichkeit
eingestuft.

Wozu soll denn Mißtrauen gegen Wissenschaft den hier betragen ???

Es geht bei der Diskussion doch nicht um die Ethik der Anwendung
wissenschaftlicher Erkenntnisse sondern einzig um die Frage
der Art und Weise von Erkennisgewinn, Überprüfbarkeit und
Reproduzierbarkeit.

Oft genug wird einfach aus Dummheit und religösem Eifer ignoriert,
daß Wissenschaftliche Methoden selbst dafür sorgen, daß Fehler
und Unwahrheiten von Wissenschaftlern selbst erkannt werden.
Der Einzelfall wird aufgemotzt und dazu benutzt, einen General-
verdacht gegen alle (Natur-)Wissenschaften zu publizieren.

Dabei kommt Wissenschaft nur weiter, wenn ich
immer wieder in Zweifel ziehe…

Ahja, schön gesagt aber nur um dann doch generelle Zweifel an
den Wissenschaften zu schüren. Sehr beliebtest Mittel, um
völlig unhaltbare Methoden und deren Ergebnisse den Anschein
von doch möglicher Seriösität zu geben. Damit kann man gut
Köpfe vernebeln.

Gut, dass sich manche Wissenschaftler nicht von der Modernität
der Erforschung des Zusammenhangs von Physigionomie und
Charakter haben blenden lassen (wenn auch viel zu spät!).

Hä ???

oder daß dieses Thema ausgerechnet im Biologieunterricht
diskutiert werden soll. Wäre dafür nicht so etwas wie
Religionsunterricht oder Gesellschaftskunde der richtige Ort?

Sich mit den weitreichenden Impikationen, historisch,
politisch, philosophisch der Kreationisten zu beschäftigen,
wozu auch die Fähigkeit gehört, einen differenzierten
Wissenschaftsbegriff zu entwickeln (was vielleicht gerade
einige Naturwissenschaftler heutzutage nötig hätten, wenn sie
einen verengten haben), wäre schon eine Kür, oder?

Na besser als gar keinen.

Außerdem gehts immer noch um den Biologieuntersricht in der
Schule und nicht um Wissenschaftsethik im Philosophiestudium.

Das mit der Steinzeit ist zwar falsch (immerhin hat erst die
Schöpfungsgeschichte bzw. deren frühchristliche Auslegung den
reichen Schatz antiker naturwissenschaftlicher Forschung -
ohne die dann ja auch Darwin nicht denkbar wäre - ermöglicht),
aber gerade die Forderungen von Kreationisten und Co sind
wahrscheinlich durchaus ein Ausdruck der Probleme unserer
Zeit.

Ahja, welche Forderungen irgendwelcher leute sind dan dann
kein Ausdruck der Probleme unserer Zeit ?

Gruß Uwi

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Hallo Uwi,
Deine Reaktion auf mein Posting scheint mir Ausdruck ebensolcher Hysterie zu sein - jedenfalls habe ich nicht den Eindruck, Du hast gelesen, was ich geschrieben habe.
Ich habe lediglich unter Hinweis auf den Spiegel-Artikel gefragt, ob - ganz eventuell - vom hessischen Kultusministerium etwas anderes gemeint gewesen sein könnte.
Schon zur Abwehr eigenartiger Interpretation dessen, was ich meinte, habe ich ja einige Klarstellungen hinzugesetzt.

Mich persönlich würde es schockieren, wenn es Menschen
ernsthaft in Erwägung zögen, die moderne Wissenschaft sage
schlicht die Wahrheit!

Wissenschaft als solche sagt gar nix.
Menschen sagen etwas, das muß aber nicht immer die Wahrheit
sein.
Anspruch jeder Wissenschaft ist allerdings das Streben nach
Wahrheit.

Völlig richtig, aber eben weil Wissenschaft immer von Menschen betrieben wird, ist Ihrem Wahrheitsanspruch immer auch mit Misstrauen zu begegnen. Sobald ich als Wissenschaftlerin dieses Misstrauen geben mich selbst nicht mehr aufrecht erhalte, bin ich keine mehr.

Moderne Wissenschaft hat dazu Methoden entwickelt, die es
ermöglichen
Erkenntisse zu überprüfen und Ergebnisse zu reproduzieren.

So wollen wir doch festhalten, dass dies schon die antike Wissenschaft getan hat.

Im Gegensatz dazu gibt es Leute, die irgendwelche Dogmen aus
Märchenbüchern hernehmen, daraus ein Gedankengebäude
entwickeln
und dies dann Schüler als alternative Wahrheit vorsetzen
wollen…

Da es Dogmen im engeren Sinne des Wortes nur im Christentum gibt, so sei der Wissenschaftlichkeit halber festgehalten, dass die Bibel literarisch kein Märchenbuch ist.
Und bevor etwas unterstellt wird: Sie ist weder ein naturwissenschaftlicher noch ein historischer Tatsachenbericht noch lag dies je in ihrer Konzeption.
Dogmata entsprechen selbstverständlich nicht mehr unserem heutigen Wissenschaftsbegriff (da nicht voraaussetzunglos), ihre Entwicklung selbst aber ist durchaus mit Hilfe philosophischer Methodik entstanden.
Es gibt im Übrigen kein Dogma des Kreationismus.
Selbstverständlich gibt es eine ebensolche Theorie, die wiederum zur Stützung anderer Dogmata entwickelt wurde.

Das sind gute Gründe, Wissenschaften und im speziellen Fall
Naturwissenschaften von Religion und religiösen Glauben gut
sichtbar zu trennen.

Ich verweise hier mal auf einen alten Artikel von mir:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
(zur Klarstellung: um Dir beizupflichten).

Das ist so ein Teil der Hysterie: Ein gesundes Misstrauen gegen
Wissenschaft wird dann gleich als Wissenschaftsfeindlichkeit
eingestuft.

Wozu soll denn Mißtrauen gegen Wissenschaft den hier betragen
???

Angesichts der zunehmenden Bedeutung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse im Hinblick auf die Entwicklung unserer Gesellschaft halte ich methodischen Zweifel auch gesellschaftlich für angebracht.
In meinem Versuch, die rudimentären Informationen, die wir hier aus zwei Artikeln über den Sachverhalt „Hessisches Kultusminierium“ haben, positiv zu interpretieren, hieße das, dass ich es für sinnvoll erachten würde, nach einer Besprechung im Biologieunterricht beiwpielsweise die Auswirkung der Genforschung auch im Politik-, Geschichts- und Religionsunterricht zu besprechen.

Es geht bei der Diskussion doch nicht um die Ethik der
Anwendung
wissenschaftlicher Erkenntnisse sondern einzig um die Frage
der Art und Weise von Erkennisgewinn, Überprüfbarkeit und
Reproduzierbarkeit.

Wenn Du letzteres einzig als Inhalt eines naturwissenschaftlichen UNterrichts definierst, wäre das mE eben jener verengter Wissenschaftbegriff. Gerade wenn wir uns gesellschaftlichen Fragestellungen nähern, ist ein methodischer (und damit wissenschaftlicher) Zugang umso notwendiger, damit nicht alles in Geschrei ausartet.

Dabei kommt Wissenschaft nur weiter, wenn ich
immer wieder in Zweifel ziehe…

Ahja, schön gesagt aber nur um dann doch generelle Zweifel an
den Wissenschaften zu schüren. Sehr beliebtest Mittel, um
völlig unhaltbare Methoden und deren Ergebnisse den Anschein
von doch möglicher Seriösität zu geben. Damit kann man gut
Köpfe vernebeln.

Ich hoffe doch mal, dass Du das nicht mir unterstellen willst?
Es tut mir leid, aber „Zweifel“ ist, wie schon erwähnt, Grundprinzip aller Wissenschaftlichkeit. Und nur weil irgendjemand unter Absehung aller anderen wissenschaftlichen Methoden daraus eine pseudowissenschaftliche Begründung für eine neue Theorie macht, musst Du entweder mit mir alle Wissenschaftler verdammen, oder uns unsere Arbeit tun lassen.

Das mit der Steinzeit ist zwar falsch (immerhin hat erst die
Schöpfungsgeschichte bzw. deren frühchristliche Auslegung den
reichen Schatz antiker naturwissenschaftlicher Forschung -
ohne die dann ja auch Darwin nicht denkbar wäre - ermöglicht),
aber gerade die Forderungen von Kreationisten und Co sind
wahrscheinlich durchaus ein Ausdruck der Probleme unserer
Zeit.

Ahja, welche Forderungen irgendwelcher leute sind dan dann
kein Ausdruck der Probleme unserer Zeit ?

Kreationismus und ID sind Ausdruck einer vornehmlich US-amerikanischen, pritanisch-pietistischen Bewegung („Wiedergeborene Christen“), die es nicht nur bis in die höchste politische Klasse der Staaten gebracht haben, sondern religiös-kulturimperialistisch derzeit auch in Europa Fuß fassen.
Wenn d-a-s kein Problem unserer Zeit ist (und Deine Reaktion hier zeigt doch, dass Du das auch für ein Problem hältst), weiß ich nicht, welches wir sonst haben.
Die Unkenntnis eigener Religions- und Geistesgeschichte im heutigen Europa führt dann zusätzlich zu einer fatalen Identifizierung abendländischen Christentums mit einer historisch gesehen hier nicht verwurzelten (weltanschaulichen) christlichen Bewegung.
Letzteres halte ich zumindest auch für ein Problem, denn selbiges verursacht die von mir vermutete Hysterie.

Grüße,
Taju

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Hallo,

Deine Reaktion auf mein Posting scheint mir Ausdruck
ebensolcher Hysterie zu sein

Ach, was soll hier Hysterie sein?
Hysterisch nenne ich es, wenn man jede Diskusion gleich als
Hysterie abtut und damit andere Diskutanten abqualifiziert.

  • jedenfalls habe ich nicht den
    Eindruck, Du hast gelesen, was ich geschrieben habe.

Nö, ich bin ja bekanntermaßen Analphabet :wink:.
Aber ich lasse es mir vorlesen.

Ich habe lediglich unter Hinweis auf den Spiegel-Artikel
gefragt, ob - ganz eventuell - vom hessischen
Kultusministerium etwas anderes gemeint gewesen sein könnte.
Schon zur Abwehr eigenartiger Interpretation dessen, was ich
meinte, habe ich ja einige Klarstellungen hinzugesetzt.

Wenn Du es anders meist, warum diskutierst Du dann erstmal wie
ein Esoteriker mit nicht spezifisierter Kritik an der Wissenschaft?
Für mich ist Kritik an den Methoden der Wissenschaft nicht
gleichzusetzen mit Kritik an der Ethik von Wissenschaftlern!

Wenn es um letztere geht muß man sicher sehr kritisch sein.
Was aber hat das mit der Ursprungsfrage zu tun? - Nix !

Wenn man über den Wahrheitsgehalt von Evolutionstheorie und
Kreationismus diskutiert, ist die Ethik von Genmanipulationen
oder biolog. Kampfstoffen erstmal nicht das Thema.

Im Gegensatz dazu gibt es Leute, die irgendwelche Dogmen aus
Märchenbüchern hernehmen, daraus ein Gedankengebäude
entwickeln und dies dann Schüler als alternative Wahrheit

vorsetzen wollen…

Da es Dogmen im engeren Sinne des Wortes nur im Christentum
gibt, so sei der Wissenschaftlichkeit halber festgehalten,
dass die Bibel literarisch kein Märchenbuch ist.

Nenne es wie du willst, mit Wissenschaft hat der Inhalt rein gar
nix zu tun.
Im engeren Sinne ging es aber um Biologie, also Naturwissenschaft.
Da sind wir also noch viel weiter entfernt von jeglichen religiösen
Schriften.

Ich verweise hier mal auf einen alten Artikel von mir:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
(zur Klarstellung: um Dir beizupflichten).

Das ist so ein Teil der Hysterie: Ein gesundes Misstrauen gegen
Wissenschaft wird dann gleich als Wissenschaftsfeindlichkeit
eingestuft.

Wozu soll denn Mißtrauen gegen Wissenschaft den hier betragen
???

Angesichts der zunehmenden Bedeutung naturwissenschaftlicher
Erkenntnisse im Hinblick auf die Entwicklung unserer
Gesellschaft halte ich methodischen Zweifel auch
gesellschaftlich für angebracht.
In meinem Versuch, die rudimentären Informationen, die wir
hier aus zwei Artikeln über den Sachverhalt „Hessisches
Kultusminierium“ haben, positiv zu interpretieren, hieße das,
dass ich es für sinnvoll erachten würde, nach einer
Besprechung im Biologieunterricht beiwpielsweise die
Auswirkung der Genforschung auch im Politik-, Geschichts- und
Religionsunterricht zu besprechen.

Ja natürlich, das muß letzlich alles mal thematisiert werden.
Aber dann doch bitte im entsprechenden Zusammenhang und nicht
so, daß als Option zu wissenschaftlicher Methodik irgendwelche
religösen Theorien angeboten werden.

Es geht bei der Diskussion doch nicht um die Ethik der
Anwendung
wissenschaftlicher Erkenntnisse sondern einzig um die Frage
der Art und Weise von Erkennisgewinn, Überprüfbarkeit und
Reproduzierbarkeit.

Wenn Du letzteres einzig als Inhalt eines
naturwissenschaftlichen Unterrichts definierst,

Nein, das war nicht das Thema !
Das Thema war die Frege, Ob im Unterrricht zusätzliche zur
wissenschaftlichen Lehrmeinung irgendwelche religiösen Hypothesen
als alternative Erkenntis dargestellt werden sollen und wenn ja,
wie das erfolgen könnte.

Da kann man sich nicht mal eben auf die andere Seite schlagen.
Auch die Ehtikdiskussion gehört natürlich mit zur Wissenschaft,
aber die Alternative kann doch nicht Religion sein.

Auch wenn Du es selbst nicht so dargestellt haben willst, in diesem
Brett wird es aber leicht so angenommen.

wäre das eben jener verengter Wissenschaftbegriff.

Nein, aber die Ethik in jeder Diskussion als Geisel herzunehmen,
um Naturwissenschaft zu diskreditieren bringt auch nix.

Gerade wenn wir uns
gesellschaftlichen Fragestellungen nähern, ist ein
methodischer (und damit wissenschaftlicher) Zugang umso
notwendiger, damit nicht alles in Geschrei ausartet.

In wissenschaftlicher Diskussionsrunde korrekt.

Dabei kommt Wissenschaft nur weiter, wenn ich
immer wieder in Zweifel ziehe…

Ahja, schön gesagt aber nur um dann doch generelle Zweifel an
den Wissenschaften zu schüren. Sehr beliebtest Mittel, um
völlig unhaltbare Methoden und deren Ergebnisse den Anschein
von doch möglicher Seriösität zu geben. Damit kann man gut
Köpfe vernebeln.

Ich hoffe doch mal, dass Du das nicht mir unterstellen willst?
Es tut mir leid, aber „Zweifel“ ist, wie schon erwähnt,
Grundprinzip aller Wissenschaftlichkeit.

Ja, wenn es als Zweifel an der Erkennis daherkommt.
Leider hatte ich den Eindruck, daß es als prinzipieller Zweifel
an der wissenschaftlichen Methodik daher kommt.

Die Unkenntnis eigener Religions- und Geistesgeschichte im
heutigen Europa führt dann zusätzlich zu einer fatalen
Identifizierung abendländischen Christentums mit einer
historisch gesehen hier nicht verwurzelten (weltanschaulichen)
christlichen Bewegung.

Ob das zutrifft? Zu welcher waren denn die Kennnise über
eigene Religions- und Geistesgeschichte größer?
Das allein kann es schon mal nicht sein, eher zuviel Kennnis
anderer Religionen und Kulturen. Die Medien machens möglich.
Gruß Uwi

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Hallo,

Ach, was soll hier Hysterie sein?
Hysterisch nenne ich es, wenn man jede Diskusion gleich als
Hysterie abtut und damit andere Diskutanten abqualifiziert.

Tatsächlich habe ich ursprünglich „Hysterie“ auf die in den verlinkten Artikeln genannten Positionen bezogen. Die Informationen sind derart widersprüchlich, dass ich zumindest eine emotionale Reaktion (die ich sofort teile, sollte tatsächlich das Kultusminierium Kreationismus als der Evolutionstheorie gleichzustellende Alternative vorsehen), gemeinhin also eine „hysterische“, nicht angebracht.
Tatsächlich aber halte ich Deine Reaktion auf mein Psting für emotional überzogen, da Du mir offensichtlich eine Haltung unterstellt hast und aufgrund dieser meine Aussagen dann gegen mich verwendet hast, die ich - nicht nur nicht habe, sondern nicht zuletzt durch meine „Klarstellungen“ explizit ausschließen wollte.

Ich habe lediglich unter Hinweis auf den Spiegel-Artikel
gefragt, ob - ganz eventuell - vom hessischen
Kultusministerium etwas anderes gemeint gewesen sein könnte.
Schon zur Abwehr eigenartiger Interpretation dessen, was ich
meinte, habe ich ja einige Klarstellungen hinzugesetzt.

Wenn Du es anders meist, warum diskutierst Du dann erstmal wie
ein Esoteriker mit nicht spezifisierter Kritik an der
Wissenschaft?

Das habe ich nicht getan.
Vielmehr hier ein Zitat aus meinem ersten Posting:

oder daß dieses Thema ausgerechnet im Biologieunterricht
diskutiert werden soll. Wäre dafür nicht so etwas wie
Religionsunterricht oder Gesellschaftskunde der richtige Ort?

Zumindest nach dem Spiegel-Artikel ist das wohl auch so gedacht.
Das fände ich tatsächlich sinnvoll, wenn die Schüler solche Themen
fachübergreifend besprechen. Allein die historischen Auswirkungen der
Darwinschen Theorien sind doch interessant! Und wie schön wäre es,
wenn jemand in der Schule dann auch mal Darwin lesen würde!

Für mich ist Kritik an den Methoden der Wissenschaft nicht
gleichzusetzen mit Kritik an der Ethik von Wissenschaftlern!
Wenn es um letztere geht muß man sicher sehr kritisch sein.
Was aber hat das mit der Ursprungsfrage zu tun? - Nix !

Mit meinem ersten Posting (um mich zu wiederholen) habe ich lediglich darauf aufmerksam machen wollen, dass wir vielleicht etwas schlecht infomiert sind, da die Journalisten uns widersprüchlich informieren. Diese schlechte Information könnte nun dazu führen, jemand behaupte „In Hessen soll in Bio Kreationismus gelernt werden“ - ein aus den vorliegenden Informaionen schneller, eventuell aber auch falscher und daher überzogener Schluss.

Wenn man über den Wahrheitsgehalt von Evolutionstheorie und
Kreationismus diskutiert, ist die Ethik von Genmanipulationen
oder biolog. Kampfstoffen erstmal nicht das Thema.

Ich jedenfalls wollte nicht über den Wahrheitsgehalt der Evolutionstheorie diskutieren und habe dies auch zu keinem Zeitpunkt getan.

Ja natürlich, das muß letzlich alles mal thematisiert werden.
Aber dann doch bitte im entsprechenden Zusammenhang und nicht
so, daß als Option zu wissenschaftlicher Methodik irgendwelche
religösen Theorien angeboten werden.

Letzteres habe ich nie gefordert! Ersteres habe ich als eine mögliche Interpretation der uns vorliegenden Informationen vorgestellt.

Nein, das war nicht das Thema !
Das Thema war die Frege, Ob im Unterrricht zusätzliche zur
wissenschaftlichen Lehrmeinung irgendwelche religiösen
Hypothesen
als alternative Erkenntis dargestellt werden sollen und wenn
ja,
wie das erfolgen könnte.

Du kannst mir ja meinetwegen vorwerfen, das Thema verfehlt zu haben.
Da uns aber ein Artikel als Grundlage der Diskussion dargeboten wurde, darf ich dann nicht, wie bei jedem anderen Thema auch, erst einmal die Diskussionsgrundlage, erst recht, wenn sie derart widersprüchlich ist, hinterfragen?
Für mich persönlich ist es jedenfalls (das habe ich in meinem ersten Posting schon dargestellt) überhaupt gar keine Frage, dass Kreationismus nichts im Biologieunterricht zu suchen hat. Insofern habe ich auch die von der Ursprungsposterin erbetene Meinungsäußerung abgegeben.

Da kann man sich nicht mal eben auf die andere Seite schlagen.

Auf was für eine Seite?

Auch die Ehtikdiskussion gehört natürlich mit zur
Wissenschaft,
aber die Alternative kann doch nicht Religion sein.
Auch wenn Du es selbst nicht so dargestellt haben willst, in
diesem
Brett wird es aber leicht so angenommen.

Diese Alternative wurde von mir jedenfalls noch nie aufgestellt.

wäre das eben jener verengter Wissenschaftbegriff.

Nein, aber die Ethik in jeder Diskussion als Geisel
herzunehmen,
um Naturwissenschaft zu diskreditieren bringt auch nix.

Das habe ich nie getan.
Kreationismus versteht sich übrigens auch naturwissenschaftlich , nicht ethisch:wink:

Ich hoffe doch mal, dass Du das nicht mir unterstellen willst?
Es tut mir leid, aber „Zweifel“ ist, wie schon erwähnt,
Grundprinzip aller Wissenschaftlichkeit.

Ja, wenn es als Zweifel an der Erkennis daherkommt.
Leider hatte ich den Eindruck, daß es als prinzipieller
Zweifel
an der wissenschaftlichen Methodik daher kommt.

Was an meinen Worten lässt Dich das annehmen? Und was soll ich gegen Deinen Eindruck, ich meinte es anders als ich sage, ändern, wenn meine eigenen Worte den Eindruck nicht ändern können?

Die Unkenntnis eigener Religions- und Geistesgeschichte im
heutigen Europa führt dann zusätzlich zu einer fatalen
Identifizierung abendländischen Christentums mit einer
historisch gesehen hier nicht verwurzelten (weltanschaulichen)
christlichen Bewegung.

Ob das zutrifft? Zu welcher waren denn die Kennnise über
eigene Religions- und Geistesgeschichte größer?

Sagen wir mal so: Zumindest das sogenannte gebildete Bürgertum protestantische Prägung (das rk kenne ich diesbezüglich nicht) wäre vor 30 Jahren, selbst bei absolut antikirchlicher Haltung, nicht auf die Idee gekommen, Kreationismus sei eine „Christliche Wissenschaft“.
Heutzutage muss man sich, nur weil man Theologe ist, gleich damit herumärgern, dass man für kreationistisch, homophob, biblizistisch gehalten wird…

Fazit:
Wir beide scheinen mE keine Differenzen zu haben, ob Kreationismus u.ä. in einem naturwissenschaftlichen Unterricht gelehrt werden sollten: Nein.
Ist Kreationismus Wissenschaft: Nein.

Wenn wir aber darüber diskutierten, ob wir es gut finden, dass Hessen nun den Kreationismus auf den Lehrplan stellen will, bleibe ich dabei, dass die bisherigen Informationen auch anders verstanden werden können.

Grüße,
Taju

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Hallo,

Fazit:
Wir beide scheinen mE keine Differenzen zu haben, ob
Kreationismus u.ä. in einem naturwissenschaftlichen Unterricht
gelehrt werden sollten: Nein.
Ist Kreationismus Wissenschaft: Nein.

Alles klar, dem Fazit stimme zu.

Wenn wir aber darüber diskutierten, ob wir es gut finden, dass
Hessen nun den Kreationismus auf den Lehrplan stellen will,
bleibe ich dabei, dass die bisherigen Informationen auch
anders verstanden werden können.

Naja, als abschreckendes Beispiel dafür, was in der Welt von einigen
Wirrköpfen unters Volk gebracht wird - dazu taugt es gerade noch.
Man kann sich allerdings auch mit sinnvolleren Sachen beschäftigen.
Gruß Uwi

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Hallo,
es tun sich eigenartige Fronten auf, so sehe ich das bislang
auch in diesem Fall, und zwei Seiten, die ME gar nicht auf
zwei gegensätzlichen stehen, gehen doch arg hysterisch
miteinander um.
Jedenfalls hört sich für mich der Fall nach
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,445487,00…
etwas anders an.

Ich weiß nicht, was mich mehr
schockiert, daß es Menschen gibt, die ernsthaft in Erwägung
ziehen, daß die moderne Wissenschaft schlicht die Unwahrheit
sagt,

Mich persönlich würde es schockieren, wenn es Menschen
ernsthaft in Erwägung zögen, die moderne Wissenschaft sage
schlicht die Wahrheit!

Welche Wahrheit darfs denn sein…
Die Wahrheit, die absolute Wahrheit, Nichts als die Wahrheit, die volle Wahrheit

Das ist so ein Teil der Hysterie: Ein gesundes Mistrauen gegen
Wissenschaft wird dann gleich als Wissenschaftsfeindlichkeit
eingestuft. Dabei kommt Wissenschaft nur weiter, wenn ich
immer wieder in Zweifel ziehe…

Du hast das Wesen der Wissenschaft nicht so ganz verstanden.
Wissenschaft ist keine lexikalische Anhäufung von daten und Beobachtungen, sondern eine Methode, eine spezielle Art und Weise, Dinge zu untersuchen.
In diesem Sinne erwiesen sich div Sächelchen klar als Pseudowissenschaft, bereits als sie publiziert wurden…

Zur Klarstellung: Ich persönlich halte weder ID noch
Kreationismus noch sonst irgendetwas in dieser Art für eine
der Evolutionstheorie in irgendeiner Art gleichzustellende
„Theorie“.

Eben. Genau das ist der Punkt, um den es geht.
Die faktische Gleichsetzung von ID/Kreationismus mit einer Naturwissenschaftlichen Theorie ist bereits Unfug.

Dennoch sind selbige Phänomene einer globalisierten und einer
uns und unsere Zukunft sicherlich betreffenden Welt.

Wäre also eher was für den Soziologieunterricht.
tatsächlich wären ID/Kreationismus am besten als „abschreckendes Beispiel“ zu behandeln

Persönlich finde ich es schlimm, heutzutage, wo wir wahrlich
genügend andere Probleme haben, auf dieser Ebene wieder in die
Zeit knapp nach der Steinzeit zurück zu fallen.

Das mit der Steinzeit ist zwar falsch (immerhin hat erst die
Schöpfungsgeschichte bzw. deren frühchristliche Auslegung den
reichen Schatz antiker naturwissenschaftlicher Forschung -
ohne die dann ja auch Darwin nicht denkbar wäre - ermöglicht),

Falsch. Die Antike Nawi beruhte auf nichtchristlichen Wurzeln. tasächlich behinderte die Angewandte Christliche Theologie der Spätantike und des Mittelalters die Naturwissenschaftliche Forschung.

aber gerade die Forderungen von Kreationisten und Co sind
wahrscheinlich durchaus ein Ausdruck der Probleme unserer
Zeit.

Eben…
Hat wohl im Biounterricht (ausser als Abschreckendes Beispiel) nichts zu suchen.

Gruß
Mike

2 „Gefällt mir“

Hallo,

Das ist so ein Teil der Hysterie: Ein gesundes Mistrauen gegen
Wissenschaft wird dann gleich als Wissenschaftsfeindlichkeit
eingestuft. Dabei kommt Wissenschaft nur weiter, wenn ich
immer wieder in Zweifel ziehe…

Du hast das Wesen der Wissenschaft nicht so ganz verstanden.

Aha, sehr interessant.

Wissenschaft ist keine lexikalische Anhäufung von daten und
Beobachtungen, sondern eine Methode, eine spezielle Art und
Weise, Dinge zu untersuchen.

Wenn das nun D-e-i-n-e Definition ist, sowie sie ja nur einen Teilaspekt wissenschaftstheorietischer Aspekte umfasst, dann wirst auch Du „das Wesen der Wissenschaft“ nicht verstanden haben, denn ich wüßte nicht, inwiefern meine sich davon unterscheidet.
Aber tatsächlich ist ja das auch der Sinn des methodischen Zweifelns im wissenschaftlichen Diskurs. Ich bin keine Naturwissenschaftlerin, habe mich aber von ebensolchen davon unterrichten lassen, dass z.B. Darwin (um beim Thema selbst zu bleiben) seine Theorien auf einer - von heute aus gesehen - recht schwachen Basis aufgestellt hat, deren Beweis im naturwissenschaftlichen Sinne eben auch erst durch die Entdeckung neuer Methoden erbracht werden konnte.
In den Geisteswissenschaften ist der methodische Zweifel nach meiner wissenschaftlichen Erfahrung absolut elementar, nicht nur, weil hier weltanschauliche Voreinstellungen eine wohl doch größere Rolle spielen, sondern auch, weil nur eine Verfeinerung des methodischen Vorgehens dem wissenschaftlichen Diskurs zuträgliche Versuche der Verobjektivierung des Wissens bringen kann und damit dem Sinn des Ganzen, nämlich den berühmten Erkenntnisgewinn, dienen.

In diesem Sinne erwiesen sich div Sächelchen klar als
Pseudowissenschaft, bereits als sie publiziert wurden…

Wie schön, das Du das feststellst, denn das hat Dich ja schließlich auch dazu gebracht, mir im folgenden zuzustimmen:

Zur Klarstellung: Ich persönlich halte weder ID noch
Kreationismus noch sonst irgendetwas in dieser Art für eine
der Evolutionstheorie in irgendeiner Art gleichzustellende
„Theorie“.

Eben. Genau das ist der Punkt, um den es geht.
Die faktische Gleichsetzung von ID/Kreationismus mit einer
Naturwissenschaftlichen Theorie ist bereits Unfug.

Dennoch sind selbige Phänomene einer globalisierten und einer
uns und unsere Zukunft sicherlich betreffenden Welt.

Wäre also eher was für den Soziologieunterricht.
tatsächlich wären ID/Kreationismus am besten als
„abschreckendes Beispiel“ zu behandeln

Genau selbiges habe ich ebenfalls geschrieben (offensichtlich kommen wir auch zu denselben Ergebnissen, also bist Du tatsächlich zusammen mit mir ein Nicht-Versteher des „Wesens der Wissenschaft“?).

Persönlich finde ich es schlimm, heutzutage, wo wir wahrlich
genügend andere Probleme haben, auf dieser Ebene wieder in die
Zeit knapp nach der Steinzeit zurück zu fallen.

Das mit der Steinzeit ist zwar falsch (immerhin hat erst die
Schöpfungsgeschichte bzw. deren frühchristliche Auslegung den
reichen Schatz antiker naturwissenschaftlicher Forschung -
ohne die dann ja auch Darwin nicht denkbar wäre - ermöglicht),

Falsch. Die Antike Nawi beruhte auf nichtchristlichen Wurzeln.

Da hast Du vollkommen recht. Ich habe mich hier flasch ausgedrückt:
Gemeint war, dass die frühcdfhristliche Auslegung des Hexaemerons uns die antike naturwissenschaftliche Forschung überliefert hat. Zu verdanken habe wir das z.B. einem Basilios, der selbstverständlich der Ansicht war, dass uns naturwissenschaftliche Forschung helfen würde, dem Schöpfer beim Arbeiten zusehen zu können (und alle antike naturwissenschaftliche Forschung, also auch „heidnische“, hatte letztendlich die Motivation der Gotteserkenntnis). Bei der Diskussion mit Uwi habe ich eine andere, frühchristliche Einstellung verlinkt.

tasächlich behinderte die Angewandte Christliche Theologie der
Spätantike und des Mittelalters die Naturwissenschaftliche
Forschung.

Das jedoch ist auch Falsch, wenn wir denn eine grundlegende historische Methode anwenden: Das Quellenstudium.
Erst einmal gibt es durchaus ein gemeinantikes „Verhindern“ aufgrund der Überzeugung, dass etwas umso wahrere ist, desto älter es ist. Das bedeutete, dass auch ein neuplatonischer Philosoph neue Erkenntnisse über das Wesen der Viper (es geht hier um die Frage, ob sie denn ihren Partner nach dem GEschlechtsakt frisst oder nicht) ablehnt, weil sie eben n-e-u sind.
Das Christentum der Spätantike und des Mittelalters war definitiv nicht das, was wir heute wissenschaftsfeindlich nennen. Selbiges ist ein Phänomen der Neuzeit (und hat ganz sicherlich etwas damit zu tun, dass man einen biblizistischen Wissenschaftsoptimismus schlecht aufrecht erhalten konnte).
Und obwohl sicherlich der berühmte Syllabus heute noch in aller Erinnerung ist, so ist er doch nur Ausdruck der Ideologie e-i-n-e-r christlichen Kirche, nicht des Christentums allgemein, in dem sich auch schon zur Zeit Darwins genug Menschen fanden, die schlicht und ergreifend nicht verstehen konnten, warum man sich so aufrregen muss.
Dazu gehört insbesondere der sogenannte deutsche Kulturprotestantismus, der sich gerade durch eine Wissenschaftsfreundlichkeit auszeichnete im Selbstbewusstsein eines allgemeinen Fortschrittspotimismus (und in Abgrenzung zum Katholizismus).
Es wäre sicherlich zu viel gesagt, es „Methode“ zu nennen. Aber Fazot aller geistesgeschichtlichen Forschung ist: Es ist nichts so einfach, wie es aussieht (so toll jetzt vielleicht auch Kulturprotestantismus klingt, er hat auch seine - gänzlich unnaturwissenschaftliche - Schattenseiten).
Etwas aber zu Vereinfachen, zu Verallgemeinern, hat definitiv nichts mit „dem Wesen der Wissenschaft“ zu tun.
Da muss dann doch einer von uns beiden selbiges nicht verstanden haben:wink:

Grüße

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Hallo,

das

http://www2.netdoktor.de/nachrichten/index.asp?y=200…

habe ich gerade gelesen. Ich weiß nicht, was mich mehr
schockiert, daß es Menschen gibt, die ernsthaft in Erwägung
ziehen, daß die moderne Wissenschaft schlicht die Unwahrheit
sagt, oder daß dieses Thema ausgerechnet im Biologieunterricht
diskutiert werden soll.

Die Unwahrheit ist, dass die Evolution im Makrobereich mehr als eine theorie ist. Sie ist absolut nichtb bewiesen, was jeder wissenschaftler zugeben muss.

.

Persönlich finde ich es schlimm, heutzutage, wo wir wahrlich
genügend andere Probleme haben, auf dieser Ebene wieder in die
Zeit knapp nach der Steinzeit zurück zu fallen.

Steinzeit heisst, eindfach zu glauben ohne Beweise. Wer nur an die Evolution glaubt, macht genau das.

Beste Grüße

Beat

Hi,

Steinzeit heisst, eindfach zu glauben ohne Beweise.

Dann bist du also ein Steinzeitmensch.

Wer nur an die Evolution glaubt, macht genau das.

Befasse mal mit den Grundzügen wissenschaftlicher Methodik und schreib hier nicht immer denselben Mist.

Viele Grüße
WoDi

Oh Schärer Beat,
was ich von dir so lese, ist atemberaubend. Du hast nicht die leiseste
Ahnung, was da gerade in der Wissenschaft abläuft.

Die Unwahrheit ist, dass die Evolution im Makrobereich mehr
als eine theorie ist. Sie ist absolut nicht bewiesen, was
jeder wissenschaftler zugeben muss.

Hast du eine Ahnung. Rede bitte nicht darüber, was die Wissenschafter
zuzugeben haben. Mir ist kein Wissenschaftler bekannt, der die
Evolution nicht anerkennt. Wenn sich die Theologie auf deinem Niveau
befindet, dann taugt sie wenig.

Steinzeit heisst, einfach zu glauben ohne Beweise. Wer nur an
die Evolution glaubt, macht genau das.

Merke: Der größte Feind der Wahrheit, ist die Überzegung

1 „Gefällt mir“

Mich persönlich würde es schockieren, wenn es Menschen
ernsthaft in Erwägung zögen, die moderne Wissenschaft sage
schlicht die Wahrheit!

Das hat die Wissenschat von sich nie behauptet. Sie gibt nur den
momentanen Kenntnisstand wieder.

Das ist so ein Teil der Hysterie: Ein gesundes Mistrauen gegen
Wissenschaft wird dann gleich als Wissenschaftsfeindlichkeit
eingestuft.

Nur wer gegen die Wissenschaft argumentiert, obwohl er keinen blassen
Schimmer von der Materie hat. Einen üblen Beigeschmack hat der
Prozess um Galileo Galilei. Erst am 350. Todestag Galileis
entschuldigte sich Papst Johannes-Paul II.: „Wir können nicht
leugnen, dass Galilei von den Männern und der Organisation der Kirche
viel Leid erleben musste.“ (deutscher L’Osservatore Romano,
13.11.1992, S. 9-10)

Dabei kommt Wissenschaft nur weiter, wenn ich
immer wieder in Zweifel ziehe…

Gilt das auch für die Theologie?
Ich bezweifle sehr, dass die Genesis-Fixierten jemals das wahre
Wunder des Lebens erfassen können.
Alexander

1 „Gefällt mir“

Hallo,

Das ist so ein Teil der Hysterie: Ein gesundes Mistrauen gegen
Wissenschaft wird dann gleich als Wissenschaftsfeindlichkeit
eingestuft. Dabei kommt Wissenschaft nur weiter, wenn ich
immer wieder in Zweifel ziehe…

Du hast das Wesen der Wissenschaft nicht so ganz verstanden.

Aha, sehr interessant.

Wissenschaft ist keine lexikalische Anhäufung von daten und
Beobachtungen, sondern eine Methode, eine spezielle Art und
Weise, Dinge zu untersuchen.

Wenn das nun D-e-i-n-e Definition ist, sowie sie ja nur einen
Teilaspekt wissenschaftstheorietischer Aspekte umfasst, dann
wirst auch Du „das Wesen der Wissenschaft“ nicht verstanden
haben, denn ich wüßte nicht, inwiefern meine sich davon
unterscheidet.

Ich vermute mal, Du hast nicht sorgfältig genug formuliert.
Erst schreibst Du, dass Du Kritik und Zweifel an der Wissenschaft forderst (also externe Kritik) danach aber immer nur auf die Kritik an den wissenschaftlichen Theorien Bezug nimmst. Diese „interne Kritik“ ist aber geradezu das Wesen wissenschaftlichen Denkens und eben NICHT die Kritik an der Wissenschaft an sich!

Ich bin keine
Naturwissenschaftlerin,

Ich rein zufällig schon :smile:

habe mich aber von ebensolchen davon
unterrichten lassen, dass z.B. Darwin (um beim Thema selbst zu
bleiben) seine Theorien auf einer - von heute aus gesehen -
recht schwachen Basis aufgestellt hat, deren Beweis im
naturwissenschaftlichen Sinne eben auch erst durch die
Entdeckung neuer Methoden erbracht werden konnte.

Die Evolutionstheorie war (wie z.B. auch die Relativitätstheorie von Einstein oder die Plattentektonik) eine „kühne Theorie“ die aufgrund einer damals geringen Datenbasis eine geradezu revolutionäre Aussage gemacht hat. Dass sie sich als sehr stark erwiesen hat, spricht für ihre Qualität.

Eine Theorie aufgrund einer schmalen Datenbasis muss nicht schlecht sein, sofern sie den Anforderungen für eine Theorie genügt.

Gruß
Mike

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Hallo,
vielleich tliest Du mal die anderen Postings auf mein Post - so langsam bin ich es müde, immer wieder dasselbe schreiben zu müssen.

Mich persönlich würde es schockieren, wenn es Menschen
ernsthaft in Erwägung zögen, die moderne Wissenschaft sage
schlicht die Wahrheit!

Das hat die Wissenschat von sich nie behauptet. Sie gibt nur
den
momentanen Kenntnisstand wieder.

Habe ich auch nicht behauptet, dass das die Wissenschaft behauptet!

Das ist so ein Teil der Hysterie: Ein gesundes Mistrauen gegen
Wissenschaft wird dann gleich als Wissenschaftsfeindlichkeit
eingestuft.

Nur wer gegen die Wissenschaft argumentiert, obwohl er keinen
blassen
Schimmer von der Materie hat. Einen üblen Beigeschmack hat der
Prozess um Galileo Galilei. Erst am 350. Todestag Galileis
entschuldigte sich Papst Johannes-Paul II.: „Wir können nicht
leugnen, dass Galilei von den Männern und der Organisation der
Kirche
viel Leid erleben musste.“ (deutscher L’Osservatore Romano,
13.11.1992, S. 9-10)

Warum auch immer die rk Kirche und Päpste als repräsentativ für irgendetwas angesehen werden (DAS ist eine vorurteilsbeladene, undifferenzierte, mithin unwissenschaftliche Haltung).

Dabei kommt Wissenschaft nur weiter, wenn ich
immer wieder in Zweifel ziehe…

Gilt das auch für die Theologie?

Selbstverständlicdh (davon lebe ich).

Ich bezweifle sehr, dass die Genesis-Fixierten jemals das
wahre
Wunder des Lebens erfassen können.

Mich persönlich interessiert kein „wahres Wunder des Lebens“, aber eine Fixierung auf was auch immer hat herzlich wenig mit wissenschaftlicher Theologie zu tun.

Wie schön, dass hier Leute gegen mich streiten, um zwar zu beweisen, dass auf mein Posting mit „Hysterie“ reagiert wird (wie wäre es, würde ich in meine Visitenkarte nicht meinen Beruf nennen?), und sich dann wahrscheinlich noch als eine Art Widerstandskämpfer gegen Glaubensfundis verstehen, wenn sie doch lediglich nicht zu differenzieren in der Lage sind.

Ich schreie jetzt mal:
ICH HABE MIT KREATIONISTEN, BIBEL-WÖRTLICH-NEHMERN NICHTS ZU TUN!!!

Grüße,
Taju

Hallo Alexander

was ich von dir so lese, ist atemberaubend. Du hast nicht die
leiseste
Ahnung, was da gerade in der Wissenschaft abläuft.

Wirklich? Dann kläre mich doch bitte auf, welche Beweise gerade in der wissenschaft ablaufen

Die Unwahrheit ist, dass die Evolution im Makrobereich mehr
als eine theorie ist. Sie ist absolut nicht bewiesen, was
jeder wissenschaftler zugeben muss.

Hast du eine Ahnung. Rede bitte nicht darüber, was die
Wissenschafter
zuzugeben haben.

Wenn es bewiesen wäre, würde es nicht EvolutionsTHEORIE heissen. Ausserdem gibt es ganz klare wissenschaftliche Regeln der Beweisführung, bzw ist wissenschaftlich definiert, was es braucht, damit etwas bewiesen ist. Die Evolution auf der Makroebene erfüllt fast alle Punkte der wissenschaftlichen beweisführung nicht!

Mir ist kein Wissenschaftler bekannt, der die
Evolution nicht anerkennt.

Dann kennst du aber nur wenige Wissenschaftler. Liess „die Akte Genesis“ 50 hochangesehene Wissenschaftler erläutern darin, wieso und wegen welchen wissenschaftlichen Fakten sie die Evolution im Makrobereich nicht glauben können, bzw welche riesigen Widersprüche es da gibt.

Wenn sich die Theologie auf deinem
Niveau
befindet, dann taugt sie wenig.

Ich rede von Wissenschaftler nicht Theologen

Steinzeit heisst, einfach zu glauben ohne Beweise. Wer nur an
die Evolution glaubt, macht genau das.

Merke: Der größte Feind der Wahrheit, ist die Überzegung

Du sagst es, die Überzeugung ohne einigermassen fundierte Beweise bzw die Überzeugung das etwas bewiesen ist, was nach anerkannten Beweisführungsregeln klar nicht beweisen ist, das ist der allergrösste Feind der Wahrheit.

Gruss
beat