Antwort:
Das wichtigste für den Kreditgeber ist Deine sogenannte „Bonität“ = „Kreditwürdigkeit“.
Diese hat zu tun u.a. mit
-Deinem Netto-Einkommen
-Deiner freien Liquidität (Brutto-Einkommen ./.
Abzüge ./. aller Lebenshaltungskosten ./. Unterhaltszahlungen für Dritte ./. derzeitige Kreditraten usw.). Aus der freien Liquidität ist die neue Kreditrate zu bedienen. Wenn Du ein so geringes Einkommen hast, dass man Dir nichts pfänden könnte (siehe ZPO-Tabellen, ZPO steht für Zivilprozessordnung)
hast Du schlechte Karten.
-Deinem Vermögen
-Deinen Verbindlichkeiten die Du zur Zeit hast
-mit der Möglichkeit, den Kredit zu bedienen
(Kapitaldienstfähigkeit), siehe freie Liquidität
-Deiner derzeitigen Schufa-Auskunft
(Eigenabfragen über www.meine-schufa.de, kostet m.W. ca. 7-8 Euro, lohnt sich aber immer, weil man dann weiß, was drinsteht, oft scheitern Kredite an Negativmeldungen, außerdem siehst Du, wieviel Punkte man Dir gibt = Score’s nennt man das, also z.B.
90 Punkte von 100 möglichen, dass der neu beantragte Kredit bedient wird…)
Soweit grob, worauf es ankommt bei einem Kreditantrag.
Zinsen:
Es ist etwas paradox. Normalfall ist der, daß, je kürzer die Laufzeit ist, umso günstiger der Zins. Es gibt aber derzeit auch Anbieter, die das genau anders rum handhaben.
Es setzt sich immer mehr das „risiko-adjustierte pricing“ durch, also Zins nach Bonität. Darauf hast Du keinen Einfluß. Selbstverständlich kannst Du aber im Internet (oder aus dem Preisaushang bei den örtlichen Banken) vergleichen, wer wieviel verlangt. Im Endeffekt kann aber der dort genannte Zins wiederum differieren, je nachdem wie Deine Bonität ist.
Wenn die Bank also der Meinung ist, dass ihr Kreditrisiko gering/überschaubar ist, bekommst Du einen guten bis normalen Zinssatz, anderweitig einen teuereren, da ihr Kreditausfallrisiko höher erscheint.
Achte darauf, dass Du bei einer Konditionenanfrage (also keine Kreditanfrage) auch so behandelt wirst, das heißt also, lasse keine Schufa-Abfrage von Dir zu, die zum Thema eine Konditionenanfrage hat aber als Kreditanfrage von der Bank behandelt wird. Da machst Du Dir schnell Deine Schufa kaputt. Wenn Du eine oder mehrere „Kreditanfragen“ drin hast, aber darauf folgt keine Kreditvertragsmeldung, gehen andere Anfrager davon aus, dass Du diesen Kredit/diese Kredite nicht bekommen hast. Und schon hast Du eine unverschuldet schlechte Schufa.
Merksatz:
Du kannst Online Kreditanträge ausfüllen, schreibe aber immer dazu, dass es sich vorerst um eine Konditionenanfrage handelt, dann darf die Bank solche auch nur als Konditionenanfrage der Schufa melden.
Tut sie das nicht so, hast Du ein Recht darauf, dass die Schufa berichtigt wird.
Wenn die Bank dann bereit ist, zu einem speziellen Zinssatz (schlußfolgernd aus Deiner dann geprüften Bonität) abzuschließen, und Du willst abschließen, dann erst darf diese Bank der Schufa die Kreditanfrage als solche melden.
Es gibt variable Zinsen, die veränderlich sind - richten sich meist nach bestimmten Größen (Änderung des Basissatzes, Änderung des Euribor oder anderer Eckgrößen usw.).
Solche Verträge sind zwar derzeit wesentlich günstiger, ich würde diese trotzdem nicht abschließen.
Das Zinssteigerungsrisiko vor allem bei langen Kreditlaufzeiten ist einfach zu hoch - und damit würde
i.d.R. Deine Kreditrate steigen. Schnell kämest Du in die Bredouille.
Meist sind Ratenkredite mit festem Zins ausgestattet.
Wenn Du aber zu Geld kommst oder den PKW verkaufen willst und vorzeitig zurückbezahlen willst, dann mußt Du meist einen Obolus draufzahlen oder eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung. Das hängt mit der Wieder-Refinanzierung der Bank/en zusammen.
Da kommst Du fast immer nicht drum rum.
Alles, was vertragsgemäß positiver wäre, wäre gut für Dich. Also: immer einen Kreditvertragsentwurf vorher geben lassen um die Bedingungen zu kennen.
Fallen:
Siehe teilweise mein Vorerwähntes.
Ferner > gehe nicht zu Kredithaien, z.B. die Kredite ohne Schufaauskunft anbieten, oder welche Vorauskasse haben wollen um irgendeine Gegenleistung zu prüfen, sogenannte „Schweizer Kredite“ usw. Gehe niemals über Kreditmakler.
Wenn Du ein Auto kaufst und der Verkäufer bietet Dir eine günstige Finanzierung an, so ist das i.d.R.
wert, diese zu prüfen.
Mache niemals Leasing, bisher haben Privatpersonen immer nur damit verloren, einfach zu unkalkulierbar mit Restwert usw. Meist sind Leasing-Fin. mit 0-Anzahlungen gekoppelt oder mit geringen Monatsraten.
Trotzdem wird so eine Fin. immer (später) für Dich teuer. Aus Leasing-Verträgen kommst Du i.d.R. nicht mehr raus.
Falls Du noch Detailfragen hat: meine e-mail ist
[email protected]
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]