Kreislaufzusammenbruch oder Panikattacke?

Guten Tag,

ich hätte da mal eine Frage. Vorweg: Beim Arzt war ich schon, dazu später mehr.

Eine kleine Vorgeschichte: Vor ca. 5-6 Jahren hatte ich öfters unerklärliche Schwindelgefühle, die sich soweit steigerten, das ich manchmal schon garnicht mehr raus gehen wollte, weil ich dachte, ich kipp vielleicht um und verliere die Kontrolle. Hinzu kamen öfters Angstzustände beim Einschlafen (So von wegen „Oh je, ich glaube, ich sterbe gleich“ usw.). Nungut, mein Arzt hatte mich damals ziemlich genau gecheckt und mir attestiert: Kerngesund (damals war ich so um die 20 Jahre alt). Er sagte mir dann aber, die Symptome kommen ja nicht von ungefähr und vielleicht wäre eine psychologische Betreuung ratsam.

Naja gut, der Psychologe kam mir dann von wegen „Jetzt stell dich mal nicht so an“ und gut ist. Dann verlief sich das irgendwie, ich lernte meine Freundin kennen, wir wohnen zusammen, etc. die typische mittelmäßige Lebensgeschichte halt.

Nur vor kurzem, auf dem weg nach hause von der Arbeit, stehe ich in der S-Bahn und auf einmal krieg ich nen Rappel, als ob sich die Welt kurz um 180° gedreht hat. Ich hab so das Gefühl, hätte ich das nicht bemerkt, wäre ich vielleicht umgekippt. Naja, mir war danach dann noch ziemlich schwindelig, mein Herz raste (wohl mehr vor Angst, gleich umzukippen, in der Öffentlichkeit) und ich hatte wohl etwas Atemnot bzw. fühlte mich wie „aus der Puste“. Hab mich dann zur nächsten S-Bahn geschleppt und von meiner Freundin abholen lassen.

Naja, verwunderlich wäre noch zu sagen: Mir gings komischerweise dann später besser, wenn ich gestanden hab (solange etwas in der Nähe war zum festhalten). Mir war ziemlich kalt und mein Magen fühlte sich flaub an. Auch sowas wie kribbeln bzw. ziemliche Kälte in den Händen und Füßen waren vorhanden.

Nagut, Kommentar vom Arzt: Kann viele Faktoren haben, kann auch mal passieren, waren halt gerade schlechte Umstände Schuld oder so.

Das ganze Passierte Montag Abends (1. Dezember).

Jetzt zur Eigentlich Sache im Zusammenhang mit der Vorgeschichte (Danke schonmal fürs lesen, ich weiß, es ist viel, ich möchte nur sehr genau sein).

Ich habe seitdem wieder etwas Angst, rauszugehen, weil ich ein leicht beklemmendes Gefühl hab. Ich achte auch extrem auf mich bzw. was so in meinem Körper und interpretiere jede Kleinigkeit als Vorboten einer evtl. nahenden Ohnmacht. Abends kann ich schlecht einschlafen, weil mir komische Gedanken kommen, manchmal steigert es sich auch zu einem leicht pansichem Anfall. Mir ist immer noch ganz leicht schummrig auf den Füßen und manchmal überkommt mich ein stärkeres Unwohlsein, was ich allerdings abblocken kann, wenn ich mir sage, dass ich mir das wahrscheinlich nur einrede.

Keine Ahnung, also ich hab mich am Montag sonst ziemlich gut gefühlt, irgendwie macht die „Kreislauf“ Geschichte für mich nicht soviel Sinn, da die Symptome teilweise eben auch zur Panikattacke passen.

Jetzt ist die Frage, ist die Chance, das es eine Panikattacke ist größer, oder war es wirklich ein Kreislaufproblem, und das, was jetzt ist, rede ich mir halt ein (weil ich vielleicht anfällig für sowas bin) oder was sollte ich tun. Anderer Arzt? Psychiater? Ansonsten halte ich mich eigentlich für physisch und psychisch gesund, höchstens, das ich manchmal ein wenig sensibel reagiere und mir halt manchmal Quatsch einreden kann, was ich aber auch merke und abstellen kann.

Danke schonmal für evtl. Vorschläge oder Tipps.

Noch eine Möglichkeit

Eine kleine Vorgeschichte: Vor ca. 5-6 Jahren hatte ich öfters
unerklärliche Schwindelgefühle

Auch schwarz vor den Augen => Kreislauf, niedriger Blutdruck

Nur Schwindel => http://de.wikipedia.org/wiki/Morbus_Menière

Nur vor kurzem, auf dem weg nach hause von der Arbeit, stehe
ich in der S-Bahn und auf einmal krieg ich nen Rappel, als ob
sich die Welt kurz um 180° gedreht hat. Ich hab so das Gefühl,
hätte ich das nicht bemerkt, wäre ich vielleicht umgekippt.
Naja, mir war danach dann noch ziemlich schwindelig, mein Herz
raste (wohl mehr vor Angst, gleich umzukippen, in der
Öffentlichkeit) und ich hatte wohl etwas Atemnot bzw. fühlte
mich wie „aus der Puste“. Hab mich dann zur nächsten S-Bahn
geschleppt und von meiner Freundin abholen lassen.

D.h. kein Ausfall der Sehfähigkeit, „nur“ Gleichgewichtsstörungen? Passt auch auf Morbus Menière.

Gruß

Stefan

Hallo Stefan,

danke für deinen Beitrag, ich hab mir das gerade mal durchgelesen. Klingt für mich aber eigentlich eher nicht danach. Mir wurde/wird nicht schwarz vor Augen und den Schwindel könnte man so beschreiben, das ich dann manchmal leicht Schwanke oder etwas unsicher auf den Beinen stehe.

Beim HNO Arzt war ich vor ner Weile auch, aber das ein ähnliches Bild: Gehör gut, aber und zu mal ein Klingel ist ok, solange es nicht mehrere Tage anhält etc.

Das mit den „180°“ war vielleicht zu metaphorisch geschrieben, ich habe mich halt kurz extrem entrückt gefühlt, ich merke auch, dass es mir schwer fällt, den genauen Zustand zu beschreiben.

Ich weiß nicht, es deprimiert einen irgendwo. Die Ärzte attestieren einem eigentlich eine gute Gesundheit, aber irgendwo scheint doch was nicht zu stimmen. Oder es ist wirklich psychosomatisch, dann wüsste ich aber nicht, woran es liegen könnte geschweige denn, was ich einem Therapeuten erzählen sollte.

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Herzrhythmusstörung? Bradykardie?
keine Ahnung. aber vielleicht fühlt sich das so ähnlich an?

Bradykardie - www.netdoktor.de:
Störungen des Herzschlags werden von manchen Menschen als sehr bedrohlich empfunden.
Symptome:
Schwindel, Leistungsschwäche, Angst und Nervosität, Aussetzen des Pulses, Sehstörungen, Bewusstlosigkeit.

ähnliche Symptome gibt’s auch beim Gegenteil, der Tachykardie.

Toll das es soviele Möglichkeiten für so wage Symptome gibt :wink:
Klingt auch erklärbar, vielleicht sollte ich mal wieder ein Langzeit EKG machen? Letztes mal war allerdings alles bestens, auch wenn ich eben meinen Puls fühle, liegt der im Sitzen bei 60-70, im normalen Laufen etwas schneller, aber nicht viel.

Hi Adrian,

sehr interessant für mich, das so zu lesen, da es ziemlich genau auf meine Symptomatik zutrifft. Bei mir fing es damals mit 17 an - ich wollte gerade zuhause Mittag essen und fiel plötzlich um. Mit dem Kopf auf den Fliesenboden, war kurz bewusstlos und seither kämpfe ich mit Schwindel & Co.
Ich habe damals etliche Arztbesuche hinter mich gebracht, unter Anderem sämtliche Blutwerte gecheckt, Infusionstherapie, Sauerstofftherapie, Krankengymnastik, CT von Kopf und Halswirbelsäule, Langzeit-EKG, HNO-Arzt Besuche, Homöopathie, Akupunktur, Allergietests und natürlich die psychologische Seite (hoffe, ich hab nichts vergessen). Geholfen hat übrigens nichts davon. Bei den Untersuchungen kam meist nichts Relevantes raus oder die Behandlungen haben nicht angeschlagen.
Ich bin mir nicht sicher, woran es bei mir nun liegt, fürchte aber, dass die psychische Seite (zumindest inzwischen) schon eine Rolle spielt - ansonsten tendiere ich zur HWS. Entstanden ist aus dem Ganzen eine Sozialphobie, obwohl ich mit der eigentlichen Symptomatik inzwischen durchschnittlich gut leben kann.
Leider kann ich Dir nicht wirklich viel helfen, vielleicht kommt Dir aber ja durch meine Behandlungsmöglichkeiten von oben noch die ein oder andere Idee, was Du probieren könntest. Ich wünsch Dir auf alle Fälle viel Erfolg!

Liebe Grüße,
Claudi

Augen bzw. Schilddrüse?
Hallo Adrian,

ganz ähnliche Symptome hatte ich auch einige Jahre lang und ich kann nachvollziehen, wie du dich fühlst.

Bei mir war es vermutlich eine Kombination aus einer damals noch nicht diagnostizierten Schilddrüsenerkrankung und der Tatsache, dass ich latent schiele. Wegen des Schielens reagierte ich auch stark auf „üngünstige“ Lichtverhältnisse, insbesondere künstliches Licht. Dass das Ganze dann auch irgendwann psychische Folgen hat, ist klar.

Auslöser war bei mir aber eine kurze Kreislaufschwäche, in Folge derer ich dann vermutlich sensibel für Symptome wurde, die ich bei weniger genauem In-mich-Hineinhorchen vermutlich kaum bemerkt hätte.

Lass also auf jeden Fall auch mal Schilddrüse und Augen checken.

Gute Besserung!

Liebe Grüße
Gwen