Hallo Michael!
Deine Frage ist eigentlich nicht im Rahmen dieses Forums zu beantworten, eigentlich könnte man damit Bücher füllen.
Trotzdem möchte ich versuchen, Deine Fragen in Kürze zu beantworten.
Wie Stephan schon richtig bemerkte, gibt es unzählige verschiedene Arten sog. "Krebs"erkrankungen, die in den unterschiedlichsten Organen vorkommen können und sogar innerhalb desselben Organs die unterschiedlichsten Verläufe nehmen können. Es gitb also nicht „den Krebs“ an sich. Die Ärzte differenzieren die malignen Erkrankungen nach vielen Kriterien und mit fortschreitender Erforschung dieser Erkrankungen werden diese Differenzierungskriterien immer mehr.
Gemeinsam ist diesen Erkrankungen eine Art genetischer „Unfall“, die einzelne normale Körper-Zellen ein wenig umprogrammiert. Diese „Unfälle“ können durch alle möglichen Arten ausgelöst werden (z.B. durch Röntgenstrahlung oder Zigarettenrauch oder auch durch manche Viralen Erkrankungen)
Dadurch entwickeln diese Zellen bestimmte Eigenschaften:
-sie fangen an, sich unkontrolliert zu teilen. Normalerweise ist die Teilung einer Körperzelle streng reguliert, so daß sich nur Zellen teilen, wenn auch neue gebraucht werden. Krebszellen „pfeifen“ auf diese Regulierung und teilen sich wie sie wollen. Daraus wird dann z.B. eine Geschwulst.
-sie fangen an, in andere Gewebe hineinzuwachsen. Normale Zellen beachten penibel die Gewebegrenzen, z.B. wird eine Leberzelle es tunlichst unterlassen, die Grenzen der Leber zu verlassen. Eine Krebszelle beachtet diese Regeln nicht, sondern wächst, wohin sie will. Dabei nimmt sie auch die Zerstörung anderer Gewebe in Kauf.
-Krebszellen halten nicht mehr so gut zusammen. Normalerweise sind Zellen eines Gewebes eng miteinander verbungen. Deshalb zerfällt eine Leber auch nicht in ihre Zellbestandteile, wenn man sie anfässt. Krebszellen haben nicht so einen guten Zusammenhalt, so daß sie leicht vom BLutstrom mitgerissen werden und sich irgendwo anders ansiedeln und sich weiter vermehren, so daß ein neuer Tumor wächst. Das nennt man dann Metastasierung.
Und nun zu Deinen Fragen:
- Die Symptome einer Krebserkrankung sind, aufgrund der Vielfalt der Krebserkrankungen, außerordentlich unterschiedlich. Wenn man irgendwo einen Knubbel spürt, der auch noch schnell wächst, dann kann dahinter eine KRebserkrankung stecken - muß aber nicht. In der Lunge kann ein über Wochen bestehender Husten, womöglich mi blutigem Auswruf, ein Hinsweis darauf sein. Blutiges Erbrechen oder Blut im Stuhl sollte an Krebs denken lassen. Häufig ist auch eine plötzliche Gewichtsabnahme um mehrere KG, für die man keine sonstige Erklärung hat, unklares Fieber oder Nachtschweiß ein frühes Zeichen einer Krebserkrankung.
Bevor man jedoch in Panik ausbricht, sollte man sich vergegenwärtigen, daß immer auch etwas anderes dahinterstecken kann.
- Tumoren haben häufig die Eigenschaft, sog. Wachstumsfaktoren zu bilden. Das sind kleine Eiweiße, die als Signalstoffe wie Hormone das Eiwachsen von Blutgefäßen anregen. Deshalb sind viele Tumoren gut durchblutet, was man sich bei der Diagnose zunutze macht, indem man z.B. bei Röntgenaufnahmen ein Kontrastmittel gibt. Die Nährstoffe, die sie zum Wachsen benötigen, kommen also hauptsächlich aus dem Blut. Wie ich oben schon ausgeführt habe, ist das aber nicht die URSACHE für ihr schnelles Wachstum. Die Ursache liegt in dem genetischen Unfall, der einfach den Schalter „Zellteilung“ angeschaltet hat.
- Krebsgeschwüre können manchmal Jahre brauchen, bis man sie bemerkt, manche sind innerhalb von Wochen nicht mehr zu beheben. Das hängt von der Krebsart ab. Grundsätzlich gilt: Je früher ein Krebs erkannt wird, desto besser die Prognose.
Deshalb sollte man die Früherkennungsprogramme, die ab einem bestimmten Alter von den Krankenkassen bezahlt werden, auch nutzen. Dies gilt insbesondere für Krebsarten, die kaum Frühsymptome haben.
Wenn noch Fragen sind, meld Dich einfach noch mal!
Gruß,
Philipp
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